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1) Die Umsessenheit ist eine Folge von
heftigeren und fortgesetzten Versuchungen, die über die normalen hinausgehen.
Selten wirkt der Teufel nur auf die äußeren Sinne ein er ruft
meist durch die Vorstellungskraft, die Erinnerung und die Leidenschaften
starke Eindrücke des Empfindungs- vermögens hervor, um die Seele
zu verwirren; trotz energischer Unterdrückungsversuche halten solche
Eindrücke an. Wenn die in Frage stehenden Versuchungen unvermittelt,
heftig und anhaltend auftreten und auch nicht durch Krankheit zu erklären
sind, kann man darin einen besonderen teuflischen Einfluß sehen.
Umsessenheit überfällt oftmals sehr gottesfürchtige
Seelen und kann auf diese Weise die passive Reinigung der Sinne und des
Geistes begleiten. Nicht immer ist der Teufel die einzige und unmittelbare
Anfechtung, er ist jedoch daran beteiligt, wie an allem, was uns schadet...
2) Bei der Besessenheit handelt der
Teufel wirklich im Körper des Patienten, statt seine Aktion lediglich
von außen, wie bei der Umsessenheit,
spüren zu lassen. Durch sein Wirken aus dem Inneren der Person
verhindert er darüber hinaus den freien Gebrauch der Seelenvermögen
des
Menschen, er ist es dann, der auch selbst durch die Organe und Glieder
des Besessenen spricht, ohne daß jener sich dagegen wehren kann und
sogar oftmals ohne daß der Besessene es bemerkt. Der Teufel
scheint in jenem Körper die Rolle der Seele übernommen zu haben.
Der äußere Zustand der Besessenheit ist eine totale Veränderung
der Persönlichkeit, die von einer fremden Individualität beherrscht
zu sein scheint. Gewöhnlich ist der Betroffene von heftiger Bewegungsunruhe
befallen, die auch mehrere starke Männer kaum bändigen können.
Es gibt Beispiele im Evangelium dafür, wie den Besessenen von Gerasa
(Mk 5,1 -20), den von Fallsucht besessenen Knaben (Mk 9, 14-19). Die Krisenzustande
sind jedoch nicht beständig; es gibt auch Ruhephasen...
3.) Die teuflische Geplagtheit äußert sich in verschiedenen mehr oder weniger starken Krankheitszuständen, die die Ärzte oftmals nicht erklären können. Es können auch konkrete Gegenstände oder die menschlichen Gefühle äffiziert sein. So war der heilige Dulder Hiob nicht besessen, wurde aber in seinen Kindern, seinen Besitztümern und seiner Gesundheit geschlagen. Im Lukas-Evangelium gibt es auch die verkrümmte Frau (Lk 13,11); auch der hl. Paulus war Opfer einer teuflischen Geplagtheit in seinem Körper, er verspürte ja „einen Stachel in seinem Fleisch" (2 Ko 12,7)
4.) Es können auch verschiedene Gegenstände, Häuser oder Tiere vom Teufel heimgesucht werden.
5.) Weiter gibt es äußere Leiden, vom Teufel hervorgerufene Schläge und Mißhandlungen im Leben der Heiligen oder gottesfürchtiger Personen , wie beispielsweise bei dem Pfarrer von Ars, Pater Pio, Mutter Yvonne-Aimee de Malestroit. Manche werden vom Teufel geprügelt...
6.) Es gibt schließlich zuweilen einen Abhängigkeitszustand vom Teufel aufgrund eines Teufelspaktes...
Das Sakrament der Wiederversöhnung - die heilige Beichte - erwirkt
die Vergebung der Sünden, während der Exorzismus dazu dient,
vom körperlichen oder seelischen Einfluß des Teufels zu befreien.
Die Sakramente wirken ex opere operato, d.h. dadurch, daß das Sakrament
in der Absicht gespendet wird, das zu tun, was die Kirche tun will. Der
Exorzismus dagegen gehört zu den Sakramentalien, die ex opere operantis
wirken, d.h. abhängig von den Dispositionen des Exorzisten und denen
des Exorzisierten. Ein Exorzismus kann einige Minuten oder auch mehrere
Stunden in Anspruch nehmen, und es kommt sogar vor, daß er mehrmals
wiederholt werden muß. Der Teufel kann nämlich wiederkehren
und „sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er" mitbringen
(Lk 11,26). Der Exorzismus kann auch aus der Entfernung
gesprochen werden, wie Jesus es bei der Befreiung der kleinen Tochter der
kananäischen Frau tat (Mt 15, 21-28); dies ist übrigens
eine häufige Praxis verschiedener Exorzisten. Es gibt im übrigen
keine „Zwischengeister" zwischen den guten und den bösen Geistern,
es gibt nur die Engel und die Teufeln... Die orthodoxen Kirchen haben die
Praxis der Exorzismen vielfach sehr lebendig erhalten, ganz im Gegensatz
zur lateinischen Kirche, auf die der folgende Ausspruch von Leon Bloy wohl
die Wahrheit nicht sehr verfehlt: „Wenn Priester", so schreibt er, „den
Glauben so weit verloren haben, daß sie nicht mehr an ihr Exorzisten-Privileg
glauben und keinen Gebrauch mehr davon machen, ist dies ein furchtbares
Unglück, eine abscheuliche Veruntreuung, durch welche die angeblichen
„Hysteriker", die unsere Heilanstalten füllen, unrettbar ihren schlimmsten
Feinden überlassen werden." Papst Paul VI. hat bestätigt, das
Gefühl zu haben, daß „durch einen Spalt der Rauch Satans in
das Volk Gottes eingedrungen" sei (Doc. Cath. 3. Dez. 1972). Und bei der
Audienz am 15. November desselben Jahres gab der Papst zu, daß „es
eines der dringendsten Anliegen sei, sich gegen jenes Böse, das wir
den Teufel nennen, zu verteidigen" (Doc. Cath. 3. Dez. 1972).
(Quelle: "Der Gefährte"
Nr. 4 - 7/8-1997, S. 8-10, St. Andrä-Wördern -
Mediatrix-Verlag
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