Maria ist die Mutter der Barmherzigkeit |
Zum Heiligen Jahr: Maria - Mutter der Barmherzigkeit
Ein Blick auf Fatima und 100 Jahre Erlass des Dekretes Maria -„Patrona Bavariae"
In
diesem Heiligen Jahr, dem „Außerordentlichen Jubiläum der Barmherzigkeit",
blicken wir mit besonderer Liebe und Hingabe auf die Allerseligste Jungfrau
Maria, die „Mutter der Barmherzigkeit". Wir tun es mit so vielen treuen
Marienverehrern der gesamten katholischen Christenheit, nicht zuletzt mit
Papst Franziskus selbst. Aber wir tun es auch in besonderer Weise hier
in unserer bayerischen Heimat. Den Anlass dazu bildet das 100-jährige
Jubiläum der Entscheidung des Heiligen Vaters Papst Benedikt XV. (1914-1922),
Maria zur „Patrona Bavariae" zu erheben. Das entsprechende Dekret der Ritenkongregation
wurde am 26. April 1916 unterzeichnet. Zum ersten Mal wurde in ganz Bayern
dann im darauf folgenden Jahr 1917 am 20. Mai das Fest der Schutzfrau Bayerns
in höchster Feierlichkeit begangen. Heute dürfen wir beten:
Maria,
Schutzfrau unseres Landes, Patrona Bavariae, sei du uns in allen Lagen
des Lebens und in allen Anliegen des bayerischen Volkes und unserer Gesellschaft
„Mutter der Barmherzigkeit"!
Wir glauben und bekennen dankbar:
Maria ist eine wirklich barmherzige Mutter, weil sie Mutter Jesu Christi
ist, der Person gewordenen göttlichen Barmherzigkeit. Aber sie ist
es auch aus einem anderen Grund. Durch ihre Aufnahme in den Himmel und
ihre besondere Nähe bei Gott ist ihr menschliches, leibliches Herz
so sehr von Liebe erfüllt wie kein anderes. Daher empfindet es auch
tiefes Mitleid und Erbarmen gegenüber den Sündern. Dies zeigte
uns die Gottesmutter selber vor allem in Fatima. Im kommenden Jahr werden
wir die Jahrhundertfeier ihrer Erscheinungen an diesem viel besuchten Gnadenort
begehen. Und zugleich werden wir dann auch das Jubiläum ihrer Erhebung
zur „Schutzfrau Bayerns"
feiern.
Das erste Jubiläum lenkt unseren Blick auf jenes erwählte,
arme Hirtendorf in Portugal, das andere auf unsere Landeshauptstadt München
mit dem herrlichen Marienplatz und der darauf stehenden Mariensäule,
die ihm erst so recht seine Schönheit und seine Bedeutung für
Stadt und Land verleiht. Immer geht es um den Schutz der Menschen und um
das Heil der Seelen, das uns Maria in ihrer barmherzigen Liebe erbitten
will, als Patronin Bayerns ebenso wie durch ihre Worte bei den Erscheinungen
vor den schlichten Seherkindern. Aus dem Quell ihres guten, mütterlichen
Herzens entsprang dort in Fatima die Bitte um die freiwilligen Opfer und
das tägliche Rosenkranzgebet zur Bekehrung der Sünder und um
den Frieden
der Welt. Aber ebenso entsprang aus dem Wissen um dieses mütterliche
Herz vor 100 Jahren das Ansuchen des bayerischen Königshauses, sie,
die Gottesmutter, zur Patronin unseres Landes zu erwählen.
Aber wir wollen noch einen Schritt weitergehen. Neben
den Erscheinungen in Fatima im Jahr 1917 empfahl die Allerseligste Jungfrau
der Seherin Schwester Lucia im Jahr 1925 in Pontevedra auch die Abhaltung
der sogenannten fünf „Herz-Mariä-Sühnesamstage" jeweils
am ersten Samstag im Monat. Maria versprach dabei mit allen für
das Heil der Seele notwendigen Gnaden in der Todesstunde denen beizustehen,
welche:
fünf Monate lang
jeweils am ersten Samstag im Monat beichten,
die hl. Kommunion
empfangen und sie aufopfern zur Sühne für die Beleidigungen,
die dem Unbefleckten Herzen Mariens zugefügt werden,
einen Rosenkranz beten
und
15 Minuten lang durch
Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse der Gottesmutter Gesellschaft leisten,
in der Absicht, ihr so Sühne zu leisten.
Diese Versprechen entspringen der liebenden Sorge Marias für
das Heil der Seelen und ihrer barmherzigen Liebe. Wir sollten diese Versprechen
nicht vergessen, sondern sie dankbar annehmen und uns zu eigen machen.
Maria ist wirklich eine „Mutter der
Barmherzigkeit". Bild
rechts: Maria Vesperbild draußen an der Grotte
Dabei stehen die Botschaften von Fatima in einer guten Tradition. Seit alters wird Maria als barmherzige Mutter gerühmt und angerufen, so in der bekannten Lauretanischen Litanei. Aber auch in noch anderen, alten Gebeten findet sich dieser Titel. Im „Salve Regina" - dem „Gegrüßet seist du, Königin" - betet die Kirche am Ende des Stundengebetes bei der Komplet, Maria möge uns ihre „barmherzigen Augen" zuwenden. Und im ehrwürdigen Altöttinger Mariengebet fleht das bayerische Volk seit Jahrhunderten „O Maria hilf, o Maria hilf, o Maria hilf doch mir, ein armer Sünder kommt zu dir. Im Leben und im Sterben, lass uns nicht verderben, lass uns in keiner Todsünd' sterben. Steh' uns bei im letzten Streit - o Mutter der Barmherzigkeit!" Sprechen wir diese Gebete und Anrufungen gern und oft, gerade auch jetzt im „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" und im Hinblick auf die Jubelfeier der „Patrona Bavariae". Maria wird uns nicht verlassen, sie wird immer unsere Mutter bleiben und uns als unsere treue Schutzfrau die Gnade des Segens bei ihrem göttlichen Sohn erbitten. (Msgr. Georg Schwager, Domvikar)
(Quelle: "Bote von Fatima"
7/8-2016, S. 91f., IMR Regensburg) - Bild ganz
oben: Lepanto-Madonna
Bete
jeden Tag den Rosenkranz!