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Weg
des Glaubens
"Herr,
stärke unseren Glauben"
Tägliche Betrachtungen zum Glaubensbekenntnis
Die
menschliche Vernunft kann die Existenz Gottes mit Sicherheit erkennen.
Jeder Mensch ist offen für das Wahre, das Gute und das Schöne.
Er hört in sich die Stimme des Gewissens, die ihn zum Guten hindrängt
und vor dem Bösen warnt. Wer dieser Spur vernünftig nachgeht,
findet Gott.
(vgl- YC 4)
1. Januar - Die Torheit des Unglaubens - Ps14,1
„Die Toren sagen in ihrem Herzen: ,Es gibt keinen Gott.' Sie handeln
verwerflich und schnöde; da ist keiner, der Gutes tut."
Katechese. Die Gottlosigkeit zählte im Alten Testament zur
menschlichen Torheit, d.h. zu einer großen Dummheit, da doch die
Existenz Gottes allen Menschen offenbar ist. So behauptet der hl. Paulus
von den Heiden, dass auch sie Gott erkennen können. Denn Seine unsichtbare
Wirklichkeit wird an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen,
Seine ewige Macht und Gottheit (vgl. Rom 1, 19-20). Überlegung: „Frage
die Schönheit der Erde, frage die Schönheit des Meeres, frage
die Schönheit der Luft, die sich ausdehnt und sich verbreitet, frage
die Schönheit des Himmels frage alle diese Dinge. Alle antworten dir:
Schau, wie schön wir sind! Ihre Schönheit ist ein Bekenntnis.
Wer hat diese der Veränderung unterliegenden Dinge gemacht, wenn nicht
der Schöne, der der Veränderung nicht unterliegt?" (hl. Augustinus)
Gebet: „Wohl
dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler (Gottlosen) folgt, nicht auf dem
Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern
Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt
bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt
ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht
welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen." (Ps 1,1-3) Amen.
Ihr Gott ist „der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches
haben sie im Sinn."
Katechese: Pure Atheisten sind selten anzutreffen. Doch viele Menschen
leben im Alltag eigentlich ohne Gott. Der hl. Paulus schreibt traurig über
die Gleichgültigkeit vieler Christen. Essen, Trinken, Vergnügen
etc. sind groß geschrieben und wichtig, doch das Eigentliche und
Wesentliche, der Glaube an Gott, wird aus ihrem Leben fast ausgeschlossen.
Überlegung: „Zu unserem großen Bedauern sehen wir, dass sich
in unserer Zeit eine ansteckende Krankheit ausbreitet, der so genannte
Indifferentismus (Gleichgültigkeit)." (hl. Maximilian Kolbe) - Weiß
ich, dass Kinder ihre Eltern genau beobachten? Wenn wegen eingeladener
Gäste, Sportveranstaltungen, Ferien etc. der Gottesdienst gestrichen
wird, empfangen sie die dahinter stehende Botschaft: „Gott ist für
meine Eltern nicht wichtig!" - Weiß ich, dass zum Beispiel im Irak
die Christen es sogar unter Lebensgefahr nicht unterlassen, den Gottesdienst
zu besuchen?
Gebet: „Verherrlicht
mit mir den Herrn, lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen!" (Ps 34,4)
Amen.
3. Januar - Der Glaube an die Ewigkeit - Kol 3,2
„Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!"
Katechese: „Wozu sind wir auf der Erde?" ist die erste Frage des
neuen Jugendkatechismus Youcat. Die Antwort dazu lautet: „Wir sind auf
der Erde, um Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute
zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen."(YC1) Überlegung:
„Der Blick des Ungläubigen reicht nicht weiter als bis zum Sarge.
Er kann der rein stofflichen Welt nicht entrinnen. Schaut euch diese Menschen
an, die im tiefsten Materialismus befangen sind: Sie wagten es, der Menschheit
das Glück zu verheißen. Alles, was die Welt geben kann, reicht
doch für den Menschen nicht aus. All diese Güter haben doch ihre
Grenzen. Sie enttäuschen und wecken das Verlangen nach einem größeren,
dauerhaften Glück." (hl. Maximilian Kolbe) - Bitte
ich Jesus, dass er meinen Glauben an die Existenz der Ewigen Heimat im
Himmel stärke?
Gebet: Wunderbarer
Gott! Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört und keinem Menschen
ist es je in den Sinn gekommen, das Große, das Du denen bereitet
hast, die an Dich glauben und Dich lieben! (vgl. 1 Kor 2,9) Amen.
„Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach
dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne
Wasser."
Katechese „Mag auch der Mensch Gott vergessen oder zurückweisen,
hört Gott doch nicht auf, jeden Menschen zu rufen, damit dieser ihn
suche und dadurch lebe und sein Glück finde. Dieses Suchen fordert
vom Menschen die ganze Anstrengung des Denkens und die gerade Ausrichtung
des Willens, ,ein aufrichtiges Herz', und auch das Zeugnis anderer, die
ihn lehren, Gott zu suchen." (KKK 30)
Überlegung: „Groß bist du, Herr, und überaus lobwürdig;
groß ist deine Stärke und unermesslich deine Weisheit. Und loben
will dich der Mensch, der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist,
der Mensch, der seine Sterblichkeit mit sich herumträgt und in ihr
das Zeugnis seiner Sündhaftigkeit und das Zeugnis, dass du den Stolzen
widerstehst. Und dennoch will er dich loben, der Mensch, der selbst ein
Teilchen deiner Schöpfung ist. Du treibst uns an, so dass wir mit
Freuden dich loben, denn du hast uns auf dich hin geschaffen und ruhelos
ist unser Herz, bis es ruhet in dir." (hl. Augustinus)
Gebet: „Alle,
die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen!" (Ps 105,3) Amen.
S.Januar - Der Glaube wurzelt im Wort Gottes - 2 Tim 3,15
„Du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit
verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet
wirst."
Katechese: „Alles, was der Mensch über Gott und den Weg seiner
Erlösung wissen muss, findet sich mit unfehlbarer Sicherheit in der
Hl. Schrift." (YC15) „Der Glaube wächst, wenn wir immer besser auf
Gottes Wort hören und durch das Gebet in lebendigem Austausch mit
ihm stehen." (YC21) Überlegung: Der hl. Hieronymus war sich wohl bewusst,
dass die Bibel das Mittel ist, durch das Gott jeden Tag zu den Gläubigen
spricht. So riet er der Römerin Laeta für die Erziehung ihrer
Tochter: „Vergewissere dich, dass sie täglich einige Abschnitte aus
der Schrift studiert. ...An das Gebet schließe sie die Lesung an
und an die Lesung das Gebet... Statt der Juwelen und Seidengewänder
soll sie die Heiligen Bücher lieben." (Benediktxvi.) Gebet:Herr,
Dein Wort ist mir Glück und Herzensfreude; denn Dein Name ist über
mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere! (vgl. Jer 15,16) Amen.
„So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im
Wort Christi."
Katechese: Der hl. Paulus, der unter dem Einsatz des eigenen Lebens
vielen Menschen das Wort Gottes verkündete, ermahnte alle, den suchenden
Menschen den Glauben an den wahren Gott nahe zu bringen: „Wie sollen sie
an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören,
wenn niemand verkündigt?" (Rom 10,14)
Überlegung: „Ein türkischer Bub bewunderte interessiert
Bilder und Altäre einer Linzer Kirche. Der Pfarrer erklärte ihm
alles. Daheim wollte der Bub von der Nachbarin, einer gläubigen Frau,
mehr über den Glauben wissen. Schließlich erklärte er den
Eltern, er wolle Christ werden. Ein türkisch sprechender Priester
wurde gesucht, wollte den Buben aber nur unterrichten, wenn die Eltern
mitmachten. Das Ergebnis: Die Familie wurde getauft!" (Vision 2000)
Gebet: Ohne Dich,
0 Gott, versinken wir ins Nichts. Hilf uns, von Deiner Liebe gedrängt,
denen, die Dich nicht kennen oder zurückweisen, das Licht des lebendigen
Gottes zu bringen! (vgl. kkk 49) Amen.
7. Januar - Die Weitergabe des Glaubens - Dtn 4,9
„Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen,
und die Worte, die du gehört hast.... Präge sie deinen Kindern
und Kindeskindern ein!"
Katechese Mose beschwor die Israeliten, am Glauben an Gott festzuhalten
und diesen Glauben den Kindern weiterzugeben. Denn darin lag der Segen
und das Wohlergehen des Volkes, sowie ihre Weisheit und Bildung in den
Augen der umliegenden Völker (vgl. Dtn 4,4-6). Überlegung: Täglich
gab es in der Familie von Nikolaus Wolf ein Abendbrot für die Seele.
Dieses bestand in Gebet und einer geistlichen Lesung. In der Fastenzeit
las man aus einem Betrachtungsbuch über das Leiden Christi, in der
übrigen Zeit aus einer Heiligenlegende, an Sonn-und Feiertagen aus
dem alten Goffine (Auslegung der Evangelien). - Ist
es nicht traurig, dass viele junge Menschen nicht einmal mehr die Bedeutung
der christlichen Feste kennen? Wie gebe ich den Kindern den Glauben an
Gott weiter?
Gebet: Das wollen
wir den Kindern nicht verbergen:... die ruhmreichen Taten und die Stärke
des Herrn, die Wunder, die Er getan hat! (vgl. Ps 78,4) Amen.
„Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft."
Katechese Der Glaube an Gott soll für uns mehr bedeuten als
eine schöne Theorie. Er soll unsere Lebenshaltung bestimmen und in
der Liebe zu Gott entflammen. So soll unser Leben von der Liebe zu Gott
„sprechen", wenn wir zu Hause sitzen und wenn wir auf der Straße
gehen, wenn wir uns schlafen legen und wenn wir aufstehen (vgl. Dtn 6,7).
Überlegung: Bei frommen Juden befindet sich dieser Text (Mesusa -
Dtn 6,5-7) an den Türpfosten ihres Hauses. Sie berühren ihn und
beten: „Gott schütze mich bei meinem Fortgehen und bei meinem Ankommen,
jetzt und in Ewigkeit". - Kenne
ich den schönen Brauch, einen Weihwasserbehälter im Haus zu nützen,
wobei ich mich und die Familie mit dem Weihwasser segne, als Erinnerung
an meine Taufe verbunden mit der gläubigen Bitte an Gott, uns vor
allen möglichen Gefahren zu schützen?
Gebet: „Alle
sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, und sollen immerfort jubeln.
Beschütze alle, die deinen Namen lieben, damit sie dich rühmen!"
(Ps 5,12) Amen.
9. Januar - Glaube und Nächstenliebe - 1 Kor 13,2
„Wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste
und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße
und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts."
Katechese „Der Glaube ist unvollständig, solange er nicht in
der Liebe wirksam wird."(YC21) Im Hohenlied der Liebe erklärt
uns der hl. Paulus, dass der Glaube seine Erfüllung findet in der
Liebe. Somit verstehen wir die harten Worte Jesu beim Letzten Gericht an
alle, die im Glauben sogar Wunder wirkten, aber nicht in Seiner Liebe lebten,
(vgl. Mt 7,22) Überlegung: „Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die
Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede."
(sel. Mutter Teresa) - Ist
mir bewusst, dass viele Christen durch ihre Lieblosigkeit andere Menschen
vom Glauben an Gott abhalten? - Bitte ich Gott um das Feuer Seiner göttlichen
Liebe?
Gebet: Herr,
da der Glaube ohne Werke der Liebe nutzlos ist (vgl. Jak 2,20), erfülle
mich mit tiefer Liebe zu Dir und zu meinem Nächsten! Amen.
Jesus offenbart uns Gott
An welchen Gott sollen wir glauben? In Jesus offenbart sich Gott selbst. Wir brauchen keine weiteren Offenbarungen. Wer an Jesus glaubt, glaubt an Gott und erfahrt Seine allmächtige Hilfe.
10. Januar - JESUS offenbart uns Gott - Hebr 1,1-2
„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern
gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen
durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch
die Welt erschaffen hat."
Katechese: „Gott offenbarte sich ganz, indem er seinen eigenen Sohn
sandte, in welchem er seinen Bund für immer schloss. Christus ist
das endgültige Wort des Vaters, so dass es nach ihm keine weitere
Offenbarung mehr geben wird." (KKK 73)
Überlegung: „Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein
Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in
diesem einen Worte gesprochen." Wir sollen deshalb die Augen „einzig auf
Christus richten, ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen."
(hl. Johannes v. Kreuz) - Weiß
ich, dass die sogenannten „Privatoffenbarungen", die von der Kirche anerkannt
wurden, nicht zum Glaubensgut gehören, d.h. dass sie die endgültige
Offenbarung Christi nicht vervollständigen, sondern nur helfen sollen,
tiefer aus ihr zu leben? - Lehne ich alle Privatoffenbarungen als sektiererisch
ab, die das Evangelium Jesu übertreffen oder berichtigen wollen?
(vgl. kkk 67)
Gebet: „Gepriesen
sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem
Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im
Himmel."(Eph 1,3) Amen.
„Jesus kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit
alle durch ihn zum Glauben kommen."
Katechese „Warum musste Gott sich in Jesus zeigen, damit wir wissen,
wie er ist?" - lautet eine Frage im Jugendkatechismus. Als Antwort lesen
wir: „Der Mensch kann mit der Vernunft erkennen, dass es Gott gibt, nicht
aber wie Gott wirklich ist. Weil aber Gott gerne erkannt werden möchte,
hat er sich geoffenbart." (yc 7)
Überlegung: „Ich habe keine Phantasie. Ich kann mir Gott den
Vater nicht vorstellen. Alles, was ich sehen kann, ist Jesus." (sel. Mutter
Teresa) - Löse
ich mich von falschen Gottesbildern, die noch in meiner Seele schlummern
und oft bedingt sind von einer unglücklichen Erziehung und einem verzerrten
Elternbild? - Nehme ich gläubig Jesus Christus als meinen wahren Gott
an, der mir die ganze Tiefe Seiner barmherzigen Liebe zeigt und mich mehr
liebt als der beste VATER und die beste Mutter?
Gebet: Herr,
selig sind, die an Dich glauben und wissen, dass sie in jeder Not zu Dir
kommen dürfen. Stärke unseren Glauben an Dich! Amen.
12. Januar - JESUS öffnet das Herz Gottes - Joh 15,15
„Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles
mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe."
Katechese: „Gott musste sich uns nicht offenbaren. Er hat es getan
- aus Liebe. Wie man in der menschlichen Liebe nur dann etwas von einem
geliebten Menschen wissen kann, wenn er uns sein Herz öffnet,
so wissen wir nur darum etwas von den innersten Gedanken Gottes, weil der
ewige und geheimnisvolle Gott sich aus Liebe zu uns geöffnet hat.
...In Jesus Christus hat er uns sein Herz ausgeschüttet und sein innerstes
Wesen auf immer für uns anschaulich gemacht."(YC7)
Überlegung: „In Jesus Christus hat Gott ein menschliches Antlitz
angenommen und ist unser Freund und Bruder geworden." (Benedikt xvi.) -
Sehe ich in der Menschwerdung
Jesu, wie weit die Liebe Gottes geht, der unsere ganze Last trägt,
alle Wege mit uns geht und in unserer Verlassenheit, in unseren Leiden
und in unserer Angst vor dem Tod bei uns ist? (vgl. YC 9) Danke ich Jesus,
dass Er uns die Tür zum Ewigen Leben öffnet?
Gebet: Jesus,
Du liebst mich mehr als eine Mutter oder ein VATER sein Kind lieben kann
und vergisst mich nie. Ich glaube an Dich! Amen.
„Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich
nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe."
Katechese: „Der Glaube ist absolut gewiss, weil Jesus dafür
bürgt." (YC 21) Nur Jesus, dem Sohn Gottes, dürfen wir uns ganz
hingeben und absolut alles glauben, was Er uns gesagt hat. Völlig
falsch wäre es, einem Geschöpf solch einen Glauben zu schenken,
(vgl. kkk 150) Überlegung: „Wenn ein Fallschirmspringer den Beamten
am Flughafen fragt: Jst der Fallschirm sicher gepackt'?, und der antwortet
beiläufig: ,Och, ich glaube ja', dann wird ihm das sicher nicht reichen;
das will er schon wissen. Wenn er aber einen Freund gebeten hat, den Fallschirm
zu packen, dann wird der ihm auf die gleiche Frage antworten: Ja, ich habe
das persönlich gemacht. Du kannst mir vertrauen!' Und darauf wird
dieser ihm antworten: Ja, das glaube ich dir!' Dieser Glaube ist viel mehr
als Wissen, er bedeutet Gewissheit." (YC21) - Vertraue
ich Jesus, meinem besten Freund?
Gebet: „Ich aber,
Herr, ich vertraue dir, ich sage:,Du bist mein Gott. In deiner Hand liegt
mein Geschick.'"(Ps 31,15-16a) Amen.
U.Januar - Nur in JESUS finden wir Heil - Mk 16,16
„Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber
nicht glaubt, wird verdammt werden."
Katechese: „Der Glaube ist die übernatürliche Kraft, die
wir notwendig brauchen, um unser Heil zu erlangen." (YC 21) - Jesus ist
die Türe zum Haus des VATERS. Jesus sagt selbst: „Niemand kommt zum
Vater außer durch mich" (Joh 14,6), d.h. nur im Glauben an Ihn erhalten
wir die Vergebung der Sünden und die Aufnahme in das Reich des VATERS.
Überlegung: Die sei. Mutter Teresa verschenkte den Sterbenden ihrer
Heime 150.000 Fahrscheine in den Himmel, indem sie diese vor dem Tod fragte,
ob sie zu dem Gott gehen wollen, an den die Schwestern der Nächstenliebe
glauben. Auf ihr Bejahen hin, taufte sie diese. - Weiß
ich, dass jeder, der das Evangelium Christi und Seine Kirche ohne Schuld
nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, Seinen im Anruf des
Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluss der Gnade in der Tat zu erfüllen
trachtet, das ewige Heil erlangen kann? (vgl. LG 16)
Gebet: Herr,
hilf uns, unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festzuhalten und
uns nicht von der Hoffnung abbringen zu lassen, die uns das Evangelium
schenkt! (vgl. Kol 1,23) Amen.
„Da fragte Jesus die Zwölf:,Wollt auch ihr weggehen?' Simon
Petrus antwortete ihm: ,Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des
ewigen Lebens.'"
Katechese: „Christus hat wohl zum Glauben und zur Bekehrung eingeladen,
aber keineswegs gezwungen. Sein Reich wächst in der Kraft der Liebe,
in der Christus, am Kreuz erhöht, die Menschen an sich zieht." (KKK
160) „Der Glaube erfordert den freien Willen und den klaren Verstand des
Menschen, wenn ersieh auf die göttliche Einladung einlässt."
(YC21) Überlegung: „Den Folgen der Französischen Revolution,
den Konsequenzen des Wiener Kongresses und dem freiheitlichen Aufbruch
in Europa folgte der hl. Pfarrer von Ars mit wacher Skepsis. Für ihn
hatte der Begriff der Freiheit nur eine Bedeutung: Christus, der die
Menschheit zur Freiheit befreit." (M. Kopp) - Weiß
ich, dass ich im Glauben an Gott erst die eigentliche Freiheit als Kind
Gottes gewinne? - Nütze ich meine Freiheit, um mich in jeder Lebenslage
für den Schatz des Evangeliums zu entscheiden?
Gebet: Herr,
Du hast uns zur Freiheit der Kinder Gottes befreit, (vgl. Gal 5,1) Lass
uns als freie Kinder im Glauben vor Dir leben und Dir dienen! Amen.
16. Januar - Die Glaubensbeziehung - Eph3,17
„Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen."
Katechese „Wenn man Gott erkannt hat, muss man ihn an die erste
Stelle in seinem Leben setzen. Damit fängt ein neues Leben an. Christen
soll man daran erkennen, dass sie sogar ihre Feinde lieben. Gott zu erkennen
bedeutet: Er, der mich geschaffen und gewollt hat, der mich jede Sekunde
mit Liebe anschaut, der mein Leben segnet und es erhält, ... der sehnsüchtig
auf mich wartet, der mich erfüllen und vollenden und mich für
immer bei sich wohnen lassen möchte - er ist da. Mit dem Kopf dazu
nicken, genügt nicht. Christen müssen den Lebensstil Jesu übernehmen."
(YC 34) Überlegung: „Nachdem ich erkannt habe, dass es einen Gott
gibt, war es mir unmöglich, nicht für ihn allein zu leben." (sei.
Charles de Foucauld) - Wie
sieht mein Glaube im Alltag aus? - Suche ich immer wieder Zeiten der Stille,
um mich auf Jesus zu öffnen und mit Ihm Zwiesprache zu halten? Gebet:
Herr, Du gehst mit uns durchs Leben, doch
unsere Augen sind oft wie mit Blindheit geschlagen, so dass wir Dich nicht
erkennen, (vgl. Lk 24,16) Öffne unsere Augen und entzünde unser
Herz mit Deiner Liebe! Amen.
„,Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!' Jesus sagte
zu ihm: ,Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.' Da rief der Vater des
Jungen: ,lch glaube; hilf meinem Unglauben!'"
Katechese: „Der Glaube ist ein reines Geschenk Gottes, das wir erhalten,
wenn wir innig darum bitten." (YC21) Der VATER des kranken Kindes hatte
noch keinen Glauben an die Allmacht Gottes, die sich in Jesus offenbarte.
Doch auf die Einladung Jesu hin flehte er zu Ihm um die Gnade des Glaubens.
Bereits auf diesen Wunsch hin, glauben zu wollen, vollbrachte Jesus das
Wunder der Heilung seines Sohnes. Überlegung: Der junge Jude Theodor
Ratisbonne rief in einem Augenblick tiefsten Schmerzes aus:„0 Gott, wenn
du wirklich existierst, lass mich doch die Wahrheit erkennen, und im Voraus
schwör' ich dir, ihr mein Leben zu weihen". Nur wenig später
traf er jemanden, der ihm Vorträge über den Glauben hielt und
ihn für den Glauben an Gott begeisterte. Er ließ sich taufen
und wurde ein großer Apostel, der fortan Zeugnis ablegte für
Gott.
Gebet: Herr,
in meiner Schwäche bitte ich Dich: Hilf mir zu glauben; hilf, dass
mein Glaube an Dich immer tiefer und fester werde! Amen.
18. Januar - Der Glaube bewirkt Wunder - Mt 17,20
„Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann
werdet ihr zu diesem Berg sagen: ,Rück von hier nach dort!', und er
wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein."
Katechese: Jesus wirkt viele Wunder, Heilungen und Zeichen, aber
nur dort, wo Er den Glauben des Menschen an Gott findet. Dabei erwartet
Er von uns nicht den Glauben großer Heiliger, sondern die Glaubensbereitschaft:
Herr, ich will glauben! Hilf meinem schwachen Glauben! (vgl. Mk 9,24) Das
Senfkorn Glaube besteht also nicht in schönen Gefühlen, sondern
im festen Willensakt, den wir im kindlichen Gebet erwecken. Überlegung:
„Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt." (Mt 9,21)
- Die Gnaden Gottes fließen immer. Doch ohne Glaubensakt ist mein
Herz dafür verschlossen. Der Gnadenstrom ist so tief wie mein Glaubensakt.
- Erwecke also möglichst
viele Glaubensakte! (vgl. Stanislaw Gancerek) - Weiß
ich, dass Jesus auch mir helfen will und auf meinen Glauben wartet?
Gebet: „Ich aber
- Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn,
mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkünden."(Ps 73,28) Amen.
„Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm:
,Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?'"
Katechese: Petrus ging auf dem Wasser nicht aus eigener Kraft, sondern
durch die göttliche Gnade, an die er glaubte. Als ihn der Zweifel
übermannte, als er seinen Blick nicht mehr auf Jesus richtete,
sondern Angst vor dem Wind hatte, als er dem Wort des Meisters nicht mehr
völlig vertraute und sich so von Ihm entfernte, lief er Gefahr, im
Meer des Lebens unterzugehen. Doch in seiner Not schrie er zu Jesus um
Hilfe. Darauf streckte Jesus Seine Hand aus und rettete ihn. (vgl. Benedikt
xvi.) Überlegung: „Sobald Jesus uns recht durchdrungen sieht vom Gefühl
unseres Nichts ... reicht er uns auch schon die Hand; wollen wir aber allein
etwas Großes unternehmen ... dann lässt er uns allein.
... Das ist so recht das Wesen unseres Herrn: er gibt als Gott, aber er
verlangt die Demut des Herzens." (hl. Therese v. Lisieux) - Weiß
ich, dass der Glaube mir zeigt, dass ich von meiner menschlichen Schwäche
alles zu fürchten habe, von der Allmacht Gottes aber alles erhoffen
darf?
Gebet: „Ich will dich rühmen, Herr, denn
du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässt meine Feinde nicht über
mich triumphieren." (Ps 30,2) Amen.
20. Januar - Der Glaube schenkt Zuversicht - Mk4,40
„Jesus sagte zu ihnen: ,Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch
keinen Glauben?'"
Katechese Wo Glaube und Vertrauen an Gott schwinden, entsteht Angst.
Der Mensch vergisst die Allmacht Jesu. So erging es den Jüngern. Jesus
war mit ihnen im Boot und schlief. Die tobende See drohte das Boot zum
Kentern zu bringen. In ihrer Angst weckten sie aber Jesus, der den Sturm
mit einem Machtwort beruhigte. Augenblicklich trat Stille ein. Überlegung:
„Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle
feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. (Eph6,i6) - Nehme ich
in meinen Ängsten meine Zuflucht zu Jesus, der Herr über die
ganze Schöpfung ist? - Weiß
ich, dass der Böse besonders diesen Menschen schaden kann, die ihm
durch verschiedene Ängste Türen ihres Lebens öffnen? -Widersage
ich jedem Geist der Angst, z.B. vor der Zukunft, vor Krankheit, Dunkelheit,
Katastrophen etc., und vertraue alles Jesus an?
Gebet: „Du vollbringst
erstaunliche Taten, erhörst uns in Treue, du Gott unsres Heiles, du
Zuversicht aller Enden der Erde!" (Ps 65,6) Amen.
„Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch)
Glauben vorfinden?"
Katechese Mit dem Fortschritt von Wissenschaft und Technik scheint
fast alles machbar geworden zu sein und der Glaube an Gott wird oft belächelt
oder vielerorts für überflüssig gehalten. In der heutigen
säkularisierten Welt fällt es vielen schwer, den Glauben an Gott
zu bewahren. Überlegung: „Es wird eine Periode weitverbreiteten Unglaubens
kommen; und all die Jahre hindurch sind tatsächlich die Wasser wie
eine Sintflut gestiegen. Ich sehe nach meinem Tod die Zeit kommen, wo nur
noch die Spitzen der Berge, Inseln gleich, in der Wasserwüste sichtbar
sein werden." (sei. John H. Newman) - Was
kann ich tun, um meinen Glauben an Gott zu vertiefen, sei es durch christliche
Lektüre, Filme oder Vorträge? - Bitte ich Jesus immer wieder,
Er möge mich vor Glaubensverlust bewahren?
Gebet: Gott des
Friedens, heilige uns ganz und gar und bewahre unseren Geist, unsere Seele
und unseren Leib unversehrt, damit wir ohne Tadel sind, wenn Du, Jesus
Christus, unser Herr, kommst! (vgl. 1 Thess 5,23) Amen.
22. Januar - Das Ausharren im Glauben - Hebr11,l
„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein
von Dingen, die man nicht sieht."
Katechese Mit dieser Definition des Glaubens beginnt der Autor des
Hebräerbriefes eine Reihe von großartigen Gestalten des Alten
Bundes aufzuzählen, die in den verschiedensten Stürmen ihres
Lebens unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festgehalten
haben (vgl. Kol 1,23). So gehört zum Glauben auch das Ausharren, denn
nur der, der bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet werden (vgl.
Mt 24,13). Überlegung: Ein alter Pfarrer sagte in einem Beichtzuspruch:
„Gib acht, denn schon viele Sterne sind vom Himmel gefallen", d.h. schon
viele haben gut begonnen und leider schlecht beendet. - Schaue
ich auf Jesus, der auf Seinem Kreuzweg dreimal gefallen, aber immer wieder
aufgestanden und weitergegangen ist? - Achte ich auf die Stimme meines
recht geformten Gewissens sowie auf die Stimme der Kirche, damit ich im
Glauben nicht Schiffbruch erleide? (vgl. 1 Tim 1,19)
Gebet: „Wende dein Ohr mir zu, erhöre
mich, Herr! Denn ich bin arm und gebeugt. Beschütze mich, denn ich
bin dir ergeben! Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!" (Ps 86,1-2) Amen.
Glaubenszeugen
Was bedeutete der Glaube für die großen Gestalten der Bibel? Was bedeutet der Glaube für mich und mein Leben?
23. Januar - Der Glaube Abels - Gen 4,3-5a
Kain brachte „dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes
dar; auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von
ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und
sein Opfer schaute er nicht."
Katechese: Bei den ersten Menschen zeigte sich ihr Glaube, indem
sie Gott Gaben von ihrer Hände Arbeit darbrachten, um Seinen Segen
zu erbitten. Da menschliche Opfer aber immer mangelhaft sind, bot sich
Jesus selbst dem Himmlischen VATER für uns als vollkommenes Opfer
an. In jeder Messfeier dürfen wir dieses Hl. Opfer darbringen. Überlegung:
„Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem
ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei. Jeder
aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch
einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht
werde. Denn so lautet der Ausspruch des Herrn: 'An jedem Ort und zu jeder
Zeit soll man mir darbringen ein reines Opfer, weil ich ein großer
König bin', spricht der Herr, ,und mein Name ist wunderbar bei den
Völkern'." (Didache) - Nehme
ich demütig und mit versöhntem Herzen am Opfer Christi, an der
Hl. Messe, teil, um den Segen Gottes zu erlangen?
Gebet: „An Brandopfern
hast du kein Gefallen. Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter
Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz, wirst du, Gott, nicht verschmähen!"
(Ps5i, 18-19) Amen.
„Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du,
deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!"
Noah glaubte Gott, und trotz Spott und Unverständnis seiner
Zeitgenossen baute er die Arche, die ihn mit seiner Familie rettete. In
der Arche sehen die Heiligen das Sinnbild für die Kirche, in der die
gläubigen Menschen vor dem ewigen Untergang gerettet werden. Überlegung:
„Erkenne in dieser Arche ein Vorbild der heiligen Kirche'. Christus ist
der Steuermann, der Mastbaum ist das heilige Kreuz, die Segel schwellt
der göttliche Geist und die Richtung bestimmt der himmlische Vater,
wie der heilige Ambrosius lehrt. Wer immer als wahrer Christ in dieser
Kirche sich befindet, wer immer in Verbindung steht mit diesem Steuermann,
wer immer an diesem Steuerruder sich festhält, der wird nicht zu Grunde
gehen. ... Nicht nur acht Seelen, wie die Arche Noe's, nein, alle, die
eines guten Willens sind, haben in dieser wahren Arche Platz und Unterkunft!"
(L C. Businger)
Gebet: „Erhalte
mein Leben und rette mich, lass mich nicht scheitern! Denn ich nehme zu
dir meine Zuflucht." (Ps 25,20) Amen.
25. Januar - Der Glaube von Abraham - Gen 12,1
„Der Herr sprach zu Abram: ,Zieh weg aus deinem Land, von deiner
Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen
werde.'"
Katechese Voll Glauben an Gott wagte Abraham den Weg ins Ungewisse,
verließ sein Haus und sein Vaterland und ließ sich von Gott
ins Land Kanaan führen. Im Gebet suchte er in allem Gottes Willen
und wurde zum Segensbringer für ganz Israel. Wo ein Familienvater
tief im Glauben verwurzelt ist, wirkt er segensreich für die Familie
und den Staat. Überlegung: Nikolaus Wolf hatte eine großartige
Idee. Er versammelte eine Gruppe von Familienvätern, die zweimal wöchentlich
zusammenkamen, um gemeinsam den Rosenkranz für die wichtigen Anliegen
des Vaterlandes und der Kirche zu beten. Seine Gebetsarmee verwandelte
nicht nur die Familien, sondern wirkte auch segensreich auf die Politik
des Landes ein.
Gebet: „Wer im
Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen,
der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott,
dem ich vertraue!" (Ps 91,1-2) Amen.
„Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen,
rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin
ich."
Katechese: Aus dem brennenden Dornbusch rief Gott den Mose. Auf
Gottes Wort hin ließ er seine eigenen Pläne fallen. Im Glauben
an die Hilfe Gottes kehrte er nach Ägypten zurück, in das Land,
aus dem er aus Angst vor der Strafe des Pharao geflohen war, um das Volk
Israel aus der Knechtschaft herauszuführen. Mose ist Vorbild für
alle gläubigen Menschen, die sich dem Dienst Gottes zur Verfügung
gestellt haben. Überlegung: „Du musst Priester werden!" sagte der
Bischof dem jungen Karol Wojtyla, der eine schöne Zukunft in einer
Familie geplant hatte. Er glaubte Gott, der durch den Bischof zu ihm sprach.
So weihte er Gott sein Leben als Priester. Als Papst Johannes Paul II.
wurde er ein großer Segensbringer für die Kirche und auch für
die Welt. Sein Motto lautete: „Totus tuus!" (Ganz dein!) - Stelle
auch ich mich den Plänen Gottes zur Verfügung?
Gebet: „Ja, ich
komme ... Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung
trag' ich im Herzen."(Ps 40,8-9) Amen.
27. Januar - Glaubenshilfe: Gottesstab - Ex 4,2.17
„Der Herr entgegnete ihm: ,Was hast du da in der Hand?' Er antwortete:,Einen
Stab.',Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen.'"
Katechese Mose war geprägt von Angst. War er doch vor dem Pharao
geflohen, um sein Leben zu retten. Und nun sollte er zurückkehren?
Deshalb gab ihm Gott als Glaubenshilfe den Wanderstab, als Zeichen Seiner
helfenden Gegenwart. Mit ihm vollbrachte Mose viele Wunder, sei es beim
Auszug aus Ägypten, sei es beim Durchzug durch die Wüste. Überlegung:
Als Jesus Seine Jünger in die verschiedenen Städte aussandte,
gebot Er ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen
(vgl. Mk6,8). - Statt
dem Wanderstab, als Symbol für die Gegenwart Gottes und Seine Hilfe,
dürfen wir das Kreuz Jesu in die Hand nehmen. - Nehme ich in aller
Not das Kreuz Jesu vertrauensvoll in meine Hand?
Gebet: „Muss
ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn
du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht!" (Ps 23,4)
Amen.
„Der Herr antwortete Mose: ,Mach dir eine Schlange, und häng
sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben
bleiben, wenn er sie ansieht/"
Katechese: Die Rebellion des Volkes war nicht nur gegen Mose gerichtet,
sondern gegen Gott und so gewann der Teufel Macht über die Menschen.
Nur diese, die abkehrten von ihrem rebellischen Murren und demütig
auf das Rettungszeichen Gottes blickten, wurden gerettet. Überlegung:
„Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn
erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige
Leben hat." (Joh3,14-15) - Danke ich Jesus, dass Er den Stolz der ,Schlange
aus dem Paradies' (= Satan, vgl. offb 12,9) durch Seine tiefe Demut besiegt
hat und allen die Befreiung aus ihrer Macht anbietet? - Ist
mir bewusst, dass jeder, der vor der Macht des Satans und der Sünde
bewahrt bleiben will, oft auf Jesus, den Gekreuzigten, schauen muss?
Gebet: „Herr,
du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten
mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.
29. Januar - Der Gebetskampf - Ex 17,10-11
„Josua ... kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und
Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Solange Mose seine Hand erhoben
hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ,
war Amalek stärker."
Katechese: In der Wüste wurde das Volk Israel von feindlichen
Stämmen angegriffen. Unter der Führung von Josua verteidigten
sie sich. Doch den Sieg verdankten die Israeliten nicht der Macht ihrer
Waffen, sondern der Macht des gläubigen, inständigen Gebets von
Mose. Überlegung: Dank des gläubigen Rosenkranzgebetes geschahen
schon viele Wunder. So wurde auch der Sieg der Christen über die übermächtige
türkische Flotte in der Seeschlacht bei Lepanto diesem Gebet zugeschrieben.
- Glaube ich an die
Macht des Gebets? - Weiß ich, dass Gott selbst mit Seiner allmächtigen
Hilfe eingreift, wenn ich meine Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ratlosigkeit
voll Vertrauen zu Ihm bringe?
Gebet: „Ich verlasse
mich nicht auf meinen Bogen, noch kann mein Schwert mir helfen; nein, du
hast uns vor unsern Bedrängern gerettet; alle, die uns hassen, bedeckst
du mit Schande!" (Ps 44,7-8) Amen.
„Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des
Lagers auf, ... Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt
vor das Lager hinaus."
Katechese: „Israel hatte seit seiner ältesten Zeit zwei besondere
Zeichen der Anwesenheit seines Gottes: die Bundeslade und das heilige Zelt,
später den Tempel. In beiden, in der Lade und dem Zelt, ist Gott dem
Volk nahe und erreichbar." (Schott Messbuch 2, S. 157)
Überlegung: „Es ist nicht nötig, viele Worte zu machen,
um gut zu beten. Man weiß, dass der liebe Gott da ist im heiligen
Tabernakel, man öffnet ihm das Herz, und man ist froh in seiner heiligen
Gegenwart. Ja, das ist das beste Gebet." (hl. Pfarrer v. Ars) - Könnte
ich in meinen täglichen bzw. wöchentlichen Terminplan eine kurze
Zeit einplanen, wo ich in der Kirche Jesus anbete und von Ihm Ruhe und
Kraft schöpfe?
Gebet: „Ich aber
darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte, ich werfe mich
nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel." (Ps 5,8) Amen.
31. Januar - Der Glaube Marias - Lk 1,45
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der
Herr ihr sagen ließ."
Katechese Maria hat in demütigem Glauben die Botschaft des
Erzengels Gabriel von der Menschwerdung des Sohnes Gottes angenommen und
ihr Ja-Wort dazu gesagt, obwohl sie es nicht ganz verstehen konnte. So
ging sie auf dem „Pilgerweg des Glaubens" in die „Nacht des Glaubens" hinein,
indem sie am Leiden ihres Sohnes Anteil nahm. (vgl. kkk 165) Überlegung:
„Maria glaubte dem Wort Gottes. Sie ließ Gottes Unbegreiflichkeit
an sich geschehen und folgte dem Weg ihres Sohnes bis zum Kreuz. Maria
ist unter den Glaubenszeugen die Größte. Wir nennen sie Mutter
der Glaubenden." (GL 783/8) - Bitte
ich Maria um die Gnade des Glaubens, gerade wenn mich verschiedene Zweifel
überfallen und quälen? - Lese ich betrachtend und betend das
Wort Gottes, um die Glaubensgeheimnisse tiefer zu verstehen?
Gebet: Herr,
senke das Senfkorn des Glaubens tief in mein Herz, damit mein Glaube an
Dich tiefe Wurzeln schlägt und reiche Früchte trägt1. Amen.
den Vater, den Allmächtigen
Die Heiligste Dreifaltigkeit
„Das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis
des christlichen Glaubens und Lebens.
Es betrifft das Geheimnis des inneren Lebens Gottes und ist die
wesentlichste und grundlegendste Glaubenswahrheit." (KKK 234)
I. Februar - Der Eine Einzige Gott - Jes 45,5-6
„Ich bin der Herr, und sonst niemand; außer mir gibt es keinen
Gott Ich bin der Herr, und sonst niemand."
Katechese „Wir glauben an nur einen Gott weil es nach dem Zeugnis
der Hl. Schrift nur einen Gott gibt und nach den Gesetzen der Logik auch
nur einen Gott geben kann. Gäbe es zwei Götter, so wäre
der eine Gott die Grenze des anderen; keiner von beiden wäre unendlich,
keiner vollkommen; insofern wäre keiner von beiden Gott. Die grundlegende
Gotteserfahrung Israels lautet: ,Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe
ist einzig' (Dtn 6,4). Immer wieder rufen die Propheten dazu auf, von den
falschen Göttern zu lassen und sich zu dem einen Gott zu bekehren:
,lch bin Gott, und sonst niemand' (Jes 45,22)." (YC 30)
Überlegung:„Der Mensch kann nicht bestehen, ohne etwas anzubeten."
(Fjodor M. Dostojewski) - Nehme
ich dieses Wort „Ich bin der Herr, dein Gott" ernst, d.h. bemühe ich
mich, nichts über Ihn zu stellen, nichts wichtiger zu nehmen und keiner
anderen Sache oder Person Vorrang vor Ihm einzuräumen? (vgl. yc 352)
- Bete ich gerne Gott, meinen Herrn, an?
Gebet: „0 Herr,
mein Gott, Du meine einzige Hoffnung, erhöre mich, dass ich nicht
müde werde, Dich zu suchen, sondern immer nur und immer noch glühender
Dein Antlitz suchen möchte!" (hl. Augustinus) Amen.
„Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen
des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht."
Katechese: Sowohl die Juden als auch die Moslems glauben an nur
einen Gott. Doch nur den Christen ist es durch Jesus Christus, den Sohn
Gottes gegeben, das „Familiengeheimnis" der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
zu erahnen und glaubend anzunehmen: den ewigen Liebes- und Lebensaustausch
zwischen Gott VATER, Sohn und Hl. Geist, (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Einer der größten Gelehrten der Kirche, der
hl. Thomas von Aquin, der viele Bücher über Gott geschrieben
hat, hatte zum Lebensende eine Vision von Gott. Er durfte hineinschauen
in das innerste Geheimnis Gottes, vor allem in das dreifaltige innergöttliche
Leben und Lieben. Danach konnte er nicht mehr an seinem großen theologischen
Werk weiterschreiben. Er sagte zu seinem Schreiber: Reginald, ich kann
nicht mehr! Denn wie Spreu erscheint mir alles, was ich bisher geschrieben
habe, im Vergleich zu dem, was ich geschaut habe." (ebd.) - Nehme
ich das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes, das Jesus geoffenbart hat,
demütig an?
Gebet: Gottheit
tief verborgen, betend nah ich Dir. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich
Dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin. Amen.
3. Februar - Ein Gott in drei Personen - 1 Joh 4,8b
„Gott ist die Liebe."
Katechese Wir glauben nicht an drei Götter, sondern an einen
Gott in drei Personen: VATER, Sohn, Hl. Geist. Der eine einzige Gott ist
nämlich nicht egoistische Einsamkeit, sondern vollkommene Liebes-Gemeinschaft.
Wäre Gott einsam, könnte Er nicht von Ewigkeit her lieben, (vgl.
YC 35/36) Überlegung:„Wo es die Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit:
einen Liebenden, einen Geliebten und eine Quelle der Liebe." (hl. Augustinus)
- Der hl. Raimund erklärte einem Moslem, dass Gott von Ewigkeit her
die Liebe ist und nicht erst durch die Erschaffung der Welt liebend geworden
ist. Denn da Gott dreieinig ist, quillt die Liebe Gottes seit Ewigkeit
über: denn Gott, der liebende VATER, zeugt aus Seiner Liebe heraus
den liebenden Sohn, und von beiden wird der liebende Hl. Geist gehaucht.
- Ist mir klar, dass
wir Christen nicht drei verschiedene Götter anbeten, sondern ein einziges
Wesen der Liebe Gottes, das sich dreifach entfaltet und doch eins bleibt?
Gebet: Herr,
Dreifaltiger Gott, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine
Treue, so weit die Wolken ziehn. (vgl. Ps 108,5) Amen.
„Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des Heiligen Geistes sei mit euch allen!"
Katechese Bereits bei den ersten Christen war der Glaube an die
Allerheiligste Dreifaltigkeit lebendig. In seinem Grußwort unterscheidet
der hl. Paulus die drei Personen des einen einzigen Gottes: Jesus, unser
Erlöser, der uns die Gnade Gottes wiedergeschenkt hat; den VATER,
den Schöpfer und Ursprung der Liebe Gottes; den Hl. Geist, den Lebensspender,
der uns in die Liebesgemeinschaft Gottes hinein nimmt. Überlegung:
„Beide, der Sohn und der Hl. Geist, sind bildlich die Hände des Vaters:
Es gibt nur den einen Gott, den Schöpfer, und den einen Christus,
den Sohn Gottes und Erlöser, und den Hl. Geist, der die Menschen nach
Seele und Leib heiligt und rettet." (hl. Irenaus) - Glaube
ich an Gott, der mich aus Liebe geschaffen hat, an Gott, der mich aus Liebe
vom Bösen befreit und an Gott, der mich in Seine Liebe immer mehr
hineinnimmt?
Gebet: Ehre sei
dem VATER und dem Sohn und dem Hl. Geist, wie es war im Anfang, so auch
jetzt und allezeit und in Ewigkeit! Amen.
5. Februar - Gott VATER - Dtn 32,6
„Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? Hat er dich nicht
geformt und hingestellt?"
Katechese Gott verehren wir als VATER, weil Er der Schöpfer
ist und sich voller Liebe Seiner Geschöpfe annimmt. Der VATER steht
in der menschlichen Erfahrung für Ursprung und Autorität, für
das Bergende und Tragende. Da viele falsche Gottesbilder existieren, dürfen
wir uns von Jesus zeigen lassen, wie gut Gott VATER ist: In Jesus, in Seiner
Liebe und Barmherzigkeit sehen wir die Liebe des VATERS, (vgl. Joh 14,9;
YC 37) Überlegung: Des VATERS Glanz ist für Seine Diener zu groß.
Wir sind nicht imstande, Ihn anzusehen. Wenn das Volk den Mose, einen Menschen,
nach seiner Gottesschau nicht anzuschauen vermochte, wer kann dann das
Wesen Gottes schauen und durchschauen? Nur Jesus, der aus Ihm ist, vermag
Ihn anzublicken. Überaus herrlich ist der Glanz des VATERS, nur Jesus
vermag den VATER zu schauen, und durch Jesus schauen Ihn alle Geschöpfe,
(vgl. hl. Ephram) - Suche
ich mit Jesus das wahre Angesicht des VATERS?
Gebet: „Alle,
die dich suchen, frohlocken; sie mögen sich freuen in dir. Die dein
Heil lieben, sollen immer sagen: Groß ist Gott, der Herr." (Ps 70,5)
Amen.
6. Februar - Gott SOHN - Joh 8,58
„Jesus erwiderte ihnen: ,Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham
wurde, bin ich.'"
Katechese: „Jesus von Nazareth ist der Sohn, die zweite göttliche
Person, von der gesprochen wird, wenn wir beten: Im Namen des Vaters und
des Sohnes und des Hl. Geistes. ... Durch Wunder und Zeichen, insbesondere
aber durch die Auferstehung, erkannten die Jünger, wer Jesus ist,
und beteten ihn als den Herrn an. Das ist der Glaube der Kirche." (YC 39)
Überlegung: „Die Zeugung des Sohnes in Gott aber ist nicht der menschlichen
Zeugung gleich, denn Gott ist als Geist unteilbar; die Zeugung des Sohnes
durch den Vater ist in Gott eine rein geistige, sie ist wie das Ausstrahlen
des Lichtes aus der Sonne und das Hervorgehen des Gedankens aus der Geistseele
zu denken. Der Sohn Gottes ist daher ewig wie der Vater." (hl. Athanasius)
- Bekenne ich demütig
mit dem hl. Thomas meinen Glauben an die Gottheit Jesu: „Mein Herr und
mein Gott!" (Joh 20,28)1
Gebet: „Stille
mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: lass die Schleier
fallen einst in Deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr Dein Angesicht!"
(GL
546)
7. Februar - Gott HEILIGER GEIST - Joh 14,26a
„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen
senden wird, der wird euch alles lehren..."
Katechese: „Der Hl. Geist ist die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit
und von gleicher göttlicher Größe wie der Vater und der
Sohn. Wenn wir die Realität Gottes in uns entdecken, haben wir es
mit dem Wirken des Hl. Geistes zu tun. Gott sandte ,den Geist seines Sohnes
in unser Herz' (Gai 4,6), damit er uns ganz erfülle. Im Hl. Geist
findet ein Christ tiefe Freude, inneren Frieden und Freiheit. Im Hl. Geist,
den wir in Taufe und Firmung empfangen, dürfen wir zu Gott ,Vater'
sagen." (YC 38)
Überlegung: In einem christlichen Sterbegebet heißt es:
„Ziehe hin, christliche Seele, aus dieser Welt, im Namen Gottes, des allmächtigen
Vaters, der dich erschaffen hat; im Namen Jesu Christi, des Sohnes des
lebendigen Gottes, der für dich gelitten hat; im Namen des Hl. Geistes,
der in dich ausgegossen worden ist." (Ferdinand Holböck) - Glaube
ich, dass der Hl. Geist in unser Herz kommt, damit wir als Kinder Gottes
den VATER im Himmel erkennen können? (vgl. YC 113) - Bete ich um die
Gaben des Hl. Geistes?
Gebet: „Komm,
Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein;
erfülle uns mit deiner Gnad, die deine Macht erschaffen hat."(GL 245)
„Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch
verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm."
Katechese: Die Dreifaltigkeit Gottes können wir vergleichen
mit einem wunderbaren, unvorstellbaren Licht. In einer Vision sah der hl.
Benedikt Gott in einem Licht, das die Helligkeit des Tages übertrifft.
Überlegung: Die hl. Hildegard vergleicht die Dreifaltigkeit Gottes
mit einer Flamme: „Die Flamme hat in dem einen Brand drei Kräfte.
So ist der eine Gott in drei Personen. Die Flamme brennt in glänzendem
Lichte, in purpurnem Hauch und in feuriger Glut. Durch das glänzende
Licht leuchtet sie, durch den purpurnen Hauch flammt sie, durch die feurige
Glut wärmt sie. In dem glänzenden Lichte betrachte den Vater...
In dem purpurnen Hauch, der ihr innerlich eigen ist, ... erkenne den Sohn
...In der feurigen Glut schaue den Hl. Geist,... Wie also in der einen
Flamme diese drei Kräfte erschaut werden, so die drei Personen in
der Einheit der Gottheit."
Gebet: Gott,
„Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, du spannst den Himmel aus
wie ein Zelt."(Ps W4,2) - Erleuchte uns mit Deinem Licht! Amen.
9. Februar - Gott ist Wahrheit - Joh 18,37
„Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für
die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört
auf meine Stimme."
Katechese: „Dass Gott die Wahrheit ist, wissen wir aufgrund der
absoluten Glaubwürdigkeit Jesu. Er ist,der Weg und die Wahrheit und
das Leben' (Joh 14,6)." (YC 32) - „Jesus Christus ist die Person gewordene
Wahrheit, die die Welt zu sich hinzieht. Das von Jesus ausstrahlende Licht
ist Glanz der Wahrheit. Jede andere Wahrheit ist ein Fragment der Wahrheit,
die er ist, und weist auf ihn hin." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Die Wahrheit ist in dieser Zeit so sehr verdunkelt
und die Lüge so allgemein verbreitet, dass man die Wahrheit nicht
erkennen kann, wenn man sie nicht liebt." (Blaise Pascal) -Wie
reagiere ich, wenn mir jemand die Wahrheit sagt? Nehme ich sie demütig
an? - Liebe ich die Wahrheit oder weiche ich ihr mit Notlügen aus?
- Weiß ich, dass ich mich dadurch zu Gott bekenne, wenn ich mutig
für die Wahrheit eintrete?
Gebet: Jesus,
sende uns vom VATER den Hl. Geist, den Geist der Wahrheit, der uns in die
ganze, befreiende Wahrheit Gottes führt! (vgl. Joh 16,13) Amen.
„So sollst du zu den Israeliten sagen: ,Der ,lch-bin-da' hat mich
zu euch gesandt.'"
Katechese: Gott ist keine namenslose Kraft, unpersönliche Energie
oder Schwingung. Gott gibt Sich einen Namen, weil Er ansprechbar sein und
mit uns Menschen in Beziehung treten will. (vgl. kkk 203) „Im brennenden
Dornbusch gibt Gott dem Mose Seinen heiligen Namen preis: JAHWE' (= ich
bin da; Ex 3,14). Aus Ehrfurcht sprach man in Israel den Gottesnamen nicht
aus und ersetzte ihn durch die Anrede ,ADONAT (= Herr). Eben dieses Wort
,HERR' benutzt das Neue Testament, wenn es Jesus als wahren Gott verherrlicht:
Jesus ist der Herr!' (Rom i o, 9)." (YC31)
Überlegung: „Esoterik geht an der Wirklichkeit Gottes vorbei.
Gott ist ein personales Wesen; er ist die Liebe und der Ursprung des Lebens,
nicht kalte kosmische Energie." (YC 356) - Helfe
ich den Menschen, die in Gott nur eine Schwingung oder Energie sehen, Ihn
als personales Wesen zu erkennen und zu lieben? - Studiere ich meinen Glauben,
um nicht leicht verschiedenen Formen esoterischen Aberglaubens zu verfallen?
Gebet: Herr,
unser Gott, Du erhältst alles im Sein und erfüllst alles mit
Leben! Deinem Namen sei Dank und Lobpreis in alle Ewigkeit! Amen.
11. Februar - Gottes Gegenwart - Mt 28,20
„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Katechese: In Jesus offenbart sich Gott, der „ICH BIN DA" (Ex 3,14),
der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt. Dieses Versprechen Seiner lebendigen
und liebenden Gegenwart gab Er vor Seiner Aufnahme in den Himmel. Er ist
konkret gegenwärtig im Wirken des Hl. Geistes in der von Ihm gegründeten
Kirche. Seine Gegenwart hat jedoch nichts mit Pantheismus zu tun, wo alles
- auch die Natur und der Kosmos - für Gott gehalten wird. Überlegung:
Manche glauben irrtümlich, dass alles Gott ist: Blume, Baum, Natur.
Doch das ist Pantheismus, eine Weltanschauung, die mit dem christlichen
Glauben unvereinbar ist. Gott ist der Schöpfer und unendlich
viel größer und anders als alles, was Er geschaffen hat. (vgl.
YC 356) -Betrachte
ich die Natur, um in ihr das Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
zu bewundern und die Größe des Schöpfers zu erahnen?
Gebet: Heiligster
Dreifaltiger Gott, „muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte
kein Unheil; denn du bist bei mir."(Ps 23,4) Amen.
„Wahrhaftig, du bist ein verborgener Gott. Israels Gott ist der Retter."
Katechese Der Prophet Jesaja lehrt uns, dass Gott Sich in Seiner
Größe vor unseren menschlichen Augen verborgen hält und
doch alles im Dasein erhält. Ohne den Dreifaltigen Gott fällt
alles ins Nichts zurück. Überlegung: „Nimm weg die Allerheiligste
Dreifaltigkeit, und nichts wird dir bleiben, weder von den neun wunderbaren
Chören der Engel noch von jenen glorreichen Scharen der Seligen, die
jetzt den Himmel schmücken. Wie alle Planeten von der Sonne ihr Licht
empfangen, so die Heiligen von Gott. Nimm weg die Sonne, und alles erbleicht
und erstirbt.... Die Heiligste Dreifaltigkeit ist die Sonne des Himmels,
ja mehr als das. Alle Wesen haben Dasein und Leben von ihr empfangen."
(sel. Arnold Jarnsen)
Gebet: „Heiligste
Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete
ich Dich an und opfere Dir auf den Kostbaren Leib und das Blut, die Seele
und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der
Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien
und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch
die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten
Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder.
Amen." (Gebet, das der Engel den Seherkindern
von Fatima im Jahr 1916 gelehrt hat)
Entwicklung des Geheimnisses
„Der Glaube an das Geheimnis an einen Gott in drei Personen entwickelte
sich langsam. Im Neuen Testament wird offenkundig, was im Alten Testament
verborgen liegt: ,ln Novo Testamento patet, quod in Vetere latet.'"
(hl. Augustinus)
13. Februar - Der Dreieine Gott schuf die Welt - Gen 1,2-3
„Die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über
der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach:
,Es werde Licht.' Und es wurde Licht."
Katechese: Im Lichte der Offenbarung des Neuen Testamentes dürfen
wir bereits im Schöpfungsbericht die Dreifaltigkeit Gottes angedeutet
sehen. Wie später im Neuen Testament der hl. Johannes vervollständigt,
hat Gott alles durch Sein lebendiges Wort - Seinen eingeborenen Sohn -
ins Dasein gerufen, (vgl. Joh 1,1-3)
Überlegung: Jedes ,Und Gott sprach' weist auf das Wort hin,
das der Vater an den einzelnen Schöpfungstagen ... aussprach; es bedeutet,
dass der Vater alles durch sein Wort, d.h. durch seinen Sohn erschuf. Was
der Vater durch sein Wort, den Sohn, geschaffen hat, das hat er durch den
Hl. Geist ausgeschmückt und vollendet." (sel. Rupert v. Deutz) - Weiter
vergleicht der sel. Rupert das Werk des Hl. Geistes mit dem eines Vogels,
der durch die Brutwärme die Reifung des Eies fördert. - Weiß
ich, dass Gott auch heute die „Wüste" meiner Seele durch den „Regen"
des Wortes Gottes befruchten und zur wunderbaren Oase umgestalten will?
Gebet: „Kommt,
lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor
dem Herrn, unserm Schöpfer!"(Ps 95,6)Amen.
„Dann sprach Gott: ,Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns
ähnlich/"
Katechese Bei der Erschaffung des Menschen sehen wir die Andeutung
für die Mehrpersönlichkeit Gottes, indem Gott von Sich in der
Mehrzahl spricht. Wir dürfen auch den Hl. Geist im Lebensatem Gottes
angedeutet sehen, den Gott dem geformten Menschen einhauchte und ihn so
zu einem lebendigen Wesen machte, (vgl. Gen 2,7) Überlegung: ,„Lasst
uns Menschen machen!' (Gen 1,26): In der Mehrzahl der Personen,
in der Gott hier spricht, ist ein ganz offensichtlicher Hinweis auf Gottes
Dreipersönlichkeit gegeben. Wenn es dann aber heißt: ,Gott schuf
den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis' wird wieder betont, dass die
drei göttlichen Personen doch nur der eine wahre Gott sind. Wenn dann
aber Gott feststellt: ,Siehe Adam ist geworden wie einer aus uns',
so ist da wieder in der Personenmehrzahl, in der Gott hier redet, ein Hinweis
auf das Mysterium der Trinität (= Dreifaltigkeit) gegeben." (hl. Isidor)
Gebet: „Deine
Hände haben mich gemacht und geformt. Gib mir Einsicht, damit ich
deine Gebote lerne!" (Ps 119,73) Amen.
15. Februar - Die Gotteserscheinung bei Abraham - Gen 18,2
„Er (Abraham) blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen.
Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur
Erde nieder."
Katechese: Aus der Ikonografie ist das Bild bekannt, wie drei Männer,
abgebildet als drei Engel, zu Abraham kommen und ihm die langersehnte Geburt
seines Sohnes Isaak ankündigen. Seit dem hl. Augustinus gilt nun die
Auslegung, dass mit den drei Männern, die zu Abraham auf Besuch kamen
und denen er mit drei Maß Mehl Brot zubereitete, ein Hinweis auf
die Heiligste Dreifaltigkeit dargestellt wird. (vgl. F. Holböck) Überlegung:
„Abraham war so groß, dass er die Dreifaltigkeit im Typus (Bild)
schauen und die Einheit der drei Personen im Mysterium (= Geheimnis) verehren
durfte." (hl. Isidor) - Werfe
ich mich gerne täglich vor dem Dreifaltigen Gott auf die Knie nieder,
um Ihn demütig anzubeten?
Gebet: „Meine
Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, nach deiner gerechten Verheißung."
(Ps 119,123) Demütig und dankbar bete ich Dich an. Amen.
„Sie riefen einander zu: ,Heilig, heilig, heilig ist der Herr der
Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.'"
Katechese. Manche Kirchenväter sehen im „Dreimal-heilig" der
Gottesvision des Propheten Jesaja eine Andeutung der Dreipersönlichkeit
Gottes, sowie im Ausdruck „Herr der Heere" die Einheit Seiner göttlichen
Natur. Bei dieser Vision wurde Jesaja von Gott feierlich zum Propheten
des Ewigen Wortes Gottes bestellt und geweiht mit den Worten: „Wen soll
ich senden? Wer wird für uns gehen?" (Jes 6,8) (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Am Lobpreis der Engel auf den dreimal heiligen Gott,
den der Prophet Jesaja in seiner Berufungsvision vernahm, erkennt man die
Wahrheit der ungeteilten göttlichen Wesenheit des Vaters, des Sohnes
und des Hl. Geistes; und indem die Gemeinde in jedem Gottesdienst in diesen
Lobpreis einstimmt, legt sie jedes Mal neu ein Bekenntnis zur Dreieinigkeit
Gottes ab."(hl. Eugen v. Carthago) - Ist
mir bewusst, dass der Lobpreis Gottes ein starkes Befreiungs- und Segensgebet
darstellt?
Gebet: Heilig,
heilig, heilig, Gott Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt
sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe!
Amen.
17. Februar - Die Ankündigung des Messias - Jes 7,14
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn
gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben."
Katechese: „Die messianischen Weissagungen bei den Propheten und
in den Psalmen schildern den kommenden Messias schon ziemlich deutlich
als Sohn Gottes und als eine neben Gott Vater stehende göttliche Person.
So beschreibt vor allem der Prophet Jesaja den Messias als wahren Gott,
als Immanuel (= Gott ist mit uns), als den starken Gott und Vater der Zukunft,
der kommen wird, um die Menschen zu erlösen." (Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Wenn man bedenkt, dass auch der Sohn natürlicherweise
wie der Vater unsichtbar ist, dass der Sohn aber unter den Menschen sichtbar
und tastbar geworden ist, dann versteht man das tiefe Wort des hl. Irenaus:
,Der Vater ist das Unsichtbare des Sohnes, der Sohn aber ist das Sichtbare
des Vaters.'"(F. Holböck) - Nehme
ich gläubig Jesus als wahren Gott an?
Gebet: Jesus,
mit dem geheilten Blindgeborenen werfe ich mich vor Dir auf die Knie nieder
und bekenne demütig: „Ich glaube, Herr!" (Joh 9,38) Amen.
„Als Jesus aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete
und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem
Himmel sprach: ,Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.'"
Katechese: „In diesem Bericht der Taufe Jesu im Jordan wird mit
Feierlichkeit von der Stimme vom Himmel berichtet, die auf die Gegenwart
Gottes des Vaters hinweist, vom natürlichen Sohn Gottes, der in Menschengestalt
im Jordan anwesend ist und vom Hl. Geist, der in sichtbarer Gestalt einer
Taube auf den Sohn Gottes niedersteigt." (Ferdinand Holböck)
Überlegung: Der hl. Augustinus sagte dem Arzt Maximus: „Ohne Zweifel
ist der Herr, unser Gott, dem allein wir durch Anbetung dienen dürfen,
nicht der Vater allein, noch der Sohn allein, noch der Hl. Geist allein,
sondern die Trinität (= Dreifaltigkeit) selbst ist der eine alleinige
Gott, Vater, Sohn und Hl. Geist. - Auf
nichts anderes sollen wir darum unser ganzes Leben ausrichten als nur darauf,
uns allzeit an die Dreieinigkeit Gottes zu erinnern, sie immer besser zu
erkennen und immer inniger zu lieben." (hl. Augustinus)
Gebet: VATER,
Sohn und Hl. Geist! In tiefer Demut bete ich Dich an! Amen.
19. Februar - Die Taufe der Christen - Mt 28,19
„Macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Katechese: „Im Taufbefehl Jesu sind dem Vater der Sohn und der Hl.
Geist vollkommen ebenbürtig an die Seite gestellt. Die Einheit Gottes
geht aus der Taufformel insofern hervor, als es in der Einzahl heißt,
die Jünger sollen die Menschen taufen ,auf den Namen' und nicht,
auf die Namen'. In der Bibel werden Name und Wesen identisch gebraucht.
So kommen den drei Personen nur ein einziges, gleiches Wesen zu." (Ferdinand
Holböck) Überlegung: „Ich bitte und ermahne euch, vielgeliebte
Brüder, dass jeder, der gerettet werden will, den rechten, katholischen
Glauben erlernt, unerschütterlich festhält und bewahrt. So muss
es ein jeder beobachten, dass er glaubt an den Vater, dass er glaubt an
den Sohn, dass er glaubt an den Hl. Geist. Gott ist der Vater, Gott ist
der Sohn, Gott ist auch der Hl. Geist; dennoch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott." (hl. Caesarius)
Gebet:Ewiger Gott, Du
schenkst uns den wahren Glauben. Lass uns auf Dein Wort hören, damit
der Glaube in uns immer mehr wachse! Amen.
Der Christ und die Heiligste Dreifaltigkeit
In Jesus Christus sind wir Menschen berufen, am Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit teilzunehmen, am ewigen Lebens- und Liebesaustausch Gottes. Durch die gläubige Aufnahme des Wortes Gottes und den Empfang des Leibes Christi in der Hl. Kommunion nimmt Gott selbst Wohnung in uns.
20. Februar - Das Einswerden durch das Wort Gottes - Joh 14,23
„Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein
Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen."
Katechese. Das Christentum ist mehr als eine Gesetzesreligion. Durch
ein Leben nach den Regeln des Evangeliums Jesu kommt der Dreifaltige Gott
selbst zu uns und durchdringt uns mit Seiner Liebe. So werden wir immer
mehr hineingenommen in das Leben des Dreifaltigen Gottes. Überlegung:
„Wir müssen von Anfang an lernen, auf die Stimme Gottes in unserem
Herzen zu hören. Denn in der Stille des Herzens spricht Gott. ...
Wenn euer Herz voll ist von Gott, von Liebe, von Mitgefühl und Glaube,
wird euer Mund davon sprechen ... Hört auf Gott im Schweigen, denn
wenn euer Herz von anderen Dingen voll ist, könnt ihr nicht die Stimme
Gottes hören. Wenn ihr aber in der Stille des Herzens auf die Stimme
Gottes gehört habt, ist euer Herz voll von Gott, wie Maria voll der
Gnade war." (sel. Mutter Teresa) - Weiß
ich, dass ich in das verwandelt werde, was ich lese? (ebd.) - Lese ich
täglich im Evangelium Jesu, um so Gott mein Herz zu öffnen?
Gebet: „Meine
Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen
und Gottes Antlitz schauen?" (Ps 42,3) Amen.
„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir,
und ich bleibe in ihm."
Katechese: „Immer wieder schimpfen wir über die Kirche ...In
Wahrheit ist die Kirche das, was täglich in geheimnisvoller Weise
am Altar entsteht. Gott gibt sich für jeden Einzelnen von uns hin,
und er will uns verwandeln durch die Kommunion mit ihm. Als Verwandelte
sollen wir die Welt verwandeln." (YC 217)
Überlegung: „In der Hl. Eucharistie werden wir eins mit Gott
wie die Speise mit dem Körper." (hl. Franz v. Sales) - „Es war, als
hörte ich eine Stimme aus der Höhe: Ich bin die Speise der Starken;
wachse und iss dann von mir! Aber du wirst mich nicht wie eine leibliche
Speise in dich verwandeln, sondern du wirst in mich verwandelt werden."
(hl. Augustinus) - Ist
mir bewusst, dass ich durch die Hl. Kommunion schon jetzt teilhabe am Leben
des Dreifaltigen Gottes? - Lebe ich entsprechend meiner hohen Auserwählung?
Gebet: „Denk
Du in mir, o Jesus, dann denk ich licht und klar! Sprich Du aus mir, o
Jesus, so sprech ich mild und wahr! Wirk Du durch mich, o Jesus, gerecht
ist dann mein Tun, geheiligt meine Arbeit, geheiligt auch mein Ruh'n! Erfüll
mein ganzes Wesen, durchdring mein ganzes Sein, dass man aus mir kann lesen,
die große Liebe Dein!" Amen.
22. Februar - Der Mensch - Abbild Gottes - 1 Kor 11,7a
Der Mensch ist „Abbild und Abglanz Gottes".
Katechese: Der hl. Paulus erinnert uns daran, dass der Mensch als
Abbild des Dreifaltigen Gottes geschaffen wurde. Auf ganz besondere Weise
entdecken wir dieses Abbild Gottes in unserer unsterblichen Seele. Überlegung:
„Während die Seele das Licht Gottes empfing, verstand und erfuhr sie,
dass sie nach dem Bilde Gottes geschaffen ist: dass das Gedächtnis
in Beziehung zum ewigen Vater steht, der Verstand zum Sohn und der Wille
zum Hl. Geist. Und wie die hl. Dreifaltigkeit dreifaltig ist in den Personen,
aber einfach in ihrem göttlichen Wesen, so ist auch die Seele dreifaltig
in ihren Kräften, aber einfach in ihrem Wesen." (sei. Maria Martin)
- Lasse ich mein Gedächtnis
von Gott Vater, meinen Verstand von Gott Sohn und meinen Willen vom Heiligen
Geist lenken?
Gebet: „Du hast
mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich
danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert
sind deine Werke!" (Ps 139,13-14) Amen.
„Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen
und Jesus Christus, den du gesandt hast."
Katechese Wer jemanden liebt, der will ihn auch gut kennenlernen.
Die Betrachtung des Wortes Gottes führt uns zu einer immer tieferen
Gotteserkenntnis. Je mehr der Mensch darin eintaucht, umso mehr verlangt
er danach. Die ganze Ewigkeit werden wir jeden Tag etwas Neues über
die großartige Größe des Dreifaltigen Gottes erkennen
dürfen. Überlegung: „Die sel. Anna Maria Taigi gewöhnte
sich an, jede Arbeit mit der Anrufung zu beginnen: ,Gelobt sei die Allerheiligste
Dreifaltigkeit!' Bei der vielen Arbeit im Haushalt übte sie den Wandel
in der Gegenwart des dreifaltigen Gottes und zeigte eine ganz innige
Gottverbundenheit. Aber nicht nur in Äußerlichkeiten brachte
sie ihre Verehrung der Heiligsten Dreifaltigkeit zum Ausdruck, sondern
vor allem in ihrer ganzen Haltung als wahrhaft christliche Gattin und Familienmutter."
- Verbinde ich mich
während des Tages immer wieder mit Jesus?
Gebet: „Ob ich
gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen."
(Ps 139,3) - Ich suche Dich, o Heiligste Dreifaltigkeit! Amen.
24. Februar - Wenn wir in der Liebe bleiben, bleibt Gott in uns -
Joh 15,9
„Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!"
Katechese: Gott ist die Liebe (vgl. 1 Joh 4,8b). Wenn wir in der
Liebe Jesu bleiben, bleibt die Heiligste Dreifaltigkeit in uns. Wir bleiben
in der Liebe Jesu, wenn wir stets Seine Gebote im Herzen bewahren (vgl.
Joh 14,15). Überlegung: „Fürs erste nahm die sel. Anna Maria
Taigi jedes ihrer sieben Kinder als Geschenk des Dreifaltigen Gottes
an. Sie übernahm selbst ihre religiöse Unterweisung. Morgens
nach dem Aufstehen war gemeinsames Gebet. Nach dem Abendessen wurde der
Rosenkranz kniend gebetet. Dann wurde aus dem Heiligenleben vom Tage vorgelesen.
Manchmal wurde ein Lied angefügt. Dann ging es nach dem Segen der
Eltern zum Schlafen. Am Morgen und am Abend und jedes Mal, wenn sie aus
dem Haus ging oder nach Hause kam, nahm sie das Weihwasser, weil sie dabei
immer wieder daran erinnert wurde: Ich bin getauft auf den Namen des Vaters
und des Sohnes und des Hl. Geistes." - Welchen
Platz gebe ich Gott in meinem Leben?
Gebet: „Ich suche
dich von ganzem Herzen. Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!" (Ps
119,10) Amen.
„In ihm (Jesus) allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes.
Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt..."
Katechese Wenn wir uns nach dem Willen Jesu ausrichten, erfüllt
uns Gott mit all Seiner Gnade (vgl. Joh 1,16), mit Seiner dreifaltigen
Liebe. Überlegung: „Gott ermahnte die sei. Anna Maria Taigi: Meine
Tochter, der geistliche Nutzen besteht... in der beharrlichen Vereinigung
des Willens mit dem Meinigen. Wer Meinem Willen folgen will, muss ... seinen
eigenen Willen unterordnen. Tue jene Dinge, die du gar nicht tun möchtest;
lass jene beiseite, die dir zusagen; eine einzige Selbstbeherrschung und
Überwindung dieser Art ist Mir viel lieber als ein ganzes Jahr Buße.
Du darfst fortan nicht mehr sagen:... ich habe keinerlei Lust, das zu tun.
Denn das sind Redensarten der Welt.'"- Bitte
ich Jesus um Kraft, mein „Ich" (meine ichsüchtige Lust und üble
Laune) zu „kreuzigen" (vgl. Gal 2,19), damit die Dreifaltigkeit Gottes
meine Seele mit Seiner Liebe ganz erfüllen kann?
Gebet: „Mein
Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe
Dich; ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die nicht glauben, nicht
anbeten, nicht hoffen und Dich nicht lieben! Amen." (Gebet
von Fatima)
26. Februar - Der Geist der Kindschaft Gottes - Gal 4,6
„Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes
in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater."
Katechese Die spürbare Gegenwart Gottes in unserem Leben schenkt
uns der Hl. Geist, den wir bereits bei der Taufe empfangen haben und der
uns zu Kindern Gottes gemacht hat. Er lehrt uns, Gott in unserem Alltag
zu entdecken und zu lieben.
Überlegung: „Das Universum war für die sei. Anna Maria
ein offenes Buch, in welchem sie nur ein Wort las: Gott, der Dreifaltige.
Der leiseste Windhauch, der Gesang eines Vogels, der Anblick eines Käfers
oder einer Blume genügte, um sie in Gott zu verzücken, sie in
Ekstase zu versetzen. - Ihr Gottesglaube war ansteckend und brachte durch
seine Kraft die schlimmsten Ungläubigen wieder zum Glauben zurück.
Wenn Anna Maria auf der Straße jemand fluchen oder eine Gotteslästerung
aussprechen hörte, begann sie zu weinen und wiederholte immer wieder
mit ihren Kindern: Gott sei gelobt!" (F. Holböck) - Bitte
ich den Hl. Geist, Er möge meine blinden Augen öffnen?
Gebet: „Die Himmel
rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet
das Firmament." (Ps 19,2) O Gott, wie groß bist Du! Amen.
„Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht!'
Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!', wenn er nicht aus dem Heiligen
Geist redet."
Katechese. Die Gegenwart des Hl. Geistes in unserem Herzen bewegt
uns zu einer tiefen Ehrfurcht zu allen drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Wenn wir Jesus lieben, lieben wir gleichzeitig den VATER, von dem Er ausgegangen
ist und den Hl. Geist, der von beiden gesandt wird. Überlegung: „Es
gibt nur einen allmächtigen Gott, und alle drei Personen sind nur
ein und dieselbe Majestät. Könnte jemand den Vater lieben ohne
den Sohn und den Hl. Geist? Nein, wer eine von diesen drei Personen ehrt,
ehrt sie alle drei, und wer eine von ihnen beleidigt, beleidigt sie alle
drei. Kann der Vater sein ohne den Sohn und den Hl. Geist? Nein, denn sie
sind nur ein Wesen; und da, wo eine Person ist, sind alle drei, da man
sie nicht trennen kann."(hl. Teresa von Avila) - Spreche
ich den Namen Gottes ehrfürchtig aus?
Gebet: „0 mein
Gott, Dreifaltiger, den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, um
in dir begründet zu sein, unbewegt und friedvoll, als weilte meine
Seele schon in der Ewigkeit." (hl. Sr. Elisabeth
v. d. Hlgst. Dreifaltigkeit)
28. Februar - Die Einheit mit Gott - Joh 17,22-23a
„Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast;
denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir."
Katechese: „Alle Glaubensbekenntnisse der Kirche sind Entfaltungen
des Glaubens an diesen dreifaltigen Gott. Sie beginnen jeweils mit einem
Bekenntnis zum Vater, Schöpfer und Erhalter der Welt, beziehen
sich dann auf den Sohn, durch den die Welt und wir selbst Erlösung
gefunden haben, und münden im Bekenntnis zum Hl. Geist, der die Gegenwart
in der Kirche und in der Welt ist." (YC 27)
Überlegung: „Die Kirche bewahrt diesen Glauben, wie sie ihn
empfangen hat, als ob sie in einem einzigen Haus wohnte, glaubt so daran,
als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte, und verkündet und
überliefert ihre Lehre so einstimmig, als ob sie nur einen Mund hätte."
(hl. Irenaus) - Höre
ich gerne auf den Papst, der Garant für die von Jesus gewünschte
Einheit ist?
Gebet: Durch
Ihn und mit Ihm und in Ihm ist Dir Gott Allmächtiger VATER in der
Einheit des Hl. Geistes alle Herrlichkeit und Ehre, jetzt und in Ewigkeit!
Amen.
„Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige
hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig."
Maria, die Mutter Gottes, offenbarte der hl. Mechthild ihre Vorzüge,
die der Dreifaltige Gott ihr geschenkt hat: Gott VATER zeichnete ihre
Seele so aus, dass sie nach Ihm allmächtig im Himmel und auf Erden
ist; Goft Sohn erfüllte sie mit solchen Gaben der Wissenschaft und
des Verstandes, dass sie inniger als alle Heiligen die Allerheiligste Dreifaltigkeit
schauen darf; der Heilige Geist goss die Fülle Seiner Liebe in ihr
Herz, dass sie nach Gott das gütigste Wesen ist. Überlegung:
Die hl. Mechthild erhielt von der Mutter Gottes das große Versprechen,
dass diejenigen Seelen, die täglich die ,Drei Ave Maria' zu Ehren
der Vorzüge, die der Dreieinige Gott der Allerseligsten Jungfrau Maria
verliehen hat, beten, die Gnade der Beharrlichkeit im Guten und die Gnade
eines seligen Todes erlangen. - Große Heilige, darunter die hll.
Antonius, Alphons, Leonardo, Don Bosco, Klemens Maria Hofbauer, haben
die Andacht der „Drei Ave Maria" wärmstens empfohlen und auch selbst
eifrig gepflegt und verbreitet.
Gebet: Heilige
Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der
Stunde unseres Todes. Amen.
den Schöpfer des Himmels und der Erde
Die Schöpfung des Himmels
Zuerst hat Gott die unsichtbare Welt geschaffen, die wunderbare Welt der himmlischen Geister, der Engel und Erzengel, der Throne, Mächte und Gewalten, der Seraphim und Kerubim, die Gott unermüdlich anbeten und verherrlichen.
1. März - Die Erschaffung des Himmels - Gen 1,1
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Katechese; Mit der Erschaffung des Himmels ist der ganze geistige
Bereich inbegriffen, der nicht Gott selbst ist, die unsichtbare Welt der
heiligen Engel und himmlischen Geister. Sie wurden von Gott ganz zu Anbeginn
erschaffen, sind personale, unsterbliche, vollkommene Wesen und werden
in der Bibel auch oft als Gottessöhne bezeichnet (vgl. Hiob 38,7).
Überlegung: „Der Himmel ist kein Ort im Weltraum. Er ist ein Zustand
im Jenseits. Himmel ist dort, wo Gottes Wille ohne jeden Widerstand geschieht.
Himmel ist dann, wenn Leben in höchster Dichte und Seligkeit da ist
- Leben, wie man es auf der Erde nicht findet." (YC 52) - Sehne
ich mich nach dem Himmel, nach dem, was kein Auge gesehen und kein Ohr
gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: nach dem
Großen, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben?
(vgl. i Kor 2,9)
Gebet: „Bringt
dar dem Herrn, ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! Bringt
dar dem Herrn die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem Herrn in
heiligem Schmuck!" (Ps 29,1-2) Amen.
„Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel
des Herrn kam vom Himmel herab ... Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz,
und sein Gewand war weiß wie Schnee."
Katechese: „Die hl. Engel sind rein geistige Geschöpfe Gottes,
die Verstand und Willen haben. Sie sind nicht körperlich, nicht sterblich
und für gewöhnlich nicht sichtbar. Sie leben ständig
in der Gegenwart Gottes und vermitteln den Menschen Gottes Willen und Gottes
Schutz."(YC54) Überlegung: Im Jahr 1916 sahen die Hirtenkinder von
Fätima Lucia, Jacinta und Francisco über den Bäumen eine
weiße Gestalt schweben wie Schnee, jedoch durchsichtig. Die Gestalt
glich einem Jungen von etwa 15 Jahren und war von übernatürlicher
Schönheit. Er sagte: „Habt keine Angst! Ich bin der Engel des Friedens!"
- Grüße
ich voll Ehrfurcht meinen großen hl. Schutzengel und bitte ihn, mir
den Weg zum Himmel zu weisen? - Unterscheide ich den wahren hl. Engel
von den Esoterikengeln?
Gebet: „Hl. Engel,
der du den Raum durcheilst, schneller als Blitze, fliege recht oft an meiner
Stelle hin zu denen, die mir teuer sind! Mit deinen Flügeln trockne
ihre Tränen! Singe, wie gut Jesus ist! Amen." (hl.
Therese v. Lisieux)
3. März - Die Engel beten Gott an - Offb 22,8-9
Ich fiel „dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen,
um ihn anzubeten. Da sagte er zu mir: ,Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht
wie du und deine Brüder... Gott bete an!'"
Katechese: Der hl. Engel ist unwahrscheinlich groß. Unsagbar
größer ist Gott, den die hl. Engel unaufhörlich loben,
preisen und anbeten. Im Jubel wird ihre Sprache zum Gesang - deshalb
singen die Engel, (vgl. YC 183) Überlegung: Der Engel, der den Hirtenkindern
in Fätima erschien, lehrte sie das Beten und reichte ihnen die Hl.
Kommunion. Er sagte zu ihnen: „Betet mit mir mit." Danach kniete er nieder
und beugte seine Stirn bis hin zum Boden. Er ließ sie dreimal das
folgende Gebet wiederholen: „Mein Gott ich glaube an Dich, ich bete Dich
an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich. Ich bitte um Vergebung für
die, die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen,
Dich nicht lieben." Da nach sagte er: „So
müsst ihr beten!"
Gebet: „Schöner
Engel, du bist mein Bruder geworden, mein Freund, mein Tröster. Wissend
meine große Schwäche, führst du mich an der Hand." (hl.
Therese v. Lisieux). Amen.
„Sind sie (die Engel) nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt,
um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?"
Katechese Die Bezeichnung „Engel" bezeichnet das Amt der himmlischen
Geister, sie sind Diener und Boten Gottes. Sie künden das Heil an,
dienen dem göttlichen Plan und retten aus vielerlei Gefahren, (vgl.
kkk 332) Überlegung: Zu gewissen Zeiten ihres Lebens war die hl. Therese
von Lisieux in ihrem innerlichen Leben einfach an einem toten Punkt festgefahren.
Sie kam nicht mehr weiter. Da gab ihr der Herr selbst den Wink: „Ich will,
dass du nicht so viel mit den Menschen, sondern mit den Hl. Engeln Umgang
pflegst." Sie gehorchte, dann ging es wieder aufwärts, (vgl. Bonifatius
Günther) - Ist
mir bewusst, dass der hl. Engel an meiner Seite steht, um mich durch alle
Gefahren der Welt sicher zum Himmel zu geleiten?
Gebet: Der Engel
des Herrn umschirmt alle, die Gott fürchten und ehren, und er befreit
sie aus all ihren Nöten, (vgl. Ps 34,8) Amen.
S.März - Die Engel beschützen uns - Ex 23,20
„Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich
auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt
habe."
ese: Jeder Mensch bekommt von Gott einen Schutzengel. Für sich
und andere zum Schutzengel zu beten, ist gut und sinnvoll. Engel können
sich im Leben eines Christen auch von sich aus bemerkbar machen, z.B. als
Überbringer einer Botschaft oder als helfende Begleiter. Mit den falschen
Engeln der Esoterik hat der Glaube nichts zu tun." (YC 55) Überlegung:
Der hl. Pater Pio verdankte seinem Schutzengel viel. Dieser übersetzte
ihm fremdsprachige Briefe. In teuflischen Angriffen rief er sofort den
Schutzengel zu Hilfe. Sie kämpften zusammen, beteten zusammen, lobten
zusammen Gott den Herrn. - Liebe ich meinen Schutzengel und höre ich
gerne auf seine mahnende Stimme? - Weiß
ich, dass der hl. Schutzengel meine Freiheit hoch achtet und mir deshalb
nur dann tatkräftig helfen kann, wenn ich ihn darum bitte?
0 mein großer Hl. Engel, schon am Morgen
will ich Dich grüßen voll Liebe, Du wirst mit mir gehen, Du
wirst mit mir beten, Du wirst mich lehren, Sehnsucht nach Gott zu haben.
So wird der Tag ein großer werden, weil Du bei mir bist, o großer
hl. Engel!
„Da kam Petrus zu sich und sagte: ,Nun weiß ich wahrhaftig,
dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen
hat und all dem, was das Volk der Juden erhofft hat/"
Katechese: Bis zur Wiederkunft Christi kommt die geheimnisvolle,
mächtige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zugute,
(vgl. kkk 334) Überlegung: Eines Tages erschien die Gottesmutter P.
Ludwig Cestag und forderte ihn auf, man solle sie besonders darum bitten,
dass sie der Welt die hl. Engel zu Hilfe senden möge. Er entgegnete,
sie sei mächtig genug, auch ohne menschliche Bitten die hl. Engel
auszusenden. Da bekam er zur Antwort: „Das
Gebet ist eine gottgewollte Bedingung, und je inständiger und
vielfältiger diese Bitten sind, um so mächtiger werde ich dann
mit den hl. Engeln kommen." Dann fügte sie hinzu:
"Ich selber werde mit einer ganzen Legion Engeln der Kirche zu Hilfe kommen
und sie retten."
Gebet: „Hehre
Königin des Himmels, höchste Herrin der Engel!... Sende die himmlischen
Legionen zu Hilfe, damit sie unter deiner Führung die bösen Geister
verfolgen, bekämpfen und in den Abgrund zurückstoßen!"
Amen.
7. März - Christus ist das Zentrum der Engelwelt - Mt 25,31
„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel
mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen."
Jesus Christus ist das Zentrum der Engelwelt. Sie beschützten
Ihn im Kindesalter, dienten Ihm in der Wüste, stärkten Ihn in
der Todesangst; sie hätten Ihn auch aus der Hand der Feinde retten
können. Sie werden Ihn begleiten bei Seiner Wiederkunft am Letzten
Tag und Ihm bei Seinem Gericht dienen, (vgl. kkk 333)
mg: „Ich hörte die Stimme von vielen
Engeln rings um den Thron die Zahl der Engel war zehntausend mal zehntausend
und tausend mal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: ,Würdig ist
das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit,
Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob'."(Offb 5,11-12) - Stimme
ich gerne in den Lobpreis der hl. Engel ein, um Gott anzubeten und zu verherrlichen?
Gebet: „Lobt
den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken,
seinen Worten gehorsam!" (Ps 103,20) Amen.
„Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben
sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,
aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel."
Katechese Nicht alle Engel blieben Gott treu. Einige von diesen
geschaffenen Geistern wiesen in freier Entscheidung Gott und Sein Reich
von Grund auf und unwiderruflich zurück. So gibt es für sie keine
Vergebung. Die Bibel bezeichnet diese gefallenen Geister als Teufel und
Satan (vgl. Joh 8,44; Offb 12,9). (vgl. kkk 392-393)
Überlegung: „Alle Menschen haben zwei Engel bei sich, den bösen,
der sie zum Schlechten treibt, und den guten, der sie zur Tugend drängt."
(Origenes) - Weiß
ich, dass ich nur in dem Maße für die Eingebungen des guten
Engels offen werde, je mehr ich mich von der Knechtschaft der Sinne loslöse?
Gebet: „Hl. Erzengel
Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Bosheit und die Nachstellungen
des Teufels! Sei du unser Schutz; Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich;
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan
und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der
Welt umherschleichen, mit göttlicher Kraft hinab in den Abgrund. "Amen.
9. März - Der Sieg über Satan - 1 Joh 3,8
„Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt
von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels
zu zerstören."
Katechese: Jesus selbst zerstörte die Macht des Satans durch
Seinen Tod am Kreuz. Somit ist die Macht Satans nicht unendlich groß.
Er kann den Aufbau des Reiches Gottes auf Erden nicht verhindern. Doch
ist er auf der Welt aus Hass gegen Gott und Sein Reich tätig. Sein
Tun bringt schlimme geistige und physische Schäden über die Menschen,
(vgl. kkk 395) Überlegung: „Seht das Kreuz des Herrn! Flieht ihr feindlichen
Mächte! Gesiegt hat der Löwe vom Stamme Juda, der Spross
Davids. Deine Barmherzigkeit komme über uns, o Herr! So wie wir
auf Dich gehofft haben." (Leo xm.) - Weiß
ich, dass Jesus Seiner Kirche den Auftrag gegeben hat, durch Segensgebete
Menschen, Dinge und Orte von allem Bösen zu befreien?
Gebet: „Du beschirmst
mich mit Deinen Flügeln, unter deinen Schwingen finde ich Zuflucht,
Schild und Schutz ist mir deine Treue!" (Ps 91,4) Amen.
„Der Satan tarnt sich als Engel des Lichts."
Katechese Der Teufel verkleidet sich in das Gewand eines Lichtengels,
um die Menschen zu täuschen. Er kann sogar falsche Erscheinungen von
Jesus, Maria oder Heiligen vortäuschen. Ebenso hat die esoterische
Engelsreligion nichts mit den heiligen Engeln gemeinsam, sondern ist eine
irreführende Nachäffung der Hilfe der wahren heiligen Engel.
Überlegung: „Der Esoterikengel ist traurig und entfernt sich, wenn
wir den Weg des Leides, des Kummers, der Schwierigkeiten gehen. Er respektiert
nicht meine Freiheit, sondern wendet Tricks an, damit ich auf ihn aufmerksam
werde und will meine Urbedürfnisse wecken. Seine Nähe zu mir
bestimmt nicht Gott, sondern die Schwingungen, die ich aussende." (Werbung
einer Esoterikseite) - Höre ich auf die Stimme meines heiligen Schutzengels,
der mich stets zur Nachfolge Jesu aneifert, zu Nächstenliebe und Verzicht
aus Liebe zu Gott? - Da
der Satan niemals den „Mantel des Gehorsams" anziehen wird, achte ich bei
Privatoffenbarungen, ob sie sich im Gehorsam dem Urteil der Kirche unterwerfen?
Gebet: Herr,
du sagst: „Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. Wenn
er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der
Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren." (Ps 91,14) Amen.
Die Erschaffung der sichtbaren Welt
In „sechs Arbeitstagen" hat Gott die sichtbare Welt erschaffen. Die Schöpfung ist ausgerichtet auf den siebten Tag, den Tag der Anbetung Gottes. Der achte Tag bezeichnet die Neuschöpfung, die Erlösung.
11. März - Ist die Welt Produkt des Zufalls? - Offb 4,11
„Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen
und Ehre und Macht. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, durch
deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen."
Katechese: „Nein. Gott, nicht der Zufall, ist die Ursache der Welt.
Sie ist weder, was ihre Herkunft, noch, was ihre innere Ordnung und Zielgerichtetheit
betrifft, ein Produkt,sinnlos' wirkender Faktoren." (YC43) Überlegung:„Die
unerhörte Präzision der Vorgänge beim ,Urknall' soll durch
Zufall entstanden sein!? Was für eine absurde Idee!" (Walter Thirring)
- „Wer sollte nicht durch die Beobachtung und den sinnenden Umgang mit
der von der göttlichen Weisheit geleiteten herrlichen Ordnung des
Weltgebäudes zur Bewunderung des allwirkenden Baumeisters geführt
werden!" (Nikolaus Kopernikus) - In
Anbetracht der wunderbaren Welt, beuge ich demütig meine Knie vor
Gott, dem Schöpfer des ganzen Universums?
Gebet: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die du
erschaffen durch dein Allmachtswort! Wenn ich auf alle jene Wesen achte,
die du regierst und nährest fort und fort. Dann jauchzt mein Herz
dir großer Herrscher zu: Wie groß bist du, wie groß bist
du!" (Manfred von Glehn)
12. März - Die Erschaffung aus dem Nichts - Oen 1,6.10
„Dann sprach Gott: ,Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und
scheide Wasser von Wasser.' ... Das Trockene nannte Gott Land, und das
angesammelte Wasser nannte er Meer."
Katechese: „Gott allein, der jenseits von Zeit und Raum ist, hat
die Welt aus dem Nichts heraus erschaffen und alle Dinge ins Dasein gerufen.
Alles, was ist, hängt von Gott ab und hat nur deshalb Bestand im Sein,
weil Gott will, dass es ist."(YC44)
Überlegung: „Glaubt nicht, Gott wolle uns alle Liebe zur Welt
verbieten. Nein, wir sollen sie lieben, da alles, dem er Dasein gab, unserer
Liebe wert ist." (hl. Katharina v. Siena) - Weiß
ich, dass mit „Liebe zur Welt" nicht das ichsüchtige Ausleben der
menschlichen Begierden gemeint ist (vgl. Joh 2,15), sondern die Bewunderung
der wunderbaren Schöpfung Gottes? - Da Gott alle Dinge ins Dasein
gerufen hat, hüte ich mich davor, Seine Schöpfung zu zerstören?
- Was kann ich konkret zum Schutz der Umwelt tun, z.B. durch sparsamen
Gebrauch von Wasser, Strom, Öl etc.?
Gebet: „Durch
das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch
den Hauch seines Mundes." (Ps 33,6) Amen.
13. März - Der Sinn der Arbeitswoche - Gen 1,31
„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde
Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag."
Katechese: „Im Sinnbild der Arbeitswoche, die von einem Ruhetag
gekrönt wird (Gen u-3), kommt zum Ausdruck, wie gut, schön und
weise geordnet die Schöpfung ist." (YC 46) - „Wie der Evolutionismus
nach der einen, so ist der Kreationismus nach der anderen Seite eine Grenzüberschreitung.
Kreationisten nehmen biblische Daten (z.B. wie alt die Erde ist, Sechstagewerk)
naiv wörtlich."(YC42)
Überlegung: „Bäume und Sterne werden dich lehren, was
du niemals von Meistern lernen kannst." (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Erkenne
ich in der ständigen Ausbreitung des Sternenhimmels, dass Gott immer
noch am Werk ist (vgl. Joh 5,17)? - Lehne ich den Irrglauben des Evolutionismus
ab, der den Menschen als Zufallsprodukt biologischer Prozesse sieht? (vgl.
YC 42)
Gebet: „Seh'
ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich
seiner annimmst?" (Ps 8,4-5) Amen.
„Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen
hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes
Werk vollbracht hatte."
Katechese: „Die Ruhe Gottes von der Arbeit weist auf die Vollendung
der Schöpfung hin, die jenseits aller menschlichen Anstrengungen liegt."
(YC 47) Um Gott Schöpfer dafür zu ehren verpflichtet das dritte
Gebot nachdrücklich, den Tag des Herrn als Ruhe- und Gebetstag zu
begehen. Überlegung: Die Mutter Gottes sagte weinend in La Salette
(1846): „Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben und den siebten
mir vorbehalten, und man will ihn mir nicht geben. Das ist es, was den
Arm meines Sohnes so schwer macht. Die Fuhrleute können nicht fluchen,
ohne dabei den Namen meines Sohnes zu missbrauchen. Das sind die zwei Dinge,
die den Arm meines Sohnes so schwer machen." - Weiß
ich, dass der Christ, um Gott zu ehren, am Tag des Herrn (einst Sabbat,
jetzt Sonntag) alle Arbeiten unterlässt, die ihn bei der Verehrung
Gottes behindern und den Charakter des Festes, der Freude, der Ruhe und
der Erholung stören? (YC 365)
Gebet: „Bringt
dar dem Herrn die Ehre seines Namens, spendet Opfergaben, und tretet ein
in sein Heiligtum!" (Ps 96,8) Amen.
15. März - Die Neuschöpfung - der Sonntag - Mk 16,9a
„Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden
war, erschien er zuerst Maria aus Magdala."
Katechese Die Christen haben die Feier des Sabbats durch die Feier
des Sonntags abgelöst, weil Jesus Christus an einem Sonntag von den
Toten auferstanden ist. Er erinnert uns an die Schöpfung der
Welt, an den „achten Schöpfungstag", als die Welt in Christus neu
wurde, und greift das Motiv der Ruhe auf, als Hinweis auf die kommende
Welt. (vgl.YC 365) Überlegung:„Ohne den Sonntag können wir nicht
leben." (christliche Märtyrer) - Weiß
ich, dass es ein zentrales Interesse des katholischen Christen sein sollte,
den Sonntag und die anderen kirchlichen Feste zu „heiligen"? - Ist mir
bewusst, dass ich eine schwere Sünde begehe, wenn ich der Sonntagsmesse
ohne Not (aus Faulheit oder Lauheit) fernbleibe?
Gebet: „Herr,
du hast den Menschen wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erlöst.
Hilf uns, den Verlockungen der Sünde durch die Kraft des Geistes zu
widerstehen, damit wir zu den ewigen Freuden gelangen." Amen.
„Machtvoll entfaltet sie (die Weisheit Gottes) ihre Kraft von einem
Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All."
Katechese: „Gott führt alles auf Wegen, die nur er kennt, seiner
Vollendung entgegen. Zu keinem Zeitpunkt fällt das, was er geschaffen
hat, aus seinen Händen. [...] Gott ist in allem, was uns in den Wechselfällen
unseres Lebens entgegenkommt, auch in den schmerzlichen Ereignissen und
den scheinbar sinnlosen Zufällen." (YC 49)
Überlegung: „Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ist
der feste, lebendige Glaube, dass Gott uns helfen kann und helfen wird.
Dass er uns helfen kann, ist offenkundig, denn er ist allmächtig.
Dass er uns helfen wird, ist sicher, weil er es an vielen Stellen der Hl.
Schrift versprochen hat und all seine Versprechen treu hält." (sel.
Mutter Teresa) - Vertraue
ich mich in allen Lebenslagen wie ein Kind den gütigen Vaterhänden
Gottes an?
„Lass mich deine Huld erfahren am frühen
Morgen; denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll;
denn ich erhebe meine Seele zu Dir!'''(Ps 143,8) Amen.
17. März - Die Mitarbeit des Menschen - Gen 9,2
„Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde
legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde
regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben."
Katechese: „Die Vollendung der Schöpfung durch die Vorsehung
Gottes geschieht nicht über unsere Köpfe hinweg. Gott lädt
uns ein, an der Vollendung der Schöpfung mitzuarbeiten. Der Mensch
kann sich dem Willen Gottes verweigern. Besser tut er daran, ein Werkzeug
der göttlichen Liebe zu werden."(YC50)
Überlegung: „Ich bin nur ein kleiner Bleistift in der Hand
unseres Herrn, Er mag den Bleistift schneiden oder schärfen. Er mag
schreiben oder zeichnen, was oder wo immer er will. Wenn das Geschriebene
oder eine Zeichnung gut ist, würdigen wir nicht den Bleistift oder
das benutzte Material, sondern denjenigen, der es benutzt hat." (sel. Mutter
Teresa)
Gebet: Du hast
uns als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast
uns alles zu Füßen gelegt, (vgl. Ps8,7) Lass uns ein gutes Werkzeug
für Dich sein! Amen.
„Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du
nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?"
Katechese: „Das Böse in der Welt ist ein dunkles und schmerzliches
Geheimnis. Vieles daran ist unbegreiflich. Eines wissen wir jedoch sicher:
Gott ist hundertprozentig gut. Er kann niemals der Urheber von etwas Bösem
sein. Gott hat die Welt gut erschaffen, doch sie ist noch nicht vollendet.
Die moralischen Übel kommen durch den Missbrauch der Freiheit in der
Welt."(YC 51) Überlegung: „Die,Hölle auf Erden' - Kindersoldaten,
Selbstmordanschläge, Konzentrationslager - ist von Menschen gemacht.
Wie könnte ein Mensch das Leben in dieser Welt ertragen, wenn es Gott
nicht gäbe?" (YC 51) - Glaube
ich daran, das Gott auch das Böse zum Guten führen kann und Er
im Jüngsten Gericht allem Unrecht ein Ende setzen wird?
Gebet: „Erlöse
uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden
in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns
vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres
Erlösers Jesus Christus erwarten. Amen." (aus
Messtext)
19. März - Die Allmacht Gottes - Gen 17,1
„Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und
sprach zu ihm: ,lch bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor
mir, und sei rechtschaffen!'"
Katechese: Gott offenbarte sich Abram als der Allmächtige.
Es ist die einzige Eigenschaft Gottes, die im Glaubensbekenntnis genannt
wird. Die Allmacht Gottes erstreckt sich auf alles, denn Gott, der alles
erschaffen hat, lenkt alles und vermag alles. Wir glauben auch, dass sie
liebend ist, denn Gott ist unser VATER; ferner, dass sie geheimnisvoll
ist, denn einzig der Glaube vermag sie auch dann wahrzunehmen, wenn sie
„ihre Kraft in der Schwachheit erweist" (2 Kor 12,9). (vgl. kkk 268) Überlegung:
„Für Gott ist nichts unmöglich." (Lk 1,37) - Weiß
ich, dass der Schlüssel zur Allmacht Gottes im kindlichen Glauben
und Vertrauen liegt?
Gebet: „Ja, das
weiß ich: Groß ist der Herr, unser Herr ist größer
als alle Götter. Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt
er, im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen."(Ps 135,5-6)
Amen.
„Gott lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten,
und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte."
Katechese: „Die göttliche Allmacht ist keineswegs Willkür:
,ln Gott ist Macht und Wesenheit und Wille und Verstand und Weisheit und
Gerechtigkeit dasselbe. Daher kann nichts in Gottes Macht stehen, was nicht
auch in seinem gerechten Willen und in seinem weisen Verstände sein
kann' (Thomas v. Aquin)."(KKK 271)
Überlegung: Im Deismus wird ein Gott verkündet, der die
Welt seinem Schicksal überlässt, ohne sich um die Not der Menschen
zu kümmern. Im Islam begegnen die Menschen einem unberechenbaren Gott,
der nach seiner Laune entscheidet. - Sehe ich gerade in Jesus das Bild
des unendlich liebenden Gottes, der die Welt nicht ihrem Elend überlässt,
nicht dreinschlägt und straft, sondern uns voller Güte den rechten
Weg zeigt und auch gerne Wunder wirkt, wenn wir uns auf Seine Liebe öffnen?
- Danke ich Gott,
dass Er mich liebt, obwohl ich Ihn oft vergesse?
Gebet: „Befiehl
dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen. Er bringt
deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht und dein Recht so hell wie den
Mittag." (Ps 37,5-6) Amen.
21. März - Die scheinbare Ohnmacht Gottes - 1 Kor 1,21
„Da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit
Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit
der Verkündigung zu retten."
Als Jesus am Kreuz hing, schrien Seine Peiniger. „Hilf dir doch
selbst, und steig herab vom Kreuz!"(Mk 15,30). Auch Seine Apostel wurden
fast alle wegen ihres Glaubens getötet. Doch gerade in der scheinbaren
Ohnmacht erweist sich Gottes Kraft. Vom Kreuz herab beherrscht Gott die
Welt und zieht durch Seine Liebe die Menschen an sich. Überlegung:
„Das Blut der Christen ist Samen der Christenheit." (Tertullian) -Ist
mir bewusst, dass Gott das Weltgeschehen regiert und alles in Seiner Hand
hält, obwohl Er scheinbar so ohnmächtig in der Welt ist? -Weiß
ich, dass Gott auch das Böse für Seine Ziele nützt und Gutes
daraus entstehen lässt? - Glaube ich an den Sieg des Guten in der
Welt?
Gebet: „Mein
Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde
nicht triumphieren!"(Ps 25,2) Amen.
Die Erschaffung des Menschen
Die Krönung des Schöpfungswerkes ist der Mensch. Von Gott wurde er nach Seinem Abbild geschaffen.
22. März - Die Erschaffung des Menschen - Gen 1,27a
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes
schuf er ihn."
Katechese: Jeder Mensch ist der Gipfel der Schöpfung, weil
Gott ihn nach seinem Abbild geschaffen hat. Die Erschaffung des Menschen
wird deutlich von der Erschaffung anderer Lebewesen unterschieden. Der
Mensch ist Person, das heißt, er kann sich mit Willen und Verstand
für oder gegen die Liebe entscheiden." (YC56)
Überlegung: „Erkenne dich als Bild Gottes und erröte darüber,
dass du es mit einem fremden Bild überdeckt hast." (hl. Bernhard v.
Clairvaux) - Ist mir be-wusst, dass der Mensch nicht ein Etwas, sondern
ein Jemand ist? - Erkenne
ich die Würde meines Nächsten, indem ich sie/ihn als von Gott
geliebte Person achte, ehre und liebe, oder nütze ich sie/ihn zu meinen
egoistischen Zwecken aus bzw. erniedrige ich sie/ihn zu meinem Lustobjekt?
- Erkenne ich dankbar meine eigene Würde als Mensch?
Gebet: „Herr,
was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich
seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast
ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt."(Ps 8,5-6) Amen.
„Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der
Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß
meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt."
Katechese: Im Unterschied zur Pflanzen- und Tierwelt hat Gott nicht
die Gattung „Mensch" geschaffen, sondern jeden einzelnen Menschen mit seiner
großen Personenwürde. Der Mensch ist keine Nummer. Er wird mit
einem Namen benannt, der diese Würde zum Ausdruck bringt. Überlegung:
„Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution.
Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder
ist geliebt, jeder ist gebraucht." (Benedikt xvi.) - Bin
ich mir bewusst, dass Gott mich einmalig geschaffen hat und es keinen Fingerabdruck
auf Erden gibt, der dem meinen gleicht? - Nütze
ich meine Würde, Herr zu sein über mich selbst (über meine
Triebe) und in liebende Gemeinschaft mit anderen Personen zu treten, vor
allem aber zu meinem Schöpfer?
Gebet: „Vom Mutterleib
an stütze ich mich auf dich, vom Mutterschoß an bist du mein
Beschützer; dir gilt mein Lobpreis allezeit!" (Ps 71,6) Amen.
24. März - Die Menschenseele - Gen 2,7
„Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden
und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen
Wesen."
Katechese: „Der Mensch vereint in sich die geistige und materielle
Welt, doch das Innerste, seine Geistseele, ist das Wertvollste. Sie ist
von Gott geschaffen und unsterblich. Als geistiges Lebensprinzip bewirkt
sie, dass der materielle Körper ein lebendiger, menschlicher Leib
wird. Durch die Seele ist der Mensch das Wesen, das,Ich' sagen kann und
als unverwechselbares Individuum vor Gott steht." (YC 62)
Überlegung: Bei der Zeugung ihres lang ersehnten und erbeteten
Kindes erlebte ein Ehepaar, wie eine Lichtkugel in ihr Zimmer kam, kreiste
und dann bei ihnen blieb. - Ist
mir bewusst, dass die menschliche Seele unmittelbar von Gott geschaffen
und nicht von den Eltern „hervorgebracht" wird? (vgl.
YC 63) - Kümmere
ich mich um meine Seele?
Gebet: Herr,
hilf mir, dass ich nicht die ganze Welt gewinne und dabei meine Seele verliere
und ewigen Schaden erleide! (vgl. Lk 9,25) Amen.
„Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau
geschaffen."
Katechese: Gott hat den Menschen als Mann und Frau füreinander
in personaler Gemeinschaft geschaffen (vgl. Gen 2,18). In der kreativen
Entfaltung ihres Mann- und Frauseins bringen sie unterschiedliche
Aspekte der Vollkommenheit Gottes zum Ausdruck. In der Ehe verbindet Gott
sie zu einer tiefen Einheit (vgl. Gen 2,24). (vgl. yc 64) „Wie Gottes Liebe
treu ist, so sucht auch ihre Liebe treu zu sein; und sie ist nach Gottes
Art schöpferisch, denn aus der Ehe entsteht neues Leben." (YC 64)
Überlegung: „Gott ist nicht Mann und nicht Frau, aber er hat sich
doch als der Väterliche (Lk 6,36) und Mütterliche (Jes 66,13)
gezeigt." (YC 64) - Wie
ka n n ich meine Berufung als VATER oder Mutter richtig verwirklichen?
- Denke ich auch an die geistige Vater- und Mutterschaft anderen Menschen
gegenüber? - Nehme ich mich an, wie Gott mich geschaffen hat?
Gebet: Jesus,
Du hast in Kana zu Galiläa durch Deine Teilnahme an der Hochzeit die
Ehe geheiligt. Segne und schütze alle Familien! Amen.
26. März - Erschaffen zur Seligkeit - Eph 4,24
„Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen
ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit."
Katechese „Gott hat alles für den Menschen gemacht. Den Menschen
aber, die .einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur', hat
er geschaffen, damit er selig wird. Das geschieht, indem er Gott erkennt,
ihn liebt, ihm dient und in Dankbarkeit gegenüber seinem Schöpfer
lebt." (YC 59) Überlegung: „Mensch sein heißt: von Gott kommen
und zu Gott gehen. Wir kommen von weiter her als von unseren Eltern. Wir
kommen von Gott, in dem alles Glück des Himmels und der Erde zu Haus
ist, und wir werden in seiner ewigen, grenzenlosen Seligkeit erwartet.
Dazwischen leben wir auf dieser Erde." (YC 1) - Stelle
ich mir immer wieder die Sinnfrage, um zu prüfen, dass ich nicht falsch
lebe? - Folge
ich Jesus nach, der uns von allem Bösen erlösen und unfehlbar
ins wahre Leben führen will?
Gebet: „Ich sage
zum Herrn: ,Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein.'"
(Ps 16,2) Amen.
„Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar, und
vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht
über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und
über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.'"
Katechese: „Zeichen der Vertrautheit mit Gott ist es, dass Gott
den Menschen in den ,Garten' setzt. Er lebt darin, ,um ihn zu hegen
und zu pflegen' (Gen 2,15). Die Arbeit ist für Mann und Frau nicht
Fron, sondern Mitwirken mit Gott an der Vervollkommnung der sichtbaren
Schöpfung. Diese ganze Harmonie der Urgerechtigkeit ging durch die
Sünde unserer Stammeltern (Adam und Eva) verloren." (kkk 378-379)
Überlegung: „Wir
sind alle verantwortlich für den Schutz und die Pflege der Schöpfung!
Auf diesem Gebiet ist die Erziehung besonders wichtig: Es gilt, den Respekt
vor der Natur zu lernen. Und wenn wir uns um die Schöpfung sorgen,
wie viel mehr müssen wir dann auch Respekt für die Personen aufbringen
- für das menschliche Leben!" (Benedikt xvi.)
Gebet: Herr,
hilf uns, dass die von Dir gewährte,Herrschaft' über die Weltsich
zuerst in uns als Herrschaft über sich selbst auswirke, (vgl. kkk
377) Amen.
28. März - Der Sünden fall des Menschen - Gen 3,6
„Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum
zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu
werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem
Mann, der bei ihr war, und auch er aß."
Katechese „Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse erinnert
an die unüberschreitbare Grenze, die der Mensch als Geschöpf
freiwillig anerkennen und vertrauensvoll achten soll." (kkk 396) Doch „vom
Teufel versucht, ließ der Mensch in seinem Herzen das Vertrauen zu
seinem Schöpfer sterben, missbrauchte seine Freiheit und gehorchte
dem Gebot Gottes nicht. Darin bestand die erste Sünde des Menschen."
(kkk397)
Überlegung: „Sünde in ihrer tiefsten und schrecklichsten
Dimension ist Trennung von Gott, und damit Trennung von der Quelle des
Lebens. Deshalb ist auch der Tod die Folge der Sünde." (YC 67) - Kehre
ich nach jeder Sünde sofort reumütig zu Gott zurück und
bitte Ihn um Vergebung?
Gebet: „Denk
nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! In deiner Huld denk
an mich, Herr, denn du bist gütig!"(Ps 25,7) Amen.
„Gott, der Herr, sprach zu der Frau: ,Was hast du da getan?' Die
Frau antwortete: ,Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich
gegessen.'"
Katechese: „Das Wort ,Erbsünde' meint den unheilvollen Zustand
der Menschheit, in den der Einzelne hineingeboren wird." (YC 68) Sie
bewirkt, „dass der Mensch eine verwundete, zum Bösen geneigte Natur
hat." (KKK 407) Überlegung: „Bei
der Erbsünde muss man verstehen, dass wir alle einen Tropfen des Giftes
von jener Denkweise in uns tragen, wie sie in den Bildern aus dem Buch
Genesis veranschaulicht wird.... Der Mensch vertraut nicht auf Gott. Von
den Worten der Schlange verführt, hegt er den Verdacht, dass ... Gott
ein Konkurrent sei, der unsere Freiheit einschränke, und dass wir
erst dann im Vollsinn Menschen sein würden, wenn wir Gott zurückgesetzt
haben ... Der Mensch will seine Existenz und die Fülle seines Lebens
nicht von Gott empfangen ... Und indem er das tut, vertraut er der Lüge
statt der Wahrheit und stürzt so mit seinem Leben ins Leere, in den
Tod." (Benedikt XV/.;
Gebet: „Wasch
meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde! - Denn
ich bin in Schuld geboren; in Sünde hat mich meine Mutter empfangen."
(Ps 51,4.7) Amen.
30. März - Der Tod und das Leid - Weish1,13
„Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang
der Lebenden."
Katechese:„Gott will nicht, dass Menschen leiden und sterben. Die
ursprüngliche Idee Gottes für den Menschen war das Paradies:
Leben für immer und Frieden zwischen Gott, den Menschen und ihrer
Umwelt." (YC66) Überlegung: „Gott, von dir sich abwenden heißt
fallen. Zu dir sich hinwenden heißt aufstehen. In dir bleiben heißt
sicheren Beistand haben." (hl. Augustinus) - Weiß ich, dass der eigentliche
Grund für Leid und Tod in der Sünde und schließlich im
Neid des Satans liegt, der dem Menschen das glückliche Leben mit Gott
nicht gönnte? (vgl. Weish 2,24) - Weiß
ich auch, dass die Erbsünde den Tod der Seele beinhaltet, von der
wir alle schon bei der Geburt betroffen waren und von dem uns Christus
in der Taufe befreit hat? (vgl. kkk403) - Danke ich Jesus für die
Gnade der Erlösung?
Gebet: „Herr,
du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten
mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.
„Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen
Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn
an der Ferse."
Katechese: „Diese Stelle wird ,Protoevangelium' (= Erstes Evangelium)
genannt, da sie die erste Ankündigung des erlösenden Messias
ist, der gekommen ist, um dem Satan den Kopf zu zertreten, d.h. zu entmachten.
Nach seinem Sündenfall wurde der Mensch von Gott nicht aufgegeben.
Im Gegenteil, Gott ruft ihn und kündigt ihm auf geheimnisvolle Weise
den Sieg über das Böse und die Erhebung aus seinem Fall an."
(KKK410) Überlegung: „Als Christi Hände an das Kreuz genagelt
wurden, nagelte er auch unsere Sünden an das Kreuz." (hl. Bernhard
v. Clairvaux) - Weiß
ich, das der Satz „Mir kann keiner helfen!" nicht mehr stimmt? Denn wohin
auch immer der Mensch durch seine Sünden gerät, dorthin hat Gott,
der VATER, seinen Sohn geschickt, (vgl. YC 70) - Nehme ich die Rettung
Jesu aus dem Sog des Bösen dankbar an?
Gebet: „Du hast
mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. Denn groß ist über
mir deine Huld!" (Ps 86,13) Amen.
Und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus - Sein Heiliger Name
In der Hl. Schrift steht der Name für das Wesen, für die
Person. In Jesus Christus hat sich Gott selbst offenbart, als Gott der
Retter. Der Glaube an Jesus Christus ist nicht nur das Mittelstück
des Glaubensbekenntnisses, er ist auch die Mitte der christlichen Katechese.
1. April - Der Name JESUS - Lk1,31
Der Erzengel Gabriel sagte zu Maria: „Du wirst ein Kind empfangen,
einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben."
Katechese: Jesus" bedeutet auf hebräisch „Gott rettet". Als
der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria die frohe Botschaft von der Menschwerdung
Gottes brachte, gab er dem Kind den Namen Jesus. Dieser Name besagt, wer
dieses Kind ist, und zugleich, wozu Es gesandt ist. Es ist der Mensch gewordene
ewige Sohn Gottes, der gekommen ist, um Sein Volk von seinen Sünden
zu erlösen (vgl. Mt 1,21). (vgl. kkk 430) Überlegung: »Der
Name JESUS - o wie kraftvoll ist dieser Name. Denn nur in diesem Namen
können wir selig werden. Um was wir in diesem Namen bitten, das erhalten
wir. Hätten wir nur ein Senfkorn voll Glauben in diesen heiligen Namen,
was könnten wir tun! Wir würden Berge versetzen, Kranke gesund
machen, Teufel austreiben. Ja alle Knie sollen sich beugen vor diesem heiligen
Namen, derer die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind. O hätten
wir einen lebendigen Glauben und festes Vertrauen auf JESUS!" (Nikolaus
Wolf) - Bitte ich Jesus oft: Herr, stärke meinen Glauben? (vgl. Lk
17,5) Gebet: Jesus,
„du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; du rettest mich und hüllst
mich in Jubel!"(Ps 32,7) Amen.
Der Engel erschien Josef im Traum und sagte: Maria „wird einen Sohn
gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk
von seinen Sünden erlösen."
Katechese: Der Name Jesus besagt, dass der Name Gottes in der Person
Seines Sohnes zugegen ist. Er wurde Mensch, um alle endgültig von
den Sünden zu erlösen. Jesus ist der göttliche Name, der
allein Heil bringt. Er kann nun von allen Menschen angerufen werden, (vgl.
kkk432) Überlegung: „Lasst uns alles anwenden, um ein recht kindliches
Vertrauen zu JESUS zu haben, in aller Versuchung, in allen Plagen, Schmerzen
und Krankheiten immer denken:,Ich bau und vertraue auf meinen lieben JESUS.
JESUS, du bist mein Retter, mein Helfer, mein Beschützer! Ja, liebster
JESUS, ich gehe nicht von dir hinweg, du wirst mir gewiss helfen. Du wirst
mich nicht verlassen!'" (Nikolaus Wolf) - Ist
mir bewusst, dass Gott in Jesus selbst gegenwärtig ist und mir ständig
Seine barmherzige Liebe anbietet?
Gebet: „Ich aber
bin arm und gebeugt. Eile, o Gott, mir zu Hilfe! Meine Hilfe und mein Retter
bist du. Herr, säume doch nicht!" (Ps 70,6) Amen.
3. April - JESUS, der Retter aus der Sünde - Apg 2,21b
Petrus sagte: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet."
Katechese: Gott begnügte sich nicht damit, Israel aus dem „Sklavenhaus"
zu befreien (Dtn 5,6), indem Er es aus Ägypten herausführte.
Er rettet die Menschen auch aus dem Elend der Sünde. Weil die Sünde
stets eine Beleidigung Gottes ist, kann allein Er von ihr lossprechen.
Darum werden wir, bewusst unserer Sündhaftigkeit, das Heil nur
dann finden, wenn wir den Namen des Erlösergottes, den Namen Jesu,
anrufen, (vgl. kkk 431) Überlegung: „Ich
ermahne die Leute, keinen Morgen ihr Schlafzimmer zu verlassen, ohne zuvor
auf die Knie gefallen zu sein und ein eifriges Gebet zu Gott verrichtet
zu haben. Erst dann, sage ich ihnen, könne man den Tag im Namen JESU
anfangen und den Beistand Gottes zu allen Geschäften und Verrichtungen
erwarten. Ich ermahne sie ebenso, den Tag mit einem eifrigen Nachtgebet
und Reue über ihre Sünden zu beenden und im Namen JESU sich zur
Ruhe zu begeben." (Nikolaus Wolf)
Gebet: „0 mein
Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle.
Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit
am meisten bedürfen!" (Gebet von Fatima) Amen.
„Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi
taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen
Geistes empfangen."
Katechese Diese Worte sagte Petrus den Juden, die betroffen waren
von seiner Lehre und fragten, was sie tun müssten, um gerettet zu
werden. In Jesus schenkt uns Gott nicht nur die Vergebung der Sünden,
sondern auch die Teilnahme an Seinem göttlichen Leben. Er schenkt
uns Seinen Geist, der uns zu Seinen geliebten Kindern macht. Überlegung:
„Es komme uns durch die Kraft des heiligsten Namens JESU Kraft, Weisheit
und Stärke zu. Der Hl. Geist sei unsere Leitung, auf dass wir in allen
den heiligen Willen Gottes erfüllen mögen." (Nikolaus Wolf) -
Höre
ich auf die flammende Predigt des hl. Petrus und nehme die Erlösung
Jesu an durch meine Ganzhingabe an Ihn als meinen Herrn und Gott? - Öffne
ich mich auf die Eingebungen des Hl. Geistes?
Gebet: Herr,
Du sagst: „Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen
verleihen euch Kraft." (Jes 30,15) Amen.
5. April - Nur in JESUS ist das Heil - Apg4,12
„In keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen
kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden
sollen."
Katechese: „Es gehört zum beständigen Glaubensgut der
Kirche und ist fest zu glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, der
Herr und der einzige Erlöser ist, der durch seine Menschwerdung, seinen
Tod und seine Auferstehung die Heilsgeschichte, die in ihm ihre Fülle
und ihren Mittelpunkt findet, zur Vollendung gebracht hat." (Benedikt xvi.)
Die persönliche Annahme Jesu als Retter und Erlöser aus Sünde
und Tod ist das Herzstück des Glaubens. Davon spricht die Verehrung
des Namen Jesu. Überlegung: In vielen Kirchen findet man das Monogramm
IHS. Es bedeutet: lesus Hominum Salvator, in deutscher Sprache angelehnt:
Jesus Heiland, Seligmacher. - Suche
ich noch Hilfe bei verschiedenen Wahrsagern, Geistheilern, Schamanen etc.
(d.h. beim Teufel selbst) oder allein bei Jesus, meinem einzigen Erlöser?
- Verehre ich den hl. Namen Jesu?
Gebet: „Viele
Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. Ich will ihnen nicht
opfern, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen." (Ps 16,4) Amen.
„Durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen
geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden
in neuen Sprachen reden."
Katechese „Die Auferstehung Jesu verherrlicht den Namen des Rettergottes,
denn von nun an bekundet der Name Jesu voll und ganz die erhabene Macht
Jesu. Die bösen Geister haben vor seinem Namen Angst." (KKK 434) In
der Autorität des Namens Jesu müssen sie weichen. Überlegung:
„Wenn du krank und mit Schmerzen behaftet bist, wenn du von sündhaften,
verzweifelnden Gedanken geplagt wirst, sprich entweder den Namen JESUS
kräftig aus oder denke ihn. In
Gefahren, in Schrecken, im Hause oder auf dem Wege, wo immer du dich befindest,
so sprich den Namen JESUS, unseres Erlösers, aus, aber nicht allein
mit dem Munde, sondern auch mit dem Herzen, mit Andacht; denn dieser Name
hat die Kraft, welche das Herz stärkt, die Andacht fördert und
das Gemüt desjenigen, der Ihn anruft, zur Gottseligkeit bereitet."
(hl. Laurentius v. Brindisi) Gebet: Jesus,
Deine Jünger haben in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben. Zu Ehre
Deines hl. Namens befreie auch uns von allem Bösen! Amen.
7. April - Heilung im Namen JESU - Mk 16,18
„Die Kranken, denen sie (in meinem Namen) die Hände auflegen,
werden gesund werden."
Katechese: Das Gebet für die Kranken im Namen Jesu hat seine
stärkste Segensform im Sakrament der Krankensalbung. Sie richtet den
Kranken auf und schenkt ihm die Vergebung der Sünden (vgl. Jak 5,15).
Voll Glauben an die Kraft Jesu dürfen wir für die Kranken um
Heilung beten. Überlegung: „Vereinigt
euch im Gebet und fasst Zutrauen. Es kommt mir nicht schwer vor, dieses
Übel wegzubringen. Der Kranke mache oft das hl. Kreuzzeichen im Namen
JESU auf seine Brust, wo das Übel liegt. Das dringt durch alles. Und
wäre es nicht für die Gesundheit, so wäre es für einen
seligen Tod. Er besprenge sein Bett mit Weihwasser, um alles Böse
davon zu entfernen. Auch genieße er oft die hl. Kommunion und führe
einen Wandel nach Gottes Wohlgefallen." (Nikolaus Wolf) -
Nütze
ich die Segensmacht, die mir als Christ in der Taufe geschenkt wurde?
Gebet: „Streck
deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch
den Namen deines hl. Knechtes Jesus!" (Apg 4,30) Amen.
„Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit
der Vater im Sohn verherrlicht wird."
Katechese Viele Wunder hat Jesus gewirkt, damit die Menschen an
Ihn als ihren Erlöser glauben und dafür Gott verherrlichen. Nicht
Kreuz und Leiden, sondern die Verherrlichung Gottes ist also das Höchste.
Überlegung:
„Die Verherrlichung Gottes ist das Höchste! - Wenn durch die Heilung
der Kranken, Gott und der Heiligste Name JESUS verherrlicht wird, warum
soll es nicht geschehen? JESUS hat den Kranken, die zu ihm kamen, nicht
gesagt:,Leidet geduldig!', sondern er hat sie gesund gemacht, damit der
Vater durch ihn verherrlicht werde und Er durch den Vater.- Wenn
von 100 % Schmerzen [durch das Gebet] nur 90 % weichen, die gewöhnlich
vom Satan gewirkt sind, um den Menschen zur Ungeduld zu bringen, so sei
schon damit wohl die Mühe belohnt und viel gewonnen, dass der Mensch
nunmehr mit Ergebung leide." (Nikolaus Wolf)
Gebet: „Um der
Ehre deines Namens willen hilf uns, du Gott unsres Heils!... Reiß
uns heraus und vergib uns die Sünden!"(Ps 79,9) Amen.
9. April - Die vollkommene Freude durch JESUS - Joh 16,24
„Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet,
und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist."
Katechese Die Jünger hatten schon um Vieles gebeten: um die
ersten Plätze im Reich Jesu, um verschiedene Zeichen und Wunder. Doch
in den Augen Jesu sind die vielen irdischen Dinge ein Nichts. Er will uns
viel mehr schenken: den Frieden, die Freude, das ewige Leben. Überlegung:
„Es ist nicht genug, dass man glaubt, Gott könne helfen. Das glaubt
jeder, der an Gott glaubt. Man muss glauben, dass er uns wirklich hilft,
da er uns ja versichert hat, dass er uns gewähren wolle, um was wir
ihn bitten. Warum sollen wir seinen Worten nicht glauben? Er ist ja die
ewige, untrügliche Wahrheit. Was der Herr verspricht, das hält
er, aber man muss ihm glauben."(Nikolaus Wolf) - Bitte
ich Jesus um eine innige Liebe zu Ihm, meinem Erlöser, um eine tiefe
Liebesreue über meine Sünden, sowie um die Bekehrung all derer,
die Jesus noch nicht kennen?
„Du zeigst mir den Pfad zum Leben. Vor deinem
Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für
alle Zeit!" (Ps 16,11) Amen.
„Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut:
,Sohn
Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!'"
Katechese „Der Name Jesu ist das Herz des christlichen Betens. Liturgische
Gebete schließen mit der Formel, durch Jesus Christus, deinen Sohn'.
Das Ave Maria gipfelt in ,Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus'.
Das ostkirchliche Herzensgebet, das sogenannte Jesusgebet,
lautet:,Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir Sünder!'
Viele Christen sterben, wie die hl. Jeanne d'Arc, mit dem Wort 'Jesus'
auf den Lippen." (KKK 435) Überlegung: Dank
dem Jesus-Gebet fand ein junger Mann Befreiung aus seiner Drogensucht.
Abend für Abend kniete er sich 15 Minuten vor dem Schlafengehen vor
seinem Bett nieder und rief mit aller Kraft: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen
mit mir!" Nach einigen Monaten war er geheilt. - Bringe auch ich meine
Nöte voll Vertrauen zu Jesus, meinem Heiland?
Gebet: Jesus,
Sohn des Lebendigen Gottes, „wende dich mir zu und errette mich, in deiner
Huld bring mir Hilfe!" (Ps 6,5) Amen.
11. April - Die Ehrfurcht vor dem Namen JESU - Phil 2,10
„Damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie
beugen vor dem Namen Jesu."
Katechese: Die Größe Gottes zeigt sich im Dienen. Der
Größte soll der Diener aller, der Erste der Sklave aller sein,
sagt Jesus (vgl. Mt 20,26-27). Er selbst - obwohl Gott von Anbeginn - hat
sich zum Sklaven aller Menschen gemacht. Deshalb hat ihn Gott über
alle erhöht. Und in aller Demut beugen wir die Knie - allein schon
vor Seinem hl. Namen. Überlegung: „Der Diener Gottes Nikolaus Wolf
sagte zum Teufel: ,Gelt, im Namen Jesu müssen wir streiten?' Da sagte
er: Ja, weißt du aber, wie dieser Name ausgesprochen werden soll?'
... Da kniete die Person nieder, beugte sich tief und sagte:,So soll er
ausgesprochen werden, denn ohne Andacht und Ehrerbietung diesen heiligen
Namen auszusprechen, ist ihn entehrt'." (Pfr. Johann Erni) - Achte
ich darauf, dass ich den hl. Namen Jesu ehrfürchtig ausspreche? -
Ist meine Kniebeuge in der Kirche ein bewusster Ausdruck der Anbetung?
Gebet: „Ich aber
darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte, ich werfe mich
nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel!" (Ps 5,8) Amen.
Jesus ist der langersehnte Messias - Christus
Bereits im Paradies, nach dem Sündenfall, hat Gott den Messias angekündigt, der den Menschen aus der Macht des Satans befreit. Dieser Messias (= Christus) ist Jesus, gesalbt von der Fülle des Hl. Geistes. In Jesus werden die Christen selbst zum geheimnisvollen Leib Christi der Kirche und werden vereint mit der Heiligsten Dreifaltigkeit.
12. April - Die Ankündigung des Messias - Lk2,11
Der Engel sagte zu den Hirten: „Heute ist euch in der Stadt Davids
der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr."
Mit diesen Worten verkündete der Engel den Hirten die Geburt
Jesu, des für Israel verheißenen Messias, (vgl. kkk 437} Sein
Kommen bezweckt die Verherrlichung Gottes und den Frieden auf Erden für
alle Menschen, die Ihn annehmen (vgl. Lk2,i4). Nach dem Sündenfall
im Paradies hat Gott bereits der Menschheit ihren Retter vorhergesagt,
der kommen wird, um der „Schlange" den Kopf zu zertreten (vgl. Gen 3,15).
„Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft
liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker
Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jes 9,5) - Weiß
ich, dass Jesus gekommen ist, um uns mit Gott zu versöhnen, d.h. um
uns aus der Macht des Todes, der Sünde und des Satans zu befreien?
- Nehme ich Ihn demütig und gläubig wie die Hirten an oder bekämpfe
ich Ihn heftig wie König Herodes, viele Pharisäer und Schriftgelehrten?
„Jesus, meine Augen sehnen sich nach deiner
Hilfe, nach deiner gerechten Verheißung!" (Ps 119,123) Amen.
„Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete
sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen."
Die ewige messianische Salbung von Jesus wurde in der Zeit Seines
Erdenlebens bei Seiner Taufe durch Johannes offenbart, als Ihn Gott salbte
„mit dem Heiligen Geist und mit Kraft" (Apg 10,38), „damit er Israel offenbar
würde" (Joh 1,31) als sein Messias. Seine Werke und Seine Worte bekunden,
dass Er „der Heilige Gottes" (Mk 1,24) ist. (vgl. kkk 438)
„Mit den heiligen Fluten des Taufbrunnens löscht er die große
unauslöschliche Flamme der Hölle." (Didymus) - Ist
mir bewusst, dass Jesus bei Seiner Taufe den Himmel wieder geöffnet
hat, der durch die Erbsünde verschlossen war, und uns einlädt,
in unserer Taufe Kinder Gottes zu werden? - Danke ich Jesus, dass Er bereits
in der Taufe Sein Sühneleiden vorwegnahm und stellvertretend unsere
Schuld auf sich lud?
Jesus, „lehre mich, deinen Willen zu tun;
denn du bist mein Gott. Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad!"(Ps
143,10) Amen.
14. April - CHRISTUS - der vom Hl. Geist erfüllte - Joh
1,41
Andreas „traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: ,Wir
haben den Messias gefunden'. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte
(Christus)."
,„Christus' ist das griechische Wort für den hebräischen
Ausdruck Messias', der ,Gesalbter' bedeutet. Zum Eigennamen Jesu wird es
deshalb, weil Jesus die göttliche Sendung, die ,Christus' bedeutet,
vollkommen erfüllt." (KKK 436)
Betrachtung: „Der Name Christus bedeutet den, der salbt, den, der
gesalbt wurde, und die Salbung selbst, mit der er gesalbt wurde. Es salbte
aber der Vater, gesalbt wurde der Sohn in dem Geiste, der die Salbung ist."
(hl. Irenäus) - Ist mir bewusst, dass der in Sünde gefallene
Mensch „nackt" war, d.h. beraubt von der Gnadenfülle des Hl. Geistes
(vgl. Gen 3,10)? - Danke
ich Gott, dass Er uns in Jesus die Fülle des Hl. Geistes wiederschenkt,
d.h. die Fülle Seiner göttlichen Salbung als geliebtes Kind des
Vaters?
„Sendest du deinen Geist aus, so werden sie
alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde!''(Ps 104,30) Amen.
„Die Frau sagte zu ihm: ,lch weiß, dass der Messias kommt,
das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.'"
Im Alten Testament wurden Propheten gesalbt. Im Gespräch mit
der Samariterin offenbart sich Jesus als Messias mit der Salbung des Hl.
Geistes: Er ist der von Gott gesandte eigentliche Prophet. In der Fülle
des Hl. Geistes verkündet Er die ganze Wahrheit Gottes und lehrt,
wie man Gott richtig im Geist und in der Wahrheit anbeten soll. Er allein
ist der wahre Lehrer, dessen Lehre vom Himmlischen VATER stammt.
Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand
kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6) - Nehme
ich Jesus als Messias an, d.h. glaube ich alles, was Er mir im Evangelium
verkündet? - Danke ich Ihm, dass Er der Garant für die Wahrheit
ist, der einzige Lehrer, auf den wir uns hundertprozentig verlassen können?
„Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn
gehen in Treue zu dir. Richte mein Herz daraufhin, allein deinen Namen
zu fürchten!" (Ps 86, i v) Amen.
16. April - Der Geist des Leitens (König) - Joh 10,11
„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für
die Schafe."
Im Alten Testament wurden die Könige gesalbt, die als Hirten
für das Volk sorgen sollten. - Jesus ist selbst der König der
Könige. Sein Messiaskönigtum liegt sowohl in seiner göttlichen
Herkunft als Menschensohn, „der vom Himmel herabgestiegen ist" (Joh 3,13),
als auch als leidender Gottesknecht: „Der Menschensohn ist nicht gekommen,
um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben
als Lösegeld für viele" (Mt 20,28). (vgl. kkk 440)
Überlegung: Herrschen heißt dienen! - Die Könige
vor Jesu Kommen waren schlechte Hirten, welche die Schafe misshandelten
und ausbeuteten (vgl. Joh 10,8). - Nehme
ich mir ein Vorbild an Jesus, der in der Kraft des Hl. Geistes Sein Königtum
zum selbstlosen Dienen nützte? - Danke ich Jesus, dass Er als Guter
Hirt uns, Seine oft störrischen Schafe, nicht schlägt und beschimpft,
sondern voller Liebe in Seinen Armen trägt?
„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir
fehlen." (Ps23,i) „Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! Gott trägt
uns, er ist unsre Hilfe." (Ps 68,20) Amen.
„Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter."
Katechese: Im Alten Testament wurden Priester gesalbt, um Gott Sühneopfer
darzubringen und somit die durch die Sünde zerbrochene Verbindung
zwischen Gott und den Menschen wiederherzustellen. Erfüllt mit der
Kraft des Hl. Geistes gab sich Jesus als Ewiger Hoherpriester selbst als
Opfergabe dar und bewirkte mit Seinem eigenen Blut eine ewige Erlösung
(vgl. Hebr 9,12). Er ist unsere Versöhnung mit Gott. Überlegung:
„Wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den hl. Leib und das hl. Blut
deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen
des Himmels." (im Hochgebet) - Weiß
ich, dass ich in jeder Hl. Messe Jesus, dem Ewigen Hohenpriester, meine
Schuld abgeben kann und Er sich selbst als Sühneopfer für uns
hingibt? - Danke ich Jesus, dass Er beim Empfang der Hl. Kommunion mich
mit allem Segen des Himmels beschenkt: mit der tiefen Vereinigung mit der
Heiligsten Dreifaltigkeit?
Gebet: Wir preisen Dich VATER durch Jesus
Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung
empfangen haben! (vgl. Rom 5,11) Amen.
18. April - Der mystische Leib Christi - 1 Kor 12,12
„Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle
Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden:
so ist es auch mit Christus."
Katechese: Durch die Taufe beginnt ein neues Leben in Christus,
ja es beginnt die Neuschöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist
geworden (vgl. 2 Kor 5,17). Jesus Christus ist das Haupt, die Getauften
die Glieder des Geheimnisvollen Leibes Christi, auch Kirche genannt. In
Christus nehmen die Getauften teil an der Salbung des Hl. Geistes.
Überlegung: „Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern
prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten
sind in die Welt hinausgezogen." o Joh4,1) - Weiß
ich, dass im Verständnis von New Age Christus bloß eine Idee,
Energie oder eine Reihe von Schwingungen verkörpert, nicht aber Jesus
Christus, Gottes Sohn? - Unterscheide ich den „kosmischen Christus" und
die esoterische „Christusenergie" von der Teilnahme am Leib Christi durch
die heiligen Sakramente der Kirche?
Gebet: „Herr,
ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß:
Staunenswert sind deine Werke!" (Ps !39,i4). Amen.
Jesus ist der Eingeborene Sohn Gottes
Die Bezeichnung „Christus" verweist auf die innige Einheit Jesu mit
dem Hl. Geist. Die Bezeichnung „Eingeborener Sohn Gottes" dagegen zeigt
auf die innige Einheit Jesu mit Seinem VATER. Er ist der Sohn des Himmlischen
VATERS von Ewigkeit her.
19. April - JESUS, der Sohn Gottes - Mk1,1
„Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes."
eches? Das Hauptanliegen des Evangelisten Markus, der das älteste
Evangelium verfasste, bestand in der Verkündigung, dass Jesus Christus
der Sohn Gottes ist. - „Jesus von Nazareth ist der Sohn, die zweite göttliche
Person, von der gesprochen wird, wenn wir beten: Im ,Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes' (Mt 28,19)."(YC39) Überlegung:
Zu den Leugnern der Gottheit Christi sagte der hl. Hilarius:„Verteidigt
die Gottheit Christi wie ein guter Soldat! - Euer Schweigen ist eine Zustimmung
zu dieser Lästerung; und ihr schweigt tatsächlich. Was sage ich:
ihr widersprecht denen, die sich dagegen wenden; ihr verbindet eure Stimmen
mit denen, welche ihre Stimmen zu ersticken trachten." - Bekenne
ich gläubig, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch, ja Gottmensch
ist? - Ist Jesus für mich nur mein Bruder, Kamerad oder Freund, oder
sehe ich in ihm wirklich meinen Herrn?
Gebet: „Vor dir
allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor dir sich alle
niederwerfen, die in der Erde ruhen!" (Ps 22,30) Amen.
„Eine Stimme aus dem Himmel sprach: ,Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Gefallen gefunden.'"
„In zwei feierlichen Momenten, bei der Taufe und der Verklärung
Christi, ertönte die Stimme des VATERS, der ihn als seinen ,geliebten
Sohn' bezeichnete. Jesus nennt sich Gottes eingeborenen Sohn' (Joh 3,16)
und bekräftigt damit seine ewige Präexistenz. Er verlangt, ,an
den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes' (Joh 3,18) zu glauben." (kkk
444)
•gung: Jesus sagt: „Niemand kommt zum
Vater außer durch mich." (Joh 14,6) - Ist mir bewusst, dass ich nur
durch Jesus zum VATER gelangen kann, da Jesus das Haupt der Menschheit
und mein Erlöser ist? - Freue
ich mich darüber, dass ich in Jesus, dem seit Ewigkeit existierenden
Sohn Gottes, dem Himmlischen VATER begegnen und Sein Wohlgefallen finden
kann? - Danke ich Jesus dafür, dass in Ihm, mit Ihm und durch Ihn
auch ich als geliebtes Kind des VATERS angenommen werde?
VATER, hilf uns auf die Stimme Deines geliebten
Sohnes Jesus zu hören, damit Du auch an uns Dein Wohlgefallen haben
kannst! Amen.
21. April - Die Versuchung JESU - Mt4,3
„Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: ,Wenn du Gottes
Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.'"
Katechese Als Sohn Gottes war Jesus auch wahrer Mensch. „Zum wahren
Menschsein Jesu gehörte seine wahre Versuchbarkeit. In Jesus Christus
haben wir nicht etwa einen Erlöser, ,der nicht mitfühlen könnte
mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung
geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat' (Hebr 4,1
s)." (yc 88)
„Jeden Tag ... muss der Christ einen Kampf
bestehen, der dem gleicht, den Christus in der Wüste von Judäa
durchgestanden hat, wo er vierzig Tag lang vom Teufel versucht wurde. ...Es
geht um einen geistlichen Kampf, der gegen die Sünde und letztlich
gegen den Satan gerichtet ist. Es ist ein Kampf, der die ganze Person einbezieht
und ständig aufmerksame Wachsamkeit einfordert." (Benedikt
xvi/yc59)
„Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit
noch um Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass du über
meine Gesundheit und Krankheit, über mein Leben und meinen Tod verfügst
zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was mir dienlich
ist. Amen." (Blaise Pascal)
„Simon Petrus antwortete: ,Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen
Gottes!/"
„Wenn Jesus sich selbst als ,Gottes eingeborenen Sohn' (Joh 3,16)
bezeichnet und von Petrus und anderen so bezeugt wird, kommt darin zum
Ausdruck, dass unter allen Menschen nur Jesus mehr als ein Mensch ist."
(YC 74) „Als erster hat Petrus diesen Glauben als Fundament der Kirche
bekannt. Dieses Bekenntnis - dass Jesus der Sohn Gottes ist - war von Anfang
an das Zentrum des apostolischen Glaubens." (kkk 442).
In römischen Katakomben findet sich ein altchristliches Geheimzeichen,
das ein Bekenntnis zu Christus war: ICHTHYS (= Fisch). Es sind die Anfangsbuchstaben
der griechischen Worte lesus, CHristos, THeou, hYios, Soter und heißt
übersetzt: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser, (vgl. YC 73)-
Höre
ich gerne auf den Papst, den Nachfolger Petri, durch den der Himmlische
VATER uns im Glauben an Jesus Christus stärkt? (vgl.
Lk22,32)
VATER, schenke uns die Standhaftigkeit der
Heiligen, die an deinen Geboten und an der Treue zu Jesus festgehalten
haben! (vgl. Offb 14,12) Amen.
23. April - Mein VATER-Euer VATER - Joh 20,17
„Jesus sagte zu ihr:... ,Geh aber zu meinen Brüdern, und sag
ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott
und zu eurem Gott/"
Jesus bezeichnete sich selbst als „Sohn", der den VATER kennt und
sich von den „Knechten" (= Propheten) unterscheidet, „die Gott früher
seinem Volk geschickt hatte, und der sogar höher steht als die Engel.
Er unterschied seine Sohnschaft von derjenigen der Jünger, indem er
nie „unser Vater" sagte, außer um ihnen aufzutragen: „So sollt ihr
beten: Unser Vater" (Mt 6,9). Ja, er hob den Unterschied deutlich hervor:
„mein Vater und euer Vater" (Joh 20,17)." (kkk 443)
„Der Christ sagt nicht,mein Vater', sondern ,Vater unser', und zwar
bis hinein in die Abgeschiedenheit des verschlossenen Zimmers, da er weiß,
dass er an jedem Ort, in jeder Lebenslage Glied ein und desselben Leibes
ist." (Benedikt xvi.) - Danke
ich Jesus, dass Er uns zu Kindern Gottes machte und wir in Gemeinschaft
mit Ihm „Abba, Vater!" rufen dürfen?
Jesus, wir danken dir, dass wir den Geist
empfangen haben, der uns zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen:
Abba, VATER! (vgl. Rom 8,15) Amen.
„Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: ,kh beschwöre dich bei
dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?' Jesus
antwortete: ,Du hast es gesagt.'"
Erst im Paschamysterium Jesu (= Geheimnis des Leidens und der Auferstehung)
kann der Glaubende dem Titel „Sohn Gottes" seine volle Bedeutung geben.
Gott ist gekommen, um uns zu erlösen, (vgl. kkk 444)
„Betet, erhebt eure Gedanken und Blicke zum gekreuzigten Heiland.
Betrachtet Ihn am Kreuze hängend, wie Er da noch gelästert, verspottet
und gequält wird, ohne sich im Mindesten zu beklagen. Bedenkt dabei:
Wenn
die Heiligkeit und Unschuld, der Sohn Gottes, so viel für mich gelitten
hat, soll ich das wenige, das ich zu leiden habe, nicht mit Danksagung
leiden, da ich tausendmal mehr verdient habe? Vereinigt eure Leiden und
die Verachtung mit dem Leiden, der Verachtung und Verspottung Jesu Christi
am Kreuze und opfert es dem himmlischen Vater auf, wie es Sein Sohn getan,
zu Seiner Ehre und für eure Sünden. Wenn ihr das mit großem
Ernste tut, so werdet ihr gleichsam einen Berg eures Leidens aus eurem
Herzen versetzen und entfernen." (Nikiaus Wolf)
Jesus, erhöht am Kreuzesstamm, wolltest Du alle Menschen an
Dich ziehen: Erfülle uns mit Deinem Geist und
führe uns alle zum VATER! Amen.
25. April - Die Herrlichkeit des Auferstandenen - Joh 7,74
„Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen
Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit."
Katechese Nach Seiner Auferstehung erschien Jesus in der Macht Seiner
verherrlichten Menschennatur. Am Jüngsten Tag wird Er als Ewiger Sohn
Gottes mit Seinen Engeln wiederkommen, um Gericht zu halten. Wer Ihn jetzt
schon als Herrn annimmt, wird nicht gerichtet werden, sondern nimmt in
Ihm teil an der Freude des Himmels (vgl. Joh 3,18). Überlegung: Der
hl. Stephanus rief: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur
Rechten Gottes stehen." (Apg 7,56) - Danke
ich Jesus dafür, dass Er uns Menschen den Himmel wieder geöffnet
hat und durch Seine Auferstehung und Himmelfahrt der erlösten Christenheit
die Möglichkeit schenkt, an der Herrlichkeit des Himmels teilzunehmen?
Gebet: „Herr,
du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten
mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.
Jesus ist der Herr!
.„Herr bezeichnet die göttliche Herrschergewalt. Jesus als Herrn
bekennen oder anrufen heißt an Seine Gottheit glauben."
(KKK 455)
26. April - JESUS ist der Herr - Joh 13,13
„Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht
so; denn ich bin es."
In der griechischen Übersetzung der Bücher des Alten Testamentes
wird der nicht auszusprechende Name Gottes JHW (= Jahwe) mit „Kyrios" (=
Herr) wiedergegeben. Mit „Herr" wird nunmehr der Gott Israels bezeichnet.
In diesem strengen Sinn verwendet das Neue Testament den Titel „Herr" für
den VATER, aber auch zugleich - und das ist das Neue - für Jesus,
der so als Gott selbst anerkannt wird. (vgl. kkk 446) Überlegung:Der
hl. Christopherus wollte nur dem mächtigsten Herrn der Welt dienen.
Eines Tages traf er einen alten Mann. Er erzählte ihm von Jesus Christus:
„Er ist wirklich der Herr!", sagte er. „Aber wo finde ich ihn?", fragte
Ophorus. Der alte Mann antworte: „Diene den Menschen, so wirst du Ihn finden."So
trug er nunmehr die Menschen durch den Fluss. Eines Nachts hörte er
ein kleines Kind bitten: „Ophorus, trag mich hinüber!" -Mit letzter
Kraft trug er das Kind durch den Fluss und sagte:„Du Kind, es ist mir,
als ob ich die ganze Welt auf meinen Schultern trüge." Da lächelte
ihn das Kind an und sagte: „Du hast mehr als die ganze Welt getragen, ich
bin Jesus Christus, dein Herr, dem du schon die ganze Zeit hier am Fluss
dienst, weil du dich der Menschen erbarmst und sie sicher über das
reißende Wasser trägst. Ophorus, von nun an sollst du Christophorus
heißen; denn du hast Christus getragen." - Welchem
Herrn diene ich - dem, der mir irdischen Profit verspricht oder dem Herrn
Jesus Christus?
Gebet: Ja, Du
Herr bist erhaben; doch Du schaust auf die Niedrigen, und die Stolzen erkennst
Du von fern. (vgl. Ps 138,6) Amen.
„Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: ,Es ist der
Herr!'"
„Durch viele Zeichen hatte Jesus den Jüngern gezeigt, dass
er Herr ist über die Natur, die Krankheiten, die Dämonen, die
Sünde und den Tod und somit göttliche Herrschaft besitzt. - Die
Worte ,Es ist der Herr!' erhalten einen Klang von Liebe und Zuneigung,
der in der christlichen Tradition immer mitschwingen wird."(KKK 447-448)
Mit den Worten: „Der Herr ist unser Herrgott!" riss Alois Schmid
oft Seelen heraus aus der ängstlichen Sorge für das Zeitliche,
empor zum unbedingten Glauben an die Macht Gottes! Mit diesen Worten errichtete
er einen unsichtbaren Damm, wenn Mutlosigkeit, Verzagtheit und irdische
Denkart an ihn heranfluteten. - Nahe
ich mich Jesus, meinem Herrn, mit Hochachtung und Vertrauen? - Erwarte
ich voll Vertrauen Hilfe und Heilung von Ihm, indem ich meine Schwäche
und Not Ihm anvertraue?
Gebet: Jesus,
Du bist mein Herr und mein Gott! Von meiner Schwäche fürchte
ich alles, doch von Deiner Allmacht erhoffe ich alles! Amen.
28. April - Die Anbetung des Herrn JESUS - Joh 20,28
„Thomas antwortete ihm: ,Mein Herr und mein Gott!'"
„Durch Wunder und Zeichen, insbesondere aber durch die Auferstehung,
erkannten die Jünger, wer Jesus ist, und beteten ihn als den Herrn
an. Das ist der Glaube der Kirche." (YC 39) - „Das Bekenntnis von Thomas
bedeutet für uns: Wenn Jesus ,der Herr' ist, darf kein Christ vor
keiner anderen Macht seine Knie beugen." (YC75)
„Der römische Gouverneur sagte zum hl. Euplius: unglücklicher,
bete unsere Götter an! Verehre Mars, Apollo und Äskulap!' Der
hl. Euplius entgegnete:,Ich bete an den Vater und den Sohn und den Hl.
Geist, die Heiligste Dreifaltigkeit. Andere Götter gibt es nicht.
Ich bin und bleibe Christ!' So wurde er mit dem Evangelienbuch um den Hals
hingerichtet." (Ferdinand Holböck) - Nehme
ich mir immer wieder Zeit, um meinen Herrn und meinen Gott anzubeten,
sei es in meinem Kämmerchen, sei es in der Kirche? - Weiß ich,
dass der Mensch nie größer ist als dann, wenn er in freier Hingabe
vor Gott niederkniet? (vgl. yc 485)
„Loben sollen sie den Namen des Herrn; denn
sein Name allein ist erhaben, seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel!"
(Ps 148,13) Amen.
„Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis
Gottes und Jesu, unseres Herrn."
„Jesus ist über uns als der Einzige, vor dem wir anbetend die
Knie beugen; er ist bei uns als Haupt seiner Kirche, in der schon jetzt
das Reich Gottes beginnt; er ist uns voraus als der Herr der Geschichte,
in dem die Mächte der Finsternis endgültig überwunden werden
und sich die Geschicke der Welt nach Gottes Plan vollenden; er kommt uns
entgegen in Herrlichkeit, an einem Tag, den wir nicht kennen, um die Welt
zu erneuern und zu vollenden."(YC 110)
„Die Kirche glaubt dass in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel,
der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte zu finden
ist."(GS 10,2) - Erkläre
ich Jesus bewusst und freiwillig zum Herrn über mein Leben: über
meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft? - Nehme ich Jesus
an als Herrn über meine Familie, meine Gesundheit oder Krankheit,
meinen Beruf, meine Finanzen etc.?
„Du bist Herr! Du bist auferstanden und Du
bist Herr! Jedes Knie muss sich beugen, jede Zunge muss bekennen, dass
Jesus ist der Herr!" (M. v. Frey)
30. April - Das Gebet zum Herrn - Offb 22,20
„Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm,
Herr Jesus!"
„Der Titel ,Herr' gibt dem christlichen Gebet sein Gepräge.
Denken wir an die Gebetseinladung: ,Der Herr sei mit euch' oder an den
Gebetsschluss .durch Jesus Christus, unseren Herrn' oder auch an den Vertrauens-
und hoffnungsvollen Ruf: ,Marana tha' (= Komm, Herr)."(kkk asi)
„Die Kyrie-Rufe sind in ihrer ursprünglichen Bedeutung Jubelrufe,
nämlich Zurufe des Volkes an den König, wenn dieser im Triumph
in die Stadt einzog. Die Christen haben diesen Begriff auf Christus übertragen,
ihrem eigentlichen König, auf den durch den Vater erhöhten Herrn.
,Kyrie eleison!' ist also ein Jubelruf mit der Bedeutung: Herr, du allein
bist der Herr: sei uns gnädig, erweise uns deine Huld, sei gut zu
uns!" (Hans Buob)
„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir! Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich
fördert zu dir! Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich
ganz zu eigen dir!" (hl. Nikolaus v. d. Flüe) Amen.
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria
Die Verkündigung Jesu
In Maria setzte Gott selbst ein Zeichen: Die Jungfrau empfängt
den Ewigen Sohn Gottes
ohne Zutun eines Mannes. So wird Maria — die ganz Reine, Unbefleckte
— dank ihres demütigen Ja-Wortes Mutter des Gottmenschen Jesus.
7. Mai - Die Jung frauengeburt - Mt 1,23
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie
gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt
übersetzt: Gott ist mit uns."
Katechese: Der Engel erklärte dem hl. Josef die jungfräuliche
Empfängnis Jesu aus dem Hl. Geist. Dabei erinnerte er an das große
Zeichen der Geburt des Erlösers aus einer Jungfrau, das bereits der
Prophet Jesaja vorhergesagt hat. Dieses Zeichen Gottes verweist zum einen
auf die Neuschöpfung des Menschen, auf die Befruchtung der menschlichen
Wüste durch den göttlichen Tau. Es verweist aber auch schon auf
die Auferstehung Jesu, auf sein Hervorkommen aus dem jungfräulichen
Grab (in dem noch niemand gelegen hat) zum neuen Leben, (vgl. Phil Schmidt)
Überlegung: „Wie der erste erschaffene Adam aus unbearbeiteter und
noch jungfräulicher Erde (denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen)
durch die Hand, d.h. durch das Wort Gottes geschaffen war, so entstand
der zweite Adam, das Wort selbst, aus Maria, die noch eine Jungfrau war."
(hl. Irenaus) - Erkenne
ich in der Jungfrauengeburt, das Jesus etwas absolut Einzigartiges und
Einmaliges ist? - Bitte ich die Jungfrau Maria, dass Jesus in meinem gewöhnlichen
Menschenleben, in meiner armseligen Seele, Gestalt annehmen und zur Welt
kommen möge?
Gebet: 0 Maria,
Du starker Turm Davids. - Bitte für uns! Amen.
2. Mai - Die Jungfrau Maria - Lk1,26-27a
„Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt
in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt."
„Der Glaube an die jungfräuliche Empfängnis Mariens ist
bei Nichtchristen, Juden wie Heiden, auf lebhaften Widerspruch, Gespött
und Unverständnis gestoßen; er war also nicht durch die heidnische
Mythologie oder irgendeine Angleichung an zeitgenössische Ideen motiviert.
Der Sinn dieses Geschehens ist nur für den Glauben erfassbar." (kkk
498)
„Maria ist Jungfrau geblieben, als sie ihren Sohn empfing, Jungfrau,
als sie ihn gebar, Jungfrau, als sie ihn trug, Jungfrau, als sie ihn an
ihrer Brust nährte. Allzeit Jungfrau." (hl. Augustinus) - Glaube
ich dem Engel, der dem hl. Josef im Traum erschienen ist und ihm die jungfräuliche
Empfängnis Jesu aus dem Hl. Geist erklärt hat? (vgl. Mt 1,20)
- Bitte ich den hl. Josef, den keuschen Bräutigam Marias, um einen
tiefen Glauben an dieses Geheimnis der immerwährenden Jungfräulichkeit
Marias?
0 Maria, Du Reine und Keusche. - Bitte für
uns! Amen.
3. Mai - Der Name Marias - Lk 1,27
„Der Name der Jungfrau war Maria."
„Maria heißt übersetzt: Stern des Meeres und eignet sich
sehr wohl für die Jungfrau-Mutter. Sehr zutreffend nämlich ist
sie mit einem Stern vergleichbar. Wie der Stern ohne Einbuße seiner
selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren,
ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde." (hl. Bernhard v.
Clairvaux)
„Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daher brausen, wenn du zwischen
die Klippen der Drangsale verschlagen wirst - blick auf zum Stern, ruf
zu Maria! Wenn dich empor schleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes,
der Verleumdung, der Eifersucht - blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn
Zorn, Habsucht oder die Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern
- blick auf zu Maria! Wenn dich die Last der Sünden drückt und
die Schmach des Gewissens beschämt. Wenn dich die Strenge des Gerichts
schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung
verschlungen zu werden - denk
an Maria! In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln - denk an Maria, ruf
zu Maria!... Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie,
dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, wirst du nicht fallen."
(ebd.)
0 Maria, Du Morgenstern. - Bitte für
uns! Amen.
4. Mai - Maria - die Unbefleckt Empfangene - Lk 1,28
„Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du
Begnadete, der Herr ist mit dir."
„Die Kirche glaubt, ,dass die seligste Jungfrau Maria im ersten
Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg
des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi,
des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde
unversehrt bewahrt wurde'."(yc83)
Im Jahr 1858 erschien die Jungfrau Maria in Lourdes der hl. Bernadette
Soubirous. Öfters fragte die hl. Bernadette sie, wer sie sei, aber
sie lächelte nur. Zuletzt sagte sie ihr, die Arme und die Augen zum
Himmel erhoben: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis!" - Weiß
ich, dass die richtige Übersetzung von „Begnadete" bedeutet: „durch
und durch Begnadete" (Kecharitomene), d.h. dass sie nie durch die kleinste
Sünde von Gott getrennt war? - Bitte ich Maria, sie möge mich
vor jeder bewussten und freiwilligen Sünde bewahren?
O Maria, ohne Erbsünde empfangen. - Bitte
für uns! Amen.
5. Mai - Heiliges Erschrecken - Lk 1,29
„Maria erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser
Gruß zu bedeuten habe."
„Die Jungfrau fragte sich, was dieser Gruß zu bedeuten habe:
aus Bescheidenheit, da sie erschrak; aus Vorsichtigkeit, weil sie über
diese neue Formulierung eines Segens noch nichts gelesen hatte und sie
diese bis jetzt auch noch nie gehört hatte. Allein Maria war dieser
Gruß vorbehalten, nur sie wird in der Tat ,voll der Gnade' genannt,
denn nur sie hat diese Gnade erhalten, die keine andere empfangen hat,
das Erfülltsein vom Schöpfer der Gnade." (hl. Ambrosius)
„Dieses Erschrecken wurde allein durch ihre Demut verursacht, als
sie die Lobpreisungen vernahm, die so sehr im Widerspruch standen zur ungünstigen
Meinung, die sie über sich selbst hatte." (hl. Alfons v. Liguori)
-„Wenn der Engel ihr verkündet hätte, dass sie die größte
Sünderin der Welt sei, wäre sie nicht überrascht gewesen.
Aber auf Grund seiner erhabenen Lobpreisungen erschrak sie sehr." (hl.
Bernhardin) - Bitte
ich Maria um die Gnade einer tiefen Herzensdemut?
Gebet: O Maria,
du kostbarer Kelch. - Bitte für uns! Amen.
„Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn
du hast bei Gott Gnade gefunden."
„Unter Gnade verstehen wir die freie, liebevolle Zuwendung Gottes
zu uns, seine helfende Güte, die Lebenskraft, die von ihm kommt. -Gnade
[...] ist Angeschautsein von Gott, unser Berührtwerden von seiner
Liebe. Gnade ist keine Sache, sondern die Selbstmitteilung Gottes an den
Menschen. Gott gibt nie weniger als sich selbst. In der Gnade sind wir
in
Gott." (YC 338)
Überlegung: „Der Begriff,Gott' schließt das Unendliche
in sich. So werden wir den Begriff ,Muttergottes' nie erfassen. Doch gerade
als Gottesmutter wurde sie aller Gnaden teilhaftig." (hl. Maximilian Kolbe)
- Weiß ich,
dass Maria als Gnadenvermittlerin verehrt wird, weil alle Gnaden zu uns
von ihrem Sohn Jesus Christus kommen? - Höre ich auf den Rat der hl.
Jacinta von Fätima, die von der Jungfrau Maria erfahren hat, dass
Gott ihrem Unbefleckten Herzen den Frieden auf der Welt anvertraut hat
und wir ihn auf ihre Fürbitte hin erbitten sollen?
0 Maria, Mutter der göttlichen Gnade.
- Bitte für uns! Amen.
7. Mai - JESUS - wahrer Mensch und wahrer Gott - Lk 1,31
„Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären:
dem sollst du den Namen Jesus geben."
„Da Jesus in Gott hineinragt, kann man ihn nicht unter Ausschluss
der unsichtbaren göttlichen Wirklichkeit verstehen. Die sichtbare
Seite an Jesus verweist auf die unsichtbare. Wir sehen in Jesu Leben zahlreiche
Wirklichkeiten, die machtvoll da sind, die wir aber nur als Geheimnis verstehen
können. Solche Mysterien (= Geheimnisse) sind etwa die Gottessohnschaft,
die Menschwerdung, das Leiden und die Auferstehung Christi."
(YC78)
Überlegung: „Nirgendwo in der Welt ist ein so großes
Wunder geschehen wie in jener kleinen Hütte zu Bethlehem; hier sind
eins geworden: Gott und Mensch." (Thomas v. Kempen) - Sehe
ich die Größe Marias gerade in ihrem demütigen Glauben
an die Offenbarung Gottes durch den Engel? -Beuge ich mit ihr demütig
meine Knie vor meinem Herrn und Gott?
0 Maria, Du Mutter der schönen Liebe.
- Bitte für uns! Amen.
„Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden.
Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über
das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende
haben."
»diese: „In Jesus ist Gott wirklich einer von uns und damit
unser Bruder geworden; er hörte jedoch nicht auf, gleichzeitig Gott
und damit unser Herr zu sein. Das Konzil von Chalkedon lehrte im Jahr 451,
dass das Gottsein und das Menschsein in der einen Person Jesu Christi
,ungetrennt und unvermischt' verbunden sind." (YC 77)
Überlegung: „Es blieb dem Fürsten dieser Welt die Jungfrauenschaft
Marias und ihre Niederkunft verborgen, ebenso auch der Tod des Herrn -
drei laut rufende Geheimnisse, die in Gottes Stille geschahen." (hl. Ignatius
v. Antiochien) - Bitte
ich Maria, die Mutter des Gottmenschen Jesu, um einen tiefen Glauben an
die großen Geheimnisse der Erlösung, die Gott vor den Mächtigen
und Vornehmen dieser Welt verborgen, aber gerade den Schwachen und Niedrigen
in der Welt offenbart hat (vgl.
1 Kor 1,27)?
Gebet: 0 Maria,
Du Sitz der Weisheit. - Bitte für uns! Amen.
9. Mai - Die ungeteilte Hingabe Marias - Lk 1,34
„Maria sagte zu dem Engel: ,Wie soll das geschehen, da ich keinen
Mann erkenne?'"
Katechese Mit dieser Antwort verweist Maria auf ihre Entschlossenheit,
ein jungfräuliches Leben auch in der Ehe zu führen. Solch ein
jungfräuliches Gelübde war bereits im mosaischen Gesetz bekannt.
Es trat in Kraft, wenn sowohl der VATER als auch der Ehemann ihre Zustimmung
dazu erteilten (vgl. Num 30,4-8). (vgl. Hans Buob)
Überlegung: „Weil bis dahin die Gebräuche der Israeliten
etwas Derartiges (nämlich Gott gelobte Jungfräulichkeit) zurückgewiesen
hatten, war sie (Maria) mit einem gerechten Mann verlobt, nicht damit er
ihr rauben sollte, was sie schon (Gott) gelobt hatte, sondern vielmehr,
damit er es vor Verletzung schützen sollte."(hl. Augustinus) - Bitte
ich die Jungfrau Maria, sie möge vielen Menschen die Sehnsucht nach
der ungeteilten Hingabe an den Willen Gottes im Priester- und Ordensstand
schenken?
Gebet: 0 Maria,
Du Königin der Jungfrauen. - Bitte für uns! Amen.
„Der Engel antwortete ihr: ,Der Heilige Geist wird über dich
kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb
wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.'"
Katechese: „Gott wollte, dass Jesus Christus eine wahre menschliche
Mutter, aber nur Gott selbst zum Vater hat, weil er einen Neuanfang machen
wollte, der nicht irdischen Kräften, sondern allein ihm zu verdanken
ist." (yc 80) Jesus leitet durch seine jungfräuliche Empfängnis
die neue Geburt ein, die im Hl. Geist durch den Glauben Menschen zu Kindern
Gottes macht. Die Teilhabe am göttlichen Leben kommt aus Gott. Dieses
Leben wird jungfräulich empfangen, denn es wird dem Menschen gänzlich
durch den Geist geschenkt, (vgl. kkk 505)
Überlegung: Der Mensch - obwohl er nicht allmächtig ist
- kann mit einem Funkpiloten Apparate aus der Ferne bedienen, ja sogar
Raketen genau ins Ziel steuern. - Ist
mir bewusst, dass Gott als allmächtiger Schöpfer unendlich viel
mehr vermag als der von Ihm geschaffene Mensch wie z.B. die Erschaffung
eines Menschen aus einer Jungfrau allein mit Seinem schöpferischen
Wort? - Danke ich Gott dafür, dass ich durch den Glauben an Jesus
an Seiner Neuschöpfung teilhaben darf?
Gebet: 0 Maria,
Du Bundeslade Gottes. - Bitte für uns! Amen.
11. Mai - Die Allmacht Gottes - Lkl,37
„Denn für Gott ist nichts unmöglich."
Katechese: Gottes Allmacht erstreckt sich auf alles, denn Gott,
der alles erschaffen hat, lenkt alles und vermag alles. Die Allmacht Gottes
ist auch liebend, denn Gott ist unser Vater; ferner ist sie geheimnisvoll,
denn einzig der Glaube vermag sie auch dann wahrzunehmen, wenn sie „ihre
Kraft in der Schwachheit" (2 Kor 12,9) erweist, (vgl. kkk 268) Überlegung:
In seinem Buch „Wunder sind Tatsachen" berichtet Wilhelm Schamoni von vielen
Wundern, die Gott auf die Fürsprache von Heiligen gewirkt, und die
in den Prozessakten eidlich belegt sind: Heilung von Blinden, Lahmen, Aussätzigen,
verschiedenster unheilbarer Krankheiten, Totenerweckungen, Brotvermehrungen,
Bilokation etc. - Glaube
ich daran, dass Gott auch heute außergewöhnliche Wunder wirken
kann?
Gebet: 0 Maria,
Du Mutter des Schöpfers. - Bitte für uns! Amen.
„Da sagte Maria: ,lch bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du
es gesagt hast.' Danach verließ sie der Engel."
Katechese Maria ermöglichte dem Hl. Geist das Wunder aller
Wunder: die Menschwerdung Gottes. Dabei war sie mehr als nur ein passives
Werkzeug Gottes. Sie gab Gott ihr Ja-Wort und somit ihre aktive Zustimmung.
- Die Erlösung der Menschheit durch Jesus Christus begann also mit
einer Anfrage Gottes und der freien Zustimmung eines Menschen. So wurde
Maria für uns die „Pforte des Heiles", (vgl. yc 84; 117) Überlegung:
„Du hast gehört, hl. Jungfrau, du sollst einen Sohn empfangen und
gebären ... Der Engel wartet auf deine Antwort;... Siehe, dir ist
der Preis unserer Erlösung angeboten. Wir werden sofort befreit, wenn
du zustimmst. Im ewigen Wort Gottes sind wir alle geschaffen, wir, die
wir sterben müssen. Durch ein kurzes Wort von dir sollen wir neu geschaffen
und dem Leben zurückgegeben werden. ... So liegt der ganze Erdkreis
dir zu Füßen und wartet auf deine Antwort... Was zögerst
du? ... Die Demut fasse sich ein Herz, die Ehrfurcht öffne sich im
Vertrauen.... Mach dich im Glauben auf, eile in Liebe und öffne ihm
durch dein Wort! - Und Maria sagt das Wort: ,Siehe, ich bin die Magd des
Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!"' (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Bin
ich mir bewusst, dass der Hl. Geist auch in meinem Leben Wunder wirken
kann, wenn ich mich vertrauensvoll und bereitwillig dem Willen Gottes hingebe?
- Weiß ich, dass Gott die Möglichkeit hat, Sein Leben in meinem
Leben zu führen, wenn ich wie Maria „Ja" sage? (vgl.
yc 479)
Gebet: 0 Maria,
Jungfrau, Du Magd des Herrn. - Bitte für uns! Amen.
Die Geburt Jesu
Bereits bei der Begrüßung ihrer Base Elisabeth offenbart sich das Kind im Schoß Marias als Herr: Er erfüllte Elisabeth und Johannes mit dem Hl. Geist. Maria — die Mutter des menschgewordenen Sohnes Gottes — gebar den sehnsüchtig erwarteten Messias, angebetet von den Hirten und Armen, abgelehnt vom König und den Reichen.
13. Mai - Maria - die Gesegnete - Lk 1,42
„Elisabeth rief mit lauter Stimme: »Gesegnet bist du mehr
als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.'"
Vom Erzengel Gabriel hatte Maria bei der Verkündigung ein Zeichen
erhalten: Elisabeth, obwohl unfruchtbar, hat in ihrem Alter noch einen
Sohn empfangen (vgl. Lk 1,36). Und nun eilte sie zu ihr, um jenes verheißene
Zeichen zu sehen. Bei der Begrüßung kam es zur ersten Begegnung
zwischen Jesus und Johannes, und zwar in den werdenden Müttern. Johannes
machte dabei einen Freudensprung, der in diesem Augenblick vom Hl. Geist
erfüllt und von der Erbsünde befreit wurde. Und Elisabeth - gesalbt
vom Hl. Geist - verkündete die von ihrem Kind bezeugte Wahrheit, dass
nämlich Maria nicht irgendein Kind empfangen hat, sondern Christus,
den Herrn. Im Jubel von Johannes dürfen wir nicht nur eine Privatangelegenheit
sehen, sondern den Jubel der ganzen Kirche über den Anbruch des Messiasreiches,
(vgl. Hans Buob) Überlegung: Gegrüßet seist du Maria, ...du
bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. - Betrachte
ich gerne beim Rosenkranzgebet die freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften
und glorreichen Geheimnisse des Lebens Jesu?
Gebet: 0 Maria,
Du Ursache unserer Freude. - Bitte für uns! Amen.
„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"
Katechese Als die frühe Christenheit darum stritt, wer Jesus
war, wurde der Titel „Theotokos" (= Gottesgebärerin) zum Erkennungszeichen
der rechtgläubigen Interpretation der Hl. Schrift: Maria hat
nicht nur einen Menschen geboren, der dann nach seiner Geburt Gott „geworden"
wäre, sondern schon in ihrem Leib ist ihr Kind der wahre Sohn Gottes.
Es geht bei dieser Frage nicht zuerst um Maria, sondern um die Feststellung,
dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich ist. (vgl. YC 82) Überlegung:
La Salette, Lourdes, Fätima etc. - viele Male kam Maria, die Mutter
unseres Herrn, zu uns Menschen. Es leitet sie ihre Liebe zu uns, besorgt
um das ewige Heil unserer Seele, aber auch um drohende Kriege oder Gefahren
abzuwenden. - Wer
sind wir, dass Maria, die Mutter des Herrn, immer wieder zu uns kommt?
- Danke ich Maria für ihre große Liebe, der unser Los und Schicksal
nicht gleichgültig ist, sondern ständig nach uns schaut, um uns
zu Jesus, ihrem Sohn, zu führen?
Gebet: O Maria,
Du Zuflucht der Sünder. - Bitte für uns! Amen.
15. Mai - Maria - Vorbild der Glaubenden - Lkl,45
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der
Herr ihr sagen ließ."
Katechese: Wir sehen Maria als einzigartige Gestalt des Glaubens,
die die alttestamentlichen Glaubenszeugen überragt. In der Antwort
Marias zeigte sich ihr Glaube an die Allmacht Gottes und Seine Wunderkraft.
Überlegung: „Der hl. Irenaus sagt, dass Maria ,in ihrem Gehorsam für
sich und das ganze Menschengeschlecht Ursache des Heils geworden ist'.
Deshalb sagen nicht wenige der alten Väter gern, ,dass der Knoten
des Ungehorsams der Eva gelöst worden sei durch den Gehorsam Marias;
und was die Jungfrau Eva durch den Unglauben gebunden hat, das habe die
Jungfrau Maria durch den Glauben gelöst'. Im Vergleich mit Eva nennen
sie Maria die ,Mutter der Lebendigen' und öfters betonen sie: ,Der
Tod kam durch Eva, das Leben durch Maria'." (LG 56) - Bitte
ich Maria um Glaubensgehorsam? - Wende ich mich in all meinen Verstrickungen
an Maria, die Knotenlöserin, und bitte sie darum, meine „Knoten" zu
lösen?
Gebet: O Maria,
Du Mutter aller Glaubenden. - Bitte für uns! Amen.
„Da sagte Maria: ,Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit
seiner Magd hat er geschaut.'"
Katechese: Das Magnificat ist kein Hymnus auf Maria, es ist ein
Hymnus von Maria auf die Güte, Allmacht und Treue des Herrn, der auf
Seine kleine, niedrige Magd, in der das alte und das neue Israel verkörpert
sind, ganz ohne ihr Verdienst herabgeschaut hat. (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: Maria lässt im Magnificat gleichsam den Lobpreis
auf ihre Person, den sie eben aus dem Mund Elisabeths vernommen hat, nicht
gelten. Sie gibt diesen Lobpreis sofort an eine neue Adresse weiter: Nicht
ich bin seligzupreisen, Gott ist dankbar hochzupreisen: „Hochpreiset meine
Seele den Herrn!" (ebd.) - Bete ich gerne mit dem Psalmisten: „Nicht uns,
o Herr, bring zu Ehren, nicht uns, sondern deinen Namen, in deiner Huld
und Treue!" (Ps n5,v? - Danke
ich dem Herrn für all meine Erfolge, dass ich Werkzeug in Seinen liebenden
und allmächtigen Händen sein darf?
Gebet: 0 Maria,
Du Spiegel der Gerechtigkeit. - Bitte für uns! Amen.
17. Mai - Marienverehrung - Lk 1,48b
„Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter."
Katechese: „Nur Gott darf angebetet werden. Aber Maria dürfen
wir als Mutter unseres Herrn verehren. ... Maria ist Geschöpf wie
wir. Im Glauben ist sie unsere Mutter. Und Eltern sollen wir ehren. Das
ist gut biblisch, denn Maria sagt selbst: ,Siehe, von nun an preisen mich
selig alle Geschlechter' (Lk 1,48b). So kennt die Kirche marianische Wallfahrtsorte,
Festtage, Lieder und Gebete, wie etwa den Rosenkranz. Er ist eine Kurzfassung
der Evangelien." (YC 149)
Überlegung: „Der Rosenkranz ist mein Lieblingsgebet. Er ist
ein wunderbares Gebet in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe." (sel. Johannes
Paul II.) - Begebe
ich mich beim Rosenkranzgebet in die Schule Marias, um Christus zu erfassen,
in Seine Geheimnisse einzudringen und seine Botschaft besser verstehen
zu können? - Statt mich der Gefahr östlicher Betrachtungsmethoden
auszusetzen, vertiefe ich mein Wissen um die kontemplative Gebetstradition
des Christentums und lerne von Maria, die das Leben und die Worte Jesu
stets im Herzen meditierte?
Gebet: 0 Maria,
Jungfrau von den Völkern gepriesen. - Bitte für uns! Amen.
„Maria gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen."
Katechese: „Jesus ist der einzige leibliche Sohn Marias. - Schon
in der frühen Kirche ging man von der dauernden Jungfräulichkeit
Marias aus, was leibliche Geschwister ausschließt. Im Aramäischen,
der Muttersprache Jesu, gibt es nur ein Wort für Bruder und Schwester,
Vetter und Cousine. Wo in den Evangelien von .Brüdern und Schwestern'
Jesu gesprochen wird, handelt es sich um nahe Verwandte Jesu." (YC 81)
Überlegung: Der Begriff „Erstgeborener" ist der biblische Ausdruck
dafür, dass die männliche Erstgeburt dem Herrn geweiht ist, wie
es bei Lukas (2,23) heißt, der sich auf Exodus (13,12) bezieht. Die
Bedeutung des Erstgeburtsrechts im Alten Testament ist schon als Hinweis
auf Christus „den Erstgeborenen" zu verstehen, der ganz Gott gehört,
denn alle Erstgeborenen gehören Gott (vgl. Num 3,13). (vgl. Hans Buob)
- Weiß ich,
dass die Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin am Glauben an die immerwährende
Jungfräulichkeit Marias, vor und nach der Geburt Jesu, festgehalten
haben?
Gebet: O Maria,
Du Mutter des Erlösers. - Bitte für uns! Amen.
19. Mai - Windeln-Todesbande - Lk 2,11-12
„Euch wurde heute ... der Retter geboren, er ist der Messias, der
Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt."
Katechese: Die Windeln bestanden damals aus langen, breiten Stoffstreifen.
Darin wurde das Kind vom Hals bis zu den Füßen eingewickelt
und erinnerte somit an eine winzige, lebendige Mumie. Die Geburtsgeschichte
nach Lukas will mit dem Kind „in Windeln gewickelt" gleich darauf hinweisen,
warum Gott Mensch geworden ist: nämlich Gott ist Mensch geworden,
um die Stricke des Todes auf Sich zu nehmen, denn nur so konnte Er uns
von den Banden des Todes befreien, (vgl. Phil Schmidt) Überlegung:
„Gott wird als Kind geboren und durch seine gewickelten Windeln löst
er die Banden der Sünde." (hl. Johannes v. Damaskus) - „Er wurde (bei
seiner Geburt) in Windeln gewickelt, aber bei seiner Auferstehung befreite
er sich von den gewickelten Banden des Grabes." (hl. Gregor v. Nazianz)
- „Er wurde in Windeln gewickelt, damit du von den Stricken des Todes befreit
wirst."(hl. Ambrosius) - Danke
ich Jesus, dass er mich vom ,Tod' erlöst hat?
Gebet: O Maria,
Du Pforte des Himmels. - Bitte für uns! Amen.
„Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen
Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn
zu weihen."
Katechese Nach den damaligen Vorschriften pilgerte Maria vierzig
Tage nach der Geburt Jesu zum Tempel, um ein Reinigungsopfer darzubringen.
Da außerdem Jesus der erste Sohn war, galt Er als Eigentum Gottes.
Deshalb wurde Er zum Priester gebracht und Gott geweiht. Überlegung:
„Das göttliche Kind wird zum Tempel unseres Herzens gebracht. ...
Mit Freude bekräftigen wir unseren Entschluss, in Nüchternheit
und Ernst zu leben, um die Habsucht durch die Gnade des Geschenks zu überwinden
und die Güter der Erde für die Sache des Evangeliums ... einzusetzen.
Wir
wollen in Liebe die Keuschheit des Leibes und die Reinheit des Geistes
bewahren und mit ungeteiltem Herzen für die Ehre Gottes und das Heil
der Menschen leben. Auf diesem Weg begleite uns Maria, die Jungfrau und
Mutter, der heiligste Tempel Gottes. Sie stehe uns besonders bei in der
Stunde der Prüfung." (sei. Johannes Paul II.)
Gebet: 0 Maria,
Du Kelch der Hingabe. - Bitte für uns! Amen.
21. Mai - Maria - die Schmerzensmutter - Lk 2,34-35
„Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: er wird
ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler
Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele
dringen.'"
Katechese: „Maria war total ansprechbar und offen für Gott.
So konnte sie durch das Wirken des Hl. Geistes die,Mutter Gottes' werden
- und als Mutter Christi auch die Mutter der Christen ... - Vom Hl.
Geist gestärkt, ging sie mit Jesus durch dick und dünn, bis unter
das Kreuz. Dort hat Jesus sie uns allen zur Mutter gegeben." (YC 117)
Überlegung: Die sieben Schmerzen Marias sind: Darstellung Jesu
im Tempel mit der Weissagung Simeons; Flucht nach Ägypten vor dem
Kindermörder Herodes; Verlust des zwölfjährigen Jesus im
Tempel; Begegnung Jesu und Seiner Mutter am Kreuzweg; Kreuzigung und Sterben
Jesu; Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria; Grablegung
Jesu.
Gebet: O Maria,
Du Trost der Betrübten. - Bitte für uns! Amen.
„Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz ... vorschreibt,
kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück."
Katechese: „Jesus wollte das normale Leben mit uns teilen und unseren
Alltag damit heiligen. Jesus war ein Kind, das von seinen Eltern Liebe
und Zuneigung empfing und von ihnen erzogen wurde. ...Er gehörte einer
jüdischen Dorfgemeinschaft an und nahm an den religiösen Ritualen
teil; er erlernte einen Handwerksberuf und musste sich darin bewähren."
(YC 86) Überlegung: „Wir sind gekommen, um von neuem auf das Beispiel
Christi aufmerksam zu machen, der dreißig Jahre lang in Nazaret gearbeitet
und ein Handwerk ausgeübt hat. Unter den Händen Christi wird
die Arbeit -eine berufliche Arbeit, wie sie Millionen Menschen in der ganzen
Welt verrichten - zu einem göttlichen Werk, zu einer Erlösungstat
und zu einem Weg des Heiles." (hl. Josemaria Escriva) - Bemühe
ich mich, einen Weg zu finden, in der Gott verbundenen Erfüllung der
tausend kleinen Dinge des Alltags? - Tue ich meine Arbeit gern, als wäre
sie für Jesus? (vgl. Kol 3,23)
Gebet: 0 Maria,
Mutter des guten Rates. - Bitte für uns! Amen.
23. Mai - Die Suche nach JESUS - Lk2,48
„Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine
Mutter sagte zu ihm: ,Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und
ich haben dich voll Angst gesucht.'"
Katechese Maria und Josef haben bei der Wallfahrt das zwölfjährige
Jesuskind im Tempel verloren. Erst nach drei Tagen und drei Nächten
fanden sie es im Tempel. - Das oben zitierte Wort Marias kam aus ihrem
Leid erfüllten, besorgten, suchenden Mutterherzen. Man spürt
ihre bange Sorge, ihren Sohn vielleicht gar bald für immer verlieren
zu müssen. Das Verlieren des so geliebten Sohnes in der Kreuzigung
und dreitägigen Grabesruhe wurde vorausfühlend erahnt, (vgl.
Ferdinand Holböck) Überlegung: „Diese Warum-Fragen, die keine
menschlich verstehbare Antwort erhalten, sind harte Proben des Glaubens.
Das aber ist der wahre Glaube, der auch in die unbegreiflichen Geheimnisse
des geheimnisvollen Gottes hineinglaubt, dessen Gedanken nicht unsere Gedanken,
dessen Wege nicht unsere Wege sind." (ebd.)
Gebet: 0 Maria,
Du Hilfe der Christen. - Bitte für uns! Amen.
„Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und
dachte darüber nach."
Katechese: „Der Evangelist Lukas beschreibt Maria als die stille
Jungfrau, die ohne Unterlass dem ewigen Wort lauscht, das im Wort Gottes
lebt. Maria bewahrt in ihrem Herzen die Worte, die von Gott kommen, und
indem sie sie wie ein Mosaik zusammensetzt, lernt sie, sie zu verstehen.
In ihrer Schule wollen auch wir lernen, aufmerksame und fügsame Jünger
des Herrn zu werden." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Der Gerechte kaut die geistliche Speise immer
wieder, indem er das göttliche Wort stets im Munde führt." (hl.
Clemens v. Alexandria) - „Das Wort Gottes muss in uns wirksam werden, muss
im Innersten bewahrt werden, sowie das Kamel seine Nahrung speichert und
wieder kaut, damit das Wort schließlich in Fleisch und Blut übergeht
und so von Innen her im konkreten Leben zum Tragen kommt." (hl. Antonius,
der Einsiedler) - Bitte
ich vor dem Lesen der Hl. Schrift den Hl. Geist um Sein Licht, damit Er
meinem Geist das Verständnis für das Wort Gottes öffnet?
Gebet. 0 Maria,
Du Sitz der Weisheit. - Bitte für uns! Amen.
25. Mai - Die Erfüllung des Willens Gottes - Lk8,21
„Er erwiderte:,Meine Mutter und meine Brüder sind die, die
das Wort Gottes hören und danach handeln/"
Katechese. Mit diesen Worten verwies Jesus darauf, dass nicht die
Blutsverwandtschaft mit der irdischen Familie das Wichtigste ist, sondern
die neue „Blutsverwandtschaft" mit Ihm, durch die gläubige Aufnahme
Seines Wortes. Im Abendmahlsaal stiftete Er für alle Zeiten den Neuen
Bund und sozusagen Seine Neue Familie durch Sein Heiliges Blut, das Er
für uns am Kreuzesholz vergossen hat.
Überlegung: „Seliger ist Maria im Empfangen des Glaubens an
Christus als in der Empfängnis des Fleisches Christi." (hl. Augustinus)
- Lerne ich von Maria,
die nicht nur Jesus in ihrem keuschen Schoß getragen hat, sondern
auch Seine Worte, den Willen des VATERS, vollkommen erfüllt hat? -
Nehme ich mir die Carabinieri in Italien zum Vorbild, welche die Treue
zu den Staatsgesetzen höher stellen als die Gefühle zur eigenen
Familie, wenn diese sich in verbrecherische Handlungen einlassen?
Gebet: 0 Maria,
Du geheimnisvolle Rose. - Bitte für uns! Amen.
Maria, Mutter und Königin
Schon zu Lebzeiten sorgte sich Maria um das Wohl der Menschen und
bat Jesus um Seine Hilfe. Am Kreuz schenkte Jesus uns schließlich
Maria, Seine Mutter, uns zur Mutter. Im Himmel sorgt sie sich voller Güte
um ihre Kinder.
26. Mai - Die Fürsprache Marias - Joh 2,2-3
„Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als
der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: ,Sie haben keinen Wein
mehr.'"
Katechese. Maria bat Jesus um Sein erstes Wunder. Zuvor hatte Er
noch kein Wunder gewirkt, denn Er hatte ja Seine Gottheit abgestreift (vgl.
Phil 2,7). Er war zwar Gott und Mensch in einer Person, hat aber die Gottheit,
also die Fähigkeiten und Eigenschaften Gottes, nicht in Anspruch genommen.
Vielmehr gab Ihm der Geist Gottes zu erkennen, was die Menschen in den
Herzen bewegte und nutzte Ihn als Werkzeug. Nun, auf die Bitte Marias hin,
wirkte der Geist Gottes in Ihm als erstes Zeichen Seiner göttlichen
Macht das Wunder bei der Hochzeit zu Kana, wo Jesus Wasser - in Überfülle
- in Wein verwandelte, (vgl. Hans Buob) Überlegung: „Mein Geheimnis
besteht darin: Ich gebe Ihnen niemals eine Ermahnung, ohne zuvor die Mutter
Gottes angerufen zu haben. Ich bitte sie darum, mir zu zeigen, was für
Sie am förderlichsten ist; ich selbst bin oft erstaunt über die
Dinge, die ich Ihnen beibringe. Ich fühle einfach, dass ich in dem,
was ich sage, nicht fehl gehe und dass der Herr selbst durch meinen Mund
redet." (hl. Therese v. Lisieux) - Bitte
ich Maria um ihre Fürsprache, da sie als Braut des Hl. Geistes am
Besten spürt, was ich wirklich brauche?
Gebet: 0 Maria,
Du Königin vom heiligen Rosenkranz. - Bitte für uns! Amen.
„Jesus erwiderte ihr: ,Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde
ist noch nicht gekommen.'"
Katechese Wir dürfen davon ausgehen, dass Maria nicht etwas
Gewöhnliches von Jesus erwartete, wie z.B. Wein aus dem Nachbarort
zu holen, sondern etwas Messianisches, also ein Wunder. Deshalb antwortete
Er ihr mit der Frage: Was ist deine Sache als Meine natürliche Mutter?
Du bittest ja nicht um etwas Natürliches, sondern um etwas Übernatürliches,
(vgl. Hans Buob) - Doch bewegt, von der Liebe des Hl. Geistes, die in ihrem
Unbefleckten Herzen brannte, wirkte Er Sein erstes Wunder. Überlegung:„Rufe
nur mit Andacht zu Maria, sie wird deine Not nicht unbeachtet lassen, da
sie barmherzig, ja die Mutter der Barmherzigkeit ist." (hl. Bernhard v.
Clairvaux) - Ist mir
bewusst, dass Jesus auf die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens
doch noch ein Wunder wirken würde, selbst dann, wenn ich es mit dem
Herrgott ganz verscherzt hätte?
Gebet: 0 Maria,
Du Königin des Friedens. - Bitte für uns! Amen.
28. Mai - Ganzhingabe - Joh 2,5
„Seine Mutter sagte zu den Dienern: ,Was er euch sagt, das
tut!'"
Katechese: Auf die scheinbare Zurückweisung ihres Sohnes reagiert
Maria entsprechend ihrer vollkommenen Hingabe an den Willen Gottes.
Sie sagt den Dienern sozusagen: Wenn Er euch nichts sagt, dann tut nichts,
wenn Er euch etwas sagt, dann tut es. Sie überlässt alles vollkommen
Jesus. Und Jesus reagiert mit einem maßlosen Geben: Er lässt
die Krüge füllen bis an den Rand. (vgl. Hans Buob)
Überlegung: „Maria wendet sich an uns und sagt: Hab keine Angst
vor Ihm! Hab Mut, das Wagnis des Glaubens einzugehen! Hab Mut, dich auf
das Wagnis der Güte einzulassen! Lass dich für Gott gewinnen,
dann wirst du sehen, dass gerade dadurch dein Leben weit und hell wird,
nicht langweilig, sondern voll unendlicher Überraschungen, denn
Gottes unendliche Güte erschöpft sich niemals!" (Benedikt xvi.)
- Wage ich es - wie Maria und mit ihrer Hilfe - mich ganz dem Willen des
Himmlischen VATERS hinzugeben? - Zwinge ich Gott im Gebet meinen Willen
auf, oder bin ich bereit, Ihn entscheiden zu lassen, was für mich
gut und heilsam ist?
Gebet: 0 Maria,
Du Königin der Apostel und Bekenner. - Bitte für uns! Amen.
„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte,
sagte er zu seiner Mutter: ,Frau, siehe, dein Sohn!'"
Katechese „Maria ist unsere Mutter, weil Christus, der Herr, sie
uns zur Mutter gab. ,Frau, siehe, dein Sohn!... Siehe, deine Mutter!' (Joh
19,26-27) Diese Worte, die Jesus vom Kreuz herab zu Johannes sprach, sind
von der Kirche immer als ein Anvertrauen der ganzen Kirche an Maria verstanden
worden. So ist Maria auch unsere Mutter. Wir dürfen sie anrufen und
um Fürbitte bei Gott bitten." (YC 85)
Überlegung: Auf dem Bild einer Medaille wird Maria dargestellt,
die an jedem Finger einen Ring trägt; von einigen Ringen gehen Strahlen
aus, von anderen nicht. Sie stellen Symbole dar für die Gnaden, die
ihr der Herr für die Menschen gegeben hat: die strahlenden sind die,
um die sie gebeten wird; die matten sind die, um die sie nicht gebeten
wird und die sie daher auch nicht weitergeben kann. - Weiß
ich, dass Maria nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch die Mutter des
fortlebenden Christus, die Mutter der Kirche ist, und das in alle Ewigkeit?
(vgl. Hans Buob)
Gebet: 0 Maria,
Du Königin der Engel und Heiligen. - Bitte für uns! Amen.
30. Mai - Maria erbittet uns den Heiligen Geist - Apg1,14
„Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den
Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu..."
Katechese: „Dass Maria hilft, ist eine Erfahrung seit Anfang der
Kirche. Millionen von Christen bezeugen es. - Als Mutter Jesu ist Maria
auch unsere Mutter. Gute Mütter treten immer für ihre Kinder
ein. Diese Mutter erst recht. Schon auf Erden setzte sie sich bei Jesus
für andere ein; ...Im Pfingstsaal betete sie in der Mitte der Jünger.
Weil ihre Liebe zu uns nie aufhört, können wir sicher sein, dass
sie in den beiden wichtigsten Momenten unseres Lebens für uns
eintritt: Jetzt und in der Stunde unseres Todes'." (YC 148) Überlegung:
„Ruft einer nur: ,Maria!' - selbst wenn er aus tiefster Finsternis, Trockenheit
oder Sünde fleht - welchen Widerhall findet er in ihrem so liebevollen
Herzen." (hl. Maximilian Kolbe) - Bitte
ich Maria und mit ihr um das höchste Geschenk Gottes an uns Menschen,
um den Hl. Geist?
Gebet: O Maria,
Du Kelch des Hl. Geistes. - Bitte für uns! Amen.
„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit
der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein
Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt."
Katechese „Maria ist die Mutter Gottes. Sie war auf Erden wie kein
anderer Mensch mit Jesus verbunden - eine Nähe, die auch im Himmel
nicht aufhört. Maria ist die Königin des Himmels und uns
in ihrer Mütterlichkeit ganz nah. - Weil sie sich mit Leib und Seele
und vollem Risiko einem gefährlichen, wenn auch göttlichen
Unternehmen anvertraute, wurde Maria auch mit Leib und Seele in den Himmel
aufgenommen. Wer wie Maria lebt und glaubt, kommt in den Himmel." (YC 147)
Überlegung: „Wir haben eine Mutter im Himmel. Weil sie in Gott
und mit Gott ist, ist sie jedem von uns nahe, sie kann unsere Gebete hören,
sie kann uns mit ihrer mütterlichen Güte helfen, und sie ist
uns, wie der Herr gesagt hat, als,Mutter' gegeben, an die wir uns in jedem
Augenblick wenden können." (Benedikt xvi.) - Weiß
ich, dass die Sonne, mit der Maria bekleidet ist, das Symbol für Christus
ist, der ihr den Glanz verleiht, der Mond zu ihren Füßen die
Kirche darstellt und die zwölf Sterne das Gottesvolk symbolisiert?
- Weihe ich mich - wie Maria es in Fatima wünscht - ganz ihrem Unbefleckten
Herzen, denn nur wenn sie volles Verfügungsrecht über uns hat,
kann sie ihren Heilsauftrag erfüllen und durch uns der Schlange (=
Satan) den Kopf zertreten? (vgl. Hans Buob)
Gebet: O Maria
Königin, aufgenommen in den Himmel. - Bitte für uns! Amen.
Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben
Die Erlöserleiden Jesu
Ich glaube an Jesus Christus, der gelitten hat. Das ganze Leben Jesu stand unter der Sendung, die von Gott getrennte Menschheit heimzuholen und aus der Macht des Satans und des ewigen Todes zu befreien. So war es stets Jesu Bestreben, das Werk des VATERS zu vollbringen, die Bluttaufe zu vollziehen und so den Kelch der Leiden bis zur Neige zu trinken, um uns zu erlösen.
7. Juni - JESUS - das Lamm Gottes - Joh 1,29
„Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: ,Seht,
das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.'"
Katechese: „Analog zum lebensrettenden Blut des Lammes beim Auszug
der Israeliten aus Ägypten (Ex 12) ist Jesus das wahre Paschalamm,
das die Menschheit aus ihrer Verstocktheit in Tod und Sünde erlöst
hat." - „Damals in Ägypten war es das ,Blut des Lammes', das die Israeliten
vor dem Todesengel bewahrte. Nun würde er selbst das Lamm sein, dessen
Blut die Menschheit aus dem Tod errettet. Denn Tod und Auferstehung Jesu
ist der Beweis dafür, dass man sterben kann und trotzdem das Leben
gewinnt."
(YC171)
Überlegung: „Ich begehre, ja ich begehre die Rettung der Seelen.
Hilf mir, meine Tochter, Seelen zu retten. Vereinige deine Leiden mit meinen
Leiden und opfere sie dem Himmlischen Vater für die Sünder auf."
(Jesus zur hl. Sr. Faustina, W32) - Ahme
ich Jesus nach, der in Seinem ganzen Leben den Willen des VATERS in allem
erfüllt hat und nicht vor den Opfern zurückgescheut ist, um die
unsterblichen Seelen für die Ewigkeit zu retten?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Opferlamm für uns Sünder. - Erbarme Dich unser!
„Jesus antwortete ihnen: »Reißt diesen Tempel nieder,
in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.'"
Katechese: Der Tempel ist für Jesus der vorzüglichste
Ort der Begegnung mit Gott, die Wohnung Seines VATERS, das Haus des Gebets
(vgl. kkk 584). Jesus identifizierte sich sogar mit dem Tempel, indem er
sich selbst als die endgültige Wohnung Gottes unter den Menschen bezeichnete."
(KKK 586) „ Wenn er dessen Zerstörung ankündigt, bekundet er
darin seinen gewaltsamen Tod und den Eintritt in eine neue Epoche der Heilsgeschichte,
in der sein Leib der endgültige Tempel sein wird." (KKK 593) Überlegung:
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch
wohnt?"(i Kor3,i6) - Ist
mir bewusst, dass ich durch die Taufe zum Tempel Gottes geworden bin, in
dem der Dreifaltige Gott Seine Wohnung genommen hat? - Lebe ich bewusst
in der Anwesenheit Gottes und verwandle mein ganzes Leben in einen innigen
Lobpreis Gottes?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du heiliger Tempel Gottes. - Erbarme Dich unser!
3. Juni - Die Stunde der Hingabe - Joh 12,27-28a
„Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen:,Vater,
rette mich aus dieser Stunde?' Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen:,Vater,
verherrliche deinen Namen!'"
Katechese: „Zum gewaltsamen Tod Jesu kam es nicht durch tragische
äußere Umstände. Jesus wurde ,nach Gottes beschlossenem
Willen und Vorauswissen hingegeben' (Apg 2,23). Damit wir - Kinder der
Sünde und des Todes - das Leben haben, hat der Vater im Himmel,den,
der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht' (2 Kor
5,21). Die Größe des Opfers, das Gott, der Vater, von seinem
Sohn verlangte, entsprach der Größe der Hingabe Christi. ...
Von beiden Seiten ist es Liebe, die sich im Äußersten des Kreuzes
bewährte." (YC 98)
Überlegung:„Wisse, meine Tochter, dass dein tägliches,
stilles Leiden in voller Hingabe an Meinen Willen, viele Seelen in den
Himmel führt; und wenn du meinst, dass das Leiden deine Kräfte
übersteigt, schau auf meine Wunden, dann wirst du dich über Verachtung
und Urteil der Menschen erheben. Die Betrachtung meines Leidens wird dir
helfen, über alles erhaben zu sein." (Jesus zur hl. Sr. Faustina,
1184) - Ergebe ich
mich gerne in Gottes hl. Willen?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Zelt des Allerhöchsten. - Erbarme Dich unser!
Überlegung: „Um uns aus dem Tod zu retten, begab sich Gott
auf eine gefährliche Mission: Er schleuste ein Medikament der Unsterblichkeit'
(Ignatius v. Antiochien) in unsere Welt des Todes ein - seinen Sohn Jesus
Christus. Vater und Sohn waren untrennbare Verbündete in dieser Mission,
bereit und voller Sehnsucht, aus Liebe das Äußerste für
den Menschen auf sich zu nehmen. Gott wollte einen Tausch vollziehen, um
uns für immer zu retten. Er wollte uns sein ewiges Leben geben, damit
wir seine Freude genießen, und wollte unser Sterben, unsere Verzweiflung,
unsere Verlassenheit, unseren Tod erleiden,... Seit Christus für uns
gestorben ist, können wir unseren Tod gegen sein Leben tauschen."
(YC 98)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Sühne für unsere Sünden. - Erbarme Dich unser!
S.Juni - Die Erhöhung JESU - Joh 12,32
„Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu
mir ziehen."
Katechese: „Das Kreuz, an dem Jesus schuldlos grausam hingerichtet
wurde, ist der Ort der äußersten Erniedrigung und Verlassenheit.
Christus, unser Erlöser, wählte das Kreuz, um die Schuld
der Welt zu tragen und das Leid der Welt zu leiden. So hat er die Welt
durch seine vollkommene Liebe wieder zu Gott heimgeholt." (YC wi)
Überlegung: „Gott breitet am Kreuz seine Hände aus, um
die äußersten Enden des Universums zu umarmen." (hl. Cyrill
v. Jerusalem) - „Um drei Uhr flehe meine Barmherzigkeit an, besonders für
die Sünder. Vertiefe dich wenigstens kurz in mein Leiden, vor allem
in meine Verlassenheit während des Sterbens. Das ist die Stunde der
großen Barmherzigkeit für die Welt. ...In dieser Stunde versage
ich nichts der Seele, die mich durch mein Leiden bittet." (Jesus
zur hl. Faustina, 1320) - Bitte
ich Jesus, dass Er durch Seine Verlassenheit und Demut mich von Gottlosigkeit
und Stolz befreien möge?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Rettung aller, die auf Dich hoffen. - Erbarme Dich unser!
98
Die Hohenpriester „werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden
übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und
töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen."
Katechese: „Dreimal hatte Jesus sein Leiden und seinen Tod angekündigt,
ehe er bewusst und freiwillig (Lk 9,51) zum Ort seines Leidens und seiner
Auferstehung ging." (YC94)
Überlegung:„Im Sterben am Kreuz dachte ich nicht an mich, sondern
an die armen Sünder und betete für sie zum Vater. Ich will, dass
deine letzten Augenblicke Meinen am Kreuz ganz ähnlich werden. Es
gibt nur einen Preis, für den man Seelen erkauft - das sind Leiden,
die mit meinen Leiden am Kreuz verbunden sind. Reine Liebe versteht diese
Worte, leibliche Liebe wird sie nicht begreifen." (Jesus zur hl. Sr. Faustina,
324) - Weiß
ich, dass ich das Leid nicht suchen soll; aber wenn es auf mich zukommt,
dann kann es für mich einen Sinn bekommen, wenn ich meine Leiden mit
den Leiden Jesu vereinige und für die Rettung der Seelen aufopfere?
(vgl. YC 102)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Sehnsucht der Schöpfung von Anbeginn. - Erbarme Dich unser!
7. Juni - Das Paschamahl - Lk 22,15
„Jesus sagte zu ihnen: ,lch habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem
Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.'"
Katechese: „Jesus wählte das Paschafest seines Volkes Israel
als Sinnbild für das, was in Tod und Auferstehung mit ihm geschehen
sollte. Wie das Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens befreit wurde,
so befreit uns Christus aus der Sklaverei der Sünde und von der Macht
des Todes." (YC 95) So nahm Er beim Letzten Abendmahl sein Erlöseropfer
vorweg und vergegenwärtigt es in jedem Hl. Messopfer bis ans Ende
der Zeiten. Überlegung: „Während der hl. Messe sah ich Jesus
als Gekreuzigten. Jesus war ans Kreuz genagelt und in großen Schmerzen....
0 welch furchtbare Geheimnisse geschehen während der hl. Messe. ...
Mit
welcher Andacht sollten wir hinhören und teilnehmen an diesem Sterben
Jesu. Eines Tages werden wir erkennen, was Gott für uns in jeder hl.
Messe tut und welches Geschenk Er in ihr für uns bereitet. Allein
Seine göttliche Liebe konnte sich zu einem solchen Geschenk entschließen."
(hl. Sr. Faustina)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, unendlich erhaben. - Erbarme Dich unser!
„Er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es
ihnen mit den Worten: ,Das ist mein Leib, der für euch hingegeben
wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!'"
Katechese: „Jesus zeigte seine Liebe bis zur Vollendung in dreifacher
Weise: Er wusch seinen Jüngern die Füße und zeigte, dass
er unter uns ist wie der, der bedient (vgl. Lk 22,27). Er nahm sein erlösendes
Leiden zeichenhaft voraus, indem er über die Gaben von Brot und Wein
die Worte sprach:,Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.'
(Lk 22,19). Auf diese Weise setzte er die Heilige Eucharistie ein. Indem
Jesus die Apostel aufforderte:,Tut dies zu meinem Gedächtnis!' (1
Kor 1 1,24b), machte er sie zu Priestern des Neuen Bundes." (YC 99)
Überlegung: „Das hl. Messopfer ist der höchste Gottesdienst.
Es ist die geheimnisvolle, unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers
Jesu Christi." (Pius XII) - Empfange
ich gerne die Erlösergnaden Jesu in der Hl. Messe?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, aus dessen Gnade wir alle empfangen. Erbarme Dich unser!
9. Juni - Die Todesangst JESU - Mk 14,36
„Er sprach: ,Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen
Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.'"
Katechese: „Da Jesus wahrer Mensch war, empfand er am Ölberg
wahrhaft menschliche Todesangst. - Mit denselben menschlichen Kräften,
die wir alle besitzen, musste Jesus um innere Zustimmung zum Willen des
Vaters kämpfen, sein Leben für das Leben der Welt zu geben. In
seiner schwersten Stunde von aller Welt und sogar seinen Freunden verlassen,
rang sich Jesus zu einem Ja durch." (YC wo)
Überlegung: Die ganze Hl. Dreifaltigkeit hat die Erlösung
der in Sünden verlorenen Welt beschlossen. Jesus hat sich im Hl. Geist
der Liebe dem VATER angeboten, das Schöpfungswerk am Kreuz zu vollenden,
und der VATER hat es Ihm im gleichen Geist der Liebe gestattet. Niemand
stelle sich vor, Gott, der VATER, habe Seinen Sohn ans Kreuz geschickt,
um die Gerechtigkeit zwischen Himmel und Erde wiederherzustellen. Alles
ist ein Werk freier Liebe und Gnade, (vgl. Hans Urs v. Balthasar) - Weiß
ich, dass die lauen Seelen das Herz Jesu am schmerzlichsten verwunden und
Er wegen ihnen die obige bittere Klage zum VATER ausgerufen hat?(vgl.
hl. Sr. Faustina, 1228)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Abgrund aller Tugenden. - Erbarme Dich unser!
Der Kreuzweg Jesu
Ich glaube an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde. Im Kreuz, dem Zeichen der Liebe Gottes, ist unser Heil und unsere Erlösung begründet. In den Leiden Jesu offenbart sich die Liebe Jesu, der uns bis zum Ende geliebt hat.
10. Juni - Verrat und Gefangennahme JESU - Joh 18,12-13a
„Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden
nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zuerst zu Hannas."
Katechese: Einige Male hatten die Hohenpriester versucht, Jesus
festnehmen zu lassen, doch immer wieder entzog Er sich ihrem Zugriff, denn
Seine Stunde der Sühneleiden war noch nicht gekommen (vgl. Joh 7,30;
10,39). Noch bei der Gefangennahme im Ölgarten - verraten von Seinem
Jünger Judas - zeigte Jesus Seine Hoheit, so dass die Soldaten vor
Ihm zu Boden stürzten. Die Häscher konnten Ihn nur deshalb gefangen
nehmen, weil Er sich freiwillig hingegeben hat (vgl. Joh 10,18). Überlegung:
„In Judas ist mit nackter Schrecklichkeit herausgekommen, was überall
um Jesus als Möglichkeit lebte. Im Grunde hat keiner von ihnen viel
Ursache, sich über Judas zu erheben. Auch wir haben keine. ... Der
Verrat an Gott ist uns allen furchtbar nahe. Was kann ich denn verraten?
Das, was sich meiner Treue anvertraut hat. Gibt es viele Tage in unserem
Leben, an dem wir ihn, unser bestes Wissen, unser heiligstes Gefühl,
unsere Pflicht, unsere Liebe nicht für eine Eitelkeit, für eine
Sinnlichkeit, für einen Gewinn, für eine Sicherheit, für
einen Hass, für eine Rache preisgegeben haben?" (Romano Guardini)
- Bitte ich Maria,
sie möge mich davor bewahren, Jesus zu verraten? - Danke ich Jesus,
dass Er durch Seine freiwillige Gefangennahme mich aus der Gefangenschaft
des Teufels befreit hat?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, in dem die ganze Fülle der Gottheit wohnt. - Erbarme Dich unser!
„Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: ,Er hat Gott gelästert!
Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung
selbst gehört. Was ist eure Meinung?' Sie antworteten: ,Er ist schuldig
und muss sterben.'"
Katechese. „Niemand darf ,den Juden' eine Kollektivschuld am Tod
Jesu geben. Was die Kirche mit Sicherheit bekennt, ist hingegen die Mitschuld
aller Sünder am Tod Jesu." (YC 97)
Überlegung: „Dämonen sind nicht die, die ihn gekreuzigt
haben, sondern du, der du ihn zusammen mit ihnen gekreuzigt hast und immer
noch kreuzigst, indem du dich in Lastern und Sünden vergnügst."
(hl. Franz v. Assisi) - Ist
mir bewusst, dass Jesus schließlich nicht von Menschen zum Kreuzestod
gezwungen wurde, sondern allein von Seiner Erlöserliebe zu uns? -
Danke ich Jesus, dass Er bei der Hingabe Seines Lebens um uns alle gewusst,
uns alle geliebt und durch Sein Leiden für uns Erlösung, Wiedergutmachung,
Sühne und Genugtuung geleistet hat? (vgl. kkk 616)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, voll Güte und Liebe. - Erbarme Dich unser!
12. Juni - Die Verhöhnung des Antlitzes JESU - Mt 26,67
„Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten
ihn."
Katechese: Auf der rechten Wange kann man außer den Wunden
auch etwas von den Spuren der eisengepanzerten Hand bemerken, die ihn im
Hause des Annas so grausam geschlagen hatte, und auf der anderen Seite
mehrere Flecken von Speichel. Die Nase ist zerschlagen und blutend, der
Mund offen und blutend, die Zähne eingestoßen, der Bart und
die Haare an mehreren Stellen ausgerauft. (Tuch des hl. Antlitzes).
Überlegung: „O mein Herr, präge
Dein Bild meiner Seele ein!... Lass meiner Seele Antlitz Deine Züge
tragen: Blutüberströmt, von den Häschern zerschlagen, und
die Stirne mit Dornen gekrönt, voll Wunden, dieses heilige Antlitz
so ganz zerschunden. Doch voll Hoheit und Würde und heiliger Ruh'....
O Jesus, unter den verspieenen, entstellten Zügen Deines blutigen
Antlitzes erkenne ich Deine unendliche Liebe zu mir. Entflamme mich mit
Deiner Liebe, dass ich bald dazu gelangen möge, Dein glorreiches Antlitz
im Himmel zu schauen!" (tägliches Gebet der hl. Therese v.
Lisieux)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, mit Schmach gesättigt. - Erbarme Dich unser!
„Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln."
Katechese: „Ich sah Jesus von Seinen Kleidern entblößt,
an einen Pfahl gebunden. Sogleich begann die Geißelung. Ich sah vier
Männer, die den Herrn abwechselnd mit Geißelhieben belegten.
... Der Herr sagte zu mir: ,lch leide einen noch größeren Schmerz,
als den du siehst.' Und Jesus gab mir zu erkennen, für welche Sünden
Er sich der Geißelung hingab - es sind Sünden der Unreinheit."(hl.
Sr. Faustina)
Überlegung: „Jesus sagte zu mir: ,Schau und siehe das menschliche
Geschlecht im gegenwärtigen Zustand.' Im gleichen Moment erblickte
ich furchtbare Dinge: Die Henker ließen vom Herrn ab und zur Geißelung
traten andere heran. Sie ergriffen Peitschen und schlugen ohne Erbarmen
auf den Herrn ein. Es waren Priester, Ordensleute, ... und weltliche Personen
verschiedenen Alters und verschiedenen Standes. Alle ließen ihre
Wut am unschuldigen Jesus aus. ... Als Ihn die oben erwähnten Seelen
geißelten, schloß Jesus Seine Augen und ein stilles aber sehr
schmerzliches Stöhnen entrang sich Seinem Herzen."(hl. Sr. Faustina)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, wegen unserer Missetaten zerschlagen. - Erbarme Dich unser!
14. Juni - Die Dornenkrönung JESU - Joh 19,2
„Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm
auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um."
Katechese: „Die Dornenkrone, ins Blut getrieben, macht Jesus zum
König des Hohns: Sei gegrüßt, König der Juden! Mit
Schlägen verwunden sie sein Haupt. Und sie ohrfeigen ihn und spucken
ihn an. Mit Dornen gekrönt und mit Lumpen aus Purpur bekleidet wird
Jesus den Juden vorgeführt: ,Ecce homo!' "Seht, welch ein Mensch!"
(hl. Josemaria Escriva).
Überlegung: „Meine Dornenkrone hat mir mehr Leiden bereitet
als all meine anderen Wunden. Nach Getsemani war sie mein grausamstes Leiden.
-Ziehe die Dornen aus meinem Haupt, indem du meinem Vater die Verdienste
meiner Wunden für die Sünder aufopferst. - Für
einen Augenblick, währenddessen ihr hier unten diese Dornenkrone aufmerksam
betrachtet, schenke ich euch eine ewige Krone." (Jesus zu Sr.
Martha Chambon) - Ist
mir bewusst, dass ich mit Stolz das Haupt Jesu mit Dornen durchsteche?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du König und Mitte aller Herzen. - Erbarme Dich unser!
„Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen,
und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos,
auf hebräisch Gabbata, heißt."
Katechese: Der Richter aller Welt steht zerschlagen und geschändet,
ohnmächtig vor dem weltlichen Richter. Pilatus ist halbherzig. Seine
eigene Stellung, sein Selbst ist ihm wichtiger als das Recht. So wird Gerechtigkeit
zertreten aus Feigheit und Trägheit des Herzens, aus Furcht vor dem
Diktat der herrschenden Meinungen. Die leise Stimme des Gewissens wird
übertönt vom Geschrei der Menge. Die Halbherzigkeit, die Menschenfurcht
gibt dem Bösen die Macht, (vgl. Benedikt xvi.)
Überlegung: Der hl. Petrus verleugnete Jesus ebenso aus Feigheit,
er fluchte und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet
(vgl. Mk 14,71). - Bitte
ich Jesus um Mut, dass ich entschieden für die Wahrheit und die Gerechtigkeit
eintrete? - Trifft es auch mich mitten ins Herz (vgl. Apg 2,37), wenn ich
Jesus oft aus Menschenfurcht verraten habe?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, bis zum Tode gehorsam. - Erbarme Dich unser!
16.Juni - JESUS trägt Sein Kreuz - Johl9,17
„Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe,
die auf hebräisch Golgota heißt."
Katechese: „Jesus, der wahre König, herrscht nicht durch Gewalt,
sondern durch die Liebe, die für uns und mit uns leidet. Er nimmt
das Kreuz auf sich - unser Kreuz, die Last des Menschseins, die Last der
Welt. So geht er uns voran und zeigt uns, wie wir den Weg zum wirklichen
Leben finden." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Schauen wir immer wieder mit dem Auge des Glaubens
auf Jesus, der unter der Last seines Kreuzes den Kalvaria hinaufsteigt:
und wie er mühsam die steile Höhe des Golgota erreicht, sehen
wir ihn gefolgt von einer großen Menge von Seelen, die mit ihm das
eigene Kreuz tragen." (hl. Pater Pio) - Jesus hat uns eingeladen, Ihm auf
dem Kreuzweg nachzufolgen (vgl. Mt 10,38). Bitte
ich Jesus, dass Er mir helfen möge, das Kreuz anzunehmen, nicht in
die Betäubungen zu flüchten, nicht zu murren und nicht finsteren
Herzens zu werden ob der Mühsal des Lebens? (vgl.
Benedikt xvi.)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, das dem VATER wohlgefällt. - Erbarme Dich unser!
„Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen
sie, Jesus das Kreuz zu tragen."
Katechese: „Simon von Zyrene hat seine Arbeit getan, er ist auf
dem Weg nach Hause ... Die Soldaten machen von ihrem Recht der Zwangsverpflichtung
Gebrauch und legen dem rüstigen Landsmann das Kreuz auf. ...Er tut,
was er muss, widerstrebend gewiss. Aber Markus nennt mit ihm die Namen
seiner Söhne, die ... als Christen ihrer Gemeinschaft bekannt waren
(vgl. Mk 15,21)."(BenediktXVI.)
Überlegung: „Aus der unfreiwilligen Begegnung ist Glaube geworden.
Simon hat im Mitgehen und Mittragen erkannt, dass es Gnade war, mit diesem
Gekreuzigten zu gehen und ihm beizustehen. Das Geheimnis des leidenden
und schweigenden Jesus hat ihn ins Herz getroffen. Jesus, dessen göttliche
Liebe allein die ganze Menschheit erlösen konnte und kann, will doch,
dass wir sein Kreuz mittragen, um voll zu machen, was an seinen Leiden
noch fehlt (vgl. Kol 1,24)." (ebd.) - Weiß
ich, dass die sel. Mutter Teresa trotz ihrer schweren Leiden sich den Vorsatz
nahm „erstens, Jesus in seinen Demütigungen noch enger nachzufolgen
und zweitens, Gott anzulächeln" (sei. Mutter Teresa)? - Bemühe
auch ich mich, Jesus beim Kreuztragen anzulächeln?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, würdig allen Lobes. - Erbarme Dich unser!
18. Juni - JESUS tröstet die weinenden Frauen - Lk 23,28
Jesus sagte: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich;
weint über euch und eure Kinder!"
Katechese: „Es macht uns nachdenklich, wie streng Jesus zu den weinenden
Frauen spricht, die doch ihn begleiten und um ihn klagen. ...Es reicht
nicht, mit Worten und Gefühlen über die Leiden dieser Welt zu
klagen, während unser Leben doch weitergeht, wie es immer war. Deswegen
macht uns der Herr auf die Gefahr aufmerksam, in der wir selber leben.
Er zeigt uns den Ernst der Sünde und den Ernst des Gerichts." (Benedikt
xvi.) Überlegung: Jesus hat zu den weinenden Frauen von der Buße
gesprochen, von den Tagen des Gerichts, in denen wir vor seinem Antlitz,
dem Antlitz des Weltenrichters stehen werden. - Erkenne
ich den Ernst der Verantwortung, die Gefahr, im Gericht schuldig und fruchtlos
gefunden zu werden? (vgl. Benedikt xvi.) - Nehme ich Jesus als meinen Herrn
an?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, geduldig und voll Erbarmen. - Erbarme Dich unser!
„Sie nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus, für
jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her
ganz durchgewebt und ohne Naht war."
Katechese: „Jesus wird seiner Kleider beraubt.... Die öffentliche
Entblößung bedeutet, dass Jesus jetzt nun nichts mehr ist -
ein Ausgestoßener, der Verachtung preisgegeben. Der Augenblick der
Entblößung erinnert uns auch an die Ausstoßung aus dem
Paradies: Der Glanz Gottes ist von dem Menschen abgefallen, nun findet
er sich nackt und ausgesetzt, entblößt und schämt sich.
Jesus nimmt die Situation des gefallenen Menschen auf diese Weise noch
einmal auf. Der entkleidete Jesus erinnert uns daran, dass wir alle das
,erste Gewand', den Glanz Gottes verloren haben." (Benedikt xvi.) Überlegung:
„Nichts ist hier bloßer Zufall. ... Der Herr durchschreitet alle
Stationen und Stufen des menschlichen Verlorenseins, und jede dieser Stufen
ist in aller Bitterkeit ein Schritt der Erlösung: Er führt gerade
so das verlorene Schaf wieder heim." (ebd.) - Danke
ich Jesus für Seine große Liebe?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Feuerherd der Liebe. - Erbarme Dich unser!
20. Juni - Die Annagelung JESU - Lk 23,33
„Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und
die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links."
Katechese: „Jesus wird ans Kreuz genagelt. Das Grabtuch von Turin
gibt uns eine Vorstellung von der unerhörten Grausamkeit dieser Prozedur.
Den angebotenen Betäubungstrunk trinkt Jesus nicht: Er nimmt den ganzen
Schmerz der Kreuzigung bewusst auf sich." (Benedikt xvi.) Überlegung:
Nikolaus Wolf erkannte die Andacht zu den Fünf Wunden Jesu als geistige
Zufluchtsstätte und empfahl sie allen mit folgenden Worten: „Bedenke,
wie heilig der Ort der Wundmale Jesu ist, wie einsam und getrennt von allem
Getümmel der Welt. Betrachte so lebendig wie möglich die Verwundung
Jesu bei der Annagelung ans Kreuz, welche Schmerzen er da gelitten hat.
Frag dich dabei, wer da leidet und für wen er leidet! Er wird dir
antworten: Für dich, o Mensch! Beherzige auch das Mitleiden seiner
Mutter und bereue deine Sünden, mache einen ernsthaften Vorsatz, nicht
mehr zu sündigen und in dieser hl. Höhle und Einsamkeit Buße
zu tun!"
Gebet: Hl. HerzJesu,
reich für alle, die Dich anrufen. - Erbarme Dich unser!
„Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und
sogleich flössen Blut und Wasser heraus."
Katechese: „Jesus ist gestorben, sein Herz wird von der Lanze des
römischen Soldaten durchbohrt, und es entströmen ihm Blut und
Wasser: geheimnisvolle Darstellung des Stroms der Sakramente, der Taufe
und der Eucharistie, aus denen von dem geöffneten Herzen des Herrn
her immer neu die Kirche geboren wird." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Die zwei Strahlen bedeuten Blut und Wasser. Der
weiße Strahl bedeutet das Wasser, das die Seele reinigt, der rote
Strahl das Blut, das der Seele das Leben gibt... Diese zwei Strahlen drangen
aus den Tiefen meiner Barmherzigkeit hervor, als mein Herz am Kreuz mit
der Lanze geöffnet wurde.... Glücklich, wer in ihrem Schatten
lebt, denn die Hand der göttlichen Gerechtigkeit wird ihn nicht erreichen
... Die Menschheit wird solange weder Ruhe noch Frieden finden, bis sie
sich vertrauensvoll an meine Barmherzigkeit wendet." (Jesus zur hl. Sr.
Faustina)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, durchbohrt von der Lanze. - Erbarme Dich unser!
22. Juni - Das Begräbnis JESU - Lk 23,53
Josef von Arimathäa „nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in
ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet
worden war."
Katechese: Der Tod Christi war ein echter Tod; Er machte Seinem
menschlichen Dasein auf Erden ein Ende. Weil aber Sein Leib mit der Person
des Sohnes Gottes vereinigt blieb, wurde Er nicht ein gewöhnlicher
Leichnam. „Um die göttliche Kraft zu zeigen, wollte Christus, dass
dieser Leib unverwest bleibe." (kkk 627)... Die Auferstehung Jesu „am dritten
Tag" war der Beweis dafür, denn man nahm an, die Verwesung trete vom
vierten Tag an ein. (vgl. kkk 627)
Überlegung: In der Grablegung ist Jesus zum gestorbenen Weizenkorn
geworden. Von dem gestorbenen Weizenkorn her beginnt die große Brotvermehrung,
die bis zum Ende der Welt anhält: Er ist Brot des Lebens, das im Überfluss
für alle Menschen reicht und ihr die Nahrung gibt, das, wovon der
Mensch in Wahrheit lebt: das ewige Wort Gottes. ... Über dem Begräbnis
Jesu leuchtet das Geheimnis der Eucharistie.
(vgl. Benedikt XVI.)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Quelle allen Trostes. - Erbarme Dich unser!
„Die Gräber öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen,
die entschlafen waren, wurden auferweckt."
Katechese: Jesus erlitt wie alle Menschen den Tod und begab sich
der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten. Aber er stieg in diesen hinab
als Retter und verkündete den Seelen, die dort festgehalten wurden,
die Frohbotschaft." (kkk 632) - „Jesus ist nicht in die Unterwelt hinabgestiegen,
um die Verdammten daraus zu befreien, und auch nicht, um die Hölle,
den Ort der Verdammung aufzuheben, sondern um die Gerechten zu befreien,
die vor ihm gelebt hatten." (kkk 633)
Überlegung: „Christus ist somit in die Tiefe des Todes hinabgestiegen,
damit ,die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören und alle, die
sie hören, ... leben' (Joh5,25)."(kkk635) - Bete
ich gerne für die Verstorbenen, damit Jesus sie bald in die Herrlichkeit
Seines VATERS holt, wo sie Gott voller Freude von Angesicht zu Angesicht
sehen dürfen? - Weiß ich, dass den Armen Seelen besonders das
Erlösungsopfer Jesu, das hl. Messopfer, sehr viel Trost und Hilfe
schenkt? - Opfere ich auch gerne den Empfang der Hl. Kommunion für
die Armen Seelen auf?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, unsere Auferstehung und unser Leben. - Erbarme Dich unser!
Die sieben letzten Worte Jesu
„Das Kreuz ist die Lehrkanzel, von der aus der sterbende Heiland die Menschen ein letztes Mal sehr intensiv belehren wollte. Er tat es auch durch seine letzten Worte, die er vom Kreuz herab gesprochen hat. Der hl. Konrad sagte: ,Das Kreuz ist mein Buch, in welchem ich nie genug lesen kann.'" (Ferdinand Holböck)
24. Juni - Die Vergebung JESU - Lk 23,34a
„Jesus aber betete: ,Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
was sie tun.'"
Katechese: „Die erdrückende Mehrzahl der Zeugen des Todeskampfes
Jesu waren seine Feinde. An diese richtete er sein erstes Abschiedswort....
Jesus öffnete seine Lippen und weithin tönte sein Wort. Es war
kein Fluch, keine zornige Verwünschung, kein Schelten über die
Gemeinheit und Lieblosigkeit seiner Feinde. Nein, es war nur ein Gebet,
eine Bitte um Verzeihung für alle." (Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Jede Liebe nimmt schließlich dort fast immer
ein Ende, wo sie als Vergeltung nur Hass und Undank erntet. Sogar selbstlose
Mutterliebe kann aufhören und sich in eisige Kälte verwandeln,
wenn sie immer nur enttäuscht wird. Aber von der verzeihenden Liebe
Jesu gilt das Wort, das Gott beim Propheten Jesaja gesprochen hat: ,Kann
denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn?
Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht'
(Jes 49,15)." (ebd.) - Wo
hat meine Vergebungsbereitschaft ein Ende? - Bitte ich Jesus um Befreiung
vom Geist der Unversöhnlichkeit, der Verbitterung, des Selbstmitleids
und des Hasses? - Bitte ich Jesus um die Gnade, allen Menschen vergeben
zu können, selbst meinem größten Feind?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, unser Friede und unsere Versöhnung. - Erbarme Dich unser!
„Jesus antwortete ihm: ,Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit
mir im Paradies sein'."
Katechese: In einem einzigen Augenblick wurde dem rechten Schächer
die Schuld langjähriger Verbrechen getilgt, alles wurde verziehen,
alles vergeben, weil Jesus Glaube, Demut und Reue bei ihm gesehen hatte.
Er darf sich mit Christus eine Ewigkeit lang in der Herrlichkeit des Himmels
freuen. Der hl. Dismas wird als Vorbild der vollkommenen Reue und als Patron
der zum Tod Verurteilten verehrt, (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung:
„Du glücklicher Räuber, du raubst durch deine Reue, Demut und
Christusliebe das Himmelreich und machst das Wort wahr, dass im Himmel
mehr Freude ist über einen Sünder, der Buße tut, als über
99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen." (hl. Johannes Chrysostomus)
- Dürfen wir
es noch wagen, Menschen aufzugeben und abzuschreiben, wenn der Herr bis
zuletzt um die Seele eines armen Sünders gerungen hat, um sie dem
ewigen Verderben zu entreißen? - Trage ich im Geist der Sühne
mein Kreuz und mache ich es fruchtbar für die Ewigkeit?
(vgl. ebd.)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Hoffnung aller, die in Dir sterben. - Erbarme Dich unser!
26. Juni - Das Geschenk Seiner Mutter - Joh 19,26
„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er
liebte, sagte er zu seiner Mutter: ,Frau, siehe, dein Sohn!'"
Katechese: Als Jesus zu Johannes gewandt sprach: „Siehe, da ist
deine Mutter!", hat Er nicht bloß an Seinen Lieblingsjünger,
sondern an uns alle gedacht, die wir durch Johannes unter dem Kreuz vertreten
worden sind und die Er am Kreuz erlöst hat. - Maria ist unter dem
Kreuz die Mutter aller Gnadenkinder, aller Erlösten geworden. Maria
hat Jesus ohne Schmerzen geboren, doch uns, Seine Brüder und Schwestern,
hat sie auf Golgota unter Schmerzen zur Welt gebracht, (vgl. Ferdinand
Holböck) Überlegung: „Weil Johannes so viel wie Gnadenkind bedeutet,
darum wird auch jeder, der ein Johannes genannt werden kann und es auf
Grund des Gnadenstandes auch tatsächlich ist, der himmlischen Mutter
übergeben." (hl. Antonin v. Florenz) - Bitte
ich immer wieder um die Fürsprache Marias und eile in aller Not und
Gefahr vertrauensvoll zu ihr?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, im Schoß der Jungfrau Maria vom Heiligen Geist gebildet. -
Erbarme Dich unser!
„Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Mein Gott, mein Gott, warum
hast du mich verlassen?'"
Katechese: Jesus sprach dieses abgründigste aller Gebetsworte,
das er den jüdischen Sterbegebeten entnahm. - „Alle Verzweiflung,
alle Klage, alle Schreie der Menschen zu allen Zeiten und die Sehnsucht
nach der helfenden Hand Gottes sind in diesem Wort des Gekreuzigten eingefangen."
(YC 476) - „Jesus betet den Psalm 22. ... Er nimmt das ganze leidende Israel
in sich auf, die ganze leidende Menschheit, die Not ihres Gottesdunkels
und lässt so dort Gott erscheinen, wo er endgültig besiegt und
abwesend scheint." (Benedikt XVI.)
Überlegung: Jesus ruft uns in seinem vierten Wort am Kreuz
zu: Es gibt eine Sünde, die das Versinken des Menschen in die Gottesferne
bewirkt. Und dafür bin ich in den letzten Augenblicken vor meinem
Sterben in die äußerste Verlassenheit hineingestoßen worden.
Aber ich ließ auch das gerne an mir geschehen, um nur euch Menschen
zu erlösen und zu bewahren vor der ewigen Gottesferne und Gottverlassenheit."
(Ferdinand Holböck)
Gebet: Hl. Herz
Jesu, Du Quell des Lebens und der Heiligkeit. - Erbarme Dich unser!
28. Juni - Der Durst JESU - Joh 19,28
„Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte
er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.'"
Katechese: Der leibliche Durst Jesu muss entsetzlich gewesen sein.
Doch im Zusammenhang mit Seiner Gottverlassenheit wollte Jesus sicher noch
auf einen anderen Durst hinweisen, der noch größer war als Sein
leiblicher Durst. Die Gottverlassenheit war für Ihn eine Höllenpein,
durchlitten für die Sünden der ganzen Menschheit. So dürfen
wir hier Sein inständiges Verlangen nach der Rettung jener Seelen
sehen, die in Gefahr sind, auf ewig verlorenzugehen, (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Auf unseren Leib und in unserer Seele tragen wir
die Liebe eines unendlich dürstenden Gottes. Und wir... werden diesen
Durst stillen - du mit deinem unsagbaren Leiden, und wir mit unserer schweren
Arbeit." (sel. Mutter Teresa) - Bemühe
auch ich mich, den brennenden Durst Jesu nach Seelen zu stillen durch das
Aufopfern der Leiden oder der Arbeit?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, ich vertraue auf Dich - ich will Dein Dürsten nach Seelen Stillen,
(sel. Mutter Teresa) Amen.
„Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: ,Es ist vollbracht!"
Katechese Drei Stunden harten Todeskampfes, bitterster Seelennot
und Gottverlassenheit sind für Jesus vorüber. Nun hat Jesus am
Kreuz den Lösepreis für viele (vgl. Mk 10,45) bis zum letzten
Groschen bezahlt. Er hat uns losgekauft aus der Knechtschaft des Teufels,
der Sünde und des ewigen Todes. So ist dieses sechste Wort Jesu auch
ein Wort der Freude und des Sieges, (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: Jesus sagte zur hl. Juliana: „Bist du froh darüber,
dass ich für dich gelitten habe?" Die Heilige antwortete: „Ja, guter
Herr, hab innigsten Dank und sei gepriesen dafür!" Christus darauf:
„Wenn du zufrieden bist, dann bin ich es auch! Es ist für mich Freude,
Glückseligkeit und ewige Genugtuung, dass ich einmal die Passion für
dich erlitten habe; und wenn ich noch mehr hätte leiden können,
so hätte ich noch mehr gelitten." Gebet:Hl.
Herz Jesu, Du Freude aller Heiligen. - Erbarme Dich unser!
30. Juni - Die Hingabe JESU an den VATER - Lk 23,46
„Jesus rief laut:,Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.'
Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus."
Katechese: Mit diesen Worten hauchte Jesus Seinen Geist aus. „Darin
klingt das grenzenlose Vertrauen in den Vater an, dessen Macht den Weg
zur Überwindung des Todes kennt. So nimmt Jesu Beten mitten im Sterben
schon den österlichen Sieg in seiner Auferstehung vorweg." (YC 476)
Überlegung:„Klagt nicht, jammert nicht, murrt nicht bei Schicksalsschlägen
und Heimsuchungen! Betet! So habe ich es am Anfang meines Leidens am Ölberg
und am Ende meines Leidens gehalten, unmittelbar vor dem Sterben. Mein
Abendgebet am schmerzlichsten Tag meines Erdenlebens, das zugleich mein
Sterbegebet geworden ist, war dies: ,Vater, in deine Hände empfehle
ich meinen Geist!' Macht es doch mir nach!" (Ferdinand Holböck) -Vertraue
ich schon jetzt meine Sterbestunde dem Himmlischen VATER an? -
Bete
ich bei Sterbenden den Barmherzigkeitsrosenkranz?
Gebet: Hl. Herz
Jesu, mit dem Worte Gottes wesenhaft vereinigt. - Erbarme Dich unser!
Ich glaube an Gott 3
Weg des Glaubens 4
Merkmale des Glaubens 9
Glaubenszeugen 16
Den Vater, den Allmächtigen 21
Die Heiligste Dreifaltigkeit 22
Entwicklung des Geheimnisses 29
Der Christ und die Heiligste Dreifaltigkeit 33
Den Schöpfer des Himmels und der Erde 39
Die Schöpfung des Himmels 40
Die Erschaffung der sichtbaren Welt 46
Die Erschaffung des Menschen 52
Und an Jesus Christus, Seinen
eingeborenen Sohn, unseren Herrn 58
Jesus Christus - Sein Heiliger Name 59
Jesus ist der langersehnte Messias - Christus 65
Jesus ist der Eingeborene Sohn Gottes 69
Jesus ist der Herr! 73
Empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria 76
Die Verkündigung Jesu 77
Die Geburt Jesu 84
Maria, Mutter und Königin 91
Gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben 95
Die Erlöserleiden Jesu 96
Der Kreuzweg Jesu 101
Die sieben letzten Worte Jesu 109
Benützte Quellen
Businger Lucas Caspar, Das Leben Jesu
Benedikt XVI., verschiedene Zitate
Buob Hans, Maria im Heilsplan Gottes
Buob Hans, Die Eucharistiefeier
Buob Hans, Biblische Predigten zu den Sonntagsevangelien
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (Stuttgart, 1980)
Erni Johann, Der Diener Gottes Nikiaus Wolf
Gotteslob (Abkürzung GL)
Holböck Ferdinand, Die sieben Worte Mariens
Holböck Ferdinand, Die sieben Worte Jesu am Kreuz
Holböck Ferdinand, Ergriffen vom Dreieinigen Gott
Holböck Ferdinand, Wir haben den Messias gefunden
Katechismus der Katholischen Kirche (Abkürzung KKK, 1993)
Kommentare der Jerusalemer Bibel
Kolodiejchuk Brian, Komm, sei mein Licht - Mutter Teresa
Lüthold-Minder Ida, Die Macht des Gebets - Nikiaus Wolf
Pihan Bonaventura, Kreuzeslob
Renner Frumentius, Das Leben des Alois Schmid
Scheffczyk Leo, Das biblische Zeugnis von Maria
Schmidt Phil, www.dreikoenigsgemeinde.de
Tagebuch der hl. Sr. Faustina Kowalska
Verschiedene Zitate von Heiligen
Youcat (Abkürzung YC)
Zweites Vatikanisches Konzil (Gaudium et Spes, Lumen Gentium)
Die Brüder Samariter FLUHM bitten um Euer Gebet zum Herrn der
Ernte, um viele seeleneifrige, marianische Priester- und Ordensberufungen
für die Kirche.
...und laden junge Menschen ein, Jesus als Brüder Samariter
in Armut, Keuschheit und Gehorsam nachzufolgen.
KONTAKTADRESSE:
Brüder Samariter FLUHM Kloster Hafnerberg 13 ~
A-2571 Altenmarkt/Tr. Telefon: + 43 / (0)2673 - 2271
brgh (at) opusmariae.info (Br. Gabriel)
Brüder Samariter FLUHM, im Jahre
2011
(hier wiedergegeben mit schriftlicher Erlaubnis
des Autors: ein ewiges herzliches Vergelt's Gott für alles, lieber
ehrwürdiger Bruder Gabriel!)
Bild ganz oben: Gnadenkreuz von Heroldsbach
bei Forchheim/Bayern) - Aufnahme v. Webm.