führt zum Untergang! |
Unsere Zeit hat
die Einheit von Schönheit, Reinheit und Tugend verloren. Sie feiert
äußeren Glanz und begnügt sich mit dem schönen Schein,
der oft genug die Hülle eines traurigen, zerrissenen Herzens ist.
Rebellion
gegen Gott und seine Schöpfung
Gabriele Kuby beschäftigt sich seit
Jahren mit Ideologien, die im Namen der Freiheit die Freiheit zerstören.
Ihre Bücher über die „Gender-Revolution" haben die dahinter stehenden
Strategien entlarvt, die die Familie und den Glauben zerstören wollen.
In der Botschaft von Fatima erkennt die Konvertitin den Aufruf Gottes an
uns, dieser falschen Freiheit zu widerstehen, die Gott und sein Schöpfungswerk
verletzt. „Man soll Gott nicht mehr beleidigen, der schon so viel beleidigt
wurde!" (Maria in Fatima)
Von
Anfang an war der Mensch in Versuchung, sich selbst zu Gott zu machen.
Im Garten Eden verführt die Schlange die Frau dazu, dem Gebot Gottes
nicht zu gehorchen. Sie hält ihr die verbotene Frucht hin und sagt:
„Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf;
ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse" (Gen 3,5). Eva
erinnert sich daran, dass Gott gesagt hat, sie würden sterben, wenn
sie von den Früchten des Baumes äßen, der in der Mitte
des Gartens steht, aber Eva schenkt der Lüge der Schlange Glauben:
„Nein, ihr werdet nicht sterben (Gen 3,4)".
Sünden haben keine Konsequenzen! Davon ist der autonome Mensch überzeugt.
Er will nichts wissen von Sünde! Weg mit dem Wort! Reden wir
lieber von Fehlern und Schwächen! Der Mensch, der von Gott abgefallen
ist, richtet den Blick nicht über die Schwelle des Todes hin zur Ewigkeit.
Er fürchtet den Tod und will nicht daran erinnert werden, dass es
ein Gericht geben wird und eine endgültige Scheidung zwischen denen,
die Gott in sein Reich ruft und jenen, vor denen der „Herr
des Hauses die Tür verschließt" (Lk 13,25). Manche Theologen
sagen, es seien „nur Freiwillige in der Hölle", weil der Himmel für
Menschen, die weder Gott noch den Menschen lieben, gar nicht zu ertragen
sei. Allein das Wort „Hölle" auszusprechen, verletzt ein Tabu - ein
Tabu, dem sich selbst in der Kirche immer mehr Prediger unterwerfen. Die
Leidenschaft Jesu, die Menschen vor der Hölle zu bewahren, damit sie
in Ewigkeit dort sind, wo er ist (Joh 14,3), dieses Feuer darf nicht mehr
brennen. Aber Jesus spricht in 21 von 38 Gleichnissen von der großen,
ewigen Scheidung. Er will, dass wir unser Leben als Ernstfall erkennen
und durch seine Gnade so leben, dass wir durch das enge Tor in den Himmel
gelangen.
Wir besitzen kein Organ, mit dem wir Ewigkeit wahrnehmen können,
weder die unvorstellbare Herrlichkeit des ewigen Lebens in der Anschauung
Gottes, noch die über alle Maßen entsetzliche Vorstellung ewiger
Verdammnis. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Kirche, den Menschen diese
Dimension zu Bewusstsein zu bringen, so dass wir bereit werden, Jesus als
unseren Erlöser anzunehmen. Wir hören viel über die Barmherzigkeit
Gottes. Doch wozu brauchen wir einen barmherzigen
Gott, wenn wir uns unserer Sünden nicht bewusst sind und nicht den
Schmerz fühlen, dadurch von der Liebe Gottes getrennt zu sein? Die
Muttergottes von Fatima war nicht der Meinung, dass die Menschen vor der
Erkenntnis der Möglichkeit der ewigen Verdammnis geschützt werden
müssten. Sie hat sie sogar den drei Hirtenkindern zugemutet. Lucia,
Francisco und Jacinta, acht, neun und zehn Jahre alt, taten einen Blick
in die Hölle. Die Kinder sagten, er sei so furchtbar gewesen, dass
sie gestorben wären, wenn ihnen die Gottesmutter nicht in der vorhergehenden
Erscheinung versprochen hätte, sie mit in den Himmel zu nehmen.
Hat es je eine Generation gegeben, die in der Rebellion gegen Gott und
die gute Ordnung seiner Schöpfung so weit gegangen ist?
Der moderne Mensch sagt: Ich bin Gott. Ich kenne keine Gebote Gottes.
Ich weiß, was gut und böse ist. Ich bin frei zu tun, was ich
will. Ich entscheide, ob ich ein Mann oder eine Frau bin. Ich entscheide,
ob mein Kind leben darf, oder ob es vor der Geburt getötet wird. Ich
bin frei von allen moralischen Normen bei der Befriedigung meines Sexualtriebes:
frei von den Konsequenzen der Fortpflanzung, frei von der Bindung in der
Ehe, frei in der Wahl meiner Sexpartner, sei es ein Mann, eine Frau oder
beides.
Freiheit gehört zum Wesen des Menschen. Selbst Gott achtet die
Willensfreiheit des Menschen. Millionen haben unter Diktaturen für
die Freiheit ihr Leben gelassen. Der Westen ist stolz darauf, die Freiheit
des Menschen durch Menschenrechte und ein demokratisches Wahlsystem zu
garantieren. Nun aber schlittert der Westen, der
das autonome Individuum auf den Thron Gottes gesetzt hat, in einen neuen
Totalitarismus. *
Wenn Gott existiert, dann wird Gott nicht schweigen angesichts der
Zerstörung seiner Schöpfung. Gott hat den Menschen als einziges
Geschöpf mit Willensfreiheit ausgestattet, auf dass er mit Liebe und
Anbetung auf die Liebe Gottes antworte. Wir können die Existenz Gottes
leugnen, uns gegen Gott und seine Gebote auflehnen, können die Augen
vor den Konsequenzen verschließen, was uns aber vor diesen nicht
bewahrt. Maria ruft die Menschen zur Umkehr auf, zur Buße, zum
Gebet und zur Verehrung ihres Unbefleckten Herzens. Maria lehrt sie die
Schöpfungsordnung Gottes zu achten und seine Liebe anzunehmen und
zu verstehen. Gott selbst hat entschieden, durch Maria Mensch zu werden
und sich ihr so vollständig auszuliefern, wie jedes Kind seiner Mutter
ausgeliefert ist. Sie hat ihn gelehrt, die Psalmen zu beten. Jesus war
seiner Mutter gehorsam, und sie bewahrte alles, was er tat und sagte in
ihrem Herzen. Jesus hatte mit seiner Mutter eine einzigartige Beziehung
wechselseitiger Hingabe: Jesus, der Gott ist, unterstellte sich der Autorität
seiner irdischen Mutter. Maria, die Mutter Jesu, wurde die erste und vollkommenste
Jüngerin ihres eigenen Kindes.
Sie wurde das Modell der Heiligkeit für jeden Menschen, der durch
das enge Tor in den Himmel gelangen möchte.
Was sind ihre Haupteigenschaften? Ihre Demut, ihr Gehorsam, ihre
Reinheit, ihre Jungfräulichkeit und ihre Mutterschaft.
Wer war dieses junge Mädchen, das die Zumutung des Erzengels
Gabriel angenommen hat, dass sie ein Kind empfangen wird und einen Sohn
gebären? Sie stellte eine sachliche Frage: „Wie
soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" Die Antwort des
Engels überstieg jede menschliche Vorstellung: „Der
Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten
wird dich überschatten." Das Mädchen antwortet: „Ich
bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast" (Lk 1,26-38).
Sie tut den Willen Gottes selbst angesichts der Möglichkeit, gesteinigt
zu werden, weil sie ein uneheliches Kind empfangen hat.
Marias Demut und ihr Gehorsam waren die Bedingung für die Inkarnation
Gottes. Wir stehen vor einem unfassbaren Geheimnis: Gott macht sich vom
Ja eines jungen Mädchens abhängig, um seinen Plan der Erlösung
der Menschheit auszuführen. Maria erfüllt ihr ganzes Leben lang
den Willen des Vaters. Sie geht dem Schwert nicht aus dem Weg, das ihr
Herz durchbohren wird, wie es ihr der greise Simeon vorausgesagt hat, als
sie das Kind Gott auf den Altar legte. Sie steht unter dem Kreuz, an dem
ihr Sohn verblutet. Das Wesen Marias ist Gehorsam gegenüber dem
Willen Gottes - das absolute Gegenteil von Rebellion. Und doch erfüllt
sich bis zum heutigen Tag, was Maria, die Demütige, von sich selber
sagt in ihrem Magnifikat: „Selig
werden mich preisen alle Geschlechter." Die Künstler
aller Jahrhunderte haben ihre Schönheit in ihren Werken verherrlicht.
Alle, die mit einer Vision der heiligen Jungfrau begnadet wurden, rühmen
ihre Schönheit. Bernadette von Lourdes nannte sie „die über alles
schöne Frau". Diese Schönheit ist Ausdruck ihres „Unbefleckten
Herzens".
Das altmodische Wort „unbefleckt" ist leicht zu verstehen: Nichts
in Marias Herz ist gespalten, zerrissen oder dunkel. Maria hatte ein reines
Herz.
Die sechste Seligpreisung der Bergpredigt lautet: „Die
reinen Herzens sind, werden Gott schauen" (Mt 5,8). Kein
Menschenkind hat die Erfüllung dieser Verheißung mehr Realität
werden lassen als Maria. So rein war ihr Herz, dass sie in den Himmel aufgenommen
wurde, um für immer in der Anschauung Gottes zu leben, wie es Katholiken
glauben und am 15. August mit einem Hochfest feiern.
Schönheit und Reinheit gehen Hand in Hand. Reinheit ist eine
Bedingung von Schönheit. Diese Art von Schönheit hat einen himmlischen
Duft an sich. Wenn es wahr ist, dass es zur Berufung der Frau gehört,
Schönheit in die Welt zu bringen, dann bedeutet dies gleichzeitig,
dass die Frau zur Tugend der Reinheit berufen ist. Unsere Zeit hat die
Einheit von Schönheit, Reinheit und Tugend verloren. Sie feiert äußeren
Glanz und begnügt sich mit dem schönen Schein, der oft genug
die Hülle eines traurigen, zerrissenen Herzens ist. Wer Augen hat
zu sehen, erkennt die aus dem Inneren leuchtende Schönheit und Freude,
die das Gesicht eines Menschen ausstrahlt, der Unschuld, Reinheit und Keuschheit
lebt.
Dieser Text ist dem soeben neu erschienenen
Büchlein „Die globale sexuelle Revolution in Licht von Fatima " von
Gabriele Kuby, Fe-Medien-verlag, 3,95 €, entnommen.
(Quelle: "Fatima ruft"
Heft 3/2017, S. 3-6, Kisslegg - LINK: fatima-aktion.de)