|
Predigt
zum Fatima-Gebetstag am 19. August 2018 in der Klosterkirche Rheinau v.
hw. Nuntius Thomas E. Gullickson:
Gelobt sei Jesus Christus! Ich freue mich ganz besonders, dass ich
in diese wunderschöne Kirche von Rheinau zurückkehren darf, um
einerseits mit der Pfarrei das Patrozinium Maria Himmelfahrt zu feiern
und zugleich in derselben Feier meinen alten Freunden des Fatima-Weltapostolats
wieder zu begegnen, das heute den Fatima-Gebetstag dieses Jahres begeht.
Der Sinn des Hochfestes Maria
Himmelfahrt und die Botschaft
von Fatima lassen sich gut in den Lesungen zusammenfassen:
Mit den drei Abschnitten aus dem Neuen Testament gibt uns die Kirche einen
tiefen Einblick, ich möchte sogar sagen einen zentralen Schlüssel,
um das Geheimnis unserer Taufberufung in und für die Welt zu verstehen.
Einfach gesagt: Es gibt keine andere Art und Weise, Kirche zu sein, d.h.
als Christ zu leben, als unter dem schützenden Mantel der glorreichen
Gottesmutter Maria zu sein. Es ist Maria selbst, die uns zu unserer letzten
Bestimmung vor den Thron des Allerhöchsten führen wird. Sie ist
unsere Mutter und führt uns alle, ihre Söhne und Töchter,
zu Christus, ihrem Sohn, dem wahren Gott und wahren Menschen. „Der
Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde
die Lade seines Bundes sichtbar. Dann erschien ein großes Zeichen
am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren
Füssen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt."
Unsere Bestimmung im Jenseits weiss von Schönheit und Zärtlichkeit,
weiss von der Immaculata, „mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter
ihren Füssen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt."
Leider ist es so, dass die zentrale Bedeutung der jungfräulichen Gottesmutter
in unserem christlichen Leben nicht immer so offensichtlich sichtbar ist.
Es gibt viel Verwirrung in unserer Welt. Zu unserem ewigen Verderben
versucht der Teufel, der alte Drachen der Apokalypse, auf alle möglichen
Arten zu erreichen, dass wir das Ziel unseres Lebens aus den Augen verlieren
und vergessen, weshalb wir hier auf Erden sind. Der Teufel, der Vater der
Lüge, versucht andauernd, unser Verständnis von der Kirche als
der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen, als der Braut des
Lammes, umzustürzen. Wenn wir diesen Angriffen widerstehen wollen,
so hilft es, wenn wir die Kirche betrachten als Mutter. Die eine und einzige
Kirche Gottes lässt sich leichter verstehen in ihrem Gewand als Braut
Christi.
Der heute weit verbreitete Brauch, sich institutioneller Modelle
zu bedienen, um die Kirche als ganze aber auch die Pfarreien zu beschreiben,
birgt die Versuchung in sich, das weniger Würdige dem Edleren vorzuziehen.
Die so als weltliche Sache beschriebene Kirche beschränkt uns zu sehr
und führt uns zu halbwahren oder ganz falschen Schlüssen bezüglich
des Sinnes des menschlichen Lebens und der Natur der Kirche, welche in
Christus begründet und auf das Fundament der Apostel gebaut ist. Wenn
wir hier im Westen die Kirche oft beschreiben als Institution, die zu managen
ist nach den Kriterien der Effizienz, Transparenz und Wirtschaftlichkeit,
dann fallen wir in die Falle jener, welche ohne Glauben über die Kirche
sprechen. Man redet dann nur noch von Autorität, Macht, Diskriminierung
usw. Wenn man so die praktischen Dinge angeht, führt man die Gläubigen
in den Irrtum.
Die richtige Sprache, um die Mutter Kirche
zu beschreiben, ist die Bräutliche Sprache. Diese Sprache erwerben
wir uns vor allem durch die Betrachtung Marias, der Mutter Gottes. Auf
Anordnung ihres am Kreuz erhöhten Sohnes Jesus Christus ist sie auch
unsere Mutter geworden. Wir bekennen, dass Maria unsere Mutter ist, die
Mutter aller Getauften. Sie ist bereits in der Herrlichkeit des Himmels.
Ihr Körper ist nicht im Grab geblieben. Vielmehr befindet er sich
schon jetzt vollständig erhalten in der Herrlichkeit ihres Sohnes.
„Und sie gebar
ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter
herrschen wird... Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen:
Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres
Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten." In den 50-er
Jahren hat man die Natur der Kirche vor allem mit dem Begriff des Mystischen
Leibes Christi beschrieben. In diesen fernen Zeiten hat man nicht viel
Zeit damit verloren, über die gesellschaftliche Organisation der Kirche
zu sprechen. Auf der Ebene der Pfarreien gab es nicht so viele Sitzungen
und Kommissionen wie heute. Die Lebendigkeit einer Pfarrei hat sich gemessen
in der Feierlichkeit der Feste wie dem heutigen Patrozinium. Die grossen
Messen und Prozessionen zählten mehr und prägten das Jahresprogramm
einer Pfarrei. Die Familie als Hauskirche und Ort der Begegnung mit Gott
stand im Zentrum von allem. In Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift
redete man immer wieder von der Familie als dem Ort, an dem man für
den Himmel bereitet wurde. „Der
Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde
die Lade seines Bundes sichtbar. Dann erschien ein grosses Zeichen am Himmel:
eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füssen
und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt."
Hier
ist die Frau, in der Person Marias, das Bild des Tempels Gottes. Jesus,
der neue Adam und Maria die neue Eva! In der Jungfrau Maria sehen wir unsere
Bestimmung, und werden so motiviert, in dieser Welt mit dem auf das unvergängliche
Leben gerichteten Blick zu leben. „Denn wie in Adam alle sterben, so werden
in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge:
Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm
gehören."
Maria Himmelfahrt wurde immer mit Stolz und Würde gefeiert,
denn die unvergleichbare Heiligkeit der Mutter Gottes ist der Stolz der
menschlichen Rasse, mehr noch, von allen Geschöpfen. Maria Himmelfahrt
wird immer gefeiert in der Hoffnung, dass das, was sich an der demütigen
Dienerin Gottes erfüllte, sich am Ende auch an uns erfüllen wird:
Es wird sich erfüllen, wenn wir uns von der Sünde abwenden, wenn
wir der Mutter Gottes nachfolgen und uns in den Sakramenten der Kirche
ihrem Sohn nähern.
„Denn auf die Niedrigkeit
seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle
Geschlechter."
Vielleicht ist es nicht viel, aber ich freue mich, dass ich bei
allen hier Anwesenden einen Ruf zugunsten einer Kirche, ja auch einer Pfarrei
hier in Rheinau vernehme, welche die Mutter Gottes in ihrer Mitte hat.
Schliesslich ist Maria die demütige Dienerin,
die in unserer Welt die Herrlichkeit des ewigen Gottes ausstrahlt. Wir
müssen wieder Worte finden und Gefühle wecken, um Maria besser
loben zu können.
Mit ihr und durch sie können wir unseren Platz bereits in
dieser Welt finden und auch dereinst in der Ewigkeit bei Gott.
Unseren Platz, um Gott zu kennen, Gott zu lieben und Gott zu
dienen stets unter dem Schutzmantel der Frau, mit der Sonne bekleidet.
Gelobt sei Jesus Christus!
(Quelle: "Schweizer Fatima-Bote
Nr. 79, 1/2019, S. 5f., Kreuzlingen)
Im
Juli 2017 war auf der Sonne die Hl. Familie zu erkennen und weitere
Einzelheiten: Bei
adorare.ch erscheint hierzu ein gesonderter Bericht mit Bildern.
September
2017:
Am
23./24. Sept. 2017 ist das Bild, das Zeichen, das in Offb 12,1 beschrieben
wird, am Himmel erschienen:
Bitte suchen Sie nach "youtube 23. Sept. 2017 Sternbild Jungfrau":
Die heilige Jungfrau Maria am Himmel, mit der Sonne umkleidet, mit 12 Sternen
bekränzt und den Mond zu ihren Füßen: im Ganzen eine gewaltige
Warnung an die ganze Menschheit, eine ernste Mahnung, zu Gott zurückzukehren!
|