|
Pfarrer Hoffius fasste bei der Erneuerung der Wallfahrt im Jahre
1589 das Geschehen auf lateinisch in folgende Worte:
In Franken geschah durch Gottes Eingreifen ungefähr um das
Jahr 1330 ein besonders bemerkenswertes Wunder des Hl. Blutes.
In Dürn, oder auch Walldürn genannt, feierte im Heiligtum
des hl. Georg ein Priester namens Heinrich Otto das unblutige Opfer der
hl. Messe.
Da
er aber etwas nachlässig und unaufmerksam die so große Handlung
vollzog, stieß er den schon konsekrierten Kelch um. Und siehe, sofort
ergoss sich das Blut des Herrn über das darunter liegende Korporale.
Die Weinsgestalt wurde so rot wie Blut, und wohin es floss, da formte
es sich zu einem wunderbaren Bild:
in der Mitte das Bild des Gekreuzigten, an den Seiten aber mehrere
„Veronicae" - so heißen nämlich im Volksmund solche Abbildungen
- die das hl. Haupt Christi mit Dornen umwunden zeigen.
Obwohl es nicht an Augenzeugen fehlte, verbarg der Priester in seinem
Schrecken jenes Tuch, so wie es war, gezeichnet mit den genannten blutigen
Bildnissen, im gleichen Altar, indem er einen Stein entfernte und das Korporale
dahinter versteckte.
Als jener Priester zum Sterben kam, da bedrängte ihn seine
Krankheit, mehr aber noch quälte ihn sein Gewissen wegen dieses Vergehens.
Er wollte sterben.
Aber etwas Unbegreifliches hielt seinen Tod auf. Da ging er in sich,
bekannte seine Tat, nannte auch das Korporale und gab den Ort an, wo es
verborgen lag. Darauf starb er. Man fand alles so wie es der Priester Heinrich
Otto bei der Beichte auf dem Sterbebett gesagt hatte, und die ganze Angelegenheit
machte viel von sich reden. Und Gott mehrte die Kunde davon durch täglich
neue Wunder. So kam es, dass schon ungefähr siebzig Jahre später
die Behörden beschlossen, die ganze Angelegenheit genauestens zu untersuchen,
um dann über das Ergebnis dem Papst zu berichten.
Als man im Jahre 1445 das Korporale nach Rom brachte und Papst Eugen
IV. das Blutwunder mit der Gewährung eines Ablasses anerkannte, war
das heute längst verblichene Abbild des gekreuzigten Heilandes noch
darauf zu sehen, wie die noch vorhandene Ablassurkunde ausweist.
Außerdem erwähnt dieses päpstliche Schreiben auch
die „Veroniken", die die Gestalt des Gekreuzigten auf dem Korporale umgeben.
Der Ablass konnte auf Oktav von Fronleichnam gewonnen werden.
Das war der erste offizielle Walldürner Wallfahrtstag und sollte
bis zum heutigen Tag deren Höhepunkt, der „Große Blutfeiertag",
bleiben.
Um das Jahr 1920 wurde ein weißes Schutztuch aus Leinen hinter
dem Korporale befestigt.
Als man nun am 23. März 1950 das Schutztuch mit einer Quarzlampe
untersuchte, wurde auf ihm das Bild des gekreuzigten Heilands sichtbar.
Fachleute sind der Ansicht, dass der vor Jahrhunderten eingetrocknete Wein
das Durchströmen des Lichtes so behindert, dass im Laufe von drei
Jahrzehnten sich dieses Bild wie bei einem Foto auf dem Schutztuch abzeichnen
konnte.
(Quelle:
"Dienst am Glauben", Heft 3 - 2014, S. 95 - 96, Innsbruck)
Seit dieser Zeit pilgern die Menschen zur Verehrung des Kostbaren Blutes nach Walldürn. Jährlich suchen über 100 000 Gläubige diese Wallfahrtsstätte auf.
Die
große Bedeutung des Blutes
Das Blut ernährt uns:
Im Blut sind lebenserhaltende Stoffe.
Geistlich: Das Kostbare Blut Jesu ist
die Kraftquelle für Leib, Seele und Geist!
Das Blut reinigt uns:
Das Blut transportiert Abbaustoffe und
Gifte zu den Ausscheidungsorganen.
Geistlich: Das Kostbare Blut Jesu reinigt
von Sünde und schlechtem gewissen.
Das Blut schützt uns:
Gesundes Blut enthält Abwehrkräfte,
es kämpft gegen Viren und Bakterien.
Geistlich: Das Kostbare Blut Jesu schützt
uns vor dem krankmachenden Schmutz der Sünde.
Das Blut bringt die Körpertemperatur
ins Gleichgewicht:
Geistlich: Durch das Kostbare Blut Jesu
sind wir in der Wärme und Geborgenheit Gottes!
(Quelle: "PUR spezial"
4/2017. S. 6f., Kisslegg)
Blut
Christi, in der Todesangst zur Erde geronnen
„In seiner Angst betete er noch inständiger,
und sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die zur Erde rannen." (Lk
22,44) Jesus, so sehr hast du für die Sünden aller Seelen
gebüßt. Ich bitte Dich, gib mir wahre Liebe zu Dir und lass
mich in Ehrfurcht dankbar sein für Deine Gnaden. O Jesus, lass Dein
Blut und Deine Pein an mir doch nicht verloren sein!
Blut
Christi, bei der Geißelung vergossen
„Darauf gab er ihnen den Barabbas frei, Jesus
aber ließ er geißeln." (Mt 27,26) Gib mir die Gnade,
o Jesus, allen Versuchungen standhaft zu widerstehen und niemals in die
schlimmen Sünden der Unkeuschheit zu fallen.
O Jesus, lass Dein Blut und Deine Pein an mir doch nicht verloren
sein!
Blut
Christi, bei der Dornenkrönung verströmt
„Dann legten sie ihm einen Purpurmantel an
und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf und grüßten
ihn: Heil dir, König der Juden!" (Mk 15,17-18) O Jesus, halte
meine Gedanken rein und gut und hilf mir, Dir stets in Liebe und Demut
treu zu dienen. O Jesus, lass Dein Blut und Deine Pein an mir doch nicht
verloren sein!
Blut
Christi, auf dem Kreuzweg Spuren hinterlassend
„Er trug sein Kreuz und ging hinaus zu dem
Ort, der Schädelstätte genannt wurde." (Joh 19,17) Jesus,
gib dass ich Ärgernisse vermeide und lehre mich, gutes Beispiel zu
geben, um am Heil des Nächsten mitzuwirken.
O Jesus, lass Dein Blut und Deine Pein an mir doch nicht verloren
sein!
Blut
Christi, am Kreuze ausgegossen
„Sie kreuzigten ihn dort..., Jesus aber betete:
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lk 23,33-34)
Von ganzem Herzen, o Jesus, bereue ich alle Sünden meines ganzen Lebens
und bitte Dich, verzeih mir wie du Deinen Feinden verziehen hast und schenke
mir die Verheißung, die Du dem Schächer gabst: „Heute
noch wirst du mit mir im Paradiese sein." (Lk 23,43) O Jesus, lass
Dein Blut und Deine Pein an mir doch nicht verloren sein!
Blut
und Wasser, aus seiner geöffneten Seite geflossen
„Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass
er schon tot war, zerbrachen sie ihm die Gebeine nicht, sondern ein Soldat
stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser
heraus." (Joh 19,33-34) O Blut und Wasser, dem heiligsten Herzen
Jesu entströmt als Quelle der Barmherzigkeit für uns, ich vertraue
auf Dich! Ich danke Dir, Herr Jesu Christ, dass Du flir mich gestorben
bist. Ach, lass Dein Blut und Deine Pein an mir doch nicht verloren sein.
(Imprimatur: Passau, 20.5.1964, Dr. Dachsberger,
Gen. vic.)
Papst Leo XIII. (tl903) war ein großer Verehrer des heiligen Erzengels Michael. Auf ihn geht folgendes Gebet zurück, das früher nach jeder heiligen Messe gebetet wurde:
Heiliger
Erzengel Michael,
verteidige uns
im Kampfe. Gegen die Bosheit und die Arglist des Teufels sei du unser Schutz.
Gott gebiete ihm! So bitten wir
flehentlich. Du
aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und
die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen die Welt durchstreifen,
in der Kraft Gottes hinab in den Abgrund der Hölle. Amen.
Bete
jeden Tag den Rosenkranz und den
wunderwirkenden
"Barmherzigkeitsrosenkranz"!