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Pfingsten
Nicht nur für Firmlinge, sondern auch für viele ältere
Christen bleibt der Heilige Geist „der unbekannte Gott", obwohl er es ist,
den wir seit der Taufe in unserer Seele tragen, der in uns betet, der uns
zur Liebe zu Jesus und zum Vater drängt. Höchste Zeit also, ihn
kennen und lieben zu lernen!
Den Schlüssel dazu möchte uns die Person schenken, die
den Heiligen Geist besser kennt als alle anderen Menschen: Maria, die Mutter
Jesu. „Verehren wir Maria im Abendmahlssaal! Und wenn auch wir den Heiligen
Geist empfangen wollen, so sollen wir Maria als Lehrerin, als Gebetsbegleiterin
und als Gnadenvermittlerin erwählen." Diese Worte stammen von der
sel. italienischen Ordensgründerin Elena Guerra (+ 1914). Sie nannte
sich die „Gepäckträgerin des Heiligen Geistes", da sie nur einen
Wunsch hatte: den Heiligen Geist bekanntzumachen. Sr. Elena ist es, die
Papst Leo XIII. dazu bewegte, am 1. Januar 1901 das ganze Jahrhundert dem
Heiligen Geist zu weihen und in seiner Heilig-Geist-Enzyklika allen Gläubigen
die Pfingstnovene zu empfehlen.
Im Römerbrief 5,5 heißt es: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen
in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist." Die Urchristen
hatten dafür ein lebendiges Beispiel vor Augen: Maria, die Mutter
Jesu. Nach dem Foltertod Jesu hätte sie sich verbittert und innerlich
verletzt von allen zurückziehen können. Maria hätte die
Feigheit, Treulosigkeit und Mitschuld der Einzelnen am Tod Jesu anprangern
und sich von den Freunden Jesu trennen können - für immer.
Das Außergewöhnliche an ihr ist, dass sie trotz aller
traumatischen Erlebnisse die reine Liebe nie verloren hat. Sie war „Tempel
Gottes" (vgl. 1 Kor 3,16), da der Heilige Geist Gottes in ihr wohnte
wie in keinem anderen Menschen. Nur durch den Geist der Liebe konnte Maria
den Weg Jesu bis unter das Kreuz und darüber hinaus mitgehen, ohne
zusammenzubrechen.
Ein Leben aus dem
Heiligen Geist
Wie der hl. Franz von Sales (1-1622) feststellt, handelt der Heilige
Geist in Maria, ohne auf Hindernisse zu stoßen. Die Liebe des Heiligen
Geistes ist sanft, anmutig, voll Frieden und Ruhe. Wo dieser Fluss der
Liebe des Heiligen Geistes auf Hindernisse im Menschen trifft, kann es
manchmal Erschütterungen geben. Nicht so bei Maria, deren Herz und
Seele so weit offen stehen, dass der Heilige Geist wie ein ruhiger Strom
in Fülle in ihr fließen kann.
Nie beleidigte Maria den Heiligen Geist (vgl. Eph 4,30), sondern
widerstand aller Bitterkeit, Vergeltung und Unversöhnlichkeit. Staunend
preisen wir Gott für den Heiligen Geist, der in Maria wirkte, auch
dann, als sie den Tod ihres Sohnes miterleben musste. In Maria wird Realität,
was der hl. Paulus im Hohelied der Liebe schreibt: „Sie...
trägt das Böse nicht nach... Sie erträgt alles, glaubt alles,
hofft alles, hält allem stand" (1 Kor 13,5.7).
Der Geist der Wunder
Im Gegensatz zur Urkirche rechnen wir heute viel zu wenig mit dem
Wirken des Heiligen Geistes. Im Leben Jesu und seiner Heiligen ist es dieser
Geist der Liebe, der das Unmögliche ermöglicht und menschliche
Herzen mit übermenschlicher Liebe erfüllt. Daher schreibt die
sel. Elena Guerra:
„Die Herabkunft des Heiligen Geistes (an Pfingsten) war keine vorübergehende
Erscheinung. Sie hat sich in ein wahres und wirkliches Gegenwärtigsein
verwandelt, denn ER ist mitten unter uns, nicht weniger als am Pfingsttag
im Abendmahlssaal, wenn auch für unsere Sinne nicht begreifbar ...
Die Apostel und die ersten Christen brauchen wir nicht zu beneiden; wir
müssen uns nur so wie sie vorbereiten, um Ihn gut zu empfangen. Dann
wird ER kommen, so wie es sich bei ihnen ereignet hat."
Das Leben der hl. Crescentia von Kaufbeuren
(+ 1744) beweist, dass es möglich ist, ganz aus dem Heiligen Geist
zu leben. Seit ihrer Kindheit hatte sie Visionen des Heiligen Geistes,
dessen Führung sie ihr Leben anvertraut hatte. Sie ist die einzige
Heilige, die den Heiligen Geist nicht nur als Taube oder Flamme schaute,
sondern als „lichtes Knäblein, in weißem Gewand, sein Haupt
umgeben von sieben lieblichen Feuerzungen". Als Crescentia heranwuchs,
schaute sie den Heiligen Geist später als „strahlenden Jüngling".
Mit ihm, der jedes Menschenherz mit der Liebe zum Vater und zum
Sohn durchdringen möchte, konnte Crescentia die härtesten Prüfungen
bestehen. So schöpfte sie auf Geheiß der Oberen mit einem Sieb
Wasser, ohne sich gegen das unsinnige Gebot aufzulehnen - und das Wunder
geschah: Ohne einen Tropfen zu verschütten, blieb das Wasser im Sieb.
Durchdrungen vom Heiligen Geist sehnte sich Crescentia nach dem
täglichen Empfang der hl. Kommunion, was damals nicht selbstverständlich
war. Ihre Mitschwestern und die Priester sahen mehrfach, wie die hl. Kommunion
zur hl. Crescentia schwebte und in sie einging. Sie brannte für Gott
und verzehrte sich aus Liebe zu ihm in einer Weise, dass sogar ihre Körpertemperatur
dies ausdrückte - Crescentia glühte, selbst im tiefsten Winter.
Dieses Phänomen ist u. a. auch vom hl. Pater Pio bekannt.
Crescentia und Pater Pio waren stigmatisiert, erlebten Visionen
und vieles mehr. Doch auch wir „einfachen Leute" sind zu einem Leben aus
dem Heiligen Geist berufen. Um ihm Raum zu geben, empfiehlt die sel. Elena
die Pfingstnovene zum Heiligen Geist. Ganz gleich, wie schwach, geistig
ausgetrocknet oder unfähig wir uns fühlen mögen - der Heilige
Geist wartet nur darauf, in unser Herz eingeladen zu werden. Mit Maria
und den Heiligen wird ER uns hineinziehen in das Gebet vom Abendmahlssaal.
Dort betete die Urkirche auf die Bitte Jesu hin, und Jesus wünscht
auch heute, dass wir in dieses „universelle Gebet zu seinem Herzen" eintreten,
so seine Worte an Sr. Elena.
„Gott liebt dich wie seinen Augapfel. Als er dich schuf, zog er
dich wie einen Liebesseufzer aus seinem Herzen. Du kannst durch ein unbegrenztes
Vertrauen zu ihm zurückkehren", schrieb die sel. Elena. Wagen
wir es, mit ihr, den Heiligen und geführt von Maria zum Heiligen Geist
zu rufen wie noch nie zuvor! Beatrix
Zureich
(Quelle: Aus: "Maria - das Zeichen der
Zeit", Nr. 176, 2. Quartal 2017, (c) Rosenkranz-Aktion e.V., Brühlweg
1, 79798 Jestetten) -
Miriam-Verlag
Der
Dreifaltigkeitshymnus
"Heil Dir, ewiger Herrscher, lebendiger Gott,
allzeit Gewesener, furchtbar gerechter Richter, immer gütiger, barmherziger
Vater! Dir werde neu und allezeit Anbetung, Lobpreis, Ehre und Herrlichkeit
durch Deine sonnengehüllte Tochter, unsere wunderbare Mutter! Amen.
Heil Dir, geopferter Gottmensch, blutendes
Lamm, König des Friedens, Baum des Lebens, Du unser Haupt, Tor zum
Herzen des Vaters, ewig aus dem Lebenden Geborener, in Ewigkeit mit dem
Seienden herrschend! Dir werde neu und allezeit Pracht, Herrlichkeit und
Größe, Anbetung und Sühne und Preis durch Deine makellose
Gebärerin, unsere wunderbare Mutter! Amen.
Heil Dir, Geist es Ewigen, allzeit Heiligkeit
Strömender, seit Ewigkeit wirkend in Gott! Du ewige Feuerflut vom
Vater zum Sohn, Du brausender Sturm, der Du wehest Kraft und Licht und
Glut in die Glieder des ewigen Leibes. Du ewiger Liebesbrand, gestaltender
Gottesgeist in den Lebenden, Du roter Feuerstrom vom Immerlebenden zu den
Sterblichen! Dir werde neu und in alle Ewigkeit Pracht und Herrlichkeit
und Schönheit durch Deine sternengekrönte Braut, unsere wunderbare
Mutter! Amen."
Die Erscheinung sprach mit Bärbl in Marienfried
von persönlichen Dingen. Dann sagte sie:
"Meine Kinder müssen
den Ewigen mehr loben und preisen und Ihm danken. Dafür hat er sie
geschaffen: zu seiner Ehre."
Bete
täglich den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit!
- doc