„Weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast“

"Ich lade alle ein, zu mir zu kommen!"

Hl. Augustinus (354 - 430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Predigt 63; PL 38,424
„Und es trat völlige Stille ein“

Das Schlafen Christi im Boot verweist auf ein Geheimnis. Die Insassen des Bootes verkörpern die Seelen auf ihrem Weg durchs irdische Leben auf dem Holz des Kreuzes. Außerdem ist das Boot Symbol für die Kirche. Ja, wahrhaftig...das Herz eines jeden Gläubigen ist ein Boot, das auf dem Meer fährt; es kann keinen Schiffbruch erleiden, solange der Geist die guten Gedanken wach hält.

Man hat dich beleidigt – (wie) ein ins Gesicht peitschender Wind. Du hattest einen Wutanfall; der Wellengang wird heftig. Eine Versuchung taucht auf; eine jähe Windböe. Deine Seele ist verwirrt; Wellen türmen sich auf... Wecke Christus auf, lass ihn zu dir sprechen. „Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde gehorchen?“. Wer ist er? „Sein ist das Meer, das er gemacht hat“ (Ps 95,5). „Alles ist durch ihn geworden“ (vgl. Joh 1,3). Ahme also den Wind und das Meer nach: Gehorche dem Schöpfer. Das Meer gehorcht der Stimme Christi, und du, bleibst du taub? Das Meer gehorcht, der Wind beruhigt sich, und du, willst du weiter herumbrausen? Was wollen wir damit sagen? (Ständig) reden, sich aufregen, nach Rache sinnen: Ist das etwas anderes, als weiterhin viel Wind zu machen und nicht dem Wort Christi den Vorrang zu lassen? Wenn Dein Herz verstört ist, lass dich nicht von den Wellen überschwemmen.

Wenn uns dennoch der Wind umhaut – weil wir eben nur Menschen sind – und wenn er die bösen Regungen unseres Herzens anfacht, sollten wir nicht verzweifeln. Wecken wir Christus auf, um unsere Reise auf einem friedvollen Meer fortzusetzen.

Kommentar zum Evangelium : „Weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast“ - So hat es Gott gefallen!

Hl. Gregor von Nyssa (um 335 - 395), Mönch und Bischof
Große katechetische Rede, 23-26; SC 453

Dass der allmächtige Gott fähig war, sich in die Bescheidenheit der menschlichen Lebensbedingungen hinabzubegeben, ist ein überzeugenderer Beweis seiner Macht, als es die Wunder sind, die in ihrer Übernatürlichkeit Aufsehen erregen. Wenn nämlich die göttliche Macht etwas überaus Erhabenes vollbringt, so geht das gewissermaßen konform mit der Natur Gottes und entspricht ihr… Dass Gott dagegen in unsere Niedrigkeit herabgestiegen ist, das ist doch Ausdruck einer alles übersteigenden Kraft, die in keiner Weise durch etwas beeinträchtigt wird, das ihrer Natur entgegensteht…

Weder die Weite des Himmels noch der Glanz der Sterne noch die Ordnung im All noch die Harmonie innerhalb der geschaffenen Dinge offenbaren die großartige Macht Gottes im gleichen Maße wie die Nachsicht, mit der er sich sogar herablässt, schwach zu sein wie wir... Güte, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht Gottes offenbaren sich in dem, was er zu unseren Gunsten vorsieht: die Güte in seinem Willen, „zu retten, was verloren ist“ (Lk 19,10); die Weisheit und Gerechtigkeit in der Art und Weise, wie er uns rettet; die Macht darin, dass Christus „den Menschen gleich wurde“ (Phil 2,7-8) und sich der Bescheidenheit unserer Natur angepasst hat.



Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.

- Albert Einstein (1879-1955) -

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