Viele Pilger haben Medjugorje besucht. Was zieht sie an diesen
Ort?
Schon in den ersten Tagen der Erscheinungen kam eine große
Menschenmenge von allen Seiten in dieses kleine, bis dahin unbekannte Dorf,
das über Nacht zu einer Gnadenquelle geworden ist. Ein millionenfacher
Pilgerstrom setzte ein, um das, was da vor sich ging, selber zu sehen,
zu fühlen und zu erfahren. Millionen von Pilgern haben hier wundersame
Dinge erlebt. Viele haben ihre Zeugnisse niedergeschrieben und Bücher
geschrieben. Es wurden viele Zeitschriften herausgebracht. Es wurden verschiedene
Friedenszentren eröffnet. Auf allen Kontinenten finden wir tausende
Gebetsgruppen der Königin des Friedens. Es wurden Gemeinschaften gegründet.
Sie beten jeden Tag mehrere Stunden gemeinsam und haben ewige Anbetung.
Wir alle sehnen uns nach einer neuen, besseren Welt. Es gibt sie ohne Gott
aber nicht. Der Mensch braucht Gott um neu, besser, rechtschaffener und
glückseliger zu werden. Genau das sagt die Muttergottes in Medjugorje.
Diese unruhige Welt hat uns Hast, Mühsal, Anspannung, Unsicherheit
und Krankheit gebracht. Wir sind vor Angst krank und depressiv geworden.
Wir haben keinen Frieden. Es gibt zu wenig Freude und seelische Zufriedenheit.
Uns fehlt die Liebe. Deshalb sind wir ängstlich und besorgt. Wir alle
rennen und sehnen uns nach dem wahren Glück, und können es doch
nirgendwo finden. Unser Egoismus führt uns dahin, dass wir andere,
unsere Familienangehörigen und Freunde, oft nicht verstehen. Die anderen
verstehen uns nicht. Wir klagen nur übereinander. Das ist nicht die
Lösung. Wir alle haben den großen Reichtum vergessen, den wir
in unseren Herzen tragen. Oh, wenn wir nur wüssten, was für ein
Schatz in uns allen verborgen ist, von dem wir noch nicht einmal träumen!
Gott hat uns für sich erschaffen, und deshalb ist unser Herz unruhig,
bis es in Gott ruht, (heiliger Augustinus). Wenn wir wüssten, was
das bedeutet, würden wir alles verkaufen und verschenken, um Ihn zu
finden. Für diesen Schatz (für diese Freude, diesen Frieden,
dieses Heil und dieses Glück) opfern manche alles. Sie zahlen für
diesen Schatz teuer und mit Geld. Viele finden ihn nicht oder finden ihn
mit bitterem Wermut vermischt, weil sie ihn an völlig falschen Orten
suchen. Man spürt immer mehr den Zerfall, nicht nur der menschlichen
Moral, sondern auch der physischen und biologischen Strukturen. Indem der
Mensch Gott leugnet und sich von ihm entfernt, wird er immer mehr vom Nebel
umgeben und zunehmend degradiert, (vgl. Dr. Ljudevit Rupcic, „Medjugorje
- Tür zum Himmel und Beginn einer besseren Welt", S. 8). Die Situation
in der heutigen Welt ist chaotisch, krisenhaft und rezessiv. Der Geist
des Modernismus, des Säkularismus und des Relativismus nimmt überhand.
Das ist es. Das macht uns große Sorgen. Die antichristliche Vision
der Welt wird immer präsenter. Was passiert mit Europa? Man möchte
aus der Gesellschaft alle christlichen Wurzeln herausreißen. Die
ganze Welt krankt an Unmoral, am Unrecht der Abtreibung (fast 50 Millionen
pro Jahr, 100 in jeder Minute!). Das menschliche Leben ist ein Heiligtum.
Ist es überhaupt notwendig zu betonen, dass die Situation heute wirklich
chaotisch, krisenhaft, rezessiv und schwierig ist? Die Krise und die Rezession
sind zu einem Zeichen unserer Zeit geworden. Die Welt steckt in einer tiefen
Krise und in Nöten. Die Krise ist nicht das Gleiche wie der Untergang
der Welt oder wie eine Katastrophe. Die Krise ist zunächst eine Chance,
doch wenn sie nicht genutzt wird, kann sie leicht zu einem Schaden anwachsen,
der allgemein sein kann und die größten Ausmaße und schlimmsten
Formen annehmen kann. Das Problem ist, dass die Menschen Ungerechtigkeiten
durch Ungerechtigkeit regeln, Krieg durch Krieg, Unordnung in der Familie
durch Scheidung, Sucht durch Unterstützung der Sucht. Den Süchtigen
bietet man weniger gefährliche Drogen an, um sie von den gefährlichen
abzuhalten. Man sieht nicht, dass man den Flächenbrand mit Feuer löscht;
oder man sieht es und ist nicht in der Lage, etwas Besseres und Erfolgreicheres
zu unternehmen. Darüber sind wir uns alle einig: Der Mensch war nie
unsicherer und ängstlicher, besorgter und unzufriedener, sündiger
und kränker, er war nie in größerer Bedrängnis und
Not als heute. Die Krise ist nur ein Aufruf, uns selbst zu hinterfragen,
über unser Leben nachzudenken und uns zu entscheiden, einen anderen
Weg zu gehen. Einen, der sicherer und heilbringender ist. Genau den, über
den die Gospa zu uns spricht. Die Königin des Friedens ist zu uns,
zu ihren Kindern, gekommen. Sie möchte uns helfen, diesen kostbaren
Schatz zu entdecken, den wir in uns tragen. Sie möchte uns als Mutter
an der Hand nehmen und zu ihrem Sohn Jesus führen. Sie weiß
genau, dass wir in Jesus wahren Frieden, wahre Freude, unbeschreibliches
Glück, Leben und Erlösung finden. Das ist genau das, was wir
ersehnen. Er ist der Retter, Er macht uns glücklich! Damit wir dies
entdecken und erreichen, kam die Muttergottes zu uns, ihren Kindern, um
uns einzuladen, uns an der Hand zu nehmen und zu ihrem Sohn Jesus, dem
Gottmenschen, zu bringen. Deshalb bittet sie uns vor allem, zu glauben,
dass sie von ihrem Sohn gesandt wurde, um uns in unseren Bedrängnissen
zu helfen. Seit 38 Jahren ruft sie uns unermüdlich!
Medjugorje ist ein weltweites Phänomen, das leidenschaftliche
Fürsprecher, aber auch Gegner hat.
Von Anfang an haben alle, die von diesen wundersamen Ereignissen
gehört haben, unterschiedlich reagiert. Jene, die das Zeugnis angenommen
haben - und von ihnen gibt es Millionen auf der ganzen Welt - sind froh
und glücklich in dieser Zeit der Gnade zu leben. Sie haben erlebt,
wie Gott in Medjugorje auf wundersame Weise am Werk ist. Sie haben es persönlich
erfahren und können darüber nicht schweigen. Viele geben Zeugnis
von erschütternden Bekehrungen und wundersamen Heilungen. Sie geben
zu, dass sie sich ihr geistliches Gebetsleben nicht vorstellen können
ohne die Gaben, die sie am Gnadenort Medjugorje empfangen haben. In ihnen
glimmt stets die Sehnsucht, diesen Ort der Gnade immer wieder zu besuchen.
Sie richten - mit Hilfe der mächtigen Fürsprache der Königin
des Friedens - ihre inbrünstigen Gebete auf dem Erscheinungsberg und
auf dem Krizevac zum allmächtigen Gott. Wenn ein gesunder, normaler
und wahrheitsliebender Mensch sagt, dass er etwas sieht und erlebt, was
uns verborgen ist, und wenn er es jahrelang beharrlich wiederholt, dann
ist es an uns, diesem Menschen unser Vertrauen zu schenken. Ich habe diese
Ereignisse in Medjugorje von Anfang an persönlich mitverfolgt. Zu
keinem Zeitpunkt habe ich ihre Echtheit und Authentizität in Frage
gestellt. Da wir wissen, dass keine der Erscheinungen in der Geschichte
so wissenschaftlich fundiert untersucht worden ist, wie jene von Medjugorje,
fällt es uns leichter, diese freudige Nachricht anzunehmen. Ich habe
gelesen, dass sich die Wissenschaft dessen noch nie so sicher war, dass
keine Ursache, die sie überprüfen kann, Ausgangspunkt der Medjugorje-Phänomene
sein kann. Sie überlässt das dem Glauben. Da ist der Glaube maßgebend.
Die Wissenschaft hat dem Glauben die Erkenntnis und die Entscheidung erleichtert.
Die Erscheinungen der Muttergottes haben vielen geholfen. Erzählen
Sie uns noch etwas darüber.
Ja! Die Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje haben vielen
geholfen und helfen auch heute, jene Werte zu entdecken, die sie vergessen
haben: die unermessliche Gabe des Glaubens, den größten Wert,
den Wert des Friedens, die wahre Freude, das wahre Lebensglück und
ihre sichere glückselige Ewigkeit. Viele, die von verschiedenen Kreuzen
und Leiden, Ängsten und Sorgen gequält werden, finden in einer
reumütigen Beichte den ersehnten Frieden und kommen froh und glücklich
nach Hause, oder zumindest mit der Entscheidung, bessere und neue Menschen
werden zu wollen. In den letzten Jahren habe ich mich persönlich davon
überzeugt, dass die Pilger sagen, dass sie auf die Gnadenbegegnung
mit Gott in Medjugorje zwanzig, dreißig Jahre oder noch länger
warten mussten. Viele sagen das mit Freudentränen in den Augen. Wenn
wir so erschütternde Zeugnisse hören, können auch wir die
Tränen nicht aufhalten. Das ist ein Zeichen dafür, dass Gott
auf wundersame Weise wirkt und dass die Gospa unsere mächtige Fürsprecherin
ist, die bei ihrem barmherzigen Sohn für uns bittet. Viele geben ehrlich
zu, dass sie sich ohne Medjugorje ihr gegenwärtiges Gebetsleben, ihre
völlige Veränderung, ihren bezeugten Glauben nicht vorstellen
könnten. So bezeugen sie, dass Gott in Medjugorje wirklich am Werk
ist. Aus Medjugorje kommen die Menschen anders zurück: menschlicher,
rechtschaffener und seliger. Unzählige junge Menschen haben den starken
Ruf Gottes gespürt und sind umgekehrt. Viele haben sich für eine
geistliche Berufung entschieden. Mehrere kirchliche Würdenträger
haben in Dankbarkeit zu Gott und der Gospa bezeugt, dass viele der Priester-
und Ordensberufungen ihrer Kandidaten mit den Erscheinungen der Gospa in
Medjugorje zusammenhängen. Der bekannte Professor und Theologe Dr.
Tomislav Ivancic schreibt: „Medjugorje ist, ebenso wie die Kirche, ein
Ereignis des Himmels auf der Erde. Medjugorje ist ein Ereignis, über
das man nachdenken soll, es zwingt zu Schlussfolgerungen und bezeugt Dinge,
die wir vergessen haben. Es ist also ein Zeichen unter uns, ein Zeichen
der Zeit und ein prophetisches Zeichen, wie Johannes der Täufer. Es
bereitet den Weg für den Herrn und für das Heil unter den Menschen."
Was möchten Sie denen sagen, die diesen Beitrag lesen werden?
Möchten Sie einen Wunsch für das neue Jahr 2020 aussprechen?
Was kann ich den Lesern im Neuen Jahr noch sagen, als das zu wiederholen,
was uns die Muttergottes seit mehr als 14.000 Tagen sagt. Danken wir Gott
für alles! Er liebt uns als Vater inbrünstig und erwartet von
uns, dass wir den Plan ausführen, den er mit jedem von uns hat. Sein
Plan, noch besser ausgedrückt, sein heiliger Wille, ist, dass auch
wir Ihn lieben, dass wir auf Ihn und auf Seinen Segen immer zählen,
um glücklich zu leben und einmal glücklich in den Hafen des ewigen
Heiles zu gelangen. Sein Wirken ist in diesen schwierigen Krisenzeiten
deutlich am Werk. Nützen wir diese Gnadenzeit, die Er uns schenkt.
Entscheiden wir uns und geben wir uns Gott vollständig hin. Verbreiten
wir Güte, weil Gott gut ist! Leben wir die Liebe, denn Gott ist die
Liebe. Seien wir Friedensstifter, denn Jesus ist unser Friede. Seien wir
barmherzig und bereit, allen zu vergeben! Lassen wir unser ganzes Leben
vom Glauben an Christus durchdringen. Tun wir den Willen Gottes als wahre
Kinder Gottes und der Gospa. Auf diese Weise werden wir jeden Moment des
Lebens in einen Moment des Heiles für uns und unsere Brüder und
Schwestern verwandeln. Und was ist schöner und gesegneter als das?!
Das Interview führte
für die Gebetsaktion Sr. Kerstin Oswald