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Möge
die hochgelobte, höchstgebenedeite Dreifaltigkeit unsere Seele und
unseren Leib behüten.
Ich
wünsche gesegnet zu werden, wie Unser lieber Herr Jesus Christus Selbst
Seine Jünger gesegnet hat und uns gnädig durch Sein Hochheiliges
Sakrament Seines Fleisches und Kostbaren Blutes segnet,
Ich
gehe ein und aus dem Haus durch die Straßen und auf Wegen.
Mögen
Jesus + Maria + und Josef + die Drei Heiligen Könige,
Mensor
+ Sair + und Theokono + unsere lieben Reisebegleiter sein, die Himmel unser
Hut und die Erde unsere Schuhe.
Mögen
die namentlichen sechs Heiligen Personen uns begleiten und beschützen,
zusammen mit allem, was wir haben, sei es im Hause oder außerhalb
des Hauses und jedermann schließen wir in unsere Gebete ein, besonders
...
Mögen
sie uns vor Dieben, Mördern und bösen Menschen beschützen,
alle, die uns begegnen, müssen freundlich zu uns sein und uns als
Personen achten und uns darin helfen.
Gott
der Vater + Gott der Sohn + Gott der Heilige Geist +
Jesus
+ Maria + Josef + Mensor, Sair, Theokono und die vier Heiligen Evangelisten.
Durch
Ihre Fürbitte möge der Allmächtige Gott ununterbrochen mit
uns sein, in allem, was wir tun, in unserem Betragen, unserem Kommen und
Gehen, bei der Arbeit, in der Ruh; sei es auf dem Land oder auf dem Wasser,
im Feuer oder in der Flut, möge der liebe Gott uns mit Seiner Mächtigen
Hand beschützen.
Gott
dem Vater + übergeben wir uns,
Gott
dem Sohn + anvertrauen wir uns,
Gott
der Heilige Geist + sei in uns, über uns und um uns.
Die
Allerheiligste Dreifaltigkeit sei über uns,
Jesus,
Maria und Josef seid vor uns,
Mensor
+ Sair + und Theokono + seid mit uns allezeit bis wir die Ewige Glückseligkeit
und das Seelenheil erreichen.
Verhelft
uns zu diesem Ende,
Jesus,
Maria und Josef!
Amen
(Quelle:
"Dienst am Glauben" Nr. 1/2007, S. 7, Höttinger Gasse 15a, A-6020
Innsbruck)
(Achte Betrachtung im Buch des Lebens) |
Angela v. Foligno unterweist uns über das Ziel des Gebetes und über den Weg, der zu diesem Ziel führt - drei Stufen des Gebetes - das Beispiel Jesu - Notwendigkeit des Gebetes und Frucht des Gebetes.
1. Ziel und Weg
Das
Ziel des Gebetes ist „Umwandlung des Gemütes in die Liebe Gottes".
Der Weg, der zu diesem Ziel führt, ist Erkenntnis des gekreuzigten
Gottmenschen. Das ist zur Erreichung dieses Zieles unbedingt notwendig.
Zu dieser Erkenntnis gelangt man aber nur durch eifriges Lesen im „Buch
des Lebens" (Leben und Leiden Christi). Um fruchtbringend im Buch des Lebens
lesen zu können, braucht es aber das andächtige, reine, demütige,
bestürmende und beharrliche Gebet.
2. Drei Stufen des
Gebetes
Das
Gebet ist es, das uns zu Gott führt. Es ist dreifach: körperlich,
geistig und übernatürlich.
a)
Das körperliche Gebet
„Das
körperliche Gebet ist immer mit Worten und körperlichen Übungen,
wie die Kniebeugung, verbunden. Diese Art des Gebetes unterlasse ich niemals,
denn es bereitet vor zum geistigen; und führt wieder dazu, wenn man
es wegen Trägheit oder Schlaf verloren hat. Es muß mit Aufmerksamkeit
verrichtet werden, so daß man wohl betrachtet, was man sagt."
b)
Das Gebet des Geistes
„Das
Geistesgebet, wobei die Betrachtung Gottes den Geist so einnimmt, daß
er nichts anderes denkt als Gott. Denn wenn irgendein anderer Gedanke in
den Geist eindringt, so nenn ich es nicht mehr Geistesgebet. Dieses Gebet
bindet die Zunge, so daß sie nicht reden kann. Denn der Geist ist
dabei dermaßen voll von Gott, daß er an nichts anderes denken
kann als an Gott. Dies ist auch die Ursache, warum man aus dem Geistesgebet
ins übernatürliche Gebet kommt."
c)
Das übernatürliche Gebet
„Wenn
die Seele durch den Gedanken an Gott über ihre Natur erhaben wird
und Dinge erkennt und begreift, die sie im natürlichen Zustand nicht
erkennen und begreifen kann. Das, was sie da erkennt, kann sie nicht erklären,
weil fast alles, was sie sieht und fühlt, über die Natur ist."
„Die
göttliche Weisheit hat angeordnet, daß niemand zum Geistesgebet
kommt, der nicht vorher das körperliche Gebet übt; und sie will
niemandem das übernatürliche Gebet geben, der nicht das körperliche
Gebet und das Geistesgebet hat. Durch diese drei Stufen lernt jeder sich
selbst und Gott erkennen; und so viel er Gott kennt und liebt, so viel
wünscht und liebt er den zu haben, den er liebt. Und das ist das Zeichen
wahrer Liebe, daß der, welcher liebt, sich nicht nur zum Teil, sondern
ganz in den Geliebten umgestaltet." „Bete also. Und bete beharrlich! Denn
je mehr du betest, umso mehr wirst du erleuchtet, umso tiefer und klarer
wirst du das höchste Gut schauen; je mehr du es siehst, umso mehr
wirst du es lieben; und je mehr du es liebst, umso mehr wirst du es in
dich aufnehmen und darin umgestaltet werden."
3. Das Beispiel
Jesu
„Wir
haben auch das Beispiel und den Auftrag zum Gebet vom Sohn Gottes, von
Jesus Christus selbst, der uns durch Wort und Tat vielfach zu beten ermahnt
hat. Wachet und betet, sagt er zu seinen Jungem, damit ihr nicht in Versuchung
fallet. In vielen Stellen des Evangeliums muntert er dazu auf und gibt
dadurch zu verstehen, wie teuer es ihm sei. Damit wir keine Entschuldigung
hätten, wenn er uns seine Gnade nicht verleiht, setzt er den Erfolg
der Erhörung in unser Gebet, indem er spricht: Bittet, so werdet ihr
erhalten. Er wollte selbst beten, damit wir durch sein Beispiel bewogen
werden, das Gebet vor allem zu lieben. Und welch ein aufopferndes Gebet
war es, das er verrichtete. Als er einmal länger betete, ward sein
Schweiß wie Tropfen Blutes, die auf die Erde rannen. Diesen Spiegel
stelle dir vor Augen. Und so ein Beispiel von Beharrlichkeit im Gebete
suche nachzuahmen. Damals sprach er auch: Vater, wenn es möglich ist,
so laß diesen Kelch an mir vorübergehen; aber nicht mein Wille,
sondern der deine geschehe! Und zum Beispiel, daß auch wir unseren
Willen immer dem Willen des Vaters unterwerfen, wie auch er sich ganz und
gar dem Vater ergeben mit den Worten: Vater, in deine Hände empfehle
ich meinen Geist. Sein ganzes Leben war Gebet. Denn er beschäftigte
sich ständig mit der Erkenntnis Gottes und seiner selbst und mit der
Offenbarung dieser doppelten Erkenntnis. Sollte Christus vergebens gebetet
haben? Warum vernachlässigest du das Gebet, da man ohne Gebet nichts
erhalten kann. Christus, der wahre Gottmensch, betete nicht für sich,
sondern damit du durch ihn das Musterbild des wahren Gebetes erhieltest.
Und wenn der wahre Gott selbst nur durch Gebet, durch demütiges Flehen
das erhalten wollte, was ihm gefiel, willst du elendes Geschöpf ohne
flehentliches Bitten etwas erhalten?"
4. Notwendigkeit
des Gebetes
„Du
weißt, daß kein Mensch ohne das Licht und die Gnade Gottes
die Frucht der Erlösung empfangen kann. Denn nur durch das göttliche
Licht fängt der Mensch an, gut zu werden, Fortschritte zu machen und
wird zum Gipfel der Vollkommenheit geführt. Aber Licht und Gnade erhalten
wir von Gott nur durch ein demütiges Gebet."
a)
„Wenn du also dieses örtliche Licht erhalten willst, dann bete. Wenn
du Fortschritte machen und dieses göttliche Licht in dir vermehrt
haben willst, dann bete. Wenn du auf dem Gipfel der Vollkommenheit bleiben
und von Gnade zu Gnade geführt werden willst, dann bete! Willst du
Glaube, bete! Willst du Hoffnung, bete! Willst du Liebe, dann bete! Willst
du Gehorsam, bete! Willst du Keuschheit, bete! Willst du welche Tugend
immer, dann bete! Damit aber dein Gebet von Frucht sei, mußt du im
Buch des Lebens, im Leben des Gottmenschen Jesus Christus, lesen, welches
Armut, Schmerz und wahrer Gehorsam war."
"Wer
immer vom Geist Gottes geleitet werden will, der bete. Denn als die Apostel
beteten kam der Heilige Geist am Pfingstfest über sie herab."
b)
Wenn du dieses Leben des Gottmenschen begonnen hast, werden viele Versuchungen
des Fleisches, der Welt und des Teufels dich quälen und belästigen,
aber durch das Gebet wirst du sie überwinden."
c)
„Bete also und habe acht, daß du deinen Feinden, die du deinen Feinden,
die dich ständig beobachten, keine Blöße gebest. Du wirst
ihnen Blöße geben, wenn du aufhörst zu beten. Je mehr du
Versuchungen erleidest, desto beharrlicher sei im Gebete; obwohl auch öfter
Versuchungen des Gebetes wegen kommen, indem der böse Feind das Gebet
zu hindern sucht. Achte diese Störung nicht, sondern bete weiter.
Dann wirst du verdienen, von den Versuchungen befreit zu werden."
5. Um gut beten
zu können
"Wenn
jemand gut beten will, ist es notwendig, daß man vor Gott mit großer
Reinheit des Geistes und mit Ehrfurcht trete. Man durchforsche alles Gute
und Böse, was man getan; auch die Absicht der guten Werke, die man
verrichtet hat; man betrachte, wie man die Werke Gottes nachlässig,
mangelhaft und ohne Ehrfurcht, dagegen aber das Böse mit großem
Fleiß geübt; man beichte die Sünden, suche sie zu erkennen
und genugsam zu bereuen. In reumütiger Beichte wird die Seele gereinigt,
und so gereinigt kann sie ans Beten gehen, gleich jenem Zöllner, der
ob seiner bußfertigen Gesinnung erhört, während der Pharisäer
in seiner Selbstgerechtigkeit verworfen worden ist."
6.
Frucht des Gebetes
"Durch
das Gebet wirst du erleuchtet, durch das Gebet von Versuchungen befreit,
durch das Gebet gereinigt, durch das Gebet mit Gott vereinigt.
Im
Gebet liegt die deutlichste Offenbarung Gottes und seiner selbst (Der betende
Mensch lernt Gott erkennen und sich selbst). Eben deshalb findet die Seele
im Gebet auch die wahre Demut.
Denn
je näher sie Gott sieht, desto deutlicher sieht sie auch ihr Nichts.
Je
mehr sie sich im Glanz dieses Lichtes erkennt, desto mehr sieht sie auch
ihr Nichts; und desto mehr wird sie erleuchtet, so daß Wachstum in
der Demut zugleich Wachsen in der Gnade ist. So wächst die Seele,
die betet, in der Gnade, vorzüglich wenn ihr Gebet Betrachtung im
Buch des Lebens, im Leben und Leiden Jesu Christi ist, denn dann erkennt
sie am besten Gottes Größe und die eigene Geringheit, in welcher
Erkenntnis all unsere Vollkommenheit liegt."
"Fern
sei also alle Nachlässigkeit im Gebete. Bete, wache, strenge dich
an, wenn dir die spürbare Gnade, der brennende Eifer zum Gebet entzogen
ist; es ist Gott angenehm wenn du in spürbarem Eifer betest, wachest,
arbeitest. Aber du wirst Gott ein noch angenehmeres Opfer darbringen, wenn
du auch, ohne Gnade und Eifer zu spüren, betest. Daher, wenn dich
göttlicher Eifer zum Beten antreibt, so wirke in diesem göttlichen
Feuer. Wenn es aber Gott gefällt, dir den spürbaren Eifer zu
entziehen, dann wache und bete nicht minder. Durch deine Beharrlich- keit
im Gebete, durch die Gewalt, die du dir selber antust, wirst du Gott bewegen,
dir den Eifer und die Wärme seiner Gnade wieder zu geben. Tue also,
was dein ist. Und Gott wird gewiß tun, was sein ist.
Denn
ein mühsam sich abgerungenes Gebet ist Gott sehr angenehm."
(Quelle:
ebd.: S. 4ff.)
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