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Wunderbare Ereignisse in Limpias...
Wunderbare Ereignisse in Limpias haben Aufsehen erregt. Es handelt
sich um ein kleines Dorf in Nordspanien, das zur Diözese Santander
gehört. Pfarrer Reinhold Lambert schreibt: „Ich will versuchen, den
Zusammenhang zwischen Limpias und einem anderen Ort in der gleichen Diözese
herzustellen. Der zweite Ort heißt Garabandal.
Was am Anfang des 20. Jahrhunderts in Limpias begann, das könnte
sich am Ende des 20. Jahrhunderts erfüllen. Bei einem Besuch in Limpias
im August 1993 ist mir dieser mögliche Zusammenhang zum erstenmal
aufgegangen. Um den einheitlichen Plan Gottes in den Ereignissen an beiden
Orten und in der gleichen Diözese ein wenig erkenntlich zu machen,
soll zunächst anhand von zwei Augenzeugen mitgeteilt werden, was in
Limpias seit dem 30. März 1919 geschah.
Das erste Zeugnis stammt vom Bischof von Pinar del Rio auf der Insel
Kuba. Sein Name ist Don Manuel y Rodriguez. Nach seinem Theologiestudium
an der Universität Washington war er sechs Jahre lang als Seelsorger
in New York tätig gewesen. Bischof Manuel stand im Ruf eies gelehrten
Theologen und bedeutenden Philosophen. Seine Hirtenbriefe fanden allgemein
eine große Beachtung. Wegen seines Seeleneifers nannte man ihn einen
„Missionar der großen Antillen". Auf der Rückfahrt von seiner
dritten Romreise hielt sich dieser angesehene Kirchenfürst eine Zeitlang
in der Bischofsstadt Santander auf. Eines Tages begab er sich nach Limpias.
Dort hängt in der Pfarrkirche über dem Tabernakel ein Kreuz von
2,27 Meter Länge. An ihm sieht man Jesus Christus in seiner Agonie
dargestellt. Besonders den Hals, das Haupt und das Antlitz des Erlösers
hat der Künstler meisterhaft dargestellt.
Theresia Neumann sagte, dieses Kunstwerk komme der Realität
sehr nahe. Den gläubigen Beschauer bewegt dieser Christus zu tiefster
Andacht. In den sterbenden Augen und eindrucksvollen Zügen kämpfen
die ersten Schatten des Todes mit den letzten Äußerungen des
menschlichen Lebens. Die Brust hebt sich mit aller Anstrengung zum letztem
Atemzug. Nachdem der Herr sein letztes Wort gesprochen hat, richtet er
voller Sehnsucht seinen Blick zum Himmel, ganz vertieft in die Anschauung
des Vaters. Die Pupillen, nach spanischer Sitte aus Porzellan hergestellt,
sind nach oben gerichtet, so daß zum größten Teil nur
das Weiße der Augen zu sehen ist. Die Unterlippe hängt etwas
herab und hat einen bläulichen Schein. Dadurch wird der Eindruck erhöht,
als wolle der heilige Mund des Sterbenden seinen letzten Seufzer aushauchen.
An den Händen sind Zeige- und Mittelfinger wie zum Segen ausgestreckt,
während die anderen Finger sich schmerzvoll um den Nagelkopf zusammenkrampfen.
Links und rechts stehen, ebenfalls in Überlebensgröße,
die schmerzhafte Gottesmutter und der Liebesjünger Johannes.
Im Rahmen einer Volksmission in der Fastenzeit 1919 mit den beiden
Patres Jalon und Agatängelo hatten sich am Sonntagmorgen, dem 30.
März, auffallende Ereignisse an diesem Christusbild abgespielt, die
zuerst Kinder, dann auch Erwachsene feststellten. Einzelne Personen sahen
von diesem Tag an wie Christus an diesem Kreuz die Augen öffnete und
schloß. Er richtete seine Blicke nach verschiedenen Seiten und war
an Hals und Brust reichlich mit Schweiß bedeckt. Von diesen merkwürdigen
Phänomenen hatte Bischof Manuel aus Kuba gehört. So begab er
sich am 27. August 1919 nach Limpias. Was er bei seinen zwei Besuchen in
der Kirche von Limpias am Morgen und am Nachmittag erlebt hat, veröffentlichte
er nach seiner Heimkehr in einem ausführlichen Hirtenbrief an seine
Diözesanen. Innig dankte dieser Mann Gottes dem Herrn für seine
Gnade und Barmherzigkeit, daß er ihn an diesen außerordentlichen
Gnadenort geführt hatte. Er war der erste Bischof aus der ganzen Welt,
dem dieser Trost und diese Freude zuteil wurde.
Hören wir nun den wörtlichen Bericht des Oberhirten: „Jesus
Christus greift zu außergewöhnlichen Mitteln, weil wir jetzt
in einer außergewöhnlich ernsten Zeit leben. Wie er in der Welt
erschien, als die Fülle der Zeiten gekommen war, so offenbart er sich
jetzt, um uns zu bekehren. Allerdings kommt er nicht in menschlicher
Gestalt wie damals, um uns zu erlösen, denn nachdem er einmal auferstanden
ist, stirbt Christus nicht mehr' (Rom 6, 9). Seine Liebe ist erfinderisch,
um unsere Herzen zu rühren und uns zur Buße und Bekehrung zu
rufen. In wunderbarer, übernatürlicher, göttlicher Weise
offenbart er sich, wenn auch nicht vor allen, so doch vor vielen. (Anmerkung:
Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen Limpias am Anfang und
Garabandal am Ende des 20. Jahrhunderts, wonach sich
der Heilige Geist bei der großen Warnung allen Menschen offenbaren
wird, um an ihnen eine unbestechliche, göttliche Gewissenserforschung
vorzunehmen.)
Obgleich das Leben der Kirche an sich schon wunderbar ist, so haben
wir uns daran schon so gewöhnt, daß es außerordentlicher
Wunder bedarf, um uns aus unserem Todesschlaf zu erwecken, dem wir verfallen
waren. Das ist es, was in Limpias vor sich geht: Eine Erfindung des Heilands,
der uns durch außergewöhnliche Wunder zu Gott zurückführt...
Seit März dieses Jahres (1919) wird das dortige Christusbild besonders
verehrt wegen der Wunder, die an ihm auf verschiedenste Art offenbar wurden.
Einige sahen, wie sich in ihm die Augen bewegten, wie sie bald auf die
Sehenden gerichtet waren, bald wieder nach einer anderen Richtung schauten.
Andere sahen, wie an dem Antlitz Blut herabfloß, andere, wie sich
der Mund öffnete und wieder schloß, wie sich das Haupt bewegte;
andere wieder sahen den Körper in Schweiß gebadet, die Brust
sich hebend und senkend, wie es bei Sterbenden vorkommt, und dabei floß
Blut aus dem Mund.
Aus allen Gesellschaftsklassen gibt es zahlreiche Zeugen für
diese Wunder: Ärzte, Juristen, Geistliche, Ordensleute, Offiziere,
Frauen, Kinder, Landleute, Arbeiter, Gläubige und Ungläubige,
ja vollkommene Atheisten. Die Ruhe und Sammlung, mit der man in jener Kirche
betet, wird nicht selten durch einen Bußseufzer oder durch den Ausruf:
'Ich glaube, o Herr, ich glaube!' aus dem Mund eines Verhärteten,
der ohnmächtig zu Boden sinkt, unterbrochen."
Die Ereignisse von Limpias seit 1919 wollen
die Menschen anlocken, sich diesem König der göttlichen Barmherzigkeit
zu stellen, um von ihm ein neues Herz zu erlangen. Lesen und hören
wir nun die Fortsetzung des Hirtenbriefes von Bischof Manuel aus Kuba von
seinen Erfahrungen in Limpias: „Bis heute (zwischen März und August
1919!) haben mehr als 70.000 Personen Limpias besucht; aber sonderbar,
während einige ihre Augen fest auf das Christusbild hefteten, es selbst
mit Ferngläsern scharf beobachteten, sehen sie absolut gar nichts,
während andere die verschiedenen Äußerungen an dem Bild
wahrnehmen. Jeder Betrug ist hier ausgeschlossen. Die Augen sind von Porzellan
und bewegen sich. Der Mund ist von Holz und öffnet und schließt
sich; auch das Haupt ist aus Holz und bewegt sich; der Schweiß läßt
sich nicht erklären, weniger noch das Blut, das man an dem Antlitz
herunterfließen und aus dem Mund hervorquellen sah. Das Heben und
Senken des hölzernen Brustkastens ist auf natürliche Weise nicht
zu erklären.
Wenn es ein Werk der Bosheit wäre, wie könnten dann einige
sehen, wie der Christus das Haupt bewegt und andere nicht? Wie könnten
diese das Bewegen der Augen, jene das Öffnen und Schließen des
Mundes, andere das Heben und Senken der Brust, wieder andere das Blut aus
dem Mund herausfließen sehen, und das alles zu gleicher Zeit? Zum
erstenmal höre ich in Barcelona, wie glaubwürdige Personen von
dem wunderbaren Christusbild in Limpias redeten. Da ich das aber nur durch
Hörensagen erfuhr, legte ich dem keine weitere Bedeutung bei, denn
bei solchen Visionen muß man mit größter Vorsicht zu Werke
gehen, um nicht einer Täuschung zum Opfer zu fallen. Ich kam nach
Santander, wo ich wiederum von den Wundern des Christusbildes hörte.
Obwohl ich mehr zum Glauben als zum Unglauben neigte, behielt ich mir ein
Urteil hierüber vor, beschloß indes, selbst nach Limpias zu
reisen.
Es war nicht mein Wunsch, die Wunder für meine Person zu sehen;
ich schließe mich hierin dem Pater Gratian von der Gottesmutter an,
der
im vierten Dialog der hl. Theresia von Avila sagt: Nach keiner anderen
Vision verlange ich, als nach der des heiligsten Altarsakramentes, in welchem
Gott unter den sakramentalen Gestalten sichtbar ist, und nach keiner anderen
Offenbarung als nach der des Evangeliums und der Heiligen Schrift.' Gleichwohl
wünsche ich, die Wunder sehen zu dürfen, um über Jesus und
seine Wunder schreiben zu dürfen.
Ich fuhr also am 27. August nach Limpias, wo ich pünktlich
um 11.30 Uhr vor dem Portal der Pfarrkirche eintraf. Bei meiner schwachen
Gesundheit und der langen Reise fühlte ich mich sehr elend. Zur selben
Zeit kam auch ein Pilgerzug aus Mena an, und so hatte ich das Glück,
der heiligen Messe beizuwohnen, welche für die Pilger gelesen wurde.
Auf einem Betstuhl im Presbyterium kniete ich auf der Evangelienseite nieder
und blieb in dieser Stellung bis zum Evangelium.
Darauf hörte ich sitzend eine Predigt, die ein Priester über
Christus hielt; dann kniete ich wieder hin.
Zur größeren Ehre Christi muß ich etwas bekennen,
was mich selbst verdemütigt, aber aus Liebe zum Heiland will ich gern
dieses Opfer bringen. Bei der Müdigkeit, die ich verspürte, und
der Ruhe des heiligen Ortes schlief ich zwar nicht gerade ein, aber ich
befand mich doch in demselben Zustand wie die Apostel, als Jesus sie zum
zweitenmal bei seinem letzten Gebet im Ölgarten antraf: 'Ihre Augen
waren ihnen schwer geworden.'Kurz: Bei nichts war ich gesammelt, sondern
müde und schläfrig. Zwei deutlich hörbare Rufe aus der Menge
schreckten mich aus meinem Halbschlaf auf; ich setzte meine unterbrochene
Betrachtung über den gekreuzigten Heiland fort. Nach der Wandlung
erhob ich das Haupt; nur hin und wieder hatte ich mal zum Christusbild
hinaufgesehen, da ich sonst den Kopf in die Hände und die Ellbogen
auf den Betstuhl gestützt hatte. Jetzt sah ich deutlich, wie Christus
den Mund öffnete und schloß; er schloß ihn sehr langsam,
öffnete ihn aber schnell. Dasselbe tat er am Nachmittag, als ich zehn
Minuten hindurch, ja noch länger, dieses Wunder allein sah. Wiederum
bemerkte ich, daß das Schließen des Mundes sehr langsam vor
sich ging, bis eine Lippe die andere berührte; dabei verschwand auch,
wie ich genau beobachtete, am Nachmittag die Dunkelheit aus dem sonst halb
geöffneten Munde, wohin weder das Licht der beiden Bogenlampen dringen
konnte, das den ganzen Körper beleuchtete, noch der Schein der sechs
Kerzen, der vom Altar aus von unten nach oben auf ihn fiel.
Die Bewegung des Mundes machte keinen Eindruck auf mich; ich glaubte
eigentlich nicht, was ich sah. Bald darauf schaute ich zum Christus wieder
hinauf und sah ganz deutlich, wie er das Haupt von einer Seite auf die
andere bewegte. Diese Bewegung geschah ganz allmählich, wie wenn das
Hinterhaupt befestigt wäre... Das Antlitz nahm den Ausdruck größter
Todesangst und äußersten Schmerzes an, wie es bei einem Sterbenden
der Fall ist, der den letzten Seufzer aushaucht. In diesem Augenblick fiel
mir auch die wunderbare Schönheit des Hauptes und des Antlitzes auf,
die ich beim Eintritt ins Gotteshaus gar nicht so erkannt hatte.
Auch diese Vision übte keine weitere Wirkung auf mich aus.
Nach der Kommunion sah ich wieder zum Christus hin und empfahl dem Heiland
meine Diözese. Ich betrachte ihn wie vorher, aber jetzt mit großer
Aufmerksamkeit, die ich bis dahin nicht gehabt hatte; dabei sah ich, wie
sich die Augen von einer Seite zur andern bewegten. Beim ersten Anblick
dieser Bewegung krampfte sich mir das Herz zusammen; ich konnte kaum atmen.
Mein Herz schlug außerordentlich schnell, meine Nerven erregten sich
und ich war lange wie außer mir. Und warum dies alles beim Anblick
der Bewegung der Augen, die mich nicht einmal ansahen? Warum erschrak ich
nicht, warum klopfte mein Herz nicht und erregten sich meine Nerven nicht,
als ich vorher das Öffnen und Schließen des Mundes und die Bewegung
des Hauptes beobachtet hatte?
Bei all diesen Erscheinungen sah man doch den Todeskampf eines Sterbenden,
der den letzten Seufzer aushaucht, dem das Leben entschwindet und dabei
seinen größten Schmerz, seine äußerste Todesangst...
Am Nachmittag sah ich wiederum, wie Christus den Mund öffnete und
schloß und empfand dabei den lebhaften Wunsch, vor dem Christusbild
knien zu bleiben, den ich am Morgen nicht empfunden hatte.
Das ist es, was ich sah, und wenn ich mich der Worte der Heiligen
Schrift bedienen darf, so sage ich mit dem hl. Johannes: Der
es gesehen hat, gibt Zeugnis davon und sein Zeugnis ist wahr; und er weiß,
daß er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt' (Joh 19, 35). Oder
ich spreche mit demselben Apostel: 'Was wir gesehen
und gehört haben, verkünden wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft
mit uns habt und unsere Gemeinschaft eine Gemeinschaft sei mit dem Vater
und seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, damit ihr
euch freut und eure Freude vollkommen ist' (1 Joh 1, 3 f.). Ich
war Augenzeuge dieser Wunder und teile sie euch nur mit zur Ehre Jesu,
des Gekreuzigten und zum Heil eurer Seelen."
Was Bischof Manuel von Kuba in Limpias erlebt hat, das kann niemand
leugnen. Natürliche Ursachen für solche Phänomene gibt es
nicht. Außergewöhnliche Tatsachen kann unsere natürliche
Vernunft nicht verstehen und nicht erklären. Sie deswegen bestreiten,
zeigt den Ungeist des platten Rationalismus. Denn Christus ist Gott. Er
kann solche Wunder wirken und er wirkt sie tatsächlich am wunderbaren
Christusbild von Limpias. Bischof Manuel ist ganz Seelsorger, wenn er aus
seinen Erfahrungen wie ein guter Prediger folgende Schlußfolgerung
zieht:
„Ihr Regierungsmänner! Entweder bekennt
ihr Christus und betet ihn an und werdet so vom Abgrund seiner Barmherzigkeit
umfangen oder Jesus erwartet euch jenseits des Grabes, wo ihr in den höllischen,
ewigen Abgrund seines flammenden Zornes fallen werdet! Ihr Weisen! Entweder
erkennt ihr Christus und betet ihn an, ihr Weltweisen, und er wird euch
mit dem Mantel seiner Barmherzigkeit bedecken, oder jenseits des Grabes
wird sich der Abgrund öffnen, worin eure teuflische Hoffart ewig brennen
wird! Ihr Wollüstigen! Entweder tötet ihr euren Leib hier ab,
oder er wird ewig in der Hölle brennen! Ihr Stolzen! Entweder demütigt
ihr euch heute, oder Jesus demütigt euch morgen! Ihr Reichen! Entweder
gebt ihr Almosen und lebt christlich oder euer Reichtum wird euch ewig
verderben!
Ihr Armen! Entweder reißt ihr den Haß gegen euren Bruder, den Reichen aus eurem Herzen, oder ihr müßt die ganze Ewigkeit auf die Liebe Gottes und Jesu verzichten! Ihr Verfolger der Kirche! Entweder werdet ihr unterwürfige Söhne der Unbefleckten Braut des Unbefleckten Lammes oder ihr werdet ewig im Gefängnis der Hölle schmachten. Ihr Menschen alle, jeden Alters! Entweder bekennt ihr Christus oder Christus wird euch vor seinem himmlischen Vater verleugnen." |
Dies ist das tief beeindruckende Zeugnis eines eifrigen, gläubigen Oberhirten, des kubanischen Bischofs Don Manuel. Was er in Limpias sah, hat ihn in seiner gläubigen Grundeinstellung sehr getröstet. Für ihn war der lebendige Christus in Agonie kein Richter, sondern der gütige Heiland. Denn der Bischof war ein treuer Oberhirt, der in Einheit mit dem Papst seiner Kirche diente. Kein Freimaurermitglied oder Logensympathisant, vielmehr ein zuverlässiger, treuer Vertreter und Diener der Kirche, ein eifriger Hirt seiner Diözese.
(Quelle: "AVE-Kurier",
Juli/Aug. 1994, Heft Nr. 7/8, S. 6 - 11, St. Andrä)
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