Informationsblatt der Blauen Gebetsoase
in Sievernich

Oktober 2005
Rosenkranzmonat

Vom Rosenkranz

Papst Benedikt der XVI.

Gott und die Welt – Ein Gespräch mit Peter Seewald

Was, denken Sie, ist das Geheimnis des Rosenkranzes?

Der geschichtliche Ursprung des Rosenkranzes liegt im Mittelalter. Es ist eine Zeit, in der das normale Gebet die Psalmen sind. An den biblischen Psalmen aber können die vielen damals des Lesens unkundigen Menschen nicht teilhaben. Man sucht deshalb nach einem Psalter für sie, und findet dabei das Mariengebet mit den Geheimnissen des Lebens Jesu Christi, aufgereiht wie Perlen an einer Schnur. Sie berühren einen in einer meditativen Weise, in der das Wiederholen die Seele in die Ruhe einschwingen lässt und das Sichfesthalten am Wort, vor allen Dingen an der Gestalt Marias und an den Bildern Christi, die dabei vorüberziehen, die Seele ruhig und frei machen und ihr den Ausblick auf Gott schenken. Tatsächlich verbindet der Rosenkranz uns mit diesem Urwissen, dass Wiederholung zum Beten, zur Meditation gehört, dass das Wiederholen eine Weise des Einschwingens in den Rhythmus der Ruhe bedeutet. Es kommt nicht so sehr darauf an, dass ich angestrengt jedes einzelne Wort rational mitverfolge, sondern im Gegenteil mich von der Ruhe der Wiederholung, des Gleichmäßigen tragen lasse. Umso mehr, da dieses Wort ja nicht inhaltslos ist. Es bringt mir große Bilder und Visionen und vor allen Dingen die Gestalt Marias - und durch sie hindurch dann die Gestalt Jesu - vor die Augen und in die Seele.

Diese Leute haben hart arbeiten müssen. Sie konnten beim Beten nicht noch große intellektuelle Wege vollbringen. Sie brauchten umgekehrt ein Gebet, das sie ruhig macht, das sie auch ablenkt, wieder herauszieht aus ihren Sorgen, und ihnen das Tröstende und Heilende entgegenstellt. Ich denke, diese Urerfahrung der Religionsgeschichte, der Wiederholung, des Rhythmus, des gemeinsamen Wortes, des Chores, der mich trägt und schwingt und der den Raum erfüllt, der mich nicht quält, sondern mich still werden lässt, tröstet und befreit, diese Urerfahrung ist hier ganz christlich geworden, indem sie in dem marianischen Kontext und in dem Aufscheinen der Christusgestalt den Menschen ganz einfach beten und doch dabei das Gebetete innewerden lässt - über das Intellektuelle hinaus im Hineinschwingen der Seele in die Worte.

Haben Sie eine besondere Art, den Rosenkranz zu beten*

Ich mache ihn ganz einfach, genau so, wie meine Eltern gebetet haben. Beide haben den Rosenkranz sehr geliebt. Und je älter sie geworden sind, desto mehr. Je älter man wird, desto weniger kann man große, geistige Anstrengungen vollbringen, desto mehr braucht man andererseits eine innere Zuflucht und ein Hineinschwingen in das Beten der Kirche überhaupt. Und so bete ich eben, wie sie es auch getan haben.

Aber wie macht man es? Beten Sie einen Rosenkranz, oder alle drei an einer Kette?

Nein, drei sind mir zuviel, da bin ich ein zu unruhiger Geist, da würde ich zu sehr abirren. Ich nehme nur einen, und oft auch nur zwei, drei Gesätze von den fünf, weil ich dann auch eine bestimmte Zwischenzeit einschieben kann, in der ich aus der Arbeit herausgehe und mich wieder befreien will, still werden will, den Kopf auch wieder rein kriegen will. Da wäre mir ein ganzer dann eigentlich zu viel.

Wie lange braucht man eigentlich, um ein klein wenig von den Geheimnissen des Glaubens, von der Kunst des Glaubens auch, zu begreifen?

Das ist unterschiedlich. Es gibt religiös begabte Menschen, die innerlich sehr direkt ansprechen. Es gibt andere, denen es mühsamer ist. Wichtig ist, dass man sich nicht abbringen lässt, dass man dabeibleibt. Und dann sieht man schon, dass man langsam hineinwächst.

Natürlich, es gibt bevorzugte Zeiten, und es gibt dürre Zeiten. Es gibt eine Zeit, wo man wirklich innerlich angerührt wird und anfängt, etwas zu sehen — und dann können wieder Zeiten kommen, wo es sehr mühsam ist. Für diesen geistigen Wachstumsprozess ist wichtig, dass man nicht nur dann betet und auf den Glauben hinschaut, wenn es einem gerade einfällt und passt, sondern Disziplin einhält. Guardini hat das stets sehr stark betont. Der Glaube kann sich verlieren, wenn ich nur nach Lust und Laune bete. Glaube braucht auch die Disziplin der dürren Zeiten, dann wächst im Stillen etwas. Genau so wie im winterlichen Acker dennoch sich das Wachstum verbirgt. »Im Winter wächst das Brot«, hat Ida Friederike Görres gesagt.

Und womit soll man beginnen? Mit Fragen?

Ich würde sagen, nie nur mit Reflexion. Denn wenn man Gott in der Retorte des Denkens zu sich herüberbringen und sich ihn gewissermaßen rein theoretisch aneignen möchte, dann schafft man es nicht. Man muss immer das Fragen mit dem Tun kombinieren. Pascal hat einem ungläubigen Freund einmal gesagt: Tu zunächst einmal das, was die Gläubigen tun, selbst wenn es dir noch unsinnig erscheint.

Da hat jeder seinen eigenen Ansatz, denke ich. Für viele Menschen - die Geschichte zeigt es - ist zunächst einmal der Blick auf Maria eine Tür, um hereinzukommen. Für andere ist Christus der richtige Anfang, das Betrachten der Evangelien. Ich würde sagen, das Lesen der Evangelien ist immer ein Weg, um heranzukommen. Freilich kann es kein rein theoretisches Lesen sein, so wie Historiker es tun, die den Text auseinander nehmen und herausbringen möchten, welche Quellen darin stecken, sondern es muss ein Lesen auf Christus zu sein, in dem man auch immer wieder ins Gebet hinübergeht. Ich würde sagen, es ist ein Hin und Her zwischen Schritten - auch wenn es manchmal nur Stolperschritte sind - der religiösen Praxis und eines suchenden Lesens und Denkens. Man kann den Glauben nie isoliert, sondern nur in der Begegnung mit gläubigen Menschen suchen, die einen verstehen können, die vielleicht aus ähnlichen Situationen kommen, und die mich irgendwie führen und mir helfen können. Glaube wächst immer im Wir. Wer es nur alleine machen möchte, hat ihn von daher schon im Ansatz verfälscht.

Die Blaue Gebetsoase hat Papst Benedikt geschrieben und ihm mitgeteilt, dass in Sievernich ein Immerwährender Rosenkranz für seinen Pontifikat ins Leben gerufen wurde. Es folgt der Antwortbrief des Vatikans.

Aus dem Vatikan, am 22. August 2005

Das Staatssekretariat des Heiligen Stuhls bestätigt Ihnen den Eingang Ihres werten Schreibens vom 6. Mai dieses Jahres, mit dem Sie den Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. Ihres Gebetes versichern und ihm anbieten, gemeinsam mit anderen Betern seine besonderen Anliegen Gott anzuempfehlen.

In hohem Auftrag danke ich Ihnen für dieses Zeichen der Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und insbesondere für Ihr Gebet. Neben den bereits veröffentlichten monatlichen Gebetsmeinungen des Heiligen Vaters bedürfen besonders folgende Anliegen des inständigen Gebets aller Gläubigen: um die bleibenden Früchte des XX. Weltjugendtags für die Erneuerung des Glaubens der jungen Menschen; das neue Erwachen geistlicher Berufungen, die Christus und der Kirche mit ungeteilter Liebe dienen wollen, und die Stärkung der christlichen Familie; der Weltfriede und die Einheit der Christen.

Auf die Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria erbittet Papst Benedikt XVI. Ihnen Gottes reichen Segen. Msgr. Gabriel CACCIA, Assessor

Sievernich, 05.09.2005, ca. 17.24 Uhr
Ich spürte eine große Hitze. Nach einiger Zeit sah ich das wunderbar helle weiße ovale Licht, von mir aus links gesehen, neben dem Altar. Aus diesem Licht schwebte die Gottesmutter als Makellose hervor. Sie trug eine goldene Krone und war ganz in Weiß gekleidet. In ihren Händen hielt sie einen langen Rosenkranz, welcher aus weißen Rosen bestand. Das Kreuz des Rosenkranzes endete jeweils in einem Dreiblatt. Sie stand mit ihren nackten Füßen auf der Erdkugel. Das untere Dreiblatt des Rosenkranzkreuzes berührte die Erdkugel. An ihrem linken Arm trug die Makellose das Skapulier vom Berge Karmel. Die Gottesmutter hatte einen gütigen, aber ernsten Gesichtsausdruck und schwebte näher zu uns.
Ich sprach zu ihr: „Ich grüße dich, heilige Jungfrau Maria. Ich danke dir, dass du heute zu uns gekommen bist.“ Sie antwortete:
„Liebe Kinder, betet, betet, betet! Diesen Ort habe ich erwählt und gesegnet. Dies ist der Wille meines Sohnes Jesus Christus. Liebt meinen Sohn und seid dankbar. Vieles wird auf Erden geschehen, doch euch habe ich unter meinen schützenden Mantel genommen. Betet und lasst nicht nach! Mein Kind, schaue nicht auf die Widerstände, schaue auf meinen Sohn Jesus. Bald ist die Zeit des Abschieds gekommen. Empfange mich mit einer gesegneten Kerze.“
Sie segnete uns alle, besonders auch die Kranken „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Sie sprach:
„Betet besonders für jene, die meinen Sohn nicht lieben. Taucht sie in das Kostbare Blut meines Sohnes Jesus. Mein geliebter Sohn ist die Quelle aller Gnaden. Ihm sollt ihr danken!“
Dann durfte ich kurz das Skapulier der Gottesmutter berühren. Nun schwebte sie nach draußen und segnete alle Pilger. Anschließend kam sie zurück und sprach:
„Unser Wiedersehen wird unser Abschied sein. Ich segne euch liebe Kinder und wünsche, dass ihr in Dankbarkeit, Frieden und Liebe miteinander lebt!
Gelobt sei Jesus Christus!“
Sie entschwindet segnend im Licht.
 
 

Samstag, 17.09.05

Ich hörte die Stimme der heiligen Teresa von Avila:

„In Gottes Garten steht ein verwachsener Feigenbaum. Der Gärtner pflegt ihn, da der Boden gut ist, in welchem er verwurzelt ist, und wartet bis zur Zeit der Ernte. Als die Erntezeit gekommen ist, sieht er, dass der Baum nur verdorrte Früchte hervorbringt. Da dieser Baum ohne gute Frucht bleiben wird und kaum noch Leben in sich trägt, haut der Gärtner ihn um und reißt seine Wurzeln aus dem Boden. Er bearbeitet den guten Boden und pflanzt einen jungen Feigenbaum, spricht seinen Segen über ihn und lässt ihn wachsen. Er wächst und gedeiht unter seiner Obhut und zur Zeit der Ernte trägt er reiche Frucht.

Bedenke, meine Freundin, der junge Baum kann nicht neben dem alten verwachsenen Baum gedeihen. Der alte nutzlose Baum mit seinen verdorrten Früchten hätte dem jungen Baum die Kraft aus dem Boden und das Licht des Himmels genommen. Beides kann also nicht nebeneinander bestehen bleiben. Weder der alte Baum haut sich selbst ab, noch der junge Baum pflanzt sich, auch der Boden bearbeitet nicht sich selbst ... Viele vergessen, dass dies die Aufgabe des Gärtners ist, der den Garten Gottes bearbeitet.

Der Herr hat Seinen Segen über dich ausgesprochen und Seine Mutter zu den Menschen gesandt. Bete und rufe nur! Schaue auf unseren Herrn, nicht auf jene verdorrten Früchte des verwachsenen Baumes. Bedenke, der Herr hat auch diesen Baum gepflegt bis zur Zeit der Ernte. Doch was ohne Frucht bleibt, verwirft Er, damit der gesegnete junge Baum nicht daran gehindert wird, reiche Frucht zu tragen.“
 

Sie betete mit mir:
„Herr, sei mir ein Segen,
lasse mich wachsen in Dir.

Sei mein Boden, mein Wasser,
mein Licht.

Ich will Dein Baum sein,
Dir segensreiche Frucht schenken.

Herr, sei mir ein Segen,
Schutz vor jedem Unwetter
und vor aller Gefahr.

Du, Herr, bist der Gärtner,
der pflanzt, der mich hegt und pflegt.

Ich schenke Dir mein Leben.
Nimm es für Dich hin,
damit ich in Dir wachsen kann.“

Gemäß den päpstlichen Vorschriften wird diese Botschaft bekannt gegeben, ohne dem Urteil der römisch-katholischen Kirche vorgreifen zu wollen. Nur zu persönlichen Verwendung!
 

Statue der Makellosen

Sie können ab sofort die Sievernicher Statue bestellen. Sie wird von Herrn Costner, dem Künstler, der die Originalstatue gefertigt hat, hergestellt. Sie ist 40 cm hoch, handgeschnitzt aus Lindenholz und handbemalt. Preis: 390 €. Bestellung bei Herrn Jochen Hils, Rövenicher Str. 1 A , 52391 Sievernich, Tel./Fax 02252/3484, Jochen.Hils(bei)t-online.de
Wenn Sie außergewöhnliche Phänomene in Sievernich erlebt haben, teilen Sie diese bitte unbedingt dem Bischof von Aachen und der  Blauen Gebetsoase schriftlich mit. Sie helfen damit dem Bischof, über Sievernich ein Urteil zu finden.
Falls Sie in Zukunft schriftliche Informationen empfangen möchten, teilen Sie bitte Ihre Anschrift der Blauen Gebetsoase mit.

Das Geistliche Zentrum in Sievernich
Wir danken allen, die für das geistliche Zentrum gespendet haben. Gott möge Ihnen Ihre Großzügigkeit vergelten. Das Geistliche Zentrum Sievernich, dessen Finanzierung Aufgabe des Fördervereins ist, wird ein Zentrum der Anbetung und Glaubensverkündigung im Sinne der römisch-katholischen Kirche sein. Selbstverständlich wird die geistliche Leitung dieses Zentrum stets im Einvernehmen mit dem Diözesanbischof handeln.

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Hinweis: Die Kollekte beim monatlichen Gebetstreffen ist ausschließlich für die Belange der Pfarrgemeinde bestimmt und nicht für die Blaue Gebetsoase oder den Förderverein!
Blaue Gebetsoase, Postfach 50 11 08, 50971 Köln

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