Viele
Male hat unser Herr bestätigt und dies durch Worte und erkennbare Zeichen,
daß er Barbara Weigand, eine Frau aus dem
Volke, "ein einfaches
Weib", zu Seinem Werkzeug und zu Seiner Botin gemacht hat.
Er hat sie beauftragt mit einer Botschaft von
wichtiger und weittragender
Bedeutung und sie als Werkzeug beglaubigt "durch
das Kreuz einer abscheulichen Krankheit"
(Karfreitag 1903).
Was der Herr gewollt hat, ist, daß sich die treuen Glieder
der Kirche zu einem Bund zusammenschließen, zum
"Eucharistischen
Liebesbund" als Damm gegen Gleichgültigkeit und Vergnügungssucht
und gegen die immer mehr sich verbreitende
Verunehrung des
Allerheiligsten Altarsakramentes; man denke nur an das Überhandnehmen
der Schwarzen Messen, der größten
Blasphemie, die
es überhaupt gibt.
Zur
Zeit ist der Liebesbund erst im Werden, er umfaßt gegenwärtig an die 1700
Mitglieder, die sich zugleich zur ehrfürchtigsten
Form des Kommunionempfanges
verpflichtet haben, zur Mundkommunion, womöglich
kniend.
In
diesem Zusammenhang erkennt man die Wichtigkeit der Herausgabe der
Schriften von Barbara Weigand; denn nur durch sie
versteht man, was
der Herr mit dem Eucharistischen Liebesbund gemeint hat.
Eine
andere Forderung des Herrn besteht nach wie vor, daß er in Schippach eine
Kirche haben will nach dem Vorbild der Kirche von
Loyola als Dank
für das ... Kommuniondekret
durch den heiligen Papst Pius X. Es soll eine Weltkirche werden,
ein zweites Lourdes, wo nicht
Heilungen, wohl aber Bekehrungen,
wie sonst nirgends auf der Welt, ermöglicht werden. Und dieser
Bau soll ausgeführt werden in heiliger,
gemeinsamer Liebe
wie einst der Tempel in Jerusalem.
Ob
hier nicht das zutrifft, wovor das Konzil gewarnt hat, den Geist nicht auszulöschen?
Zugleich möchte ich erinnern an die Worte unseres Heiligen
Vaters: Das
Eingestehen des Versagens von Gestern ist ein
Akt der Aufrichtigkeit und des Mutes, der uns dadurch unseren Glauben
stärken hilft.
Möge
die Predigt des Hochwürdigsten Herrn Bischofs von Würzburg anläßlich
des fünfzigsten Todestages von Barbara Weigand am 20.
März 1933 und die seines
Weihbischofs Helmut Bauer am 3. Oktober
1998, in der er mit Freimut bekannte, wie sehr die Hostie
degradiert wird "zu einem Symbol, zu einem Gemeinschaftszeichen",
dazu beitragen, daß der Eucharistische Liebesbund von
der Diözese Würzburg und im Gefolge von Mainz und Augsburg anerkannt
und gefördert wird, zumal das Jahr
2000 nach den Worten
unseres Heiligen Vaters "ein intensives eucharistisches Jahr"
sein soll, denn "im Sakrament der Eucharistie bietet sich der Erlöser,
der vor 2000
Jahren im Schoße Mariens Mensch geworden ist, weiterhin
der Menschheit als Quelle des göttlichen Lebens dar" (Tertio
Millennio adveniente Nr. 55).
Das
Jahr 2000 schreit ja förmlich nach der Erfüllung der Forderung des Herrn,
der Errichtung der Sakramentenkirche in Schippach und nach
der Ausweitung des
Eucharistischen Liebesbundes, "Mittelpunkt
zur Besserung der menschlichen Gesellschaft", gleichsam
ein neuer Bund Seines göttlichen Herzens, den der Herr
zum letzten
Mal schließen will, bevor jener große Tag erscheint, wo der
Erdball erzittern wird und das Weltende kommt.
So
möge denn das innige Gebet vieler erreichen, daß die Forderung des Herrn:
der Eucharistische Liebesbund, der Bau der Kirche von Schippach
und die Drucklegung der
Schriften von Barbara Weigand,
verwirklicht und erfüllt werde.
Dr. + Thomas
Niggl
OSB
Altabt
D-82488 Abtei Ettal
Der
Liebesbund
ist eine Vereinigung jener Gläubigen, welche
einen lebendigen Glauben an die wirkliche und wesenhafte
Gegenwart des
hochgebenedeiten Gottessohnes
Jesus Christus im Allerheiligsten Sakramente des Altares, nämlich die heilige unsichtbare Gegenwart Jesu Christi in der heiligen,
geweihten Hostie,
pflegen wollen. Um diesen Glauben zu erhalten und
zu stärken, hat der HI. Vater Papst Pius X. die öftere
hl. Kommunion eingeführt. Durch den lebendigen
Glauben
nämlich an Jesus, den Erlöser der Menschen, welcher
mitten unter seinem auserwählten Volke (in der Hl.
Katholischen Kirche) im Allerheiligsten Sakrament
lebt,
soll die Welt zu Gott wieder zurückgeführt werden, von
dem sie durch den Unglauben, die größte und gefährlichste
Verirrung der Jetztzeit, abgefallen ist.
Die öftere
hl. Kommunion ist das große Rettungsmittel unserer
Zeit. Durch die hl. Kommunion will der Heiland die Herzen
der Menschen mit seinem göttlichen Herzen,
aber
auch die Christenherzen durch dasselbe Band göttlicher
Liebe untereinander zu einem großen und heiligen Liebesbund
vereinen.
Jesus
in der hl. Hostie ist der Mittelpunkt des katholischen
Lebens; das Band ist die hl. Kommunion; die Quelle
der Gnaden ist der Tabernakel. Aus ihm sollen sich
ergießen die Ströme der Gnaden über die ganze Welt.
Glückselig diejenigen, die seine Worte hören und glauben;
sie sollen hier auf Erden schon kosten, wie süß der
Herr
ist.
Friede
und hl. Freude sollen alle genießen, die sich beteiligen
an dem Liebesbund. Der Empfang des Leibes und Blutes
Jesu Christi wird Herz und Gemüt mit besonderem
Segen erfüllen.
Den
Familienvätern und Müttern will der Herr Jesus besondere
Gnaden geben für die Erziehung ihrer Kinder; sie
sollen in ihren Familien Freude an den Kindern erleben,
und ein besonderer Trost soll sie begleiten, wenn sie eingehen
in die ewige Ruhe.
"Empfange
mich", so spricht Jesus zu einer jeden Seele in
der hl. Kommunion "und ich will dich in meine Arme schließen,
und du sollst
wissen, daß du an deinem Freundesherzen
ruhest; empfiehl mir alles, was dich drückt;
sage mir, daß du mich liebst, und das genügt mir, und
ich verspreche dir, dein Kreuz soll dich nicht mehr so schwer
drücken wie bisher. Sag an, ist es nicht viel härter,
zu leiden und allen Trostes
beraubt zu sein, als zu lieben
und getröstet zu sein? Du sollst alle Leiden in Vereinigung
mit mir für gering achten, weil die Liebe meines
Herzens es dir tausendfach zu vergüten versteht. Die
Leiden, die ich dir schicke, sind nur Beweise meiner Liebe.
Siehe,
33 Jahre habe ich den letzten Platz eingenommen, den
noch kein Mensch eingenommen, den keiner einnehmen
wird von Adam bis zum Weltende, um dir zu zeigen,
wie
ich dich liebe. O ihr Menschen! Ihr wißt und kennt nicht
die Sehnsucht eines Gottes. Ihr fürchtet den Vater als
streng und gerecht. Ja. er ist's, der Vater; aber ver-
geßt
nicht, daß er auch die Liebe selbst ist. Was fürchtet ihr
den Vater; er ist doch mein Vater, und ich bin doch der
Bräutigam einer jeden Seele, die ich mit meinem
Blute
erkauft habe. Denket doch an jenes Herz, das 33 Jahre
für euch schlug und das Tag und Nacht jedes Christenherz
in seine Liebe einschließt."
Welch
ein Trost und eine Kraft liegt in der Wahrheit: Jesus
denkt an mich. Jesus, der starke Gott, kämpft mit mir,
und wenn ich mich nicht schäme, unter seiner Fahne
zu
stehen und ihn vor meinen Mitmenschen zu bekennen, dann
gehöre ich zu den liebsten Kindern seines Herzens, und
ich werde mir einst eine herrliche Krone erwerben,
die
mich vor den Himmelsbürgern die ganze Ewigkeit hindurch
auszeichnen wird.
Zweck des Liebesbundes
Der
Liebesbund hat zum Zweck, einerseits den Triumph der hl. Kirche über ihre Feinde herbeizuführen durch Zusammenschluß aller guten und getreuen Kinder der hl.
Katholischen Kirche aus jedwedem Stande (Priester, Laien und Ordensstand, besonders aber aus dem jungfräulichen Stande in der Welt) zu einer kräftigen Betätigung des
katholischen Glaubens durch Ausübung guter Werke jeder Art, besonders des häufigen und täglichen Empfanges der hl. Kommunion nach dem Beispiele der ersten
Christen, um so einen Damm zu bilden gegen den herrschenden Zeitgeist der Glaubens- und Sittenlosigkeit sowie der religiösen Gleichgültigkeit. Andererseits will
dieser Bund, welcher auch ein Gebetsbund sein soll, den Priestern helfen, in Vereinigung mit Maria alle unsterblichen Seelen zu retten, die sich noch retten lassen
wollen, durch fortwährendes Beten, Sühnen und Leiden, um auf diese Weise die wahre Nächstenliebe zu betätigen und dazu beizutragen. daß das Reich des göttlichen
Herzens Jesu über die Herzen aller Menschen verbreitet werde.
Statuten
Die
Mitglieder des Liebesbundes versprechen:
1. Daß sie mutig und standhaft, offen und frei den katholischen Glauben bekennen wollen durch treue Beobachtung der Gebote Gottes und der Kirche, sowie
durch standhafte Verteidigung der Rechte derselben, insoweit sie dazu berufen sind.
2. Daß sie den öfteren, ja täglichen Empfang der hl. Kommunion nach dem Wunsche des hl. Vaters und dem Rate des Beichtvaters fleißig üben und das hl. Sakrament der hl.
Eucharistie mit aller nur möglichen Verehrung und Liebe umgeben wollen.
3. Daß sie, sofern es ihnen die Lage gestattet, an allen öffentlichen Kundgebungen des katholischen Glaubens (Wallfahrten, Prozessionen, Kreuzweg, Rosenkranz-
und Maiandachten) eifrig teilnehmen, um so ihren Glauben vor aller Welt zu bestätigen.
4. Daß sie im übrigen ein stilles, zurückgezogenes Leben führen und dem heutigen Zeitgeiste, besonders dem Geiste der Vergnügungssucht, vollständig entsagen
wollen.
5. Daß sie endlich ein Opferleben führen wollen durch Beten, Sühnen und Leiden in der treuen Erfüllung ihrer Standespflichten, in Ertragung des tägl. Kreuzes und in
der geduldigen Hinnahme von Schmach und Verachtung.
6. Die Mitglieder beten täglich die Vereinsgebete (Aufopferung am Morgen und am Abend) und suchen sich von dem Geiste derselben tagsüber zu durchdringen, indem sie
sich selbst vergessen, ihre Fehler zu bessern und abzulegen suchen und sich einsetzen für das Wohl der Kirche und für die sündige Menschheit, auf daß bald werde eine
Herde und ein Hirt und die Kirche Gottes auf den hl. Berg gestellt werde, von wo aus sie überallhin leuchten soll.
7. Daß sie die Nächstenliebe, Bruderliebe und Gottesliebe üben.
8. Daß sie Gott danken immerfort.
9. Daß sie oftmals Jesus im Allerheiligsten Altarsakrament (Tabernakel) besuchen und anbeten.
Jesus sagte im April 1899: "Die Mitglieder
dieses Bundes haben weiter nichts zu tun, als oft hinzutreten zu Meinem
heiligen Tisch und ihr Kreuz geduldig zu tragen."
Aufnahme in den Liebesbund durch die Weihe
an das göttliche Herz Jesu
:
Wer in den Liebesbund aufgenommen werden will, der richte die einmalige
und innige Bitte nach der heiligen Kommunion an Jesus, Er möge Sich,
nachdem er sich geprüft und durch Gebet dafür vorbereitet hat,
würdigen, ihn aufzunehmen in den Bund der Liebe, den Er mit der Menschheit
geschlossen hat. Man kann sich dabei folgenden Gebetes bedienen:
„Jesus Christus, wahrer
Gott und wahrer Mensch, Den ich im Allerheiligsten Sakramente des Altars
wahrhaft gegenwärtig glaube und bekenne, ich bitte Dich mit der ganzen
Inbrunst meines Dich aufrichtig liebenden Herzens, würdige Dich, mich
in die Zahl jener bevorzugten Kinder Deiner heiligen Kirche aufzunehmen,
mit denen Du den Bund der Liebe geschlossen hast. Ich verspreche Dir von
ganzem Herzen, mit Deiner allmächtigen Gnade, alle Obliegenheiten
des Liebesbundes getreu und gewissenhaft zu erfüllen. Heilige Maria,
Du meine Mutter und mächtige Fürsprecherin am Throne meines Erlösers,
hl. Erzengel Michael, hl. Paschalis Baylon, hl. Josef, hl. Franziskus,
alle lieben Engel und Heiligen Gottes, bittet für mich! Amen."
Vereinsgebete:
Wer zeitweise verhindert
ist, die nachfolgenden 2 Aufopferungsgebete zu verrichten, der spreche stattdessen
am Morgen:
„Ich will heute beten, leiden und sühnen nach der Meinung des Liebesbundes";
und am Abend: „Ich opfere all mein Beten,
Leiden und Sühnen auf nach der Meinung des Liebesbundes."
Aufopferungsgebet
am Morgen
0 Jesus,
Du Bräutigam meiner Seele, ich opfere Dir beim Beginn dieses Tages
alle Leiden und Widerwärtigkeiten auf, die mir bei Ausübung
meiner Standes- und Berufspflichten begegnen werden. In Vereinigung mit
Dir will ich heute wieder das Kreuz meines Berufes tragen, gleichwie Du
Dein schweres Kreuz den Kalvarienberg hinauf getragen hast, und ich verspreche
Dir, mit Deiner Gnade auszuharren in diesem meinen Berufe bis zum letzten
Atemzuge meines Lebens. Laß nie mehr zu, daß ich etwas anderes
begehre, als eine Braut des Gekreuzigten zu sein. Um diese Gnade bitte
ich auch für alle verfolgten und hartbedrängten Priester und
Ordensleute, die um ihres Glaubens und Berufes willen so vieles leiden
müssen. Indem ich mich mit ihnen verbinde, bitte und beschwöre
ich Dich, uns als Schlachtopfer hinzunehmen, daß wir uns selbst ganz
vergessen, unsere Fehler zu bessern und abzulegen suchen, und uns einsetzen
für die sündige Menschheit, auf daß bald werde eine Herde
und ein Hirt.
„Daß
Du die Feinde Deiner heiligen Kirche demütigen wollest, wir bitten
Dich, erhöre uns!"
Aufopferungsgebet
am Abend
Lieber,
heiliger Schutzengel, nimm mein armseliges Gebet und Tagewerk und trage
es in die Hände der lieben Mutter Gottes. Dich aber, o liebe Mutter,
bitte ich, Du wollest alles, was mangelt, ersetzen und es in dem Kostbaren
Blute Jesu reinigen und vervollkommnen. Mache es auch vollwertig aus dem
unendlichen Wert der heiligen fünf Wunden und Deiner Verdienste und
Tugenden. Vereinige es mit dem Gebet und den Werken aller Heiligen des
Himmels und aller Frommen und Gerechten auf Erden und opfere es so dem
himmlischen Vater auf für die Anliegen der heiligen Kirche, besonders
des Heiligen Vaters, für die Bekehrung der Sünder, besonders
derer, die heute sterben, zum Trost der Armen Seelen, für meine Anliegen
und das Wohl aller meiner lieben Angehörigen. Amen.
Nihil obstat. Jos. Hurter, Censor eccl. No.
728 Eccl. Imprimatur.
Tridenti, die 6. Aprilis 1914. Eug. Mattevi, Vic. glis. Imprimatur.
Monachii, die 29. Maji 1914. + Neudecker,
Vic. gen.
| "Ich habe Theologie studiert und bin Bischof; wenn ich predigen will, muß ich mich darauf vorbereiten. Dieses arme und ungebildete Bauernmädchen (Barbara Weigand) aber hält eine Predigt, da kann der Theologe daran studieren. Das muß der Heiland sein". |
Die Offenbarungen an Barbara Weigand sind von prophetischer Bedeutung und reichen weit über ihre Zeit hinaus. Sie erscheinen heute in noch deutlicherer Klarheit als es zu Beginn des letzten Jahrhunderts gewesen ist. In ihrem Mittelpunkt steht der vom HERRN selbst gestiftete „Eucharistische Liebesbund des göttlichen Herzens Jesu".