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Hierauf zog Christus im Judenlande umher und lehrte drei Jahre; hierbei
sammelte er 71 Jünger um sich und erwählte sich 12 Apostel.
Nach Katharina Emmerich war Christus bei seinem Tode 33 Jahre und
4 Monate alt. Seine öffentliche Tätigkeit hätte demnach
36 Monate (= 3 Jahre) und 4 Monate = 40 Monate gedauert. Seine Lehrtätigkeit
begann Christus bei der Hochzeit zu Kana, wo er auch das erste Wunder wirkte;
er wollte andeuten, dass das Himmelreich, in das er die Menschen führen
will, einem Hochzeitsmahle gleich sei (Mt 22, 1). Christus redete oft vor
vielen tausend Leuten; manchmal waren vier- bis fünftausend Leute
bei ihm, abgesehen von den Frauen und Kindern (man denke an die wunderbare
Brotvermehrung); der Zöllner Zachäus musste auf einen Baum klettern,
um Christus unter der großen Menschenmenge zu erblicken. Beständige
Begleiter Christi waren die Apostel und die Jünger. Diese hörten
alle seine Worte und sahen alle seine Taten, um sie dann später den
Völkern der Erde verkünden zu können. Zu den Aposteln sind
die Bischöfe, in den Jüngern die Priester, die Gehilfen der Apostel,
vorgebildet. Apostel heißt so viel wie „der Abgesandte". - Die Lehre
Christi heißt mit Recht Evangelium, das ist die frohe Botschaft;
denn sie verkündete die Aufhebung der verdienten Strafe und die Erbschaft
des Himmels (hl. Chrys.). - Christus ist der Meister unter den Lehrern.
Er lehrte wie einer, der Gewalt hat, sodass das Volk oft über seine
Lehre staunte (Mk 1,22; Mt 7,29).
Christus redete so, dass ihn alle leicht verstehen konnten; er redete
nämlich mit schlichten Worten und veranschaulichte seine Rede beständig
durch Zeichen, Gleichnisse und Hinweisung auf die Gegenstände der
Natur.
Die Lehre Christi gleicht einem Schatze, der im Acker einfacherer
Worte verborgen ist (Mt 13,44). Alle apostolischen Männer redeten
einfach; sie wollten nicht gefallen, sondern gut verstanden werden und
nützen. Sie redeten nur vom Herzen; die Sprache des Herzens ist aber
immer einfach. - Zeichen, deren sich Christus bediente, waren zum Beispiel:
Christus hauchte die Apostel an, als er ihnen den Hl. Geist mitteilte (der
Hl. Geist ist nämlich gleichsam ein Hauch, der von der Gottheit ausgeht);
er erhob seine Hände (Lk 24,50), als er ihnen vor seiner Himmelfahrt
die Gewalt erteilte, zu lehren und zu taufen (das Erheben der Hände
sinnbildet die Mitteilung, denn mit der Hand teilt man mit); bei der Heilung
des Blindgeborenen (Joh 9,6) spuckte er aus, vermengte Speichel mit Erde,
bestrich die Augen des Blinden und schickte diesen zum Wasser. (Er wollte
sagen: Wenn sich das lebendige Wasser, das aus meinem Munde kommt, das
ist meine Lehre, mit dem Staube der Erde, dem Menschen, verbindet, wird
seine geistige Blindheit geheilt werden, nur muss sich der Mensch noch
taufen lassen.) - Gleichnisse, die Christus vortrug, sind zum Beispiel:
Der verlorene Sohn, der barmherzige Samaritan, der reiche Prasser und der
arme Lazarus, der Zöllner und der Pharisäer im Tempel, die klugen
und die törichten Jungfrauen, der gute Hirt, der unbarmherzige Knecht,
der ungerechte Verwalter, die 20 Pfunde, das verlorene Schaf, die verlorene
Drachme, der Feigenbaum, die Arbeiter im Weinberge, das königliche
Hochzeitsmahl, das große Abendmahl; die sieben Gleichnisse vom Himmelreiche,
und zwar vom Säemann, Weizen und Unkraut, Senfkörnlein, Sauerteig,
Fischnetz, Schatz im Acker und von der Perle. Durch die Gleichnisse wollte
Christus seine Lehren verständlicher machen. - Christus wies beständig
auf jene Gegenstände in der Natur hin, die ihn umgaben: auf die Lilien
und das Gras auf dem Felde, auf den Sperling auf dem Dache, auf das Samenkorn
und das Unkraut, auf den Feigenbaum, auf den Weinberg, auf die Schafe,
auf die Hirten usw. Die Natur und die christliche Religion haben nämlich
viele Ähnlichkeiten; denn beide sind Werke desselben Gottes.
Der Grundgedanke fast aller Lehren Christi war: „Suchet
das Reich Gottes!"
Christus ermahnt in der Bergpredigt: „Suchet
also vor allem das Reich Gottes!" (Mt 6,33), das heißt „Trachtet,
die ewige Glückseligkeit zu erlangen." Die hl. Evangelisten fassen
auch die Lehre Christi in die Worte zusammen: „Tuet
Buße und glaubet dem Evangelium; denn das Himmelreich ist nahe" (Mt
4,17; Mk 1,15).
Christus verkündete neue Glaubenslehren, gab neue Gebote und
setzte neue Gnadenmittel ein.
Er lehrte zum Beispiel das Geheimnis der Hl. Dreifaltigkeit, seine
Gottheit, das Jüngste Gericht; - er gab die zwei Gebote der Liebe
und vervollkommnete die zehn Gebote Gottes (verbot selbst den Zorn, Schimpfworte
u. dgl.); - er setzte das hl. Messopfer und die sieben Sakramente ein und
lehrte uns das Vaterunser.
Christus wandte sich bei der Verkündigung seines Evangeliums
zunächst an die Armen.
Christus sagt selbst in seiner Rede zu den Jüngern des Johannes:
„Den Armen wird das Evangelium gepredigt" (Mt 11,5).
Und in der Synagoge zu Nazareth bezog er die Worte des Propheten: „Der
Herr hat mich gesendet, den Armen das Evangelium zu verkünden",
auf sich selbst als den Messias (Lk 4,18). Die Armen sind von den irdichen
Gütern schon teilweise getrennt, daher für die Aufnahme der Lehre
Christi mehr vorbereitet.
Besondere Liebe und Sorgfalt zeigte Christus gegen die Kinder.
Obzwar ganz ermüdet, ließ er doch die Kinder zu sich
kommen, redete sie freundlich an und segnete sie; er sprach damals: „Lasset
die Kleinen zu mir kommen; denn ihrer ist das Himmelreich" (Mt 19,14).
Die Kinder nimmt er in Schutz, indem er den Erwachsenen droht: „Wer
eines von diesen Kleinen, die an mich glauben, ärgert (das heißt
ärger macht, verdirbt), dem wäre es besser, dass ein Mühlenstein
an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde"
(Mt 18,6). Das unbeholfene, auf fremde Hilfe angewiesene Kind empfiehlt
Christus der Pflege der Erwachsenen, indem er erklärt: „Wer
ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf"(Mt 18,5).
Das unschuldige Kind stellt Christus sogar den Erwachsenen als Vorbild
auf, indem er spricht: „Wenn ihr nicht werdet wie
die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen." (Mt 18,3).
Diese große Liebe Christi zu den Kindern ist die Ursache, dass die
christliche Kirche seit jeher Schulen und Anstalten zur Erziehung und Rettung
der Kinder gründete.
Bei Behandlung der Sünder zeigte Christus die größte
Milde.
Christus duldet nicht die strenge Verurteilung und hochmütige
Verachtung der Sünder. Das sieht man an Folgendem: Die zu seinen Füßen
liegende und weinende Sünderin Magdalena nahm er gegen den Pharisäer
Simeon in Schutz (Lk 7,40); ebenso jenes Weib im Tempel, das die Juden
eines sittlichen Vergehens halber steinigen wollten. Er sprach damals zu
den Anklägern: „Wer von euch ohne Sünde
ist, werfe den ersten Stein auf sie!" (Joh 8,7). Mit staunenswerter
Milde behandelte er die Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4,6). Er verschmähte
nicht die Sünder mit stolzer Vornehmheit, wie es die Pharisäer
taten, sondern suchte sie auf und ließ sich von ihnen zu Tische laden,
indem er erklärte: „Nicht die Gesunden bedürfen
des Arztes, sondern die Kranken!" (Mt 9,12). - Christus legt auch
das Gesetz des Moses in einem erträglichen Sinne aus, zum Beispiel
betreffs der Sabbat-Heiligung (Mt 12,6ff.). Er ist empört darüber,
dass die Pharisäer dem Volke den Weg zum Himmel unnützerweise
erschweren, und ruft ihnen deshalb ein furchtbares „Wehe"
zu (Mt 23,13). Mit Recht konnte also Christus
sagen: „Mein Joch ist süß, und meine Bürde
ist leicht" (Mt 11,30), und: „Kommet alle
zu mir, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken"
(Mt 11,28).
Christus bestätigte seine göttliche Sendung und die Wahrheit
seiner Lehre durch viele Wunder, durch seine Allwissenheit und die Heiligkeit
seines Lebens.
Christus beruft sich selbst auf seine Wunder, er sagt: „Wenn
ihr mir (das heißt meinen Worten) nicht glauben wollet, so glaubet
den Werken" (Joh 10,38). Nikodemus schließt aus den Wundern
Christi auf dessen göttliche Sendung; er sagt: „Niemand
kann diese Wunder wirken, die du wirkst, wenn nicht Gott mit ihm ist" (Joh
3,2). Christus wirkte alle Wunder aus eigener Macht, während
andere stets im Namen Gottes oder im Namen Christi Wunder wirkten. Über
die Wunder Christi siehe später bei der Lehre von der Gottheit Christi.
- Christus war allwissend. Schon damals, als er als zwölfjähriger
Knabe im Tempel auftrat, sprachen die Leute: „Wie
versteht dieser die Schrift, da er sie doch nicht gelernt hat?" (Joh 7,15).
Christus wusste die geheimsten Sünden der Menschen: die der Samariterin
am Jakobsbrunnen; die Sünden jener Pharisäer, die ein Weib zu
ihm in den Tempel geführt hatten; er wusste den Plan des Judas, die
zukünftigen Sünden des Petrus, er sagte viele Umstände seines
Leidens voraus, die genau eintrafen. - An Christus finden wir die größte
Heiligkeit; denn er zeichnete sich aus wie niemand vor oder nach ihm durch
eine unbeschreibliche Geduld, Sanftmut, Demut, Nächstenliebe usw.
Wie hätte ein Mensch, der ein so heiliges Leben führt, die Unwahrheit
sagen können?
Die Wunder Christi sind auch deswegen von Bedeutung, weil durch
sie gewisse Wahrheiten der Religion versinnbildlicht werden.
Die wunderbare Stillung des Seesturmes sollte die Verfolgungen und
die wunderbaren Siege der Kirche andeuten; die Verwandlung des Wassers
in Wein bei der Hochzeit zu Kana; die Verwandlung des Weines in das Blut
Christi beim letzten Abendmahl; die Speisung der 5.000, die Speisung der
Millionen Christen mit dem Leib Christi; die Auferweckung des Lazarus;
die kommende Auferstehung von den Toten; der wunderbare Fischfang; die
zahlreichen Belehrungen infolge der Predigt der Apostel usw.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten hassten und verfolgten Christum,
weil er ihren sinnlichen Erwartungen vom Messias nicht entsprach und ihre
Fehler offen tadelte; nach der Auferweckung des Lazarus fassten sie sogar
den Beschluss, ihn zu töten.
Im Tempel wollten sie ihn steinigen (Joh 8,59; 10,31), in Nazareth
vom Felsen herabstürzen (Lk 4,19); sie beschimpften ihn, sie nannten
ihn einen Verbündeten des Teufels (Mt 12,24), einen Volksaufwiegler,
Sabbatschänder; sie legten ihm Schlingen, um ihn zu fangen (z. B.
stellten die Frage, ob sie dem Kaiser Steuer zahlen sollen). So war schon
die ganze Lehrtätigkeit Christi ein Opfer. - Die Juden dachten, der
Messias werde ein großer irdischer König sein, der sie vom römischen
Joche befreien und alle Völker der Erde unterjochen werde; sie dachten,
er werde sie an irdischen Gütern reich machen. Nun kam aber Christus
in Niedrigkeit und Armut und befahl noch dazu Selbstbeherrschung, Werke
der Barmherzigkeit u. dgl. Außerdem warf Christus den Pharisäern
ihre Heuchelei und Scheinheiligkeit vor; er nannte sie übertünchte
Gräber (Mt 23,27) und Kinder des Teufels (Joh 8,44). Daher bekämpften
sie ihn samt seiner Lehre. Als aber die Hohenpriester und Pharisäer
von der Auferweckung des Lazarus hörten, sagten sie: „Dieser
Mensch wirkt viele Wunder. Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben."
Daher beschlossen sie, ihn zu töten (Joh 11,47-53).
Lies die schönen
Visionen der Katharina Emmerich über das bittere Leiden Christi, die
von Brentano veröffentlicht worden sind.
Am Sonntage vor dem Osterfeste zog Christus feierlich in Jerusalem
ein und lehrte an den folgenden Tagen im Tempel.
Christus zeigte sich vor seinem Tode noch einmal in seiner Herrlichkeit,
um zu zeigen, dass er freiwillig sterbe; auch wollte er sagen, dass Triumph
und Leiden innig beisammen sind. - Der Sonntag vor Ostern heißt Palmsonntag.
Die gottesdienstlichen Handlungen am Palmsonntag sind mit Freude und Trauer
gemischt; mit Freude wegen des feierlichen Einzuges Christi, mit Trauer
wegen des nahe bevorstehenden Leidens Christi. Zur Erinnerung an den feierlichen
Einzug in Jerusalem finden die Palmenweihe und die Prozession mit geweihten
Palmzweigen um die Kirche oder in der Kirche statt. Bei der Prozession
klopft der Priester mit dem Kreuz ans Kirchentor, worauf sich dieses öffnet.
Diese Zeremonie bedeutet: Durch den Kreuzestod Christi wurde das Himmelstor
geöffnet; auch kommt man nur durch Kreuz und Leiden in den Himmel.
Beim Hochamte wird die Passion (= die Leidensgeschichte Christi) nach Matthäus
beim Altare gelesen und auf dem Chore gesungen; die Kirche will dadurch
erinnern, dass man nur durch Leiden zum Triumphe (d. i. zum glorreichen
Einzuge in den Himmel) gelangen könne. Die Palmen werden gewöhnlich
auf die Felder und an die Türen der Häuser gesteckt, um den Feldern
gutes Wachstum und unseren Unternehmungen Glück zu erflehen. Wir tun
das, weil der Priester bei der Palmweihe Gott anflehte, er möge vor
Sünde und Übel alle bewahren, die diese Palmen tragen und ehrerbietig
aufbewahren. Die Woche nach dem Palmsonntage heißt Karwoche, d. i.
Trauerwoche (char bedeutet althochdeutsch Trauer) oder heilige Woche (char
wird auch vom griechischen hieros = heilig abgeleitet); sie heißt
auch Marterwoche, weil in diese das Leiden Christi fällt. - Mittwoch,
Donnerstag und Freitag nachmittags in der Karwoche sind die Trauermetten.
Vor dem Altare stehen auf einem Dreieck 14 gelbe Wachskerzen und in der
Mitte eine weiße. Die 14 Kerzen bedeuten die Apostel und Jünger
und die weiße den Heiland. Es werden Psalmen (Trauergesänge
über unsere Sünden) gesungen, und von Zeit zu Zeit wird immer
eine Kerze ausgelöscht, um die Flucht der Apostel und Jünger
bei der Gefangennehmung Christi zu veranschaulichen. Die weiße Kerze
wird zum Schluss hinter dem Altare verborgen und unter Getöse wieder
hervorgebracht. Dadurch sollen der Tod und die folgende Auferstehung Christi
und die in beiden Fällen eingetretenen Naturerscheinungen veranschaulicht
werden.
Am Gründonnerstage abends aß Christus mit seinen Jüngern
das Osterlamm, wusch ihnen die Füße, setzte dann das hl. Altarsakrament
ein und ging hierauf auf den Ölberg, wo er Todesangst litt.
Durch die Fußwaschung lehrte uns Christus Selbsterniedrigung
und Demut. Auf dem Ölberge hinwiederum lehrte er uns das demütige
Gebet, Ergebenheit in den Willen Gottes und Sanftmut gegen die Verfolger.
Ein schönes Gemälde des letzten Abendmahles stammt von Leonardo
da Vinci (+ 1519); es befindet sich an der Wand des Speisesaales im Dominikanerkloster
zu Mailand und stellt den Augenblick dar, wo der Heiland spricht: „Einer
aus euch wird mich verraten"; man sieht, wie die Apostel staunend auffahren
und an den Heiland Fragen stellen. „Auf dem Ölberge nahm der Herr
meine Trauer auf sich, um mir seine Freude zu schenken" (hl. Ambr.). „Ich
sehe am größten Helden ein zaghaftes Zittern, ich gewahre, dass
die Henne ihrem Kücklein zuliebe krank ist; dein Zittern, o Herr,
soll uns stark, deine Traurigkeit fröhlich machen" (hl. Bern.). Mit
der Todesangst Christi beginnt das bittere Leiden; es dauert 3x3 = 9 Stunden
in der Nacht (von Donnerstag 9 Uhr abends bis Freitag 6 Uhr früh)
und 3x3 = 9 Stunden während des Tages (von 6 früh bis 3 nachmittags),
zusammen 18 Stunden. In den meisten Kirchen ist am Donnerstage abends das
Läuten zur Todesangst Christi. Am Gründonnerstage sind folgende
Zeremonien gebräuchlich: Der Papst wäscht 12 (seit den Zeiten
Gregors des Großen 13) Priestern die Füße. Die Bischöfe
und katholische Herrscher (an manchen Orten auch Pfarrer und Fürsten)
waschen 12 Greisen die Füße. Die geistlichen und weltlichen
Vorgesetzten wollen auf diese Weise die Demut Christi nachahmen. Weil die
Greise gewöhnlich nach der Fußwaschung von den Würdenträgern
bewirtet und beschenkt wurden, hat sich mancherorts die Sitte erhalten,
am Gründonnerstag an arme Leute Speisen zu verteilen. In England heißt
dieser Tag der Korbdonnerstag, weil man an diesem Tage den Armen aus Körben
Speisen darzureichen pflegte. - Beim feierlichen Hochamte wird zum Gloria
mit allen Glocken geläutet, und die Priester und das Volk werden feierlich
kommuniziert. Dadurch soll die Einsetzung des Altarsakramentes veranschaulicht
werden. Doch zu vollem Jubel erhebt sich die Kirche nicht, sie versinkt
gleich darauf in Trauer. Es folgt die Übertragung des Allerheiligsten
zu einem Seitenaltare oder in eine Kapelle, um den Gang auf den Ölberg
zu versinnbilden. Auch die Entblößung der Altäre und das
Verstummen der Glocken erinnert daran, dass Christus seiner Kleider beraubt
und entblößt wurde; die Glocken verstummen, weil auch Christi
Mund verstummte. Dafür erschallen die hölzernen Klappern, die
das Geschrei der Juden: „Ans Kreuz (Kreuzesholz) mit ihm" versinnbilden.
In der Domkirche ist seit jeher die Weihe der hl. Öle. Daraus lässt
sich vermuten, dass Christus beim Abendmahle jene Sakramente, bei denen
das geweihte Öl gebraucht wird (Firmung, letzte Ölung, Priesterweihe),
eingesetzt hat. - Der Name „Gründonnerstag (eigentlich „Greindonnerstag")
kommt daher, weil früher an diesem Tage die öffentlichen Büßer,
die aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen waren, wieder in diese aufgenommen
wurden und dabei heftig zu weinen (- greinen, grinan) pflegten. Der Gründonnerstag
ist deswegen kein Feiertag, weil an diesem Tage bereits das Leiden Christi
und damit auch die lebhafte Erinnerung an unsere Sünden beginnt, wodurch
wir eher traurig als freudig gestimmt werden.
Auf dem Ölberge wurde Christus von den Soldaten gefangen genommen,
dann zu den Hohenpriestern geführt und hier zum Tode verurteilt.
Man betrachte die Verblendung der Feinde Christi. Christus gibt
ihnen noch einmal zu erkennen, wer er ist. Denn bei den Worten Christi:
„Ich bin es" fielen sie wie vom Blitze getroffen rücklings zur Erde
nieder. Anstatt seine Gottheit zu erkennen, fielen sie, vom Boden aufgestanden,
eilig über ihn her, banden ihn und schleppten ihn fort.
Von hier führten ihn die Juden am Karfreitag früh zum
römischen Landpfleger Pontius Pilatus, damit dieser das Todesurteil
bestätige.
Die Juden hatten nämlich kein Recht, jemanden hinzurichten;
sie bedurften hiezu der Einwilligung des römischen Statthalters (Joh
18,31). Pontius Pilatus fand aber keine Schuld an Christus und machte viele
Versuche, ihn freizugeben. Er sandte Christum zu Herodes, um die Verantwortung
auf diesen abzuwälzen und gleichzeitig dem Herodes zu schmeicheln;
dann ließ er Christum geißeln, um die Wut der Juden teilweise
zu besänftigen; er ließ ferner Christum furchtbar entstellt
als Ecce homo vorstellen, um die Juden zum Mitleid zu bewegen; dann ließ
er Christum dem Barabas gegenüberstellen, um das Gerechtigkeitsgefühl
der Juden zu erregen; endlich wandte er sich an das nationale Ehrgefühl
der Juden, indem er sprach: „Sehet, euer König!"
(Joh 10,14). Doch das alles half nichts. - Das weiße Kleid,
das Herodes dem Heiland anziehen ließ, hatte den Zweck, Christum
als Bewerber um die königliche Würde zu kennzeichnen und ihn
dadurch lächerlich zu machen. Wer sich nämlich in damaliger Zeit
um ein hohes Amt bewarb, zog ein weißes Gewand (vestis candida) an;
daher heute noch der Ausdruck „Kandidat".
Da die Juden dem Pontius Pilatus drohten, ihm beim Kaiser zu verklagen,
verurteilte er Christus zum Kreuzestod.
Pilatus hat also aus Menschenfurcht das ungerechte Urteil gesprochen.
Was er dadurch abzuwenden suchte, das kam doch; denn er fiel später,
von den Juden verklagt, beim römischen Kaiser in Ungnade und wurde
nach der Schweiz verbannt, wo er sich das Leben nahm. Der Gang auf den
Kalvarienberg wird vorgestellt durch die 14 Kreuzwegstationen. Der Weg
bis zum Kalvarienberg betrug etwa 1300 Schritte. - Die Kreuzigung war damals
die schmachvollste und furchtbarste Todesstrafe (Cicero). Zum Kreuzestode
wurden nur die größten Verbrecher, wie Straßenräuber
und Mörder, verurteilt. Das Kreuz war dazumal dasselbe, was heute
der Galgen oder das Fallbeil. Die Lehre vom Gekreuzigten war daher den
Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit (1. Kor 1,23). Man
betrachte, wie heute das Kreuz zu Ehren gekommen ist: Es schmückt
z. B. die Kronen der Könige und die Brust verdienstvoller Männer.
- Das Kreuz Christi hat die Gestalt des Buchstaben Ypsilon (Y) gehabt,
so dass Christus am Kreuze einem schwimmenden oder einem mit ausgestreckten
Armen betenden Menschen glich (hl. Hier.). Das Kreuz Christi wurde samt
den Leidenswerkzeugen auf dem Kalvarienberge vergraben. Im Jahre 325 ließ
die hl. Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin des Großen, das
Kreuz Christi ausgraben, nachdem sie zuvor unter Androhung großer
Strafen von den Juden den betreffenden Platz erfahren hatte. Durch Berührung
mit dem hl. Kreuze wurde sofort eine schwerkranke Frau gesund (daher das
uralte Fest der Kreuzauffindung am 3. Mai). Das Kreuz Christi wurde aufbewahrt
in der Kirche des hl. Kreuzes, die Kaiser Konstantin erbauen ließ.
Im Jahre 615 verwüstete der Perserkönig Chrosroes II. Palästina
und nahm das hl. Kreuz mit sich nach Persien. 628 schloss der Sohn des
Chrosroes, vom oströmischen Kaiser Heraklius besiegt, mit diesem Frieden
und lieferte ihm das Kreuz Christi wieder aus. Heraklius trug nun das hl.
Kreuz auf seinen eigenen Schultern auf den Kalvarienberg zurück. Es
wird erzählt, dass ihn am Stadttore eine unsichtbare Gewalt zurückgehalten
habe; erst als er auf den Rat des Bischofs sein kostbares Kleid abgelegt
hatte, vermochte er das Kreuz weiterzubringen (daher alljährlich am
14. September das Fest der Kreuzerhöhung). Es ist nachgewiesen, dass
die in die Welt gesandten Reliquien des hl. Kreuzes nicht mehr als etwa
ein Sechstel des hl. Kreuzes ausmachen.
Am Karfreitage zu Mittag wurde Christus auf dem Kalvarienberg außerhalb
Jerusalem gekreuzigt und starb am Kreuze um 3 Uhr nachmittags.
Die Heiligen sind der Ansicht, Christus habe sich freiwillig, nicht
gezwungen aufs Kreuz niedergelegt und Hände und Füße gutwillig
seinen Peinigern hingegeben nach der Weissagung: „Wie
ein Schaf wird er zur Schlachtbank geführt und tut seinen Mund nicht
auf" (Jes 53,7). „Er war gehorsam bis zum Tode" (Philipp. 2,8).
Nach den Offenbarungen der hl. Gertrud und der Katharina Emmerich hat das
Kreuz für Christus nicht gepasst, weshalb Christo bei Ausspannung
der Hände und Füße die Glieder auseinandergerissen wurden.
Es erfüllte sich die Weissagung: „Sie haben
alle meine Gebeine gezählt" (Ps 21,18). Nachdem Christus angenagelt
war, ließen die Soldaten das Kreuz in die Grube hineinfallen, dass
der ganze Leib Christi erschüttert und die Wunden der Hände und
Füße von den Nägeln aufgerissen wurden. So teuer musste
der Erlöser die Sünden der ersten Eltern bezahlen, die ihre Hand
nach dem verbotenen Baume ausgestreckt hatten. „O,
ihr alle, die ihr vorübergehet am Wege, gebet Acht und schauet, ob
ein Schmerz gleich sei meinem Schmerz" (Klgl 1,12). O, wie wenig
Menschen denken an die großen Schmerzen des Erlösers. „Es
ist niemand, der darüber nachdenken würde" (Jer 12,11).
Zur hl. Mechthildis sprach der Heiland: „Wer
mir für meine am Kreuze ausgestandenen Schmerzen dankt, erweist mir
einen solchen Dienst, als wenn er meine Wunden gesalbt hätte. O, möchten
doch die Kranken, denen es auch auf ihrem Lager weh tut, an die harte Lagerstätte
des Erlösers auf dem Kalvarienberge denken und ihre Schmerzen mit
den seinigen vereinigen; sie würden dann mit mehr Geduld leiden!"
Am Holze ist die erste Sünde geschehen, am Kreuzesholze ward
die Erlösung von jeder Sünde vollbracht (hl. Athan.). Von da,
wo der Tod entsprungen, ist auch das Leben entstanden (Worte der Präfation).
Christus ließ sich nicht enthaupten oder zerstückeln, um zu
zeigen, dass sein Leib, die Kirche, durch keine Spaltungen dürfe zerteilt
werden (hl. Athan.). Sein Haupt hat Christus geneigt, um uns zu küssen,
seine Arme ausgespannt, um uns zu umarmen, sein Herz geöffnet, um
uns zu lieben (hl. Aug.). Das Herz Jesu wurde geöffnet, damit durch
die sichtbare Wunde dessen unsichtbare Wunde der Liebe angedeutet werde
(hl. Bern.). Nicht die Soldaten, sondern seine große Liebe zu uns
hat Christum ans Kreuz geschlagen (hl. Aug.). Unter dem Kreuze soll Adam
begraben gewesen sein; und das Kreuz Christi soll gerade über seinem
Haupte gestanden sein. Daher findet man oft unter den Kreuzen einen Totenkopf.
Auch das Wort Kalvarienberg (= Schädelstätte, Golgatha) soll
daher kommen, weil der Überlieferung zufolge dort der Totenkopf (=
calvo) des Adam begraben war (hl. Ambr., hl. Hier.).
Während dieser drei Stunden, wo Christus am Kreuze hing, war
eine große Sonnenfinsternis auf der ganzen Erde, trotzdem eine solche
zur Zeit des Vollmondes unmöglich ist.
Die Sonne verbarg trauernd ihre Strahlen, sie vermochte nicht die
Schmach ihres Schöpfers zu ertragen (hl. Chrys.). Zugleich sollte
damit gesagt sein: Das Licht der Welt ist erloschen. Diese Sonnenfinsternis
berichten auch heidnische Schriftsteller, wie Phlegon. Dieser erzählt,
dass es im 4. Jahre der 202. Olympiade zu Mittag so finster geworden sei,
dass die Sterne am Himmel gesehen wurden. Ähnlich berichten (wie Tertullian
sagt) die römischen Jahrbücher.
Beim Tode Christi bebte die Erde, die Felsen zersprangen, der Vorhang
des Tempels zerriss, und viele Tote standen auf und erschienen in Jerusalem.
Siehe, alle Geschöpfe leiden mit Christus! (hl. Hier.). Tote
Wesen nehmen Anteil am Leiden Christi und verurteilen dadurch die Verhärtung
und Halsstarrigkeit der Juden. Nicht ohne Grund hatte also Christus beim
feierlichen Einzüge am Palmsonntage zu den Pharisäern, die sich
über den Jubel des Volkes ärgerten, gesprochen: „Ich
sage euch, wenn diese schwiegen, würden die Steine laut ausrufen!"
(Lk 19,40). An diesen Wundern erkannten viele die Gottheit Christi,
so der Hauptmann, der ausrief: „Wahrlich,
dieser ist Gottes Sohn gewesen!" (Mt 27,54).
Am Kreuze sprach Christus die sieben letzten Worte.
Die sieben letzten Worte sind: 1. Vater vergib ihnen. 2. Heute noch
wirst du mit mir im Paradiese sein. 3. Siehe deine Mutter. 4. Mein Gott,
mein Gott, warum hast du mich verlassen (Mit diesen Worten fängt der
21. Psalm an, worin die Kreuzigung und das bittere Leiden Christi sehr
deutlich vorausgesagt waren. Der Heiland scheint diesen Psalm am Kreuze
gebetet zu haben. Auch wollte er durch jenen Ausruf die Umstehenden auf
den 21. Psalm aufmerksam machen und sagen: Ich bin der Erlöser. Er
wollte auch sagen: Jetzt ist meine Pein am größten. Lächerlich
ist es, diese Worte für einen Ausbruch der Verzweiflung zu halten).
5. Mich dürstet (Nämlich nach dem Heile der Menschen). 6. Es
ist vollbracht. 7. Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist.
- Durch den gewaltigen Schrei, den Christus vor seinem Tode ausstieß,
zeigte er an, dass er freiwillig sterbe; denn er hatte noch Kräfte
genug, um weiter zu leben. Auch dadurch, dass er erst sein Haupt zeigte
und dann seinen Geist aushauchte, deutete er an, dass er freiwillig sterbe.
Am Kreuze hat Christus nicht nur für uns gelitten, sondern
er hat uns auch gepredigt.
Das Kreuz ist nicht nur die Stätte des leidenden, sondern auch
die Kanzel des lehrenden Christus (hl. Aug.). Hier lehrt Christus insbesondere
Demut (durch seine große Erniedrigung), Feindesliebe (man denke an
sein Gebet für die Feinde), Gehorsam (indem er durch den Kreuzestod
den Willen seines Vaters erfüllt), Gottes Barmherzigkeit (beachte
Christi Worte zum rechten Schächer), Gottes Güte (der seinen
Sohn für uns Knechte hingibt), Gottes Gerechtigkeit (der eine so schwere
Sühne für die Erbsünde verlangt), Gottes Allmacht (beachte
die Wunder beim Tode Christi), die Unsterblichkeit der Seele (beachte die
Worte zum bußfertigen Schächer), das Jüngste Gericht (da
rechts der begnadigte, links der verworfene Schächer ist) und die
Auferstehung von den Toten (beachte die Erscheinung der Verstorbenen beim
Tode Christi). Daher sollen wir namentlich im Leiden und im Tode auf den
am Kreuze hängenden Erlöser hinblicken. Der berühmte italienische
Astronom und Ordensmann Secchi (t 1878) bat daher, als er sein Ende herannahen
fühlte, man soll ihn auf die Erde legen, da er nicht würdig sei,
in einem Bette zu sterben, während unser Heiland am Kreuze gestorben
ist. - Auch die Kirche predigt uns am Todestage Christi viele Wahrheiten
durch ihre sinnreichen Zeremonien. Die Zeremonien des Karfreitages: Die
kirchliche Feier steigt auf den höchsten Grad der Trauer. Die Altäre
sind entblößt (wie Christus seiner Kleider), es brennt nicht
das ewige Licht (denn das „Licht der Welt" ist an diesem Tage erloschen),
man hört keine Glocke (denn auch Christi Mund verstummte), und die
Priester werfen sich in schwarzen Gewändern an den Stufen des Altars
auf ihr Angesicht (da auch Christus in seiner Todesangst auf dem Ölberge
aufs Angesicht niederfiel). Der Priester betet für alle Menschen,
auch für die Heiden und Juden; denn auch Christus starb an diesem
Tage für alle. Das Kruzifix wird erhoben und enthüllt. (Dadurch
wird die Entblößung und Kreuzerhöhung Christi versinnbildet.)
Hierauf legt der Priester das Kreuz auf die Erde und küsst die Füße
des gekreuzigten Heilandes. Auch das Volk pflegt sodann die Wundmale des
Heilandes zu küssen. Am Karfreitage wird nirgends (auch nicht einmal
in Rom vom Hl. Vater) das Messopfer dargebracht. Die Kirche will dadurch
sagen, dass die Messe eine Erneuerung des Kreuzesopfers ist, daher an jenem
Tage, wo das Kreuzesopfer selbst dargebracht wurde, dessen Erneuerung unterlassen
wird. Doch findet in der Pfarrkirche eine der hl. Messe ähnliche gottesdienstliche
Handlung statt, bei der die tags vorher konsekrierte hl. Hostie genossen
wird. Diese Handlung ist deswegen kein Opfer, weil dabei keine Wandlung
vorkommt. In der Kirche ist das hl. Grab, wohin der Leib des Herrn (eine
hl. Hostie) übertragen wird. Der Karfreitag ist kein katholischer
Feiertag, weil wir an diesem Tage lebhaft an unsere Sünden und an
das Elend und die Bosheit der Menschen erinnert werden. Am Karfreitage
soll man nicht unterlassen, den Kreuzweg zu gehen oder den schmerzhaften
Rosenkranz zu beten. - In vielen Kirchen wird am Freitag um 3 Uhr zum Verscheiden
Christi geläutet. Weil ferner Christus an einem Freitage sein Fleisch
für uns hingeopfert hat, so verbietet die Kirche den Fleischgenuss
am Freitage (das 3. Kirchengebot). Der Karfreitag selbst ist ein strenger
Fasttag. Bei den Protestanten ist der Karfreitag der größte
Freudentag und daher der Fleischgenuss nicht verboten. Es ist sicher unpassend,
an dem Tage Freude zu zeigen, wo der Heiland unserer Sünden wegen
hat so bitter leiden müssen. Welches brave Kind möchte wohl großer
Freude Ausdruck geben am Todestage seines Vaters? Es würde ihm übelgenommen
werden.
Am Freitage abends wurde Christus vom Kreuze herabgenommen und in
ein Felsengrab gelegt, das dem Josef von Arimathäa gehörte.
Welche seelischen Schmerzen muss die Mutter Jesu sowohl unter dem
Kreuze als auch bei der Grablegung Christi gelitten haben! Man nennt daher
Maria die schmerzhafte Mutter. „Groß wie das
Meer ist deine Betrübnis!" (Klgl 2,13). Christus empfand am
Kreuze das größte Leid und Maria das innigste Mitleid (hl. Bern.).
Nun waren die Worte Simeons: „Ein Schwert wird deine
Seele durchdringen" (Lk 2,35) wirklich in Erfüllung gegangen.
Die Kirche verehrt daher Statuen und Bilder der schmerzhaften Mutter Gottes.
Am Ostersabbate, also am größten Festtage der Juden,
ruhte Christus im Grabe.
Die Hohenpriester ließen das Grab Christi durch Wächter
bewachen, und zwar durch ihre jüdische Tempelwache. Als sie bei Pilatus
römische Soldaten zur Bewachung des Grabes verlangten, fertigte er
sie ab mit den Worten „Ihr habt ja die Wache; gehet
und lasset bewachen, wie es euch gutdünkt" (Mt 27,65). Diese
Wache diente wider Willen zur Verherrlichung des Erlösers, weil sie
Zeuge der Auferstehung Christi wurde. Das Grab Christi sollte herrlich
sein (Jes 11,10). Herrlich war es durch die glorreiche Auferstehung und
die darauffolgenden Erscheinungen der Engel beim Grabe. Auf allen Denkmälern
findet sich die traurige Inschrift: Hier liegt er (hic jacet), dieser oder
jener Würdenträger; hier liegt er unter diesem Stein; trotz seiner
Macht und Größe vermag er sich nicht zu erheben. Ganz anders
verhält es sich mit dem Grabe Christi. Hier spricht der Engel am Osterfeste
„Er ist nicht mehr hier" (Non est hic). Das
ist es, was sein Grab herrlich macht. Die Herrlichkeit der Großen
endet beim Grabe, die Herrlichkeit des Gottessohnes nimmt beim Grabe ihren
Anfang (Bourdalou). Das Grab Christi in Jerusalem wurde auch durch alle
Jahrhunderte von den Christen überaus zahlreich besucht und verehrt.
Herrlich ist Christi Grab besonders in der Karwoche, weil es da in allen
Pfarrkirchen des Erdkreises den Gegenstand großer Verehrung bildet.
Man beachte, wie vergessen die meisten Gräber der großen Männer
sind, von denen die Weltgeschichte erzählt. Christi Grab dagegen war
und bleibt herrlich.
Am Karsamstage ist außerhalb der Kirche die Weihe des Feuers,
das aus einem Steine geschlagen wird, ein Sinnbild des aus dem verschlossenen
steinernen Grabe auferstandenen „Lichtes der Welt". Osterfeuer fanden sich
schon bei den Heiden; sie sollten der Freude über das Wiedererwachen
der Natur Ausdruck geben. Die Kirche behielt die Osterfeuer bei, um dadurch
die Freude über die Auferstehung Christi auszudrücken. Mit diesem
Feuer zündet der Priester einen kleinen Holzstoß an und verbrennt
darin die Überreste der hl. Öle. Dann wird daran eine dreizackige
Kerze und dann das ewige Licht angezündet. Eine Kerze des Dreizacks
wird beim Eingange, die zweite in der Mitte der Kirche und die dritte vor
dem Hochaltare angezündet, weil die drei göttlichen Personen
erst nach und nach der Welt bekannt wurden. Auch ist an diesem Tage die
Weihe der Osterkerze; diese erinnert mit ihren fünf Vertiefungen und
Nägeln an den Heiland; deshalb wird sie auch bis Christi Himmelfahrt
beim Hauptgottesdienste angezündet. Ursprünglich fand die Weihe
der Osterkerze in der dem Osterfeste vorausgehenden Nacht statt. Die Kirche
wollte dadurch sinnbildlich darstellen, dass das „Licht der Welt", Christus,
durch seine Auferstehung über die Mächte der Finsternis, die
Hölle, gesiegt hat. Die Weihe des Taufwassers erinnert an die feierliche
Taufe der Katechumenen in den früheren Zeiten. Bei der Weihe des Taufwassers
am Karsamstage werden Abschnitte aus der Hl. Schrift (Prophetien) gelesen,
aus denen ersichtlich ist, dass das Wasser in der Hand Gottes sowohl ein
Strafmittel als auch ein Gnadenmittel ist. Es ist für den Christen
sehr passend, bei der Taufwasserweihe das Taufgelübde zu erneuern.
Ursprünglich war am Karsamstage früh keine hl. Messe, wodurch
die Kirche die Grabesruhe Christi sinnbilden wollte. Das feierliche Hochamt
fand erst in der Mitternacht des Osterfestes statt. Damit aber kein allzu
schneller Übergang von tiefer Trauer zur größten Freude
stattfinde, hat die Kirche nach Aufhebung der nächtlichen Gottesdienste
das Hochamt auf den Vormittag des Karsamstages verlegt. In vielen Ländern
ist schon abends die Auferstehungsprozession, ein Bekenntnis der Auferstehung
Christi und unserer einstigen Auferstehung. Am Karsamstag abends ist in
vielen Diözesen der Fleischgenuss gestattet (erlaubt von Pius X.).
Die Erhöhung Christi.
Christus erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tode, ja bis
zum Tode am Kreuze. Darum hat ihn auch Gott erhöht (Phil. 2,8). Die
Erhöhung Christi bezog sich nur auf seine Menschheit; als Gott besaß
Christus ohnehin alle erdenkliche Glückseligkeit und war keiner weiteren
Erhöhung fähig (hl. Chrys.). Nicht der Allerhöchste, sondern
nur die Menschheit des Allerhöchsten wird erhöht (hl. Cyr. J.).
Sogleich nach dem Tode Christi stieg seine Seele siegreich in den
Ort hinab, wo sich die Gerechten des Alten Testamentes befanden. (K. Lat.
IV.)
Dieser Ort heißt Vorhölle; die Vorhölle ist ein
anderer Ort als das Fegefeuer (an beiden Orten fehlt die Anschauung Gottes;
doch sind im Fegefeuer zeitliche Schmerzen zu leiden, in der Vörhölle
nicht) und ein anderer Ort als die Hölle (an beiden Orten fehlt die
Anschauung Gottes, doch sind in der Hölle ewige Qualen zu leiden,
in der Vorhölle nicht). Die Seelen litten in der Vorhölle keine
Schmerzen (r. K.). Sie konnten auch nicht ganz ohne Freude gewesen sein,
wie wir im Gleichnisse vom armen Lazarus sehen, der in der Vorhölle
„getröstet" wurde (Lk 16,25). War ihnen ja doch beim besonderen Gericht
nach ihrem Tode die ewige Seligkeit als Belohnung zuerkannt worden. Doch
konnten sie in die ewigen Freuden des Himmels noch nicht eingehen, weil
der Himmel noch nicht geöffnet war (Hebr 9,8). Sie hatten daher eine
beständige Sehnsucht nach dem Erlöser. Die Vorhölle wird
in der Geschichte vom reichen Prasser „Schoß Abrahams" genannt (Lk
16,22); auch „Gefängnis", d. i. Zustand der Gefangenschaft (1. Petr
3,19), weil die Seelen vor dem Tode Christi von da nicht herauskonnten.
Der Erlöser nannte diesen Ort am Kreuze „Paradies" (Lk 23,43), weil
bei der Ankunft Christi den Seelen dort ihr Kerker zum Paradiese wurde
(r. K.). Welch ein Jubel mag damals unter den Patriarchen und Propheten
gewesen sein! (r. K.). In der Vorhölle waren z. B. folgende Gerechte:
Adam und Eva, Abel, Noe, Abraham, Isaak, Jakob, Josef, David, Jesaja, Daniel,
Job, Tobias, der Nährvater Christi und viele andere; insbesondere
auch jene verdorbenen Zeitgenossen Noes, die beim Hereinbrechen der Sintflut
noch Buße getan hatten (1. Petr 3,20).
Christus stieg zu den Seelen in die Vorhölle hinab, um ihnen
die Erlösung zu verkünden und sie zu befreien.
Christus stieg zu den Geistern in die Vorhölle, um ihnen zu
verkünden, dass er die Erlösung vollbracht habe (1. Petr 3,19).
Die Seele Christi stieg, vereinigt mit der Gottheit, in die Vorhölle
hinab (hl. Epiph.). Der Herr hielt sich drei Tage in der Vorhölle
auf (hl. Iren.). Allein stieg er zur Vorhölle hinab und mit einer
großen Schar stieg er wieder herauf (hl. Ig. A.). Christus glich
einem mächtigen Könige, der eine Festung einnimmt, wo die Seinigen
gefangen liegen (hl. Cyp.). Der Auszug aus der Vorhölle ist ein Vorbild
jenes feierlichen Einzuges in den Himmel, den einst Christus am Tage des
Gerichtes mit den Seligen halten wird. Auch den Verdammten in der Hölle
hat sich Gott geoffenbart und sie gezwungen, ihn anzubeten (Kath. Emmerich).
Im Namen Jesu beuge sich jedes Knie im Himmel, auf der Erde und unter der
Erde (Philipp. 2,10).
Am Ostersonntage früh vor Sonnenaufgang stieg Christus glorreich
aus dem Grabe, und zwar aus eigener Macht.
Die Stunde der Auferstehung ist unbekannt; wir wissen nur, dass
Christus „vor Sonnenaufgang" (Lk 24,22) und zwar „zu
Beginn der Morgendämmerung" (Lk 24,1) auferstand. Ein Engel
kam vom Himmel herab und wälzte den Stein weg (Mt 28,2). Nach der
Lehre aller hl. Väter tat es der Engel nicht deswegen, damit der Heiland
herausgehen könnte; denn Christus war bereits aus dem verschlossenen
Grabe auferstanden. Das Wegwälzen des Steines geschah nachträglich
und nur der Leute wegen, die zum Grabe kamen. In der Grabhöhle ließ
Christus die Linnentücher zurück, und zwei Engel standen hier,
als die frommen Frauen kamen (Lk 24). Christus war also im Grabe von Freitag
abends über Samstag bis Sonntag früh, also drei Tage. Christus
hat es oft vorausgesagt, dass er am dritten Tage wieder auferstehen werde
(Lk 17,33); er verglich sich mit Jonas (Mt 12,40) und sagte bei der Reinigung
des Tempels: „Reißet diesen Tempel (den Leib
nämlich) ein, so will ich ihn in drei Tagen wieder aufrichten" (Joh
2,19). Christus sagt, dass er Gewalt habe, sein Leben hinzugeben
und wieder zu nehmen (Joh 10,18). Wenn es heißt, der Vater habe ihn
auferweckt (Rom 6,4; 8,11), so kommt das daher, weil Christus gleicher
Wesenheit mit dem Vater ist, und daher alles, was Christus tut, auch der
Vater tut. Die Auferstehung Christi ist unzweifelhaft gewiss. „Nicht darin
besteht das Verdienst des Christen, zu glauben, dass Christus gestorben
ist, sondern zu glauben, dass er von den Toten auferstanden ist" (hl. Amb.).
Der Leib Christi ist weder gestohlen worden noch scheintot gewesen.
Die Juden sagten, die Jünger hätten den Leichnam Christi
gestohlen (Mt 28,13). Doch zu einer solchen Tat waren die Jünger viel
zu furchtsam und auch zu ehrlich. Es ist unmöglich, dass keiner der
Wächter beim Hinwegwälzen des Steines erwacht wäre. Auch
können schlafende Wächter nicht Zeugen sein (hl. Aug.). Sehr
auffallend ist es, dass die Soldaten wegen ihrer Pflichtvergessenheit nicht
gestraft wurden. Als die hl. Apostel überall mit großem Nachdruck
auf die Auferstehung Christi hinwiesen, rief ihnen niemand zu: „Ihr habt
den Leichnam gestohlen", sondern die Leute bekehrten sich zu Tausenden.
- Manche Freidenker sagen, Christus sei scheintot gewesen und am dritten
Tage aus der Ohnmacht erwacht und aus dem Grabe gestiegen. Nun, schon die
furchtbaren Qualen und der Blutverlust bei der Geißelung und Kreuzigung
mussten den baldigen Tod herbeiführen; ja die einzige Seitenwunde,
in die Thomas seine Hand hineinlegen wollte, hätte genügt, um
Christus zu töten. (Der Stoß mit der Lanze ins Herz hieß
der „Todesstoß"!) Schon als Christus auf den Kalvarienberg ging,
konnte er nicht mehr das Kreuz ertragen. Wie sollte er sich aber erst nach
36-stündiger Grabesruhe von der schweren Umhüllung (Joh 19,39)
befreien, den Stein wegwälzen und mit durchbohrten Füßen
schnell herumgehen können? Der Tod Christi war amtlich bestätigt
worden durch den Bericht des Hauptmanns an Pilatus (Mk 15,45); schon bei
der Besichtigung der Kreuze hatten die Soldaten dem Heilande nicht die
Beine gebrochen, weil sie sahen, dass er tot war (Joh 19,33). Das Blut
und Wasser, das nach dem Lanzenstiche aus dem Herzen Christi hervorquoll,
war der beste Beweis des eingetretenen Todes (Joh 19,34). Die Mutter Gottes
und die Freunde Christi hätten den Heiland sicher nicht begraben und
das Grab mit einem schweren Steine verschlossen (Mt 27,60), wenn er nicht
tot gewesen wäre. Den Tod Christi bezeugen auch einstimmig alle Evangelisten.
Der auferstandene Erlöser trug an seinem Leibe die fünf
Wundmale und hatte einen leuchtenden, durchdringenden, schnell beweglichen
und unsterblichen Körper.
Christus hatte die fünf Wundmale an sich; denn er forderte
den ungläubigen Thomas auf, seine Finger in die Wunden der Nägel
und seine Hand in die Seitenwunde zu legen (Joh 20,27). Christus hat die
fünf Wundmale an seinem Leibe behalten, weil die Wunden ein Zeichen
der Tapferkeit und des Sieges und deshalb der schönste Schmuck eines
Helden sind. Auch deswegen behielt Christus die Wundmale, um uns zu zeigen,
dass er unser im Himmel nicht vergessen wolle, indem er uns mit seinem
eigenen Blute in seine heiligen Hände eingeschrieben trägt (hl.
Bern.). Ferner wollte Christus deswegen die Wundmale im Himmel tragen,
um seinem himmlischen Vater beständig den Preis unserer Erlösung
zu zeigen (hl. Amb.), um durch Vorweisung der Wundmale das Kreuzesopfer
gewissermaßen beständig im Himmel zu erneuern (Hebr 8,1-6).
Die Seitenwunde behielt er deswegen, um uns anzudeuten, wie sehr uns durch
sein Leiden der Eintritt in sein Herz leicht gemacht worden sei (hl. Bern.).
Der Erlöser ist deshalb auferstanden, um zu beweisen, dass
er Gott ist und dass auch wir einstens auferstehen werden.
Durch seine Auferstehung hat Christus die Wahrheit seiner Lehre
und insbesondere seine Gottheit bewiesen. Daher anerkannte der ungläubige
Apostel Thomas sofort die Gottheit Christi, als er den auferstandenen Heiland
vor sich sah; Thomas rief aus: „Mein Herr und mein
Gott!" (Joh 20,28) - Durch seine Auferstehung bewies Christus, dass
auch wir auferstehen werden. Christus ist der Erste unter den Auferstandenen
(1. Kor 15,20). Christus ist unser Vorbild in allem (Deh.). Wie unser Haupt,
Christus, auferstanden ist, so werden auch wir alle auferstehen (hl. Iren.).
Zuerst hat Christus seinen Leib auferweckt, dann wird er auch die Glieder
seines Leibes auferwecken (hl. Athan.). Die künftige Auferstehung
war die Hoffnung des Job im größten Elende (Joh 29,25). - Wir
Christen feiern zur Erinnerung an die Auferstehung das Osterfest. Im Alten
Testamente wurde das Osterfest (der Ostersabbat) gefeiert zur Erinnerung
an die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Von den Christen
wird das Osterfest gefeiert am ersten Sonntage nach jenem Vollmonde, der
auf die Frühlings-Tag-und Nachtgleiche folgt (Bestimmung des Konzils
von Nicäa, 325). Das Osterfest wird daher nicht alle Jahre zu gleicher
Zeit gefeiert; seine Feier fällt aber alljährlich in die Zeit
vom 22. März bis 25. April, dem Gedenktage des hl. Markus. Nach dem
Datum des Osterfestes richten sich: der 46. Tag vor Ostern, der Aschermittwoch;
dann der 40. Tag nach Ostern, das Fest Christi Himmelfahrt, ferner das
Pfingstfest (der 50. Tag nach Ostern) und das Fronleichnamsfest (der 61.
Tag nach Ostern). Das Wort Ostern kommt von dem Worte „Osten" (Sonnenaufgang),
weil zur Osterzeit, eigentlich bei der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche
am 21. März, die Sonne gerade im Osten aufgeht. Schon die heidnischen
Germanen feierten die Wiederkehr des Frühlingslichtes und nannten
dieses Fest „Ostarun". Die Heiden standen am Osterfeste geistig von den
Toten auf, nämlich durch die Taufe; deshalb ist bis heute noch die
Weihe des Taufwassers am Karsamstage geblieben. Wir aber sollen durch die
österliche Beichte und Kommunion von den Toten auferstehen (Rom 6,4);
daher besteht das vierte Kirchengebot. Damit wir einstens aus dem Grabe
der Erde auferstehen, müssen wir jetzt aus dem Grabe der Sünde
auferstehen (hl. Amb.). Die gefärbten Ostereier sind ein Bild der
Auferstehung; wie aus der Schale des Eies das Junge hervorkommt, so wird
einst der Mensch verklärt aus der Erde hervorkommen. Das Ei, das zuerst
etwas Lebloses ist, veranschaulicht deutlich, dass etwas Totes lebendig
werden kann, also auch dereinst unser Leichnam. Das Fleisch und das Osterbrot,
das in der Kirche geweiht wird, erinnert an das Osterlamm und an die ungesäuerten
Brote der Israeliten, die beim Auszuge aus Ägypten gegessen worden
sind. An manchen Orten werden Osterfeuer angezündet. Bei den Germanen
war es nämlich Sitte, nach einem erfochtenen Siege auf Berghöhen
Feuer anzuzünden. Osterfeuer bedeuten also die Freude über den
Sieg Christi. Um die Osterzeit erwacht auch die Natur zu neuem Leben. Während
die Zeit vor Ostern, die Fastenzeit, uns das irdische Leben, das voll der
Versuchungen und Leiden ist, sinnbildet, so veranschaulicht die Zeit nach
Ostern die Seligkeit, die nach dem Tode, insbesondere nach der Auferstehung
folgen wird. Daher bringen wir die Zeit vor Ostern in Fasten und Trauer,
die nach Ostern aber in Freudengesängen zu (hl. Aug.). Man denke nur
an den häufigen Gebrauch des freudigen Alleluja, d. i. „Lobet den
Herrn" (halal = lobsingen, Jah = Abkürzung des Wortes Jehova).
(Quelle: nach Franz Spirago
Volkskatechismus 1914 in: "Dienst am Glauben", Heft 4-2017, S. 108-112,
Heft 1-2018, S. 9-19, A-6094 Axams)