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 Konzil von Trient: Die Heilige Messe ist dem Wesen nach ein wirkliches Opfer, kein Mahl!
Vorbem.:
Das Konzil von Trient legt ein für allemal unabänderliche Gegebenheiten des heiligen Meßopfers der Katholischen Kirche fest, um die volle, reine, ja vollkommene Glaubenslehre für alle Zukunft zu erhalten. Deswegen darf sie auch nie dem jeweiligen "Zeitgeist" angepaßt und verändert werden, denn damit wäre der Grundstein gelegt, um die gesamte katholische Lehre nach und nach vollständig zu zerstören. Würde man nämlich diese einheitliche katholische Lehre jeder menschlichen Generation angepaßt haben, so wäre an ihr heute nichts Katholisches mehr vorhanden, denn jede Generation denkt ein wenig anders. Deshalb wählte man ja auch die lateinische Sprache weltweit als die gemeinsame Kirchensprache, weil sich diese Sprache nie ändert und weil auch Laien die meisten Wörter der hl. Messe verstehen lernen kann. Ebenso muß es sich mit der Katholischen Lehre verhalten. Man darf sie nicht hundertemale ändern und nicht immer wieder an das zeitliche Denken anpassen. Die Katholische Lehre bezieht sich auf das Immerwährende, auf das Ewige, das sich nie ändert. Jesus Christus bleibt immer derselbe: gestern, heute und in alle Ewigkeit. Auch Sein heiliges und makelloses Kreuzesopfer bleibt immer dasselbe.
Bitte lesen Sie hier nachfolgend die ewig bindenden Bestimmungen des berühmten Konzils von Trient:


22. Sitzung (1562): Die Lehre vom Heiligen Meßopfer
 Einleitung:
Auf daß die alte, unbedingte, in jeder Hinsicht vollkommene Glaubenslehre der Katholischen Kirche über das große Geheimnis der Eucharistie erhalten bleibe und in ihrer Reinheit frei von Irrtümern und Irrlehren bewahrt werde, so lehrt und erklärt die heilige (...) Kirchenversammlung von Trient, erleuchtet vom Heiligen Geist, über sie als wahres und einzigartiges Opfer und bestimmt zur Predigt für das gläubige Volk folgendes:

1. Kapitel: Die Einsetzung des heiligen Meßopfers
Da es nach dem Zeugnis des heiligen Paulus im Alten Bund wegen der Ohnmacht des levitischen Priestertums keine Vollendung gab, so mußte nach der Anordnung Gottes, des Vaters der Erbarmungen, ein anderer Priester nach Melchisedechs Ordnung aufstehen, unser Herr Jesus Christus, der alle, die geheiligt werden sollten, vollenden und zur Heiligkeit führen konnte (vgl. Hebr 10,14). Dieser unser Gott und Herr hat zwar einmal auf dem Altar des Kreuzes sich selbst im Tod Gott Vater als Opfer darbringen wollen, um für jene die ewige Erlösung zu wirken. Weil aber durch den Tod sein Priestertum nicht ausgelöscht werden sollte, so wollte er beim letzten Mahl in der Nacht des Verrates seiner geliebten Braut, der Kirche, ein sichtbares Opfer hinterlassen, wie es die Menschennatur erforderte, in dem jenes blutige Opfer, das einmal am Kreuze dargebracht werden sollte, dargestellt, sein Andenken bis zum Ende der Zeiten bewahrt und seine heilbringende Kraft zur Vergebung der Sünden, die wir täglich begehen, zugewandt werden sollte. So sagte er von sich, daß er in Ewigkeit zum Priester bestellt sei nach der Ordnung des Melchisedech (s. Ps 109,4); er brachte Gott dem Vater seinen Leib und sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein dar, reichte ihn den Aposteln, die er damals zu Priestern des Neuen Bundes bestellte, unter denselben Zeichen zum Genuss und befahl ihnen und ihren Nachfolgern im Priestertum dieses Opfer darzubringen mit den Worten: Tut dies zu meinem Andenken usf. (Lk 22,19; 1 Kor 11,24). So hat es die Katholische Kirche stets verstanden und gelehrt. Denn nach der Feier des alten Osterlamms, das die Schar der Söhne Israels zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten schlachtete, setzte er das neue Osterlamm ein, sich selbst, auf daß er von der Kirche durch die Priester unter sichtbaren Zeichen geopfert werde zum Gedächtnis an seinen Hinübergang aus der Welt zum Vater, als er uns durch das Vergießen seines Blutes erlöste, uns der Welt der Finsternis entriß und in sein Reich versetzte (Kol 1, 13).
Das ist jenes reine Opfer, das durch keine Unwürdigkeit und Schlechtigkeit derer, die es darbringen, befleckt werden kann, von dem der Herr durch Malachias vorhersagte, es werde seinem Namen, der groß sein werde unter den Heidenvölkern, an jedem Ort als reine Gabe dargebracht (Mal I, II); auf das der Apostel Paulus im Brief an die Korinther nicht undeutlich anspielte, wenn er sagt, die sich durch Teilnahme am Tisch der Dämonen befleckt haben, die können nicht teilnehmen am Tisch des Herrn (1 Kor 10,21). Dabei versteht er unter dem Tisch beidemal den Altar. Es ist ferner jenes Opfer, das durch die vielfältigen Opfer zur Zeit des bloßen Naturgesetzes und des geoffenbarten Gesetzes vorgebildet wurde, da es ja alle Güter, die durch sie bezeichnet wurden, als ihre Erfüllung und Vollendung einschließt.

2. Kapitel: Das sichtbare Opfer ist ein Sühneopfer für Lebende und Tote
Weil in diesem göttlichen Opfer, das in der Messe gefeiert wird, derselbe Christus enthalten ist und unblutig geopfert wird, der sich selbst am Kreuzaltar dargebracht hat, so lehrt die heilige Kirchenversammlung: Dieses Opfer ist ein wirkliches Sühneopfer, und es bewirkt, daß wir „Barmherzigkeit erlangen und die Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe" (Hebr 4,16), wenn wir mit geradem Herzen, mit rechtem Glauben, mit Scheu und Ehrfurcht, zerknirscht und bußfertig vor Gott hintreten. Versöhnt durch die Darbringung dieses Opfers, gibt der Herr die Gnade und die Gabe der Buße, und er vergibt die Vergehen und Sünden, mögen sie noch so schwer sein. Denn es ist ein und dieselbe Opfergabe, und es ist derselbe, der jetzt durch den Dienst der Priester opfert und der sich selbst damals am Kreuz darbrachte, nur die Art der Darbringung ist verschieden. Die Früchte jenes Opfers, des blutigen nämlich, werden durch dieses unblutige überreich erlangt; so wird durch dieses (unblutige Opfer) jenes (blutige) in keiner Weise verkleinert. Es wird deshalb nicht nur für die Sünden der lebenden Gläubigen, für ihre Strafen, Genugtuung und andere Nöte nach der Überlieferung der Apostel, sondern auch für die in Christus Verstorbenen, die noch nicht vollkommen gereinigt sind, mit Recht dargebracht.

3. Kapitel: Die Messen zu Ehren der Heiligen
Die Kirche pflegt zwar manchmal die Messe zu Ehren und zum Gedächtnis der Heiligen zu feiern. Doch sie lehrt, daß nicht ihnen das Opfer dargebracht wird, sondern Gott allein, der jene krönte. Deshalb sagt der Priester auch nicht: Ich bringe dir, Petrus und Paulus, das Opfer dar, sondern er sagt Gott Dank für ihren Sieg und bittet um ihren Schutz, auf daß „die im Himmel unsere Fürsprecher seien, deren Gedächtnis wir auf Erden feiern" (Aus einem Opferungsgebet der Heiligen Messe).

4. Kapitel: Der Kanon der Messe
Das Heilige muß heilig verwaltet werden. Da es nun nichts Heiligeres gibt als dieses Opfer, so hat die Katholische Kirche, um würdig und ehrfurchtsvoll zu opfern und zu empfangen, seit vielen Jahrhunderten den heiligen Kanon eingeführt. Er ist frei von jedem Irrtum und enthält nichts, was nicht ganz und gar Heiligkeit und Frömmigkeit atmet und die Herzen der Opfernden zu Gott emporrichtet. Denn er besteht aus Worten des Herrn selbst, aus den Überlieferungen der Apostel und aus den frommen Einrichtungen heiliger Kirchenfürsten.

5. Kapitel: Die feierlichen gottesdienstlichen Handlungen der Messe
Die Menschennatur ist so beschaffen, daß sie nicht leicht ohne die Beihilfe von außen zur Betrachtung göttlicher Dinge emporsteigen kann. So hat die gütige Mutter, die Kirche, bestimmte Formen für den Gottesdienst eingeführt, daß nämlich in der Messe manches leise, anderes aber mit lauter Stimme gesprochen werden solle. Ebenso nahm sie gottesdienstliche Handlungen in Gebrauch, wie geheimnisreiche Segnungen, Lichter, Weihrauch, Gewänder und vieles andere dergleichen nach apostolischer Anordnung und Überlieferung. Dadurch sollten die Hoheit dieses großen Opfers zum Bewusstsein gebracht und die Herzen der Gläubigen mittels dieser sichtbaren Zeichen des Gottesdienstes und der Frömmigkeit zur Betrachtung der erhabenen Dinge, die in diesem Opfer verborgen liegen, aufgerufen werden.

6. Kapitel: Messe, in der der Priester allein kommuniziert
Es wäre zwar der Wunsch der hochheiligen Kirchenversammlung, daß die anwesenden Gläubigen an den Messen nicht nur mit geistigem Verlangen, sondern auch durch den sakramentalen Empfang der Eucharistie teilnehmen, auf daß bei ihnen um so reichere Früchte dieses hochheiligen Opfers erwachsen. Wenn dies aber nicht immer geschieht, so verurteilt sie deshalb jene Messen nicht als privat und unerlaubt, in denen der Priester allein sakramental kommuniziert, sondern sie billigt und empfiehlt sie, denn auch jene Messen muß man wirklich öffentlich nennen, teils deshalb, weil das Volk geistigerweise daran teilnimmt, teils deshalb, weil sie vom Priester als dem öffentlichen Diener der Kirche nicht nur für ihn allein, sondern für alle Gläubigen, die zum Leib Christi gehören, gefeiert werden.

7. Kapitel: Vom Wasser, das dem Opferwein beigemischt werden muß
Endlich mahnt die hochheilige Kirchenversammlung, daß es kirchliche Vorschrift für die Priester ist, dem Wein, der im Kelch geopfert wird, Wasser beizumischen, sowohl deshalb, weil auch Christus so getan hat, aber auch, weil aus seiner Seite zugleich mit dem Blut auch Wasser hervorgegangen ist. Dieses Geheimnisses wird durch die Vermischung gedacht. Und da in der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes die Völker Wasser genannt werden, so wird die Vereinigung des gläubigen Volkes mit Christus dem Haupt dargestellt.

8. Kapitel: Die Messe braucht nicht allgemein in der Volkssprache gefeiert zu werden; die Geheimnisse der Messe soll man dem Volk erklären
Obwohl die Messe viel Lehrreiches für das gläubige Volk enthält, so schien es den Vätern doch nicht entsprechend, sie allgemein in der Volkssprache feiern zu lassen. Deshalb sollen überall in jeder Kirche die alten, von der Heiligen Römischen Kirche, der Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen, gutgeheißenen gottesdienstlichen Satzungen beibehalten werden. Auf daß aber die Schafe Christi nicht Hunger leiden und „die Kleinen nicht um Brot bitten und niemand da sei, der es ihnen bricht" (Klgl 4,4), so schreibt die heilige Kirchenversammlung den Hirten und allen Seelsorgern vor, häufig selbst oder durch Stellvertreter während der Meßfeier etwas von den Meßtexten zu erklären und unter anderem auch die Geheimnisse dieses heiligen Opfers darzulegen, besonders an Sonn- und Festtagen.

Lehrsätze über das hochheilige Meßopfer
1. Wer sagt, in der Messe werde Gott nicht ein wirkliches und eigentliches Opfer dargebracht, oder die Opferhandlung bestehe in nichts anderem, als daß uns Christus zur Speise gereicht werde, der sei ausgeschlossen.
2. Wer sagt, durch jene Worte „Tut dies zu meinem Andenken" habe Christus seine Apostel nicht zu Priestern bestellt, oder nicht angeordnet, daß sie selbst und die anderen Priester seinen Leib und sein Blut opferten, der sei ausgeschlossen.
3. Wer sagt, das Meßopfer sei nur Lob- und Danksagung oder das bloße Gedächtnis des Kreuzesopfers, nicht aber ein Sühneopfer; oder es bringe nur dem Nutzen, der kommuniziere; und man dürfe es nicht für Lebende und Verstorbene, für Sünden, Strafen, zur Genugtuung und für andere Nöte aufopfern, der sei ausgeschlossen.
4. Wer sagt, durch das Meßopfer werde das hochheilige Opfer Christi am Kreuz gelästert oder herabgesetzt, der sei ausgeschlossen.
5. Wer sagt, es sei ungehörig, Messen zu Ehren von Heiligen und zur Erlangung ihrer Fürbitte bei Gott zu feiern, wie es die Kirche will, der sei ausgeschlossen.
6. Wer sagt, der Kanon enthält Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen, der sei ausgeschlossen.
7. Wer sagt, die gottesdienstlichen Handlungen, Gewänder und äußere Zeichen, deren sich die Katholische Kirche bei der Meßfeier bedient, seien eher ein Weg zur Gottlosigkeit als ein Mittel zur Frömmigkeit, der sei ausgeschlossen.
8. Wer sagt, die Messen, in denen der Priester allein sakramental kommuniziere, seien unerlaubt und deshalb abzuschaffen, der sei ausgeschlossen.
9. Wer sagt, die gottesdienstlichen Satzungen der Römischen Kirche, nach denen ein Teil des Kanons und die Wandlungworte leise gesprochen werden, seien zu verurteilen, oder man dürfte nur in der Volkssprache feiern, oder dem Opferwein im Kelch solle kein Wasser beigemischt werden, weil das gegen die Einsetzung Christi sei, der sei ausgeschlossen.
(Quelle: Auszüge aus: "St. Athanasius Bote" Nr. 22/Sept. 2014, S. 3-5, Riedlingen)



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