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In
Walldürn (Nordbaden) ist das Schutztuch aus Leinen zu sehen, das sogenannte
Korporale. Dieses Leinentuch hat die Größe einer Serviette,
so wie es noch heute bei der hl. Messe als Unterlage für Kelch und
Hostie benutzt wird. Nach einem Bericht des Walldürner Pfarrers Hoffius
aus dem Jahre 1589 feierte 1330 der Priester Heinrich Otto die hl. Eucharistie.
In seiner Unaufmerksamkeit stieß er den schon konsekrierten Kelch
um. Da ergoß sich das heilige Blut des Herrn in Gestalt des Weines
auf das darunterliegende Korporale. Blutrot zeichnete sich darauf das Bild
des Gekreuzigten ab. Rundherum bildete sich 11mal das Haupt des dornengekrönten
Christus. In seiner Angst verbarg der Priester das Leinentuch unter einem
Stein des Altares. Erst auf dem Sterbebett bekannte er seine Tat und gab
die Stelle an, wo das Tuch verborgen lag. Man fand es dort. Nun setzte
bald eine große Verehrung des wunderbaren Tuches ein.
Die
Aktualität der Wallfahrt zum Heiligen Blut drängt sich in der
gegenwärtigen Krise von Kirche und Welt wie von selbst auf:
"Walldürn
kündet in die Glaubensunsicherheit unserer Zeit hinein seine uralte
und ewig neue Botschaft, daß wir in der heiligen Eucharistie wahrhaft
und wesentlich den Leib und das Blut des Herrn empfangen: den Leib, der
für uns hingegeben wird, und das Blut, das für uns und für
alle vergossen wird. Walldürn ist ein Bekenntnis zur realen Gegenwart
Christi und zum Opfer Christi in der heiligen Eucharistie. Diesen Glauben
zu bekennen, ist und bleibt der tiefste Sinn unserer Wallfahrt zum Heiligen
Blut." (Wer mein
Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben." (Joh 6,54)
Das
am Kreuz vergossene Blut Christi war in den Augen des Himml. Vaters kostbar,
um die Sünden der Welt zu sühnen. Durch dieses Blut sind wir
geheiligt. Das Geheimnis unserer Erlösung durch die Liebe Christi
und durch sein Opfer wird für uns sichtbar in der Verehrung des Kostbaren
Blutes.
"Du
hast uns erkauft mit deinem Blute, o Herr, aus allen Völkern und Nationen.
Du hast uns zu einem königlichen Volke gemacht für unseren Gott"
(Offb 5,9-10).
Die
Verehrung des Kostbaren Blutes hat viele Heilige geprägt. Diese Menschen
waren davon überzeugt, daß das Kostbare Blut Zeichen und Wirklichkeit
der rettenden Liebe Gottes ist.
Die
Aufopferung des Kostbaren Blutes ist das sicherste Mittel, um Gottes Barmherzigkeit
auf die Menschheit herabzurufen. So sagt Jesus zu Schwester Faustine am
achten Tag der Novene: "Heute führe jene
Seelen zu Mir, die im Gefängnis des Fegefeuers leiden, und tauche
sie ein in den Abgrund Meiner Barmherzigkeit. Mögen die Ströme
Meines Blutes ihren Brand kühlen..."
Barmherziger Jesus,
Du selbst hast gesagt, daß Du Barmherzigkeit verlangst. So führe
ich in die Wohnung Deines Barmherzigsten Herzens die Seelen des Fegefeuers,
die Du sehr lieb hast, die sich aber dennoch aus Deiner Gerechtigkeit loskaufen
müssen. Mögen die Ströme Deines Blutes und Wassers, die
Deinem Herzen entrinnen, die Glut des reinigenden Feuers verlöschen,
auf daß auch dort die Macht Deiner Barmherzigkeit gepriesen werde.
Am
1. Juli begeht die Kirche das Hochfest des Kostbaren Blutes. Rufen wir
doch wieder das Kostbare Blut an, es geht ein Strom des Segens für
die ganze Welt davon aus:
"Kostbares Blut
Jesu, am Kreuze vergossen, segne dieses Haus, nimm es unter Deinen Schutz.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und benedeien Dich, denn durch
Dein heiliges Kreuz und Blut hast Du die ganze Welt erlöst."
Bild
oben: Das
Kreuz von Mettenbuch, so wie die Kinder es sahen
Das
Kostbare Blut
Die
Muttergottes als die „Königin vom Kostbaren Blut" sprach zu der begnadeten
Seherin Antonia Lamberger in Klagenfurt: „Legt ein Band vom Kostbaren Blut
um euer Vaterland. Über das Kostbare Blut kann der Feind nicht eindringen."
Die
himmlische Mutter wünscht die oftmalige, ja stündliche Aufopferung
des Kostbaren Blutes mit folgendem Gebet:
„Ewiger Vater,
durch das schmerzerfüllte, Unbefleckte Herz Mariens und mit ihren
Tränen opfere ich Dir das Kostbare Blut und die Wunden Jesu Christi
auf, damit die Mutter die Macht Satans zerstöre, mit dem Erzengel
Michael und mit allen Engeln die bösen Geister vertreibe und all ihre
Werke und Pläne vernichte, besonders jetzt und in dieser Stunde und
in unserem Vaterland. Amen."
Sei
bedacht bei jeder Arbeit, daß du sie mit und für den lieben
Heiland tust, so verrichtest du sie zur Sühne für alle unsere
Sünden und erwirbst Verdienste der Liebe für Zeit und Ewigkeit.