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Mit Maria auf dem Weg - durch alle bayerischen Bistümer

Adolfine Treiber / Emmeram Ritter

„Mit Maria auf dem Weg" - durch alle bayerischen Bistümer
Als die Freisinger Bischofskonferenz 2011 den Beschluss fasste, zur Vorbereitung auf das 100-jährige Jubiläum des Festes PATRONA BAVARIAE nacheinander in den sieben bayerischen Diözesen jeweils im Mai eine gemeinsame Wallfahrt zu veranstalten, ging für einen greisen Priester im Bistum Regensburg sicher ein Herzensanliegen in Erfüllung. War er es doch gewesen, der unermüdlich und aus tiefer Uberzeugung heraus in zahlreichen Publikationen und Aktionen bei früheren Jubiläumsfeiern - zum Beispiel 1977 in Altötting - das Vertrauen des gläubigen Volkes auf die helfende Fürsprache der jungfräulichen Gottesmutter Maria zu festigen gesucht hatte. Gleichzeitig erinnerte er aber auch an die Verpflichtung, die sich aus dem Patronat für die Schutzbefohlenen er­gibt. Wie oft hatte er nicht aus einer aktuellen Situ­ation heraus immer wieder konkrete Bezüge hergestellt und auf die Notwendigkeit hingewiesen, zu einer vertieften Verehrung der Mutter des Herrn zurückzukehren.
So wie bei der diesjährigen Wallfahrt am 7. Mai in Eichstätt, an der über 4000 Pilger teilnahmen,
Kardinal Reinhard Marx in seiner Predigt zum aktiven Glaubenszeugnis aufrief und vor den dämonischen Kräften warnte, die immer wieder versuchten, den Christen den Schatz des Glaubens zu rauben, hat jener Priester schon vor 40 Jahren aus tiefster Uberzeugung und entschieden die Verteidigung der Werte des katholischen Glaubens empfohlen und angemahnt.
Lesen wir dazu eine Stelle in dem von Msgr. Domvikar Georg Franz X. Schwager im Jahr 2002 so verdienstvoll herausgegeben Dokumentationsband „MARIA - SCHUTZFRAU BAYERNS, Gedanken und Erwägungen zur Verehrung der Patrona Bavariae von Emmeram H. Ritter (s. S. 52 f.):

„Es fällt auf, dass Bayern zum ersten Mal das Fest seiner Schutzherrin in jenem ereignisreichen Monat des Jahres 1917 beging, in dem die Gottesmutter in Fatima drei Hirtenkindern erschienen ist und gleichzeitig der spätere Papst Pius XII., Eugenio Pacelli, die Bischofsweihe empfangen hat... Bischof Dr. Rudolf Graber, der 1957 als Professor in Eichstätt zum ersten Mal diese bemerkenswerten Zusammenhänge aufgegriffen hat,
wies darauf hin, dass von daher ein geheimnisvolles Band Bayern, Fatima und Pius XII. verbinde. Und wenn man bedenkt, dass einen Monat vorher (April 1917) die Führer der bolschewistischen Revolution mit Lenin an der Spitze aus der Schweiz kommend über Deutschland und Schweden nach Russland fuhren und dort wenig später die Oktoberrevolution entfachten, so gewinnt das Fest unserer hohen Schutzfrau eine noch tiefere Bedeutung ...Es ist auch sicher nicht von ungefähr, dass die Botschaft von Fatima gerade von Bayern aus im deutschsprachigen Raum Verbreitung fand, vor allem als der Bamberger Kirchenhistoriker Dr. Ludwig Fischer, der unweit der Mariensäule in München geboren wurde, am 13. Januar 1933 die Zeitschrift „Bote von Fatima" begründete. Dies alles hat sicher seine tiefe Bedeutung. Die Zukunft wird es erweisen.
Bayern hat immer wieder im Laufe seiner 1400-jährigen Geschichte seine Verantwortlichkeit für ein christliches Europa unter Beweis gestellt... Wenn wir vor Gott und der Geschichte bestehen wollen, so müssen wir auf diesem Fundament unserer großen christlichen und marianischen Tradition weiterbauen. Die Vergangenheit unseres bayerischen Vaterlandes gibt uns die Berechtigung, Bayern in ganz besonderer Weise ein „Marianisches Reich"zu nennen, wie es in den Texten des Festes unserer Patrona Bavariae zu lesen steht. Wir müssen unsere Ehre dareinsetzen, dass es in Wahrheit so sei und bleiben möge. Es kann für uns kein anderes Gesetz der Lebensgestaltung geben als Jesu Christus, Christi Wort und Kraft. Das Christentum — und nichts anderes — muss der Nährboden des öffentlichen und privaten Lebens sein. An der ewigen Weisheit, nicht an flüchtigen Tagesmeinungen müssen Gesetzgebung und Staatsführung, Handel und Wandel, Wissenschaft und Volksbildung sich orientieren. Man ist versucht zu sagen, das ist die Staatsrechtslehre der seligen Jungfrau Maria, welche die Weisheit Gottes des Vaters geboren und in die Welt eingeführt hat.
Christus, die ewige Weisheit, in den Armen der Gottesmutter, der Patrona Bavariae auf der Säule in München, möge uns leiten. "

Abschließend sei hier noch der an der Eichstätter Wallfahrt teilnehmende Herzog Franz von Bayern zitiert, dessen Urgroßvater König Ludwig III. mitten in der Notzeit des Ersten Weltkriegs die Bitte an den Heiligen Stuhl richtete, Maria zur Schutzpatronin Bayerns zu erklären. Auf die Frage von Journalisten erklärte er:
„Wir feiern kein Ereignis von vor hundert Jahren. Diese Zusage, unter dem Schutz Mariens zu leben, gilt noch wie am ersten Tag."
Möge sich der tiefe Sinn dieser Worte auch am 13. Mai 2017 erweisen, wenn in München am Marienplatz der Einführung des Festes der Schutzfrau Bayerns gedacht wird und gleichzeitig in Fatima die Hundertjahrfeier der Marienerscheinungen begangen wird!
(Quelle: "Bote von Fatima", Nr. 7-2016, S. 72f., IMR Regensburg)


Bild: "Muttergottes vom Sieg" in Wigratzbad, früherer Marienaltar



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