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Die
Beichte, das Sakrament der Vergebung
Wenn die Kirchen leer bleiben, so sind dies auch die Beichtstühle.
Gerade diese bieten jedoch die Gelegenheit, ein wichtiges Sakrament zu
erlangen: das Sakrament der Buße. Jeder kennt das befreiende und
erlösende Gefühl, wenn ein Zwist, eine Kränkung oder ein
Konflikt wieder bereinigt wurde, die Umkehr zum Guten möglich geworden
ist. Die Beichte ist ein heiliges Sakrament, etwas Einzigartiges. Die Beichtstühle
in den Kirchen sind der Sitz des Priesters bei der Feier des Bußsakramentes.
Ein guter Beichtvater hat vielen Menschen eine Beichte oder Aussprache
ermöglicht. Die Gläubigen dürfen dieses Sakrament vor allem
als Sakrament der Freude erleben. Für Pater Pio war das heilige Messopfer
das Zentrum seiner Existenz: Seine Schriften und Reden zeigen das deutlich.
Genauso wichtig war ihm jedoch auch seine Aufgabe als Beichtvater. Er wusste,
wie wichtig eine gute Beichte für die Seele und das Gewissen des Beichtenden
ist. Mit seiner Tätigkeit im Beichtstuhl konnte er vielen Gläubigen
helfen und Ungläubige zurückgewinnen. Denn es ist die Freude
über Umkehr und Vergebung, die wir erleben dürfen. So wie sich
Jesus freut, wenn ein Sünder seine schlechten Taten bereut, so freuen
sich auch die Gläubigen, wenn ihnen vergeben wird. Indem der Priester
die Absolutionsformel spricht, wird der Einzelne mit Gott versöhnt:
„So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes." Dabei streckt der Priester die Hand
zum Segnen aus. Diese Versöhnung gilt auch für seine Mitmenschen,
die Kirche und die ganzen Schöpfung. Christus, die menschgewordene
Liebe Gottes, ist der „Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6). Seine
Liebe ist verzehrendes Feuer. „Durch ihn haben wir
die Erlösung, die Vergebung der Sünden" (Kol 1,12-20).
„Die größten
Sünder könnten die größten Heiligen werden, wenn sie
sich", so Jesus zu Schwester Faustyna,
„meiner Barmherzigkeit anvertrauen würden. Ich kann auch den größten
Sünder nicht bestrafen, wenn er mein Mitleid anruft, sondern ich verzeihe
ihm in unendlicher und unaussprechlicher Barmherzigkeit".
Wie nirgendwo sonst offenbart sich hier die barmherzige Erlöserliebe
Christi. Liebe, die aus allen Verstrickungen befreit, aus allen Fesseln
löst, aus allen Verirrungen und Süchten. Liebe, die sucht, nachgeht
und verzeiht.
Christus hat dieses Sakrament eingesetzt, als er seinen Aposteln
die Sündenvergebungsgewalt übertrug mit den Worten: "Empfanget
den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden nachlasset, dem sind sie nachgelassen;
wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten" (Joh 20, 22).
Im Sakrament der Buße bekennt sich der Mensch zu den Sünden,
die er begangen hat, und übernimmt die Verantwortung für sie.
Mit aufrichtiger Reue benennt und erkennt er seine Verfehlungen. Tätige
Wiedergutmachung ist der letzte Schritt, der aufrichtige Reue kennzeichnet.
Dadurch öffnet er sich neu Gott und der Gemeinschaft der Kirche und
ermöglicht sich so eine neue Zukunft, frei von dieser alten Schuld.
Wie wichtig die Beichte für uns ist, unterstreicht der Heilige Vater
Franziskus, wenn er sagt: "Sie ist eine Säule des Glaubens."
Der Pfarrer von Ars, Pater Pio und viele andere großen Leuchtgestalten
des Glaubens haben als gute Priester und Beichtväter gewirkt. Beten
wir um gute Priester!
(Quelle: "Der Gefährte",
Heft Nr. 2-2016, S. 6, St. Andrä) - Mediatrix-Verlag
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Bete
oft den "Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit!