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Das
zentrale Ereignis der Menschheitsgeschichte:
Pater Mieczystaw Piotrowski SChr
Wissenschaftliche
Forschungen haben eindeutig bestätigt, dass die Texte des Neuen Testaments
die historischen Fakten treu wiedergeben.
Die Texte des Neuen
Testaments nahmen gleich nach dem Tod und der Auferstehung Jesu ihren Anfang,
also bereits zu Lebzeiten der Zeugen dieser ungewöhnlichen Ereignisse.
Die Auferstehung
Christi ist der Übergang seiner Menschheit (mit Leib und Seele) vom
Tod zur vollen Teilnahme am Geheimnis des Lebens der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Die Evangelisten
berichten die historische Wahrheit darüber, was sich wirklich zugetragen
hat.
Kein anderes Werk
der antiken lateinischgriechischen Literatur verfügt über
dermaßen reichhaltige Beweise, die für seine Authentizität
sprechen, wie die Texte des Neuen Testaments.
Das Christentum stützt sich nicht auf eine Fiktion, noch auf irgendwelche ausgedachten Mythen, sondern auf konkrete historische Fakten über das Leben, die Lehre, den Tod und die Auferstehung Christi. Während seiner Pilgerreise ins Heilige Land im Jahre 2000 sagte der hl. Johannes Paul II. in der Grabeskirche: „Dies ist der heiligste Ort auf Erden. Dieses leere Grab ist ein schweigender Zeuge des zentralen Ereignisses der Menschheitsgeschichte."
Das am besten belegte Ereignis
Die historischen Angaben weisen eindeutig darauf hin, dass Jesus
am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz und seiner Grablegung wirklich
auferstanden ist.
Professor Jaques Perret, der in den Jahren 1948-1971 Dekan an der
Fakultät für Altrömische Geschichte an der Sorbonne war,
sagt, dass all jene, die die Wahrheit über die Auferstehung Jesu ablehnen,
dies nicht aus wissenschaftlichen Gründen tun. Eine redliche wissenschaftliche
Analyse der Evangelientexte führt nämlich zu dem Schluss, dass
die Evangelisten die historische Wahrheit darüber berichten, was sich
wirklich zugetragen hat. Professor Perret wirft jenen Exegeten, die die
historische Glaubwürdigkeit der Evangelien verneinen, einen Mangel
an intellektueller Redlichkeit vor. Er sagt, dass wenn irgendein Historiker
der Antike die modernen Methoden historischer Forschung abgelehnt und Methoden
angewendet hätte, deren sich jene Exegeten bedienen, er sich in den
Augen seiner Kollegen lächerlich gemacht hätte. Für Perret
ist es offensichtlich, dass die Skepsis mancher Forscher gegenüber
der Historizität der Auferstehung nicht aus objektiven Beweggründen
herrührt, sondern aus Voreingenommenheit, Vorurteilen und von vornherein
angenommenen Thesen. Redliche historische Forschung führt nämlich
zur Annahme des Faktums der Auferstehung Christi.
Beweise für die Auferstehung
Professor Klaus Berger, einer der namhaftesten zeitgenössischen
deutschen Bibelforscher, schrieb: „Der jüdischen Tradition gemäß
musste man, um vor Gericht etwas beweisen zu können, zwei Zeugen vorstellen.
Und hier haben wir zwei Zeugen: Johannes und Petrus, aber auch zwei Beweise
- zwei Tücher: das Turiner Grabtuch und das
Antlitz von Manoppello (Bild). Diese sind also zwei Sachbeweise
für die Auferstehung. Die Auferstehung ist eine
Tatsache, sie ist keine theologische Metapher. Die Auferstehung ist Wirklichkeit.
Das Bild des Antlitzes Jesu von Manoppello ist die erste Seite des Evangeliums.
Das Evangelium ist ein Text, und er wird von eben diesem Bild der Auferstehung
eingeleitet."
Nach der Abnahme vom Kreuz wurde der Leib Jesu Christi in ein mehr
als vier Meter langes Leinentuch gehüllt. Anschließend wurde
er mit Verbänden umwickelt und umschnürt, wobei ca. 32 kg einer
Mischungaus Myrrhe und Aloe reichlich nach innen und außen gegossen
wurden (vgl. Joh 19,39-40). Erst der so umhüllte und wie ein Kokon
umwickelte Leib Jesu wurde ins Grab gelegt, und dort wurde dann ein Schweißtuch
(das Schweißtuch von Oviedo) sowie ein kostbares Byssus-Tuch (Das
Tuch von Manoppello) auf seinen Kopf gelegt. Auf dem Grabtuch Jesu (dem
Grabtuch von Turin) ist als fotografisches Negativ ein dreidimensionaler
Abdruck der Vorder- und Rückseite Seines Körpers zurückgeblieben.
Das Abbild des Menschen auf dem Turiner Grabtuch ist anatomisch perfekt.
Es sind dort Wunden von der Geißelung, der Dornenkrönung, dem
Tragen des Kreuzes usw. zu sehen.
Dieses Abbild ist nicht das Werk eines Menschen. Es hat eine durchsichtig-gelbe
Farbe, aber man findet darauf weder Farbpartikel noch sonst irgendwelche
Färbemittel. Das Garn ist nur am äußeren Teil der Fasern
stärker vergilbt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben,
dass das Bild auf dem Grabtuch durch das Aufblitzen einer gewaltigen Energie
von innen entstanden ist, was das „Anbrennen" der Faseroberfläche
in durchsichtig-gelber Farbe verursacht hat. Dieses Abbild ist nicht abwaschbar,
und man kann es durch nichts entfernen. Das Bild ist ideal flach. Es ist
keinerlei Deformation erlegen und ist gemäß den Regeln der Optik
eine Parallelprojektion.
Im Dezember 2011 verlautbarte die Italienische Nationale Agentur
ENEA vom Kernforschungszentrum in Frascati, dass nach fünf Jahren
intensiver Forschung die heutige Wissenschaft auch weiterhin nicht imstande
ist, ein Abbild zu reproduzieren, wie es sich auf dem Grabtuch von Turin
befindet.
Die Wissenschaftler errechneten, dass der geheimnisvolle Energieblitz,
der zur Entstehung des Abdrucks auf dem Grabtuch führte, eine Stärke
von 34 Billionen Watt an ultravioletter Vakuumstrahlung gehabt haben muss.
Zurzeit gibt es auf der Welt keine Anlage, mit der man eine Strahlung dieser
Stärke generieren könnte. Die neusten Apparaturen können
eine Strahlung von einigen Milliarden Watt UV-Vakuumstrahlung erzeugen.
Die in den Duftsalben, mit denen der Leib Jesu gesalbt wurde, enthaltene
Myrrhe bewirkte, dass das Leinentuch sich an den Körper anklebte,
und die Aloe verursachte eine teilweise Auflösung des geronnenen Blutes.
Dies erlaubte den Experten der Gerichtsmedizin festzustellen, dass der
Leib Jesu zweieinhalb Stunden nach Seinem Tod in das Grabtuch gehüllt
wurde und nicht länger als 36 Stunden darin verbrachte, wobei er keinerlei
Spuren von Leichenverwesung hinterließ. Man sieht auf dem Grabtuch
unversehrte Blutgerinnsel, und es gibt dort keine Spuren eines Abreißens
des Tuches vom Körper, also hat mit absoluter Sicherheit niemand den
Leib aus dem Grabtuch herausgeholt. Wie also konnte er durch das Leinentuch
hindurchkommen, ohne dabei die Strukturen des Materials zu beschädigen?
Woher kam die Strahlung, die zur Folge hatte, dass sich dieses unfassbare,
dreidimensionale Bild des gesamten Körpers auf dem Grabtuch verewigte?
Die einzige vernünftige Erklärung ist die Annahme der Tatsache,
dass Jesus auferstanden ist.
Der zweite Sachbeweis der Auferstehung Jesu
ist das Abbild seines Antlitzes auf dem Schleier von Manoppello.
Dieses Abbild weist viele erstaunliche Geheimnisse auf, die sich
die Wissenschaft nicht erklären kann. Entstanden ist es auf einem
Gewebe aus Byssus, auch Muschelseide genannt, was der teuerste Stoff der
Antike war. Das Gewebe ist durchsichtig und feuerfest wie Asbest. Man kann
es so klein zusammenpressen, dass es in eine Nussschale passt, aber malen
kann man darauf nicht. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindeutig,
dass auf dem Tuch keinerlei Farbe ist, und dass das Bild nicht menschengemacht
ist. Eine Analyse des Schleiers von Manoppello hat die Gelehrten zu einer
erstaunlichen Entdeckung geführt. Es zeigte sich nämlich, dass
das tote Antlitz vom Turiner Grabtuch und das Antlitz von Manoppello ideal
aufeinander passen. Ihre außergewöhnliche, 100-prozentige Übereinstimmung
in Struktur und Abmessungen stellt einen mathematischen Beweis dafür
dar, dass wir es hier mit der gleichen Person zu tun haben.
Die Glaubwürdigkeit des
Neuen Testaments
Die Hauptquellen der Wahrheit über die Auferstehung Christi
sind die Texte des Neuen Testaments, die wahrheitsgetreu all jenes wiedergeben,
was die Apostel gelehrt haben, sowie die lebendige Tradition, die in der
Gemeinschaft der Kirche von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Die Christen haben von Anfang an mit großem Mut und unter Einsatz
ihres Lebens das Glaubenszeugnis der direkten Zeugen des Paschas Christi
verkündet und niedergeschrieben, und das gleich nach diesem Ereignis.
Wissenschaftliche Forschungen haben eindeutig bestätigt, dass die
Texte des Neuen Testaments die historischen Fakten treu wiedergeben. In
der Antike wurden diese Texte am häufigsten kopiert und verbreitet.
Bis in
unsere Zeit sind 25 000 Manuskripte des Neuen Testaments erhalten
geblieben (zum Vergleich: die in diesem Ranking den zweiten Platz belegende
Ilias von Homer ist in 643 Manuskripten erhalten geblieben, wovon das älteste
bereits aus dem 13. Jahrhundert stammt). Eine derart große Anzahl
von Manuskripten erlaubte eine ideale Wiedergabe des Originals. So wurde
also die Authentizität der Bücher des Neuen Testaments endgültig
bestätigt. Kein anderer antiker Text hat eine derart starke Beglaubigung
seiner Übereinstimmung mit dem Original erfahren. Wir sind im Besitz
von 5656 Manuskripten, die den gesamten griechischen Text des Neuen Testaments
oder Teile davon enthalten, 10000 Manuskripte der lateinischen Vulgata
sowie 9300 andere frühe Manuskripte. Das älteste von ihnen, das
Magdalenpapyrus (P64), welches Fragmente des Matthäus-Evangeliums
enthält, wird auf die 60er Jahre des 1. Jh. n. Chr. datiert. Ein anderes
Manuskript, das in der siebten Grotte von Qumran gefunden wurde, ein Papyrus
mit einem griechischen Text (Symbol 7Q5), einem Teil des Markus-Evangeliums
(6,52-53), stammt unbestritten von vor dem Jahr 68 n. Chr. Ein von John
Rylands in Ägypten gefundenes Manuskript stammt aus dem Jahr 130 n.
Chr.; das Bodmer-Papyrus II aus dem Jahr 150 n. Chr.; das Papyrus von Chester
Beatty aus dem Jahr 200 n. Chr.; der Vatikanische Kodex (der die gesamte
Bibel enthält) von 325 n. Chr.; der Sinai-Kodex (mit allen Büchern
des Neuen Testaments und der Hälfte der Bücher des Alten Testaments)
stammt aus dem Jahr 350. Darüber hinaus existieren noch über
15000 Kopien verschiedener Übersetzungen, die um 150 n. Chr. angefertigt
wurden.
Diese Fakten sind umso erstaunlicher, wenn wir sie mit der erhaltenen
antiken Literatur vergleichen. So entstand zum Beispiel das älteste
Manuskript aller sieben Theaterstücke des Sophokles, die wir heute
haben, 1400 Jahre nach dem Tod des Autors. Die älteste Abschrift über
den gallischen Krieg des Cäsar (58-50 vor Chr.) trennen 900 Jahre
vom Datum der Originalniederschrift. Die Manuskripte der Historien des
Tacitus (100 n. Chr.) stammen aus dem 9. und 11. Jahrhundert, usw. Kein
anderes Werk der antiken lateinisch-griechischen Literatur verfügt
über dermaßen reichhaltige Beweise, die für seine Authentizität
sprechen, wie die Texte des Neuen Testaments.
All diese Fakten bestätigen, dass die historische Glaubwürdigkeit
des Neuen Testaments unanfechtbar ist. Man muss auch bedenken, dass zahlreiche
archäologische Ausgrabungen die historische Glaubwürdigkeit der
Bibel bis in die kleinsten Details bestätigen.
Der älteste Text über die Auferstehung Christi (1 Kor
15,3-8) stammt aus der Mitte des 1. Jahrhunderts. Der berühmte Bibelforscher
Jean Carmignac hat bewiesen, dass der Originaltext in semitischer Sprache
(auf Hebräisch oder, was wahrscheinlicher ist, auf Aramäisch)
in der Jerusalemer Gemeinde der ersten Christen jüdischer Abstammung
verfasst wurde.
Jene, die dem auferstandenen Christus persönlich begegnet sind
(vgl. Apg 1,22), wurden zu Zeugen, und das waren der hl. Petrus und die
Apostel, aber auch, wie der hl. Paulus schreibt: „...mehr
als fünfhundert Brüder[n] zugleich; die meisten von ihnen sind
noch am Leben, einige sind entschlafen" (1 Kor 15,6).
Die Berichte über die Auferstehung Christi in den Schriften
des Neuen Testaments widersprechen einander nicht. Es gibt darin feste,
unveränderliche Fakten, wie zum Beispiel die Anwesenheit der Frauen
am Grab, die Feststellung, dass das Grab leer ist, die Verkündigung
der Auferstehung, die Begegnungen mit dem Auferstandenen. Der gekreuzigte
und ins Grab gelegte Jesus ist wieder lebendig und wird von vielen gesehen.
So erzählen also die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und
Johannes keine unterschiedlichen Geschichten, sondern sie wählen aus
der sehr reichhaltigen Tradition und den Zeugnissen, die überliefert
wurden, verschiedene Einzelheiten aus, wobei sie sich von der Situation
der Gemeinschaft, an die sie schreiben, leiten lassen. Der bekannte Theologe
A. T. Robinson stellt fest: „Die Unterschiede in den Pascha-Erzählungen
sind genau von jener Art, die wir in authentischen Berichten erwarten sollten.
Geplante Berichte wären viel besser koordiniert und Unstimmigkeiten
verwischt worden." Ein weiterer bedeutender Bibelforscher, A. Plummer,
schreibt: „Entgegen dem Anschein ist die Schwierigkeit bei der Koordination
dieser Berichte ein Hinweis auf ihre Glaubwürdigkeit", und Joachim
Jeremias, ebenfalls ein berühmter Forscher der Heiligen Schrift, fügt
hinzu: „Gerade in der Verschiedenartigkeit der Personen, Umstände,
Orte, drückt sich die natürliche Erinnerung an die Stunden des
Pascha und an jene, die danach folgten, aus." In den Schilderungen der
Evangelien über die Auferstehung dominiert eine übergroße
Freude und der Wunsch, die Nachricht weiterzugeben, dass Jesus wieder lebendig
ist. Nur Menschen, die „die Wahrheit durch Ungerechtigkeit
niederhalten" (Rom 1,18), scheint die Wahrheit über die Auferstehung
Christi „ein Ärgernis und eine Torheit" (vgl.
1 Kor 1,23) zu sein. Die Juden konnten keinen Beweis erbringen,
der die Auferstehung in Frage stellen würde. Dieser letzte Beweis
konnte nur der tote Leib Jesu sein, den sie jedoch nicht zeigen und der
Öffentlichkeit präsentieren konnten, da sein Leib nicht da war.
Historische Sicherheit
Der Kreuzestod war die schmachvollste Art der Exekution, bestimmt
für die größten Verbrecher. Als solcher wurde Jesus befunden,
weil Er sagte, dass Er Gott ist. Er wurde auf der Anhöhe Golgatha
gekreuzigt. Sein Leib wurde unweit des Todesortes beigesetzt, in ein in
den Felsen gehauenes Grab, welches Josef von Arimathäa gehörte.
Das Grab Jesu wurde versiegelt, damit niemand seinen Leib stehlen
konnte. Die Hohenpriester fürchteten, „seine
Jünger [könnten] kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist
von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer
als alles zuvor" (Mt 27,64). Das Siegel auf dem Grab war das Symbol
der römischen Herrschaft. Sein Aufbrechen und das Betreten des Grabes
wäre ein schweres Verbrechen gewesen. Zur Sicherheit wurde das Grab
von römischen Soldaten bewacht. Die Ereignisse, von denen die Auferstehung
Jesu begleitet wurde, lösten bei den Soldaten Entsetzen aus: Sie „fielen
wie tot zu Boden" (Mt 28,4).
Das Leiden und der Kreuzestod Christi war auch für seine Apostel
und Jünger ein großer Schock. Als die Frauen ihnen die freudige
Nachricht überbrachten, dass Jesus auferstanden war, da „hielten
[die Apostel] das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht"
(Lk 24,11). Sie glaubten erst, als sie dem auferstandenen Herrn
begegneten und mit Ihm persönlich in Kontakt kamen. Erst da konnten
sie sich davon überzeugen, dass das nicht irgendein Gespenst, sondern
Christus selbst in seinem auferstandenen Leib war. Als sich der Herr Jesus
seinen Aposteln zeigte, „erschraken [sie] und hatten
große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er
zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen
solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße
an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat
Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte
er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es
aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr
etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er
nahm es und aß es vor ihren Augen" (Lk 24,37-43). Ähnlich
durchbricht der Herr Jesus den Unglauben des Thomas: „Dann
sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig,
sondern gläubig!" (Joh 20,27).
Die Apostel können sich davon überzeugen, dass der Erlöser
in dem gleichen Leib auferstanden ist, in dem er gekreuzigt wurde. Innerhalb
von vierzig Tagen begegneten sie Christus mehrere Male und erwarben so
die Sicherheit, dass Er wahrhaftig in einem Leib lebt, der keinerlei körperlichen
Beschränkungen mehr unterworfen ist. Der auferstandene Jesus konnte
erscheinen und wieder verschwinden oder durch die geschlossene Tür
in den Abendmahlssaal eintreten, denn sein Körper hatte sich in ein
soma pneumatikon verwandelt. Mit diesem Begriff wird sein geistiger, verherrlichter
Leib bezeichnet, der jedoch weiterhin ein materieller Körper geblieben
ist, wenn er sich auch bereits in einer anderen Dimension des Daseins befindet.
Der Leib Jesu ist zu einem unsterblichen, verherrlichten Leib geworden.
Der heilige Paulus erläutert: „Denn in ihm allein
wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes" (Kol 2,9).
Der Glaube der Apostel an die Auferstehung wurde also durch die
unmittelbaren Begegnungen mit Jesus geweckt, der sich ihnen in großer
Einfachheit und ohne Triumphalismus offenbarte. Die Apostel konnten seine
Stimme erkennen, seine Haare, Gesichtszüge, aber auch seine Hände
und seine Seite mit den Wundmalen der Kreuzigung.
Die Begegnungen mit dem Auferstandenen verändern die Apostel
völlig und geben ihnen eine so große geistige Kraft, dass fast
alle bereit sind, den Märtyrertod zu sterben, da sie nicht aufhören
wollen, die Wahrheit zu verkünden, dass Jesus auferstanden ist und
dass Er Gott ist, und dies wurde von den Anhängern des Judaismus als
größte Gotteslästerung betrachtet. Eben diese unerschrocken
verkündete Wahrheit über die Auferstehung Christi hat das Christentum
mit seiner unzerstörbaren Lebenskraft, seinem Enthusiasmus und seiner
Lebensfreude hervorgebracht - und das zu einem Zeitpunkt, als allen schien,
dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz eine unwiderrufliche Niederlage erlitten
habe.
Eine absolute Neuheit
Leiden, Tod und Auferstehung Jesu sind eine absolute Neuheit in
der gesamten Religionsgeschichte. In der Mentalität der antiken Griechen
wurde bereits allein der Gedanke an eine Auferstehung als vollkommen abwegig
verworfen. Daher fiel es den Menschen, die in der griechischen Kultur beheimatet
waren, am schwersten, diese Wahrheit anzunehmen. Aus eben diesem Grund
wurde auch die Rede des hl. Paulus auf dem Areopag ausgelacht und nicht
beachtet, er selbst aber als halber Analphabet behandelt (vgl. Apg 17,18
und ff.). Ähnlich war es im jüdischen Umfeld: Kein Anhänger
des Judaismus erwartete die Auferstehung des Messias.
Das Neue Testament stellt die Auferstehung Christi als einzigartiges
und unwiederholbares Ereignis dar. Dieses ist in der Geschichte verwurzelt
und geht gleichzeitig darüber hinaus, da es sich auf den übernatürlichen
Bereich bezieht, der sich dem empirischen Erkennen entzieht. Als Er auferstand,
kehrte Jesus nicht ins irdische Leben zurück, wie dies bei der Auferweckung
des Lazarus, des Jünglings von Nain oder bei der Tochter des Jairus
der Fall war, die alle später noch einmal sterben mussten. Die Auferstehung
Christi ist der Übergang seiner Menschheit (mit Leib und Seele) vom
Tod zur vollen Teilnahme am Geheimnis des Lebens der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Es ist ein gemeinsames Werk des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes,
das die Kraft des Dreieinigen Gottes offenbart (vgl. 2 Kor 13,4; Kol 2,12;
Phil 3,10; Röm 6,4). Als Er auferstand, bestätigte Christus all
das, was Er während seines irdischen Lebens lehrte und tat. Der Sanhedrin
verurteilte Ihn wegen Gotteslästerung zum Tode, weil Er als Mensch
sich für Gott hielt. Durch seine Auferstehung hat Jesus bestätigt,
dass Er wirklich Gott ist und dass Er sich den Namen Gottes zu Recht zu
eigen gemacht hat: „Ehe Abraham war, BIN ICH" (Joh
8,58). „ICH BIN", also wahrer Gott und gleichzeitig wahrer Mensch.
Christus ist auferstanden und immer bei uns gegenwärtig. Der
Herr Jesus sagt: „Wer glaubt und sich taufen lässt,
wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mk 16,16).
Wenn
wir Jesus glauben, werden wir mit Ihm im Gebet in persönlichen Kontakt
treten, wir werden Ihm im Sakrament der Buße ehrlich unsere Sünden
bekennen und Ihn dann mit reinem Herzen in der hl. Kommunion empfangen,
wir werden „die Arznei der Unsterblichkeit", das „Heilmittel gegen des
Tod" empfangen.
(Quelle: "Liebt einander!",
Nr 1-2017, S. 4-9, Kloster St. Gabriel, 99894 Leinatal/Altenbergen)
- LINK:
liebt-einander.org
Bete
täglich auch den so wertvollen "Rosenkranz zur Göttlichn Barmherzigkeit"!