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So entstand
die Novene zu Unserer Lieben Frau von Vailankanni, der Mutter der Gesundheit
In Indien gibt es eine Vielzahl von Kirchen und Kapellen, die der
Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria geweiht sind, aber keine von
Ihnen wird mehr besucht und geschätzt als die von Vailankanni, einer
aufstrebenden Stadt an der Indischen Ostküste.
Die Geschichte von Vailankanni reicht in das siebzehnte Jahrhundert
zurück, als sich der Überlieferung nach drei
wunderbare Vorfälle ereigneten, die das kleine Dorf am Meer
als den von der Gottesmutter auserwählten Platz kennzeichnen, von
dem aus sie ihre Gnaden aussendet. Der Überlieferung nach war vor
300 Jahren ein Hirtenjunge frühmorgens unterwegs mit seiner großen
Milchkanne, um seine Kunden im nahegelegenen Nagapattiam zu beliefern,
als er sich, müde geworden, entschied, unter einem großen Banyan-Baum
eine kleine Ruhepause einzulegen. Der Platz befand sich am Ufer eines Sees,
in der Nähe der Anna-Pillai Straße. Er hatte die Milchkanne
nahe bei sich und schlief ein, als er durch die Strahlen eines gleißenden
Lichts und den Wirbel eines Windes geweckt wurde...
Es erschien ihm eine wunderschöne Dame. Sie hielt ein Kind
im Arm, lächelte huldvoll und bat ihn um etwas Milch. Erfüllt
von Furcht und Freude, gab ihr der Junge von der Milch. Danach setzt er
seinen Weg nach Nagapattiam fort, wo er für sein Zuspätkommen
heftigst gescholten wurde, und man fragte ihn, warum so wenig Milch in
der Kanne sei. Doch plötzlich geschah ein Wunder! Zu seinem Erstaunen
und zum Erstaunen der Umstehenden, die Zeugen dieses Wunders wurden, begann
die Milch in der Kanne zu wogen, sich zu vermehren und sogar überzulaufen.
Daraufhin erzählte der Junge, was kurz vorher geschehen war. Die Nachricht
von diesem wunderbaren Ereignis verbreitete sich sehr rasch in der ganzen
Gegend und viele Menschen bekehrten sich und wurden gläubig.
Ein paar Jahre später fand ein zweites aufsehenerregendes Ereignis
statt... In Vailankanni gibt es einen Hügel, von den Einheimischen
„nadu thittu" genannt, auf dem ein Feigenbaum steht, der den Reisenden
Schatten vor der sengenden Sonne spendet. An dieser Stelle ließ eine
arme Hindumutter immer ihren gelähmten Sohn zurück, um Buttermilch
an durstige Reisende zu verkaufen.
An einem heißen Sommertag, als der gelähmte Junge ganz
allein dasaß, sah er plötzlich ein strahlenderes Licht als das
der Sonne, das auf ihn zukam. Große Furcht überkam ihn, und
er fing an zu schreien. Aber seine anfängliche Furcht schwand bald,
als er eine wunderschöne Dame, die ein Kind auf dem Arm trug, in ihrem
Glanz sah. Ihr Angesicht war von überirdischer Schönheit und
von ihren Händen gingen leuchtende Strahlen aus...
Während der Gelähmte in den Anblick der schönen Dame
ganz versunken war, richtete sie ihren Blick auf ihn und sagte, freundlich
lächelnd: „Bitte, gib mir etwas zu trinken!" Der Junge gab ihr zu
trinken, fiel vor ihr nieder und weinte vor Freude. Da sagte die schöne
Dame: „Ich habe diesen Platz gewählt, um meinen Kindern Gnade zu erweisen!"
Der Junge wurde angewiesen, sofort nach Nagapattiam zu gehen und ganz bestimmten
Gläubigen die Bitte der schönen Dame, hier eine Kirche zu bauen,
zu übermitteln. Darauf erwiderte der Junge traurig: „Wie soll ich
gehen, wenn ich gelähmt bin?" Die schöne Dame, in strahlend helles
Licht gehüllt, lächelte ihn an und sagte: „Steh auf und führe
meine Bitten aus!" Augenblicklich verschwand die Lähmung, der Junge
verspürte neue Kraft in seinen Beinen und hüpfte vor Freude und
Dankbarkeit. Darauf verschwand die Erscheinung, und der wunderbar Geheilte
führte die Bitte der schönen Dame aus.
Seit diesen außergewöhnlichen Geschehnissen pilgern Millionen
Christen, Hindus und Moslems zu dieser Stelle, um die wunderwirkende Fürbitte
Unserer Lieben Frau, die in Vailankanni als „Mutter der Gesundheit", als
„Aroika Matha", voll Glauben und Vertrauen angerufen wird, zu suchen.
(Quelle: "Der Gefährte",
Heft Nr. 4-2016, S. 11f., St. Andrä) - Mediatrix-Verlag
- LINK
3. Wunder: siehe Textlink:
Vailankanni:
eine gewaltige Tsunamiwelle von 12 Metern Höhe kam an der Schwelle
zur Basilika „ULF von der Gesundheit" zum Stehen