35
Jahre ohne Nahrung: Therese Neumann, Konnersreuth Ihre einzige Nahrung
blieb die Hostie, das eucharistische Brot, welches sie täglich empfing.
Am
13. Februar 2005 verkündete Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller
in Konnersreuth die Eröffnung ihres Seligsprechungsprozesses.
Mich
freut alles, was vom lieben Heiland kommt. Therese
Neumann
Zusammenstellung
des Flyers: P.
Benedikt Leitmayr osfs Sekretär des Konnersreuther Rings Bilder:
Josef Rosner, Foto Zirlik, P.
Benedikt Leitmayr osfs Titelbild: Resl nach einem Gemälde von Hanne
Schumann Therese
Neumann, „Resl von Konnersreuth",
wurde am 8. April 1898 (Karfreitag), in Konnersreuth (Diözese Regensburg)
geboren. Therese Neumann war das erste von elf Kindern einer nicht sonderlich
begüterten Schneiderfamilie. Von 1904 bis 1911 besuchte sie die Volksschule
ihres Heimatortes, die sie mit gutem Erfolg verließ. Als gesundes
und kräftiges Mädchen trat sie bald danach in den Dienst eines
benachbarten Bauern und mußte in dessen landwirtschaftlichem Betrieb
unter Einsatz von schwerer körperlicher Arbeit mithelfen. In jenen
Jahren äußerte sie den Wunsch, Missionsschwester zu werden und
nach Afrika zu gehen, sobald sie zu Hause nicht mehr benötigt würde.
So nahm sie bereits damals ihre ersten Kontakte mit den Missionsbenediktinerinnen
von Tutzing (Oberbayern) auf. Jedoch verlief ihr Leben ganz anders, als
sie es geplant und erwartet hatte. Infolge eines Unfalls beim Löschen
eines Brandes am 10. März 1918 war sie vom Kirchweihfest 1918 an gelähmt.
Ab Mitte März 1919 kam dann noch eine völlige Erblindung dazu.
Therese Neumann ertrug dieses schwere Schicksal mit großer Ergebung
in den Willen Gottes und begleitet von ihrem treuen Seelsorger und Pfarrer
Joseph Naber. Am Tag der Seligsprechung der Therese von Lisieux (29. April
1923), wurde sie plötzlich von ihrer Blindheit geheilt. Resl hatte
durch ihren Vater, der während des Ersten Weltkrieges (1914-1918)
in Frankreich eingesetzt war, ein Andachtsbild dieser heiligmäßigen
französischen Karmelitin erhalten, die sie seitdem sehr verehrte.
Von ihrer Lähmung wurde sie am Tag der Heiligsprechung der Therese
von Lisieux (17. Mai 1925) ebenfalls plötzlich geheilt. Sofort unternahm
sie erste Gehversuche. Am 30. September, der Wiederkehr des Todestages
der heiligen Therese von Lisieux (+ 1897), konnte sie wieder ganz ohne
Begleitung gehen. In der Fastenzeit des Jahres 1926 stellten sich Phänomene
bei Therese Neumann ein, die großes Aufsehen erregten. In visionären
Schauungen - die Frage ihrer Echtheit wird derzeit untersucht - gewann
sie Einblick in das Leben und Leiden Jesu. Von da an zeigten sich an ihrem
Körper die Leidensmale Christi (Stigmatisation). Sie durchlebte ab
dieser Zeit bis zu ihrem Tod am eigenen Leib die Passion, ein Ereignis,
das Tausende von Menschen anzog und nach Konnersreuth führte. Dadurch
wurde die Resl weltweit bekannt. Ab August 1926 hatte sich bei ihr kein
Hungergefühl mehr eingestellt, so daß sie von Weihnachten 1926
an keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnte. Sie genoß anfänglich
nur noch einige Tropfen Wasser nach Empfang der heiligen Kommunion; doch
von September 1927 bis zu ihrem Tode im September 1962 konnte sie unmöglich
Nahrung zu sich nehmen. Ihre einzige Nahrung
blieb die Hostie, das eucharistische Brot, welches sie täglich empfing. Im
Auftrag des Bischöflichen Ordinariates Regensburg wurde sie daher
im Sommer 1927 unter strenger Bewachung einer ärztlichen Untersuchungskommission
anvertraut. Therese Neumann besaß nicht zuletzt ein waches Gespür
für die Gefahren des Zeitgeistes. Sie leistete dem Regime des Nationalsozialismus
mutigen Widerstand, indem sie einen Kreis Gleichgesinnter um sich sammelte
und ihnen zur geschätzten Ratgeberin wurde. Unter ihnen befanden sich
Dr. Fritz Gerlich, der als bekennender Christ im Kampf gegen das Nazi-Regime
im KZ Dachau sein Leben ließ sowie der im Exil verstorbene Kapuzinerpater
Ingbert Naab. Auch Bischöfe und Kardinale suchten bei ihr Rat. Sie
blieb aber immer die einfache Schneidertochter, die jedes Aufsehen um ihre
Person ablehnte. Ihre Liebe und Aufmerksamkeit gehörte vor allem den
Kranken und Sterbenden sowie den Blumen und Vögeln als Geschöpfe
Gottes. Im Geist der Sühne litt sie bereitwillig für andere.
Mit ihrer Initiative konnten die Sales-Oblaten 1951 das Schloß Fockenfeld
erwerben und zur Spätberufenenschule mit Internat ausbauen.
Seit Bestehen der Schule in Fockenfeld
sind aus ihr etwa 300 Priester hervorgegangen. Das verdanken wir nicht
zuletzt dem Gebet und dem persönlichen Engagement der Resl.
Heute gibt es in Fockenfeld
auch die Berufungswege, eine Einrichtung, in der junge Frauen und Männer
ihrem Leben mehr Tiefe geben können oder nach dem suchen, was ihnen
in ihrem Leben zugedacht ist. Das Motto heißt: „Jeder Mensch hat
und ist eine Berufung." Diese gilt es zu entdecken. Auch das Anbetungskloster
Theresianum geht auf die Initiative Therese Neumanns zurück. Dort
leben Marienschwestern vom Karmel und Pensionärinnen, die jeden Tag
Anbetung halten. Resl starb nach kurzer Krankheit am 18. September 1962.
Ihr Grab in Konnersreuth ist das Ziel zahlreicher Verehrer. Es zeugt von
Gebetserhörungen, die der Fürsprache Therese Neumanns bei Gott
zugeschrieben werden, aber auch vom großen Vertrauen, das ihr von
Seiten der Gläubigen entgegengebracht wurde und wird. Schauen
wir jetzt auf ihre spirituelle Botschaft: Therese Neumann stand im Dienst
der Passion Christi: deshalb wollen wir im Blick auf die Dienerin Gottes
den Blick auf das Leiden und Sterben unseres Herrn vertiefen. Sie
verweist in besonderer Weise auf den eucharistischen Herrn (lebte jahrzehntelang
allein von der Hostie); sie förderte den Priesternachwuchs durch die
Spätberufenenschule Fockenfeld und gründete das Anbetungskloster
in Konnersreuth. Sie hatte einen wachen Geist, um widerchristlichen und
menschenverachtenden Strömungen entgegenzu- treten (vgl. Widerstand
gegen Nazi-Regime; Freundeskreis; Dr. Fritz Gerlich, Pater Ingbert Naab).
Therese Neumann wollte Missionsschwester werden; auch uns muß das
Anliegen der Mission und Glaubensverbreitunq als pastorale Notwendigkeit
gegenwärtig sein. Sie
lebte in einer großen Verbundenheit mit der Schöpfung, was auch
der in den fünfziger Jahren von ihr angelegte Reslgarten bezeugt. Gehen
wir mit Therese Neumann unseren Pilgerweg. Zahlreiche Menschen haben ihre
Anliegen, ihre Not und auch ihren Dank der Resl bereits anvertraut. An jedem 18. eines
Monats - (ist der 18. ein Sonntag, ist es Samstag der 17.)
Abendmesse mit Predigt und Lichterprozession zum Grab der Therese Neumann;
(Oktober - März um 19 Uhr; April - August um 20 Uhr) Karfreitag, 9
Uhr Kreuzweg, anschl. Prozession zum Grab der Therese Neumann. Dienstag, 18. September
2007: 3. großer Gebetstag um die Seligsprechung der
Therese Neumann: 15-19 Uhr Gebetsstunden in der Kirche; 19 Uhr Festgottesdienst
(bei schönem Wetter im Freien) anschl. Lichterprozession zum Grab
der Therese Neumann; anschl. Gebetsstunden bis Mitternacht
Öffnungszeiten
des Reslhauses: Karfreitag,
von 10-14 Uhr und von 16.15-17.30 Uhr Ostersonntag,
von 10-12 Uhr u. von 14-16 Uhr Ostermontag,
von 10-12 Uhr u. von 14-16 Uhr vom 1. Mai -1.
Nov. Montag - Freitag von 14-16 Uhr Samstag u. Sonntag
von 10 -12 Uhr u. von 14-16 Uhr Zeiten für Busse und Gruppen ganzjährig
nach Vereinbarung
Anmeldung: bei
der Marktgemeinde Konnersreuth, Hauptstr. 17 Tel.: 09632/9211 -0 Fax: 09632/915015 Email:
poststelle(at)konnersreuth.de im
Pfarrbüro, Kirchplatz 3 Tel.: 09632/8588 Fax: 09632/5407 Email:
info(at)pfarrei-konnersreuth.de im Schreibwarengeschäft
Dietz, Kirchplatz 11 Tel.: 09632/3257
Öffnungszeiten
des Resigartens: vom
1. Mai -15. September, täglich von 10 -18 Uhr vom 15. September -1.
November, Montag-Freitag, 13-17 Uhr Samstag/Sonntag 10 -17 Uhr
Anbetung im Kloster
Theresianum tägl, von 8-18 Uhr. Im Theresianum kann
auch ein 50-minütiger Film über das Leben der Therese Neumann
angeschaut werden. Zahlreiche Bücher können Sie ebenfalls dort
erhalten. Tel.: 09632/9236-0 Fax: 09632/9236-105
Für
Pilgergottesdienste
wenden Sie sich bitte an das Pfarramt Konnersreuth unter Tel.: 09632/8588
Gebetserhörungen
melde man bitte schriftlich an: Domvikar Georg Schwager, Schwarze-Bärenstr.
2, D-93047 Regensburg