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Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel (16. Juli)

"Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel" ist nicht nur einer der zahlreichen Ehrentitel der Gottesmutter Maria, sondern auch ein Gedenktag im Liturgischen Kalender der Kirche, der am 16. Juli gefeiert wird und auf eine über 860-jährige Geschichte blicken kann. Gedacht wird bei diesem Feiertag — der im Volksmund auch Skapulierfest genannt wird - der Überreichung des Skapuliers durch die Gottesmutter und den Jesusknaben an den Karmeliten-Generalprior, den heiligen Simon Stock (+ 1265). In einer Vision des Heiligen am 16. Juli 1251 hatte ihm die Gottesmutter ein Skapulier überreicht. Die Gottesmutter tat dies mit den Worten: «Das sei Dir und den Deinen ein Privileg. Wer damit bekleidet stirbt, wird gerettet werden». Beim Skapulier handelt es sich um einen breiten Stoffstreifen, der über Brust und Rücken getragen wird. Daraus entwickelte sich nicht nur das sogenannte „kleine Skapulier", welches Maria dem hl. Simon überreichte, sondern auch die Skapulierbruderschaften. Bereits 1386 wird der Gedenktag im Heimatland des Heiligen, genauer gesagt in englischen Karmelitenklöstern, als Eigenfest gefeiert. Im Jahre 1595 ermöglichte die vatikanische Ritenkongregation die Feier des Gedenktags auch außerhalb des Ordens. Papst Benedikt XIII. ist es dann, der das Fest 1726 für die gesamte Katholische Kirche eingeführt hat.

Das kleine Skapulier und die Bruderschaften
Das große Skapulier wird von Ordensleuten getragen, Karmeliten, Benediktinern oder Dominikanern. Das kleine, oft braune Skapulier hingegen, das aus dem Ordensgewand gefertigt wird, ist für den Weltchristen, wie Regensburgs Bischof, Dr. Rudolf Voderholzer, bevorzugt die Laien in der Kirche nennt. Die beiden rechteckigen Wollstücke, meist dem Ordensgewand entnommen, werden mit zwei Schnüren verbunden und über die Schultern gelegt. Das kleine, braune Skapulier ist ein sichtbares Zeichen der gelebten Christusnachfolge unter dem Schutze Mariens, so wie es die Gottesmutter dem hl. Simon Stock in dessen Vision zugesagt hat. Das Skapulier, gleich ob das große oder das kleine, symbolisiert das „Joch Christi": „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht" (Mt 11,29-30). Neben dem braunen der Karmeliten, gibt es auch das weiße der Trinitarier, das rote und schwarze Passionsskapulier sowie das blaue Skapulier der Unbefleckten Empfängnis. Im fünffachen Skapulier sind alle zuvor genannten zusammengefasst und die Gnadenschätze eines jeden einzelnen Skapuliers für den Träger vereint. Das Skapulier zählt zu den katholischen Sakramentalien, alle sechs Varianten sind vom Heiligen Stuhl gutgeheißen. Es wird getragen von all jenen, die sich den Idealen des Karmeliterordens verpflichtet fühlen und sich in sogenannten Skapulierbruderschaften zusammenfinden. Die Skapulierbruderschaft ist dem Säkularinstitut des Teresianischen Karmel angeschlossen. Die Mitglieder verpflichten sich zu einer ihrem Stand (Priester und Ordensleute, Eheleute, Ledige) entsprechenden Lebensweise und zum Gebet der „Marianischen Zeiten". Das Skapulier wird durch einen Priester dem Träger aufgelegt mit folgenden Worten: „Empfange dieses Skapulier als Zeichen deiner besonderen Liebe zu Maria, der Mutter Jesu, die du nachahmen willst. Es erinnere dich stets an deine Würde als Christ und an deine Bereitschaft, für andere da zu sein und Maria nachzuahmen. Trage es als Zeichen ihres Schutzes und deiner Zugehörigkeit zur Familie des Karmel. Sei fest entschlossen, den Willen Gottes zu erfüllen und am Aufbau einer Welt mitzuarbeiten, die den Plan Gottes unterstützt, der Welt Gerechtigkeit, Frieden und Liebe zu bringen." Aus triftigem Grund, z. B. bei einer Allergie gegen Wolle, kann das Stoffskapulier gegen eine Medaille ersetzt werden.

Stoffskapuliere und Medaillen sowie weiterführende Literatur über das Skapulier und den Karmel erhält man z. B. beim Karmelitenkloster Straubing, Albrechtsgasse 28, 94315 Straubing, Telefon 09421 84370 oder auch über das Internet auf der Seite des Karmelitenordens www.karmelitenorden.de.

O selige Mirjam, du wurdest im Lande Jesu geboren und bist dort gestorben. In treuer Teilnahme an den Geheimnissen der Erlösung hast du dein Herz für die Leiden der Brüder und Schwestern geöffnet. Ziehe alle Menschen zu Jesus Christus und zu seiner Kirche hin! Erlange Frieden und Eintracht für deine Heimat, das Heilige Land, und tröste und hilf in aller Not. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Text: Dr. Karl Wölfl

Marianische Gedenktage im Juli

1.   Fest des Kostbaren Blutes unseres Herrn Jesu Christi.
2.   Fest Maria Heimsuchung. - 1876: Weihe der Wallfahrtskirche Lourdes. - Priesterdonnerstag.
3.   Herz-Jesu-Freitag.
4.   Herz-Mariä-Sühnesamstag.
5.   (Partikular-)Fest Maria Freuden: 1. Verkündigung; 2. Heimsuchung; 3. Geburt Jesu; 4. Anbetung der Weisen; 5. Wiederfinden
       im Tempel; 6. Auferstehung Christi; 7. Himmelfahrt des Herrn.
6.   Fest der hl. Maria Goretti (1890-1902). Sie starb als Märtyrerin der Unschuld unter Anrufung der Gottesmutter.
7.   1952: Papst Pius XII. weiht in einem Rundschreiben das russische Volk dem Unbefleckten Herzen Maria.
8.   Fest der Erscheinung U. L. Frau von Kasan/Russland.
9.   (Partikular-)Fest Maria, Königin des Friedens, zugleich (Partikular-)Fest Maria, Wundertätige Mutter.
13. 1917: Dritte Erscheinung Mariens in Fatima. Sie lässt die Seherkinder einen Blick in die Hölle tun, verlangt danach die Andacht zu ihrem
      Unbefleckten Herzen, die Weihe Russlands und die Sühnekommunion am ersten Samstag des Monats. Dann folgen die bedeutungsvollen
      Worte:  „Wenn man meine Bitten erfüllt, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein. Wenn nicht, so wird es (gemeint ist der
      Kommunismus in Russland) seine Irrtümer in der Welt verbreiten, Krieg und Verfolgungen hervorrufen; die Guten werden gemartert werden;
      der Heilige Vater wird viel zu leiden haben; mehrere Nationen werden vernichtet..."
16. Fest der sel. Jungfrau vom Berge Karmel (Skapulierfest). - 1858: 18. und letzte Erscheinung U. L. Frau von Lourdes in der Grotte Massabielle.
      Bernadette sieht die hl. Jungfrau „schöner als je zuvor".
17. (Partikular-) Fest Maria Demut.
18. 1830: In der Nacht vom 18. auf 19. Juli erscheint in Paris die Gottesmutter zum ersten Mal der hl. Catharina Laboure.
20. 1947: Heiligsprechung der großen Marienverehrer Ludwig Maria Grignion und Catharina Laboure.
21. Fest U. L. Frau von Einsiedeln/Schweiz. - (Partikular-)Fest U. L. Frau von der Befreiung der Gefangenen.
25. (Partikular-)Fest Maria der Barmherzigkeit (immer am Samstag vor dem 4. Sonntag im Juli).
26. Fest des hl. Joachim und der hl. Mutter Anna, der Eltern der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmuttet Maria. -Anna-Schäffer-Gebetstag in
      Mindelstetten/Bistum Regensburg.
29. 1456: Papst Callistus III. ordnet für alle Tage das Läuten des „Engel des Herrn" an.
30. (Partikular-)Fest Maria, Friedensstifterin in Puy/Frankreich.

(Quelle: Carl Prämaßing in: "Bote von Fatima" Nr. 7, Juli 2015, S. 3-4, Jgg. 73, Regensburg)



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