Der hl. Franziskus - ein modernes Vorbild im Glauben für uns alle!

Lobpreis auf Maria

Frohlocken möge die Schöpfung!
Jubeln die Menschheit!
Und preisen Maria
das unbefleckte Juwel
der Jungfräulichkeit!
Das Brautgemach, in welchem das Wort
sich mit der Menschheit vermählte!

(Malzew, Oktoichos)

Franziskus, im Glauben fest
Bedeutsamerweise betont der hl. Franziskus in seinen Schriften gerade jene Glaubenswahrheiten, die heute am meisten beiseitegeschoben, verschwiegen oder geleugnet werden: die Heilige Dreifaltigkeit - die Menschwerdung der zweiten göttlichen Person - die Gottheit Christi - die Gottesmutterschaft Mariens - die heilige Eucharistie - die Notwendigkeit der Anbetung. So ist Franziskus uns allen Vorbild durch seine Festigkeit im Glauben der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche.

1. Fest im Glauben an die Heilige Dreifaltigkeit
„Sie sollen glauben an den allmächtigen Gott, den Schöpfer aller Dinge: an Vater, Sohn und den Heiligen Geist."
Um diesen Glauben in besonderer Weise zu betonen, beginnt und schließt Franziskus die Lebensregel, die er seinen Brüdern gegeben hat, „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes".
Auch der Sonnengesang des heiligen Franziskus ist ein Lobpreis auf die Heilige Dreifaltigkeit. Zwar spricht Franziskus in allen Strophen nur vom „Herrn". Wenn wir aber an das Athanasianische Glaubensbekenntnis denken, wo es heißt: Der Vater ist Herr - der Sohn ist Herr - der Heilige Geist ist Herr - dann wird dies klar.

2. Fest im Glauben an die Menschwerdung der zweiten göttlichen Person
Und an unsern Herrn Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes.
Dieser Glaube ist die Voraussetzung dafür, daß wir uns vor Jesus Christus niederknien
- wie der geheilte Blinde im Evangelium und wie Thomas - und wie Franziskus, der sagt: „Sie sollen glauben an Gott Sohn, den Heiland und Erlöser."
Nicht nur an seine Menschheit, sondern auch an seine Gottheit: „Daß er der wahre Sohn Gottes ist."
„Dieses Wort des Vaters, so würdig, so heilig und glorreich, hat der allerhöchste Vater durch seinen heiligen Engel Gabriel vom Himmel in den Schoß der heiligen und glorreichen Jungfrau Maria gesandt."
Hierher gehört auch der große Lobpreis, das Tedeum des heiligen Franziskus: „Du bist..."
- Warum ist man heute weithin gegen die Anbetung Gottes? - Weil man an die Gottheit Christi nicht mehr glaubt. Die Grundvoraussetzung für die Anbetung ist also lebendiger Glaube an die Gottheit Christi, vor dem sich der Mensch in Demut beugen und hinknien soll.

3. Fest im Glauben an die Gottesmutterschaft Mariens
die heute vielfach geschmäht wird. Hören wir den heiligen Franziskus und seinen Lobpreis auf Maria:
„Heilige Jungfrau Maria, unter allen Frauen in der Welt ist keine Dir ähnlich! Tochter und Magd des höchsten Königs, des himmlischen Vaters; Mutter unseres heiligen Herrn Jesus Christus, Braut des Heiligen Geistes, bitte für uns - bei Deinem heiligen geliebten Sohn, unserem Herrn und Meister!"
Franziskus drängt es, Maria allezeit zu grüßen:
„Sei gegrüßt, heilige Herrin, hochheilige Königin, Gottesmutter Maria ..."

4. Fest im Glauben an das Wunder der heiligen Wandlung
„O seht doch, täglich erniedrigt er sich, wie er einst vom königlichen Thron herab in den Schoß der Jungfrau stieg. Täglich kommt er zu uns und zeigt sich in Demut. Täglich steigt er in den Händen des Priesters aus dem Schoß des Vaters herab auf den Altar." „Der ganze Mensch erschauere. Die ganze Erde erbebe und der Himmel juble laut, wenn auf dem Altar Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, in der Hand des Priesters ist! O wunderbare Größe und staunenswerte Herablassung! O erhabene Demut! O demütige Erhabenheit! Der Herr des Weltalls, Gott und Gottes Sohn, erniedrigt sich so, daß er sich zu unserem Heil unter geringer Brotsgestalt verbirgt!
- Seht die Demut Gottes und schüttet Eure Herzen vor ihm aus. Demütigt auch ihr Euch, damit Ihr von ihm erhöht werdet. Behaltet darum nichts von Euch für Euch selbst, damit Euch ganz aufnehme, der sich Euch ganz hingibt." „Und wenn er vom Priester auf dem Altar geopfert und irgendwohin getragen wird, dann sollen alle die Knie beugen und dem Herrn, dem lebendigen und wahren Gott, Lob, Herrlichkeit und Ehre erweisen."
„Zu jeder Stunde und wenn die Glocken läuten soll dem allmächtigen Gott von allem Volk auf der ganzen Erde Lobpreis und Dank dargebracht werden."

5. Fest im Glauben an die wirkliche Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus im heiligen Sakrament
Rückblickend auf sein Leben schreibt der hl. Franziskus in seinem Testament:
a) „Und der Herr verlieh mir in den Kirchen einen solchen Glauben, daß ich in Einfalt also betete und sprach: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus - hier und in allen Deinen Kirchen auf der ganzen Welt. Und wir preisen Dich, weil Du durch Dein heiliges Kreuz die Welt erlöst hast!"
b) „Daher bitte ich Euch alle - Euch die Füße küssend - mit der Liebe, deren ich fähig bin, daß Ihr alle Ehrfurcht und alle Ehre, die Ihr darzubringen vermögt, dem Heiligsten Leib und dem Heiligsten Blut unseres Herrn Jesus Christus erweiset."
c) „Und ich will, daß diese heiligsten Geheimnisse über alles geehrt, angebetet und an kostbaren Orten aufbewahrt werden."
„Und die das nicht tun, sollen wissen, daß sie am Tage des Gerichtes vor unserem Herrn Jesus Christus Rechenschaft ablegen müssen."
„Betet ihn an mit Ehrfurcht und Ehrerbietung; tief zur Erde gebeugt, den Herrn Jesus Christus, der gebenedeit ist in Ewigkeit."
„Hört, meine Brüder: Wenn die heilige Jungfrau Maria so geehrt wird, weil sie ihn in ihrem heiligsten Schoß getragen - wie heilig, gerecht und würdig muß dann der sein, der den Herrn mit dem Herzen und mit dem Munde empfängt -" „Selig, die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen." - „Reinen Herzens sind jene, die das Irdische hintansetzen, das Himmlische suchen und nicht nachlassen, immer den Herrn, den wahren und lebendigen Gott, anzubeten und zu schauen." „Ihm soll man erweisen alle Ehre und Ehrerbietung, allen Lobpreis und jegliche Benedeiung, allen Dank und alle Herrlichkeit! - Und wenn wir sehen oder hören, daß Menschen Böses reden oder tun, oder Gott lästern, dann sollen wir Gutes sagen und Gutes tun und Gott loben, der gepriesen ist von Ewigkeit zu Ewigkeit." Aus solchem Glauben wächst gefestigte Hoffnung und vollendete Liebe zu Gott und zu den Menschen.
(Quelle: "Dienst am Glauben", Heft 4 - 2007, S. 97, 100f., Innsbruck, Quartalsschrift, sehr empfehlenswert!)
Bild: Gnadenkreuz des Erscheinungsortes Heroldsbach bei Forchheim/Bayern



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