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Die
ganze Marienlehre auf einem ganz besonderen Oval:
zum
Fest der wundertätigen Medaille am 27. November
Als Katharina Labouré im Jahre 1856 als einfache Pförtnerin
ihren Dienst in einem Altersheim in Paris versieht, ahnt niemand, nicht
einmal ihre eigenen Mitschwestern etwas von den Gnaden, die ihr vor über
20 Jahren zuteilwurden. Demütig tat sie ihren Dienst in der Pflege,
in der Küche und im Garten, ohne auch nur ein Wort über ihre
besondere Berufung zu verlieren. Als bei ihr dann das Alter spürbar
wurde, wurde sie eben für Pförtnerdienst eingesetzt, und sie
nahm es auf sich, immer im Bestreben, Gott in allem zu gefallen. Erst kurz
vor ihrem Tod wurde ihr gestattet, ihr Schweigen gegenüber ihrer Oberin
zu brechen - und wie erstaunt war diese, als sie vernahm, dass diese stille,
unscheinbare Schwester die begnadete Seele war, die der Welt die Wundertätige
Medaille gebracht hatte, von der ganz Frankreich sprach!
Katharina wurde als Zoe Labouré in eine burgundische Bauernfamilie
geboren. Sie war das achte von zehn Kindern und verlor früh ihre Mutter.
So wandte es sich vertrauensvoll an seine andere, himmlische Mutter. Eines
Nachts hatte Zoe einen Traum, den sie nicht wieder vergaß. Sie befand
sich in einer Kapelle, wo ein greiser Priester die Messe zelebrierte. Als
sie auf dem Heimweg eine Kranke besuchte, stand jener Priester plötzlich
wieder vor ihr. Sie wollte ihm entfliehen, er aber sagte zu ihr: „Meine
Tochter, es ist gut, die Kranken zu pflegen. Jetzt fliehst Du vor mir,
aber eines Tages wirst Du glücklich sein, zu mir kommen zu dürfen.
Gott hat besondere Pläne mit dir, vergiss es nicht!" Später erkannte
Zoe ihn auf einem Bild: es war der heilige Vinzenz. Mit 18 Jahren war sie
fest entschlossen, Vinzenz-Schwester zu werden, aber ihr Vater erlaubte
ihr den Eintritt nicht. Sie lernte erst jetzt Lesen und Schreiben und arbeitete
dann auf Veranlassung ihres Vaters bei ihrem Bruder in Paris. Erst 1830
erhielt sie die Erlaubnis, in die Gemeinschaft der Töchter der christlichen
Liebe in Paris in der Rue de Bac einzutreten, wo sie den Ordensnamen Katharina
(Catherine) annahm. Dort wurde ihr gemäß dem göttlichen
Plan ein Seelenführer zur Seite gestellt, der sie mit Weisheit leitete:
der Missionspriester Johann Maria Aladel. Das Außergewöhnlichste
an dem ganzen geistlichen Leben Katharinas war aber ihr jahrelanges Schweigen.
Schon lange, als ganz Paris bereits von den wunderbaren Marienerscheinungen
sprach, blieb die Schwester, der diese Gnade zuteilwurde, im Verborgenen.
Nur ihr Beichtvater wusste davon - dieser sorgte dann auch für die
Prägung der Medaille.
Kaum war Katharina in ihrem Kloster angekommen, wurde ihr schon
eine besondere Vision zuteil. Die Übertragung der Reliquien des hl.
Vinzenz wurde mit einer Prozession gefeiert. Da erschien Katharina das
Herz des hl. Vinzenz über dem Reliquienschrein, dreimal verschieden,
an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Um ihres Seelenfriedens willen sprach
Katharina darüber mit ihrem Beichtvater, Pater Aladel. Dieser war
skeptisch und trug ihr auf, demütig ihr Noviziat fortzusetzen. Doch
sein Geist ruhte aufmerksam auf seinem stillen Beichtkind, das sich äußerlich
nicht von seinen Mitschwestern unterschied.
Am Vorabend des Fests des heiligen Vinzenz wurde Katharina die erste
Erscheinung Mariens zuteil. Jemand rief deutlich ihren Namen. Als sie nach
der Stimme blickte, sah sie einen weißgekleideten Knaben, dessen
Strahlen das ganze Zimmer erleuchtete. Er sagte zu ihr: „Komm in die Kapelle,
die seligste Jungfrau erwartet dich!" Als sie zur Kapelle gelangten, öffnete
sich die Tür von selbst. Die Kapelle selbst war hell erleuchtet. Das
Kind führte Katharina bis zum Hochalter neben den Sessel des Spirituals.
Dort kniete sie nieder, während der Knabe den Chor betrat. Da hörte
sie ein
Geräusch wie das Rascheln eines Seidenkleides. Da sagte er:
„Da ist die seligste Jungfrau, da ist sie!" Da sah Katharina, wie eine
Frau von unglaublicher Schönheit sich auf den Sessel des geistlichen
Direktors setzte. Maria sprach lange zu ihr und beauftragte sie mit einer
Mission. Sie eröffnete Katharina, dass sie dabei viel zu leiden habe,
auch Unglauben begegnen würde, aber immer auf die Gnade des Himmels
vertrauen dürfe. Als Maria fort war, geleitete das strahlende Kind
Katharina wieder unbemerkt zu ihrer Zelle zurück. Als sie ihrem Beichtvater
die Geschehnisse berichtete, erfüllten sich die Worte Mariens - er
weigerte sich, ihr zu glauben und schob alles auf die Einbildungskraft
dieser Schwester. Katharina folgte der Weisung der Jungfrau und floh zum
Trost an den Altar.
Am 27. November 1830 erfuhr Katharina in einer zweiten Vision Näheres
über ihre Mission. Maria erschien um halb sechs Uhr abends. Sie stand
auf einer Kugel, und hielt eine andere Kugel in Händen; die Kugeln,
so erklärte sie, bedeuteten die ganze Welt und jeden Menschen im Besonderen.
An den Fingern trug die Mutter Gottes Ringe mit kostbaren Edelsteinen,
von denen wundersame Strahlen ausgingen. Das seien, so Maria, die Gnaden,
um die man sie bitten solle. Dann bildete sich um die heilige Jungfrau
ein Oval und darüber konnte Katharina folgende Worte erkennen:
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