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Betrachtungen zum Glaubensbekenntnis: "Herr, stärke unseren Glauben!" 

Weg des Glaubens
"Herr, stärke unseren Glauben"

Tägliche Betrachtungen zum Glaubensbekenntnis

Die menschliche Vernunft kann die Existenz Gottes mit Sicherheit erkennen. Jeder Mensch ist offen für das Wahre, das Gute und das Schöne. Er hört in sich die Stimme des Gewissens, die ihn zum Guten hindrängt und vor dem Bösen warnt. Wer dieser Spur vernünftig nachgeht, findet Gott.
(vgl- YC 4)

1. Januar - Die Torheit des Unglaubens - Ps14,1
„Die Toren sagen in ihrem Herzen: ,Es gibt keinen Gott.' Sie handeln verwerflich und schnöde; da ist keiner, der Gutes tut."
Katechese. Die Gottlosigkeit zählte im Alten Testament zur menschlichen Torheit, d.h. zu einer großen Dummheit, da doch die Existenz Gottes allen Menschen offenbar ist. So behauptet der hl. Paulus von den Heiden, dass auch sie Gott erkennen können. Denn Seine unsichtbare Wirklichkeit wird an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, Seine ewige Macht und Gottheit (vgl. Rom 1, 19-20). Überlegung: „Frage die Schönheit der Erde, frage die Schönheit des Meeres, frage die Schönheit der Luft, die sich ausdehnt und sich verbreitet, frage die Schönheit des Himmels frage alle diese Dinge. Alle antworten dir: Schau, wie schön wir sind! Ihre Schönheit ist ein Bekenntnis. Wer hat diese der Veränderung unterliegenden Dinge gemacht, wenn nicht der Schöne, der der Veränderung nicht unterliegt?" (hl. Augustinus)
Gebet: „Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler (Gottlosen) folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen." (Ps 1,1-3) Amen.

Ihr Gott ist „der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn."
Katechese: Pure Atheisten sind selten anzutreffen. Doch viele Menschen leben im Alltag eigentlich ohne Gott. Der hl. Paulus schreibt traurig über die Gleichgültigkeit vieler Christen. Essen, Trinken, Vergnügen etc. sind groß geschrieben und wichtig, doch das Eigentliche und Wesent­liche, der Glaube an Gott, wird aus ihrem Leben fast ausgeschlossen. Überlegung: „Zu unserem großen Bedauern sehen wir, dass sich in unserer Zeit eine ansteckende Krankheit ausbreitet, der so genannte Indifferentismus (Gleichgültigkeit)." (hl. Maximilian Kolbe) - Weiß ich, dass Kinder ihre Eltern genau beobachten? Wenn wegen eingeladener Gäste, Sportveranstaltungen, Ferien etc. der Gottesdienst gestrichen wird, empfangen sie die dahinter stehende Botschaft: „Gott ist für meine Eltern nicht wichtig!" - Weiß ich, dass zum Beispiel im Irak die Christen es sogar unter Lebensgefahr nicht unterlassen, den Gottesdienst zu besuchen?
Gebet: „Verherrlicht mit mir den Herrn, lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen!" (Ps 34,4) Amen.

3. Januar - Der Glaube an die Ewigkeit - Kol 3,2
„Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!"
Katechese: „Wozu sind wir auf der Erde?" ist die erste Frage des neuen Jugendkatechismus Youcat. Die Antwort dazu lautet: „Wir sind auf der Erde, um Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen."(YC1) Überlegung: „Der Blick des Ungläubigen reicht nicht weiter als bis zum Sarge. Er kann der rein stofflichen Welt nicht entrinnen. Schaut euch diese Menschen an, die im tiefsten Materialismus befangen sind: Sie wagten es, der Menschheit das Glück zu verheißen. Alles, was die Welt geben kann, reicht doch für den Menschen nicht aus. All diese Güter haben doch ihre Grenzen. Sie enttäuschen und wecken das Verlangen nach einem größeren, dauerhaften Glück." (hl. Maximilian Kolbe) - Bitte ich Jesus, dass er meinen Glauben an die Existenz der Ewigen Heimat im Himmel stärke?
Gebet: Wunderbarer Gott! Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört und keinem Menschen ist es je in den Sinn gekommen, das Große, das Du de­nen bereitet hast, die an Dich glauben und Dich lieben! (vgl. 1 Kor 2,9) Amen.

„Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser."
Katechese „Mag auch der Mensch Gott vergessen oder zurückweisen, hört Gott doch nicht auf, jeden Menschen zu rufen, damit dieser ihn suche und dadurch lebe und sein Glück finde. Dieses Suchen fordert vom Menschen die ganze Anstrengung des Denkens und die gerade Ausrichtung des Willens, ,ein aufrichtiges Herz', und auch das Zeugnis anderer, die ihn lehren, Gott zu suchen." (KKK 30)
Überlegung: „Groß bist du, Herr, und überaus lobwürdig; groß ist deine Stärke und unermesslich deine Weisheit. Und loben will dich der Mensch, der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist, der Mensch, der seine Sterblichkeit mit sich herumträgt und in ihr das Zeugnis seiner Sündhaftigkeit und das Zeugnis, dass du den Stolzen widerstehst. Und dennoch will er dich loben, der Mensch, der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist. Du treibst uns an, so dass wir mit Freuden dich loben, denn du hast uns auf dich hin geschaffen und ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in dir." (hl. Augustinus)
Gebet: „Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen!" (Ps 105,3) Amen.

S.Januar - Der Glaube wurzelt im Wort Gottes - 2 Tim 3,15
„Du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst."
Katechese: „Alles, was der Mensch über Gott und den Weg seiner Erlösung wissen muss, findet sich mit unfehlbarer Sicherheit in der Hl. Schrift." (YC15) „Der Glaube wächst, wenn wir immer besser auf Gottes Wort hören und durch das Gebet in lebendigem Austausch mit ihm stehen." (YC21) Überlegung: Der hl. Hieronymus war sich wohl bewusst, dass die Bibel das Mittel ist, durch das Gott jeden Tag zu den Gläubigen spricht. So riet er der Römerin Laeta für die Erziehung ihrer Tochter: „Vergewissere dich, dass sie täglich einige Abschnitte aus der Schrift studiert. ...An das Gebet schließe sie die Lesung an und an die Lesung das Gebet... Statt der Juwelen und Seidengewänder soll sie die Heiligen Bücher lieben." (Benediktxvi.) Gebet:Herr, Dein Wort ist mir Glück und Herzensfreude; denn Dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere! (vgl. Jer 15,16) Amen.

„So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im
Wort Christi."
Katechese: Der hl. Paulus, der unter dem Einsatz des eigenen Lebens vielen Menschen das Wort Gottes verkündete, ermahnte alle, den suchenden Menschen den Glauben an den wahren Gott nahe zu bringen: „Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?" (Rom 10,14)
Überlegung: „Ein türkischer Bub bewunderte interessiert Bilder und Altäre einer Linzer Kirche. Der Pfarrer erklärte ihm alles. Daheim wollte der Bub von der Nachbarin, einer gläubigen Frau, mehr über den Glauben wissen. Schließlich erklärte er den Eltern, er wolle Christ werden. Ein türkisch sprechender Priester wurde gesucht, wollte den Buben aber nur unterrichten, wenn die Eltern mitmachten. Das Ergebnis: Die Familie wurde getauft!" (Vision 2000)
Gebet: Ohne Dich, 0 Gott, versinken wir ins Nichts. Hilf uns, von Deiner Liebe gedrängt, denen, die Dich nicht kennen oder zurückweisen, das Licht des lebendigen Gottes zu bringen! (vgl. kkk 49) Amen.

7. Januar - Die Weitergabe des Glaubens - Dtn 4,9
„Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast.... Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!"
Katechese Mose beschwor die Israeliten, am Glauben an Gott festzuhalten und diesen Glauben den Kindern weiterzugeben. Denn darin lag der Segen und das Wohlergehen des Volkes, sowie ihre Weisheit und Bildung in den Augen der umliegenden Völker (vgl. Dtn 4,4-6). Überlegung: Täglich gab es in der Familie von Nikolaus Wolf ein Abendbrot für die Seele. Dieses bestand in Gebet und einer geistlichen Lesung. In der Fastenzeit las man aus einem Betrachtungsbuch über das Leiden Christi, in der übrigen Zeit aus einer Heiligenlegende, an Sonn-und Feiertagen aus dem alten Goffine (Auslegung der Evangelien). - Ist es nicht traurig, dass viele junge Menschen nicht einmal mehr die Bedeutung der christlichen Feste kennen? Wie gebe ich den Kindern den Glauben an Gott weiter?
Gebet: Das wollen wir den Kindern nicht verbergen:... die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn, die Wunder, die Er getan hat! (vgl. Ps 78,4) Amen.

„Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft."
Katechese Der Glaube an Gott soll für uns mehr bedeuten als eine schöne Theorie. Er soll unsere Lebenshaltung bestimmen und in der Liebe zu Gott entflammen. So soll unser Leben von der Liebe zu Gott „sprechen", wenn wir zu Hause sitzen und wenn wir auf der Straße gehen, wenn wir uns schlafen legen und wenn wir aufstehen (vgl. Dtn 6,7). Überlegung: Bei frommen Juden befindet sich dieser Text (Mesusa - Dtn 6,5-7) an den Türpfosten ihres Hauses. Sie berühren ihn und beten: „Gott schütze mich bei meinem Fortgehen und bei meinem Ankommen, jetzt und in Ewigkeit". - Kenne ich den schönen Brauch, einen Weihwasserbehälter im Haus zu nützen, wobei ich mich und die Familie mit dem Weihwasser segne, als Erinnerung an meine Taufe verbunden mit der gläubigen Bitte an Gott, uns vor allen möglichen Gefahren zu schützen?
Gebet: „Alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, und sollen immerfort jubeln. Beschütze alle, die deinen Namen lieben, damit sie dich rühmen!" (Ps 5,12) Amen.

9. Januar - Glaube und Nächstenliebe - 1 Kor 13,2
„Wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubens­kraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts."
Katechese „Der Glaube ist unvollständig, solange er nicht in der Liebe wirk­sam wird."(YC21) Im Hohenlied der Liebe erklärt uns der hl. Paulus, dass der Glaube seine Erfüllung findet in der Liebe. Somit verstehen wir die harten Worte Jesu beim Letzten Gericht an alle, die im Glauben sogar Wunder wirkten, aber nicht in Seiner Liebe lebten, (vgl. Mt 7,22) Überlegung: „Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede." (sel. Mutter Teresa) - Ist mir bewusst, dass viele Christen durch ihre Lieblosigkeit andere Menschen vom Glauben an Gott abhalten? - Bitte ich Gott um das Feuer Seiner göttlichen Liebe?
Gebet: Herr, da der Glaube ohne Werke der Liebe nutzlos ist (vgl. Jak 2,20), erfülle mich mit tiefer Liebe zu Dir und zu meinem Nächsten! Amen.

Jesus offenbart uns Gott

An welchen Gott sollen wir glauben? In Jesus offenbart sich Gott selbst. Wir brauchen keine weiteren Offenbarungen. Wer an Jesus glaubt, glaubt an Gott und erfahrt Seine allmächtige Hilfe.

10. Januar - JESUS offenbart uns Gott - Hebr 1,1-2
„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat."
Katechese: „Gott offenbarte sich ganz, indem er seinen eigenen Sohn sandte, in welchem er seinen Bund für immer schloss. Christus ist das endgültige Wort des Vaters, so dass es nach ihm keine weitere Offenbarung mehr geben wird." (KKK 73)
Überlegung: „Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen." Wir sollen deshalb die Augen „einzig auf Christus richten, ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen." (hl. Johannes v. Kreuz) - Weiß ich, dass die sogenannten „Privatoffenbarungen", die von der Kirche anerkannt wurden, nicht zum Glaubensgut gehören, d.h. dass sie die endgültige Offenbarung Christi nicht vervollständigen, sondern nur helfen sollen, tiefer aus ihr zu leben? - Lehne ich alle Privatoffenbarungen als sektiererisch ab, die das Evangelium Jesu übertreffen oder berichtigen wollen? (vgl. kkk 67)
Gebet: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel."(Eph 1,3) Amen.

„Jesus kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen."
Katechese „Warum musste Gott sich in Jesus zeigen, damit wir wissen, wie er ist?" - lautet eine Frage im Jugendkatechismus. Als Antwort lesen wir: „Der Mensch kann mit der Vernunft erkennen, dass es Gott gibt, nicht aber wie Gott wirklich ist. Weil aber Gott gerne erkannt werden möchte, hat er sich geoffenbart." (yc 7)
Überlegung: „Ich habe keine Phantasie. Ich kann mir Gott den Vater nicht vorstellen. Alles, was ich sehen kann, ist Jesus." (sel. Mutter Teresa) - Löse ich mich von falschen Gottesbildern, die noch in meiner Seele schlummern und oft bedingt sind von einer unglücklichen Erziehung und einem verzerrten Elternbild? - Nehme ich gläubig Jesus Christus als meinen wahren Gott an, der mir die ganze Tiefe Seiner barmherzigen Liebe zeigt und mich mehr liebt als der beste VATER und die beste Mutter?
Gebet: Herr, selig sind, die an Dich glauben und wissen, dass sie in jeder Not zu Dir kommen dürfen. Stärke unseren Glauben an Dich! Amen.

12. Januar - JESUS öffnet das Herz Gottes - Joh 15,15
„Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe."
Katechese: „Gott musste sich uns nicht offenbaren. Er hat es getan - aus Liebe. Wie man in der menschlichen Liebe nur dann etwas von einem ge­liebten Menschen wissen kann, wenn er uns sein Herz öffnet, so wissen wir nur darum etwas von den innersten Gedanken Gottes, weil der ewige und geheimnisvolle Gott sich aus Liebe zu uns geöffnet hat. ...In Jesus Christus hat er uns sein Herz ausgeschüttet und sein innerstes Wesen auf immer für uns anschaulich gemacht."(YC7)
Überlegung: „In Jesus Christus hat Gott ein menschliches Antlitz angenommen und ist unser Freund und Bruder geworden." (Benedikt xvi.) - Sehe ich in der Menschwerdung Jesu, wie weit die Liebe Gottes geht, der unsere ganze Last trägt, alle Wege mit uns geht und in unserer Verlassenheit, in unseren Leiden und in unserer Angst vor dem Tod bei uns ist? (vgl. YC 9) Danke ich Jesus, dass Er uns die Tür zum Ewigen Leben öffnet?
Gebet: Jesus, Du liebst mich mehr als eine Mutter oder ein VATER sein Kind lieben kann und vergisst mich nie. Ich glaube an Dich! Amen.

„Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe."
Katechese: „Der Glaube ist absolut gewiss, weil Jesus dafür bürgt." (YC 21) Nur Jesus, dem Sohn Gottes, dürfen wir uns ganz hingeben und abso­lut alles glauben, was Er uns gesagt hat. Völlig falsch wäre es, einem Geschöpf solch einen Glauben zu schenken, (vgl. kkk 150) Überlegung: „Wenn ein Fallschirmspringer den Beamten am Flughafen fragt: Jst der Fallschirm sicher gepackt'?, und der antwortet beiläufig: ,Och, ich glaube ja', dann wird ihm das sicher nicht reichen; das will er schon wissen. Wenn er aber einen Freund gebeten hat, den Fallschirm zu packen, dann wird der ihm auf die gleiche Frage antworten: Ja, ich habe das persönlich gemacht. Du kannst mir vertrauen!' Und darauf wird dieser ihm antworten: Ja, das glaube ich dir!' Dieser Glaube ist viel mehr als Wissen, er bedeutet Gewissheit." (YC21) - Vertraue ich Jesus, meinem besten Freund?
Gebet: „Ich aber, Herr, ich vertraue dir, ich sage:,Du bist mein Gott. In deiner Hand liegt mein Geschick.'"(Ps 31,15-16a) Amen.

 U.Januar - Nur in JESUS finden wir Heil - Mk 16,16
„Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."
Katechese: „Der Glaube ist die übernatürliche Kraft, die wir notwendig brauchen, um unser Heil zu erlangen." (YC 21) - Jesus ist die Türe zum Haus des VATERS. Jesus sagt selbst: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich" (Joh 14,6), d.h. nur im Glauben an Ihn erhalten wir die Vergebung der Sünden und die Aufnahme in das Reich des VATERS. Überlegung: Die sei. Mutter Teresa verschenkte den Sterbenden ihrer Heime 150.000 Fahrscheine in den Himmel, indem sie diese vor dem Tod fragte, ob sie zu dem Gott gehen wollen, an den die Schwestern der Nächstenliebe glauben. Auf ihr Bejahen hin, taufte sie diese. - Weiß ich, dass jeder, der das Evangelium Christi und Seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, Seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluss der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, das ewige Heil erlangen kann? (vgl. LG 16)
Gebet: Herr, hilf uns, unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festzuhalten und uns nicht von der Hoffnung abbringen zu lassen, die uns das Evangelium schenkt! (vgl. Kol 1,23) Amen.

„Da fragte Jesus die Zwölf:,Wollt auch ihr weggehen?' Simon Petrus antwortete ihm: ,Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.'"
Katechese: „Christus hat wohl zum Glauben und zur Bekehrung eingeladen, aber keineswegs gezwungen. Sein Reich wächst in der Kraft der Liebe, in der Christus, am Kreuz erhöht, die Menschen an sich zieht." (KKK 160) „Der Glaube erfordert den freien Willen und den klaren Verstand des Menschen, wenn ersieh auf die göttliche Einladung einlässt." (YC21) Überlegung: „Den Folgen der Französischen Revolution, den Konsequenzen des Wiener Kongresses und dem freiheitlichen Aufbruch in Europa folgte der hl. Pfarrer von Ars mit wacher Skepsis. Für ihn hatte der Begriff der Frei­heit nur eine Bedeutung: Christus, der die Menschheit zur Freiheit befreit." (M. Kopp) - Weiß ich, dass ich im Glauben an Gott erst die eigentliche Freiheit als Kind Gottes gewinne? - Nütze ich meine Freiheit, um mich in jeder Lebenslage für den Schatz des Evangeliums zu entscheiden?
Gebet: Herr, Du hast uns zur Freiheit der Kinder Gottes befreit, (vgl. Gal 5,1) Lass uns als freie Kinder im Glauben vor Dir leben und Dir dienen! Amen.

16. Januar - Die Glaubensbeziehung - Eph3,17
„Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen."
Katechese „Wenn man Gott erkannt hat, muss man ihn an die erste Stelle in seinem Leben setzen. Damit fängt ein neues Leben an. Christen soll man daran erkennen, dass sie sogar ihre Feinde lieben. Gott zu erkennen bedeutet: Er, der mich geschaffen und gewollt hat, der mich jede Sekunde mit Liebe anschaut, der mein Leben segnet und es erhält, ... der sehnsüchtig auf mich wartet, der mich erfüllen und vollenden und mich für immer bei sich wohnen lassen möchte - er ist da. Mit dem Kopf dazu nicken, genügt nicht. Christen müssen den Lebensstil Jesu übernehmen." (YC 34) Überlegung: „Nachdem ich erkannt habe, dass es einen Gott gibt, war es mir unmöglich, nicht für ihn allein zu leben." (sei. Charles de Foucauld) - Wie sieht mein Glaube im Alltag aus? - Suche ich immer wieder Zeiten der Stille, um mich auf Jesus zu öffnen und mit Ihm Zwiesprache zu halten? Gebet: Herr, Du gehst mit uns durchs Leben, doch unsere Augen sind oft wie mit Blindheit geschlagen, so dass wir Dich nicht erkennen, (vgl. Lk 24,16) Öffne unsere Augen und entzünde unser Herz mit Deiner Liebe! Amen.

„,Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!' Jesus sagte zu ihm: ,Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.' Da rief der Vater des Jungen: ,lch glaube; hilf meinem Unglauben!'"
Katechese: „Der Glaube ist ein reines Geschenk Gottes, das wir erhalten, wenn wir innig darum bitten." (YC21) Der VATER des kranken Kindes hatte noch keinen Glauben an die Allmacht Gottes, die sich in Jesus offenbarte. Doch auf die Einladung Jesu hin flehte er zu Ihm um die Gnade des Glaubens. Bereits auf diesen Wunsch hin, glauben zu wollen, vollbrachte Jesus das Wunder der Heilung seines Sohnes. Überlegung: Der junge Jude Theodor Ratisbonne rief in einem Augenblick tiefsten Schmerzes aus:„0 Gott, wenn du wirklich existierst, lass mich doch die Wahrheit erkennen, und im Voraus schwör' ich dir, ihr mein Leben zu weihen". Nur wenig später traf er jemanden, der ihm Vorträge über den Glauben hielt und ihn für den Glauben an Gott begeisterte. Er ließ sich taufen und wurde ein großer Apostel, der fortan Zeugnis ablegte für Gott.
Gebet: Herr, in meiner Schwäche bitte ich Dich: Hilf mir zu glauben; hilf, dass mein Glaube an Dich immer tiefer und fester werde! Amen.

18. Januar - Der Glaube bewirkt Wunder - Mt 17,20
„Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: ,Rück von hier nach dort!', und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein."
Katechese: Jesus wirkt viele Wunder, Heilungen und Zeichen, aber nur dort, wo Er den Glauben des Menschen an Gott findet. Dabei erwartet Er von uns nicht den Glauben großer Heiliger, sondern die Glaubensbereitschaft: Herr, ich will glauben! Hilf meinem schwachen Glauben! (vgl. Mk 9,24) Das Senfkorn Glaube besteht also nicht in schönen Gefühlen, sondern im festen Willensakt, den wir im kindlichen Gebet erwecken. Überlegung: „Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt." (Mt 9,21) - Die Gnaden Gottes fließen immer. Doch ohne Glaubensakt ist mein Herz dafür verschlossen. Der Gnadenstrom ist so tief wie mein Glaubensakt. - Erwecke also möglichst viele Glaubensakte! (vgl. Stanislaw Gancerek) - Weiß ich, dass Jesus auch mir helfen will und auf meinen Glauben wartet?
Gebet: „Ich aber - Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkünden."(Ps 73,28) Amen.

„Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: ,Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?'"
Katechese: Petrus ging auf dem Wasser nicht aus eigener Kraft, sondern durch die göttliche Gnade, an die er glaubte. Als ihn der Zweifel über­mannte, als er seinen Blick nicht mehr auf Jesus richtete, sondern Angst vor dem Wind hatte, als er dem Wort des Meisters nicht mehr völlig vertraute und sich so von Ihm entfernte, lief er Gefahr, im Meer des Lebens unterzugehen. Doch in seiner Not schrie er zu Jesus um Hilfe. Darauf streckte Jesus Seine Hand aus und rettete ihn. (vgl. Benedikt xvi.) Überlegung: „Sobald Jesus uns recht durchdrungen sieht vom Gefühl unseres Nichts ... reicht er uns auch schon die Hand; wollen wir aber allein et­was Großes unternehmen ... dann lässt er uns allein. ... Das ist so recht das Wesen unseres Herrn: er gibt als Gott, aber er verlangt die Demut des Herzens." (hl. Therese v. Lisieux) - Weiß ich, dass der Glaube mir zeigt, dass ich von meiner menschlichen Schwäche alles zu fürchten habe, von der Allmacht Gottes aber alles erhoffen darf?
Gebet: „Ich will dich rühmen, Herr, denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren." (Ps 30,2) Amen.

20. Januar - Der Glaube schenkt Zuversicht - Mk4,40
„Jesus sagte zu ihnen: ,Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?'"
Katechese Wo Glaube und Vertrauen an Gott schwinden, entsteht Angst. Der Mensch vergisst die Allmacht Jesu. So erging es den Jüngern. Jesus war mit ihnen im Boot und schlief. Die tobende See drohte das Boot zum Kentern zu bringen. In ihrer Angst weckten sie aber Jesus, der den Sturm mit einem Machtwort beruhigte. Augenblicklich trat Stille ein. Überlegung: „Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. (Eph6,i6) - Nehme ich in meinen Ängsten meine Zuflucht zu Jesus, der Herr über die ganze Schöpfung ist? - Weiß ich, dass der Böse besonders diesen Menschen schaden kann, die ihm durch verschiedene Ängste Türen ihres Lebens öffnen? -Widersage ich jedem Geist der Angst, z.B. vor der Zukunft, vor Krankheit, Dunkelheit, Katastrophen etc., und vertraue alles Jesus an?
Gebet: „Du vollbringst erstaunliche Taten, erhörst uns in Treue, du Gott unsres Heiles, du Zuversicht aller Enden der Erde!" (Ps 65,6) Amen.

„Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?"
Katechese Mit dem Fortschritt von Wissenschaft und Technik scheint fast alles machbar geworden zu sein und der Glaube an Gott wird oft belächelt oder vielerorts für überflüssig gehalten. In der heutigen säkularisierten Welt fällt es vielen schwer, den Glauben an Gott zu bewahren. Überlegung: „Es wird eine Periode weitverbreiteten Unglaubens kommen; und all die Jahre hindurch sind tatsächlich die Wasser wie eine Sintflut gestiegen. Ich sehe nach meinem Tod die Zeit kommen, wo nur noch die Spitzen der Berge, Inseln gleich, in der Wasserwüste sichtbar sein werden." (sei. John H. Newman) - Was kann ich tun, um meinen Glauben an Gott zu vertiefen, sei es durch christliche Lektüre, Filme oder Vorträge? - Bitte ich Jesus immer wieder, Er möge mich vor Glaubensverlust bewahren?
Gebet: Gott des Friedens, heilige uns ganz und gar und bewahre unseren Geist, unsere Seele und unseren Leib unversehrt, damit wir ohne Tadel sind, wenn Du, Jesus Christus, unser Herr, kommst! (vgl. 1 Thess 5,23) Amen.

22. Januar - Das Ausharren im Glauben - Hebr11,l
„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Über­zeugtsein von Dingen, die man nicht sieht."
Katechese Mit dieser Definition des Glaubens beginnt der Autor des Hebräerbriefes eine Reihe von großartigen Gestalten des Alten Bundes aufzuzählen, die in den verschiedensten Stürmen ihres Lebens uner­schütterlich und unbeugsam am Glauben festgehalten haben (vgl. Kol 1,23). So gehört zum Glauben auch das Ausharren, denn nur der, der bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet werden (vgl. Mt 24,13). Überlegung: Ein alter Pfarrer sagte in einem Beichtzuspruch: „Gib acht, denn schon viele Sterne sind vom Himmel gefallen", d.h. schon viele haben gut begonnen und leider schlecht beendet. - Schaue ich auf Jesus, der auf Seinem Kreuzweg dreimal gefallen, aber immer wieder aufgestanden und weitergegangen ist? - Achte ich auf die Stimme meines recht geformten Gewissens sowie auf die Stimme der Kirche, damit ich im Glauben nicht Schiffbruch erleide? (vgl. 1 Tim 1,19)
Gebet: „Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! Denn ich bin arm und gebeugt. Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!" (Ps 86,1-2) Amen.

Glaubenszeugen

Was bedeutete der Glaube für die großen Gestalten der Bibel? Was bedeutet der Glaube für mich und mein Leben?

23. Januar - Der Glaube Abels - Gen 4,3-5a
Kain brachte „dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar; auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht."
Katechese: Bei den ersten Menschen zeigte sich ihr Glaube, indem sie Gott Gaben von ihrer Hände Arbeit darbrachten, um Seinen Segen zu erbitten. Da menschliche Opfer aber immer mangelhaft sind, bot sich Jesus selbst dem Himmlischen VATER für uns als vollkommenes Opfer an. In jeder Messfeier dürfen wir dieses Hl. Opfer darbringen. Überlegung: „Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei. Jeder aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht werde. Denn so lautet der Ausspruch des Herrn: 'An jedem Ort und zu jeder Zeit soll man mir darbringen ein reines Opfer, weil ich ein großer König bin', spricht der Herr, ,und mein Name ist wunderbar bei den Völkern'." (Didache) - Nehme ich demütig und mit versöhntem Herzen am Opfer Christi, an der Hl. Messe, teil, um den Segen Gottes zu erlangen?
Gebet: „An Brandopfern hast du kein Gefallen. Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz, wirst du, Gott, nicht verschmähen!" (Ps5i, 18-19) Amen.

„Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!"
Noah glaubte Gott, und trotz Spott und Unverständnis seiner Zeitgenossen baute er die Arche, die ihn mit seiner Familie rettete. In der Arche sehen die Heiligen das Sinnbild für die Kirche, in der die gläubigen Menschen vor dem ewigen Untergang gerettet werden. Überlegung: „Erkenne in dieser Arche ein Vorbild der heiligen Kirche'. Christus ist der Steuermann, der Mastbaum ist das heilige Kreuz, die Segel schwellt der göttliche Geist und die Richtung bestimmt der himmlische Vater, wie der heilige Ambrosius lehrt. Wer immer als wahrer Christ in dieser Kirche sich befindet, wer immer in Verbindung steht mit diesem Steuermann, wer immer an diesem Steuerruder sich festhält, der wird nicht zu Grunde gehen. ... Nicht nur acht Seelen, wie die Arche Noe's, nein, alle, die eines guten Willens sind, haben in dieser wahren Arche Platz und Unterkunft!" (L C. Businger)
Gebet: „Erhalte mein Leben und rette mich, lass mich nicht scheitern! Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht." (Ps 25,20) Amen.

25. Januar - Der Glaube von Abraham - Gen 12,1
„Der Herr sprach zu Abram: ,Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.'"
Katechese Voll Glauben an Gott wagte Abraham den Weg ins Ungewisse, verließ sein Haus und sein Vaterland und ließ sich von Gott ins Land Kanaan führen. Im Gebet suchte er in allem Gottes Willen und wurde zum Segensbringer für ganz Israel. Wo ein Familienvater tief im Glauben verwurzelt ist, wirkt er segensreich für die Familie und den Staat. Überlegung: Nikolaus Wolf hatte eine großartige Idee. Er versammelte eine Gruppe von Familienvätern, die zweimal wöchentlich zusammenkamen, um gemeinsam den Rosenkranz für die wichtigen Anliegen des Vaterlandes und der Kirche zu beten. Seine Gebetsarmee verwandelte nicht nur die Familien, sondern wirkte auch segensreich auf die Politik des Landes ein.
Gebet: „Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue!" (Ps 91,1-2) Amen.

„Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich."
Katechese: Aus dem brennenden Dornbusch rief Gott den Mose. Auf Gottes Wort hin ließ er seine eigenen Pläne fallen. Im Glauben an die Hilfe Gottes kehrte er nach Ägypten zurück, in das Land, aus dem er aus Angst vor der Strafe des Pharao geflohen war, um das Volk Israel aus der Knechtschaft herauszuführen. Mose ist Vorbild für alle gläubigen Menschen, die sich dem Dienst Gottes zur Verfügung gestellt haben. Überlegung: „Du musst Priester werden!" sagte der Bischof dem jungen Karol Wojtyla, der eine schöne Zukunft in einer Familie geplant hatte. Er glaubte Gott, der durch den Bischof zu ihm sprach. So weihte er Gott sein Leben als Priester. Als Papst Johannes Paul II. wurde er ein großer Segensbringer für die Kirche und auch für die Welt. Sein Motto lautete: „Totus tuus!" (Ganz dein!) - Stelle auch ich mich den Plänen Gottes zur Verfügung?
Gebet: „Ja, ich komme ... Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trag' ich im Herzen."(Ps 40,8-9) Amen.

27. Januar - Glaubenshilfe: Gottesstab - Ex 4,2.17
„Der Herr entgegnete ihm: ,Was hast du da in der Hand?' Er antwortete:,Einen Stab.',Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen.'"
Katechese Mose war geprägt von Angst. War er doch vor dem Pharao geflohen, um sein Leben zu retten. Und nun sollte er zurückkehren? Deshalb gab ihm Gott als Glaubenshilfe den Wanderstab, als Zeichen Seiner helfenden Gegenwart. Mit ihm vollbrachte Mose viele Wunder, sei es beim Auszug aus Ägypten, sei es beim Durchzug durch die Wüste. Überlegung: Als Jesus Seine Jünger in die verschiedenen Städte aussandte, gebot Er ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen (vgl. Mk6,8). - Statt dem Wanderstab, als Symbol für die Gegenwart Gottes und Seine Hilfe, dürfen wir das Kreuz Jesu in die Hand nehmen. - Nehme ich in aller Not das Kreuz Jesu vertrauensvoll in meine Hand?
Gebet: „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht!" (Ps 23,4) Amen.

„Der Herr antwortete Mose: ,Mach dir eine Schlange, und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht/"
Katechese: Die Rebellion des Volkes war nicht nur gegen Mose gerichtet, sondern gegen Gott und so gewann der Teufel Macht über die Men­schen. Nur diese, die abkehrten von ihrem rebellischen Murren und demütig auf das Rettungszeichen Gottes blickten, wurden gerettet. Überlegung: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat." (Joh3,14-15) - Danke ich Jesus, dass Er den Stolz der ,Schlange aus dem Paradies' (= Satan, vgl. offb 12,9) durch Seine tiefe Demut besiegt hat und allen die Befreiung aus ihrer Macht anbietet? - Ist mir bewusst, dass jeder, der vor der Macht des Satans und der Sünde bewahrt bleiben will, oft auf Jesus, den Gekreuzigten, schauen muss?
Gebet: „Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.

29. Januar - Der Gebetskampf - Ex 17,10-11
„Josua ... kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker."
Katechese: In der Wüste wurde das Volk Israel von feindlichen Stämmen angegriffen. Unter der Führung von Josua verteidigten sie sich. Doch den Sieg verdankten die Israeliten nicht der Macht ihrer Waffen, sondern der Macht des gläubigen, inständigen Gebets von Mose. Überlegung: Dank des gläubigen Rosenkranzgebetes geschahen schon viele Wunder. So wurde auch der Sieg der Christen über die übermächtige türkische Flotte in der Seeschlacht bei Lepanto diesem Gebet zugeschrieben. - Glaube ich an die Macht des Gebets? - Weiß ich, dass Gott selbst mit Seiner allmächtigen Hilfe eingreift, wenn ich meine Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ratlosigkeit voll Vertrauen zu Ihm bringe?
Gebet: „Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, noch kann mein Schwert mir helfen; nein, du hast uns vor unsern Bedrängern gerettet; alle, die uns hassen, bedeckst du mit Schande!" (Ps 44,7-8) Amen.

„Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, ... Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus."
Katechese: „Israel hatte seit seiner ältesten Zeit zwei besondere Zeichen der Anwesenheit seines Gottes: die Bundeslade und das heilige Zelt, später den Tempel. In beiden, in der Lade und dem Zelt, ist Gott dem Volk nahe und erreichbar." (Schott Messbuch 2, S. 157)
Überlegung: „Es ist nicht nötig, viele Worte zu machen, um gut zu beten. Man weiß, dass der liebe Gott da ist im heiligen Tabernakel, man öffnet ihm das Herz, und man ist froh in seiner heiligen Gegenwart. Ja, das ist das beste Gebet." (hl. Pfarrer v. Ars) - Könnte ich in meinen täglichen bzw. wöchentlichen Terminplan eine kurze Zeit einplanen, wo ich in der Kirche Jesus anbete und von Ihm Ruhe und Kraft schöpfe?
Gebet: „Ich aber darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel." (Ps 5,8) Amen.
 

31. Januar - Der Glaube Marias - Lk 1,45
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ."
Katechese Maria hat in demütigem Glauben die Botschaft des Erzengels Gabriel von der Menschwerdung des Sohnes Gottes angenommen und ihr Ja-Wort dazu gesagt, obwohl sie es nicht ganz verstehen konnte. So ging sie auf dem „Pilgerweg des Glaubens" in die „Nacht des Glaubens" hinein, indem sie am Leiden ihres Sohnes Anteil nahm. (vgl. kkk 165) Überlegung: „Maria glaubte dem Wort Gottes. Sie ließ Gottes Unbegreiflichkeit an sich geschehen und folgte dem Weg ihres Sohnes bis zum Kreuz. Maria ist unter den Glaubenszeugen die Größte. Wir nennen sie Mutter der Glaubenden." (GL 783/8) - Bitte ich Maria um die Gnade des Glaubens, gerade wenn mich verschiedene Zweifel überfallen und quälen? - Lese ich betrachtend und betend das Wort Gottes, um die Glaubensgeheimnisse tiefer zu verstehen?
Gebet: Herr, senke das Senfkorn des Glaubens tief in mein Herz, damit mein Glaube an Dich tiefe Wurzeln schlägt und reiche Früchte trägt1. Amen.

den Vater, den Allmächtigen

Die Heiligste Dreifaltigkeit

„Das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens.
Es betrifft das Geheimnis des inneren Lebens Gottes und ist die wesentlichste und grundlegendste Glaubenswahrheit."  (KKK 234)

I. Februar - Der Eine Einzige Gott - Jes 45,5-6
„Ich bin der Herr, und sonst niemand; außer mir gibt es keinen Gott Ich bin der Herr, und sonst niemand."
Katechese „Wir glauben an nur einen Gott weil es nach dem Zeugnis der Hl. Schrift nur einen Gott gibt und nach den Gesetzen der Logik auch nur einen Gott geben kann. Gäbe es zwei Götter, so wäre der eine Gott die Grenze des anderen; keiner von beiden wäre unendlich, keiner vollkommen; insofern wäre keiner von beiden Gott. Die grundlegende Gotteserfahrung Israels lautet: ,Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig' (Dtn 6,4). Immer wieder rufen die Propheten dazu auf, von den falschen Göttern zu lassen und sich zu dem einen Gott zu bekehren: ,lch bin Gott, und sonst niemand' (Jes 45,22)." (YC 30)
Überlegung:„Der Mensch kann nicht bestehen, ohne etwas anzubeten." (Fjodor M. Dostojewski) - Nehme ich dieses Wort „Ich bin der Herr, dein Gott" ernst, d.h. bemühe ich mich, nichts über Ihn zu stellen, nichts wichtiger zu nehmen und keiner anderen Sache oder Person Vorrang vor Ihm einzuräumen? (vgl. yc 352) - Bete ich gerne Gott, meinen Herrn, an?
Gebet: „0 Herr, mein Gott, Du meine einzige Hoffnung, erhöre mich, dass ich nicht müde werde, Dich zu suchen, sondern immer nur und immer noch glühender Dein Antlitz suchen möchte!" (hl. Augustinus) Amen.

„Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht."
Katechese: Sowohl die Juden als auch die Moslems glauben an nur einen Gott. Doch nur den Christen ist es durch Jesus Christus, den Sohn Gottes gegeben, das „Familiengeheimnis" der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu erahnen und glaubend anzunehmen: den ewigen Liebes- und Lebensaustausch zwischen Gott VATER, Sohn und Hl. Geist, (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: „Einer der größten Gelehrten der Kirche, der hl. Thomas von Aquin, der viele Bücher über Gott geschrieben hat, hatte zum Lebensende eine Vision von Gott. Er durfte hineinschauen in das innerste Geheimnis Gottes, vor allem in das dreifaltige innergöttliche Leben und Lieben. Danach konnte er nicht mehr an seinem großen theologischen Werk weiterschreiben. Er sagte zu seinem Schreiber: Reginald, ich kann nicht mehr! Denn wie Spreu erscheint mir alles, was ich bisher geschrieben habe, im Vergleich zu dem, was ich geschaut habe." (ebd.) - Nehme ich das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes, das Jesus geoffenbart hat, demütig an?
Gebet: Gottheit tief verborgen, betend nah ich Dir. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich Dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin. Amen.

3. Februar - Ein Gott in drei Personen - 1 Joh 4,8b
„Gott ist die Liebe."
Katechese Wir glauben nicht an drei Götter, sondern an einen Gott in drei Personen: VATER, Sohn, Hl. Geist. Der eine einzige Gott ist nämlich nicht egoistische Einsamkeit, sondern vollkommene Liebes-Gemeinschaft. Wäre Gott einsam, könnte Er nicht von Ewigkeit her lieben, (vgl. YC 35/36) Überlegung:„Wo es die Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit: einen Liebenden, einen Geliebten und eine Quelle der Liebe." (hl. Augustinus) - Der hl. Raimund erklärte einem Moslem, dass Gott von Ewigkeit her die Liebe ist und nicht erst durch die Erschaffung der Welt liebend geworden ist. Denn da Gott dreieinig ist, quillt die Liebe Gottes seit Ewigkeit über: denn Gott, der liebende VATER, zeugt aus Seiner Liebe heraus den liebenden Sohn, und von beiden wird der liebende Hl. Geist gehaucht. - Ist mir klar, dass wir Christen nicht drei verschiedene Götter anbeten, sondern ein einziges Wesen der Liebe Gottes, das sich dreifach entfaltet und doch eins bleibt?
Gebet: Herr, Dreifaltiger Gott, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, dei­ne Treue, so weit die Wolken ziehn. (vgl. Ps 108,5) Amen.

„Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!"
Katechese Bereits bei den ersten Christen war der Glaube an die Allerheiligste Dreifaltigkeit lebendig. In seinem Grußwort unterscheidet der hl. Paulus die drei Personen des einen einzigen Gottes: Jesus, unser Erlöser, der uns die Gnade Gottes wiedergeschenkt hat; den VATER, den Schöpfer und Ursprung der Liebe Gottes; den Hl. Geist, den Lebensspender, der uns in die Liebesgemeinschaft Gottes hinein nimmt. Überlegung: „Beide, der Sohn und der Hl. Geist, sind bildlich die Hände des Vaters: Es gibt nur den einen Gott, den Schöpfer, und den einen Christus, den Sohn Gottes und Erlöser, und den Hl. Geist, der die Menschen nach Seele und Leib heiligt und rettet." (hl. Irenaus) - Glaube ich an Gott, der mich aus Liebe geschaffen hat, an Gott, der mich aus Liebe vom Bösen befreit und an Gott, der mich in Seine Liebe immer mehr hineinnimmt?
Gebet: Ehre sei dem VATER und dem Sohn und dem Hl. Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit! Amen.

 5. Februar - Gott VATER - Dtn 32,6
„Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? Hat er dich nicht geformt und hingestellt?"
Katechese Gott verehren wir als VATER, weil Er der Schöpfer ist und sich voller Liebe Seiner Geschöpfe annimmt. Der VATER steht in der menschlichen Erfahrung für Ursprung und Autorität, für das Bergende und Tragende. Da viele falsche Gottesbilder existieren, dürfen wir uns von Jesus zeigen lassen, wie gut Gott VATER ist: In Jesus, in Seiner Liebe und Barmherzigkeit sehen wir die Liebe des VATERS, (vgl. Joh 14,9; YC 37) Überlegung: Des VATERS Glanz ist für Seine Diener zu groß. Wir sind nicht imstande, Ihn anzusehen. Wenn das Volk den Mose, einen Menschen, nach seiner Gottesschau nicht anzuschauen vermochte, wer kann dann das Wesen Gottes schauen und durchschauen? Nur Jesus, der aus Ihm ist, vermag Ihn anzublicken. Überaus herrlich ist der Glanz des VATERS, nur Jesus vermag den VATER zu schauen, und durch Jesus schauen Ihn alle Geschöpfe, (vgl. hl. Ephram) - Suche ich mit Jesus das wahre Angesicht des VATERS?
Gebet: „Alle, die dich suchen, frohlocken; sie mögen sich freuen in dir. Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: Groß ist Gott, der Herr." (Ps 70,5) Amen.

6. Februar - Gott SOHN - Joh 8,58
„Jesus erwiderte ihnen: ,Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.'"
Katechese: „Jesus von Nazareth ist der Sohn, die zweite göttliche Person, von der gesprochen wird, wenn wir beten: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. ... Durch Wunder und Zeichen, insbesondere aber durch die Auferstehung, erkannten die Jünger, wer Jesus ist, und beteten ihn als den Herrn an. Das ist der Glaube der Kirche." (YC 39) Überlegung: „Die Zeugung des Sohnes in Gott aber ist nicht der menschlichen Zeugung gleich, denn Gott ist als Geist unteilbar; die Zeugung des Sohnes durch den Vater ist in Gott eine rein geistige, sie ist wie das Ausstrahlen des Lichtes aus der Sonne und das Hervorgehen des Gedankens aus der Geistseele zu denken. Der Sohn Gottes ist daher ewig wie der Vater." (hl. Athanasius) - Bekenne ich demütig mit dem hl. Thomas meinen Glauben an die Gottheit Jesu: „Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20,28)1
Gebet: „Stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: lass die Schleier fallen einst in Deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr Dein Angesicht!" (GL 546)

 7. Februar - Gott HEILIGER GEIST - Joh 14,26a
„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren..."
Katechese: „Der Hl. Geist ist die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit und von gleicher göttlicher Größe wie der Vater und der Sohn. Wenn wir die Realität Gottes in uns entdecken, haben wir es mit dem Wirken des Hl. Geistes zu tun. Gott sandte ,den Geist seines Sohnes in unser Herz' (Gai 4,6), damit er uns ganz erfülle. Im Hl. Geist findet ein Christ tiefe Freude, inneren Frieden und Freiheit. Im Hl. Geist, den wir in Taufe und Firmung empfangen, dürfen wir zu Gott ,Vater' sagen." (YC 38)
Überlegung: In einem christlichen Sterbegebet heißt es: „Ziehe hin, christliche Seele, aus dieser Welt, im Namen Gottes, des allmächtigen Vaters, der dich erschaffen hat; im Namen Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes, der für dich gelitten hat; im Namen des Hl. Geistes, der in dich ausgegossen worden ist." (Ferdinand Holböck) - Glaube ich, dass der Hl. Geist in unser Herz kommt, damit wir als Kinder Gottes den VATER im Himmel erkennen können? (vgl. YC 113) - Bete ich um die Gaben des Hl. Geistes?
Gebet: „Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein; erfülle uns mit deiner Gnad, die deine Macht erschaffen hat."(GL 245)

„Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm."
Katechese: Die Dreifaltigkeit Gottes können wir vergleichen mit einem wunderbaren, unvorstellbaren Licht. In einer Vision sah der hl. Benedikt Gott in einem Licht, das die Helligkeit des Tages übertrifft. Überlegung: Die hl. Hildegard vergleicht die Dreifaltigkeit Gottes mit einer Flamme: „Die Flamme hat in dem einen Brand drei Kräfte. So ist der eine Gott in drei Personen. Die Flamme brennt in glänzendem Lichte, in purpurnem Hauch und in feuriger Glut. Durch das glänzende Licht leuchtet sie, durch den purpurnen Hauch flammt sie, durch die feurige Glut wärmt sie. In dem glänzenden Lichte betrachte den Vater... In dem purpurnen Hauch, der ihr innerlich eigen ist, ... erkenne den Sohn ...In der feurigen Glut schaue den Hl. Geist,... Wie also in der einen Flamme diese drei Kräfte erschaut werden, so die drei Personen in der Einheit der Gottheit."
Gebet: Gott, „Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, du spannst den Himmel aus wie ein Zelt."(Ps W4,2) - Erleuchte uns mit Deinem Licht! Amen.

 9. Februar - Gott ist Wahrheit - Joh 18,37
„Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme."
Katechese: „Dass Gott die Wahrheit ist, wissen wir aufgrund der absoluten Glaubwürdigkeit Jesu. Er ist,der Weg und die Wahrheit und das Leben' (Joh 14,6)." (YC 32) - „Jesus Christus ist die Person gewordene Wahrheit, die die Welt zu sich hinzieht. Das von Jesus ausstrahlende Licht ist Glanz der Wahrheit. Jede andere Wahrheit ist ein Fragment der Wahrheit, die er ist, und weist auf ihn hin." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Die Wahrheit ist in dieser Zeit so sehr verdunkelt und die Lüge so allgemein verbreitet, dass man die Wahrheit nicht erkennen kann, wenn man sie nicht liebt." (Blaise Pascal) -Wie reagiere ich, wenn mir jemand die Wahrheit sagt? Nehme ich sie demütig an? - Liebe ich die Wahrheit oder weiche ich ihr mit Notlügen aus? - Weiß ich, dass ich mich dadurch zu Gott bekenne, wenn ich mutig für die Wahrheit eintrete?
Gebet: Jesus, sende uns vom VATER den Hl. Geist, den Geist der Wahrheit, der uns in die ganze, befreiende Wahrheit Gottes führt! (vgl. Joh 16,13) Amen.

„So sollst du zu den Israeliten sagen: ,Der ,lch-bin-da' hat mich zu euch gesandt.'"
Katechese: Gott ist keine namenslose Kraft, unpersönliche Energie oder Schwingung. Gott gibt Sich einen Namen, weil Er ansprechbar sein und mit uns Menschen in Beziehung treten will. (vgl. kkk 203) „Im brennenden Dornbusch gibt Gott dem Mose Seinen heiligen Namen preis: JAHWE' (= ich bin da; Ex 3,14). Aus Ehrfurcht sprach man in Israel den Gottesnamen nicht aus und ersetzte ihn durch die Anrede ,ADONAT (= Herr). Eben dieses Wort ,HERR' benutzt das Neue Testament, wenn es Jesus als wahren Gott verherrlicht: Jesus ist der Herr!' (Rom i o, 9)." (YC31)
Überlegung: „Esoterik geht an der Wirklichkeit Gottes vorbei. Gott ist ein personales Wesen; er ist die Liebe und der Ursprung des Lebens, nicht kalte kosmische Energie." (YC 356) - Helfe ich den Menschen, die in Gott nur eine Schwingung oder Energie sehen, Ihn als personales Wesen zu erkennen und zu lieben? - Studiere ich meinen Glauben, um nicht leicht verschiedenen Formen esoterischen Aberglaubens zu verfallen?
Gebet: Herr, unser Gott, Du erhältst alles im Sein und erfüllst alles mit Leben! Deinem Namen sei Dank und Lobpreis in alle Ewigkeit! Amen.
 

11. Februar - Gottes Gegenwart - Mt 28,20
„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Katechese: In Jesus offenbart sich Gott, der „ICH BIN DA" (Ex 3,14), der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt. Dieses Versprechen Seiner lebendigen und liebenden Gegenwart gab Er vor Seiner Aufnahme in den Himmel. Er ist konkret gegenwärtig im Wirken des Hl. Geistes in der von Ihm gegrün­deten Kirche. Seine Gegenwart hat jedoch nichts mit Pantheismus zu tun, wo alles - auch die Natur und der Kosmos - für Gott gehalten wird. Überlegung: Manche glauben irrtümlich, dass alles Gott ist: Blume, Baum, Natur. Doch das ist Pantheismus, eine Weltanschauung, die mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist. Gott ist der Schöpfer und unend­lich viel größer und anders als alles, was Er geschaffen hat. (vgl. YC 356) -Betrachte ich die Natur, um in ihr das Wirken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu bewundern und die Größe des Schöpfers zu erahnen?
Gebet: Heiligster Dreifaltiger Gott, „muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir."(Ps 23,4) Amen.

„Wahrhaftig, du bist ein verborgener Gott. Israels Gott ist der Retter."
Katechese Der Prophet Jesaja lehrt uns, dass Gott Sich in Seiner Größe vor unseren menschlichen Augen verborgen hält und doch alles im Dasein erhält. Ohne den Dreifaltigen Gott fällt alles ins Nichts zurück. Überlegung: „Nimm weg die Allerheiligste Dreifaltigkeit, und nichts wird dir bleiben, weder von den neun wunderbaren Chören der Engel noch von jenen glorreichen Scharen der Seligen, die jetzt den Himmel schmücken. Wie alle Planeten von der Sonne ihr Licht empfangen, so die Heiligen von Gott. Nimm weg die Sonne, und alles erbleicht und erstirbt.... Die Heiligste Dreifaltigkeit ist die Sonne des Himmels, ja mehr als das. Alle Wesen haben Dasein und Leben von ihr empfangen." (sel. Arnold Jarnsen)
Gebet: „Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete ich Dich an und opfere Dir auf den Kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder. Amen." (Gebet, das der Engel den Seherkindern von Fatima im Jahr 1916 gelehrt hat)
 

Entwicklung des Geheimnisses

„Der Glaube an das Geheimnis an einen Gott in drei Personen entwickelte sich langsam. Im Neuen Testament wird offenkundig, was im Alten Testament verborgen liegt: ,ln Novo Testamento patet, quod in Vetere latet.'"
(hl. Augustinus)

13. Februar - Der Dreieine Gott schuf die Welt - Gen 1,2-3
„Die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: ,Es werde Licht.' Und es wurde Licht."
Katechese: Im Lichte der Offenbarung des Neuen Testamentes dürfen wir bereits im Schöpfungsbericht die Dreifaltigkeit Gottes angedeutet sehen. Wie später im Neuen Testament der hl. Johannes vervollständigt, hat Gott alles durch Sein lebendiges Wort - Seinen eingeborenen Sohn - ins Dasein gerufen, (vgl. Joh 1,1-3)
Überlegung: Jedes ,Und Gott sprach' weist auf das Wort hin, das der Vater an den einzelnen Schöpfungstagen ... aussprach; es bedeutet, dass der Vater alles durch sein Wort, d.h. durch seinen Sohn erschuf. Was der Vater durch sein Wort, den Sohn, geschaffen hat, das hat er durch den Hl. Geist ausgeschmückt und vollendet." (sel. Rupert v. Deutz) - Weiter vergleicht der sel. Rupert das Werk des Hl. Geistes mit dem eines Vogels, der durch die Brutwärme die Reifung des Eies fördert. - Weiß ich, dass Gott auch heute die „Wüste" meiner Seele durch den „Regen" des Wortes Gottes befruchten und zur wunderbaren Oase umgestalten will?
Gebet: „Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!"(Ps 95,6)Amen.

„Dann sprach Gott: ,Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich/"
Katechese Bei der Erschaffung des Menschen sehen wir die Andeutung für die Mehrpersönlichkeit Gottes, indem Gott von Sich in der Mehrzahl spricht. Wir dürfen auch den Hl. Geist im Lebensatem Gottes angedeutet sehen, den Gott dem geformten Menschen einhauchte und ihn so zu einem lebendigen Wesen machte, (vgl. Gen 2,7) Überlegung: ,„Lasst uns Menschen machen!' (Gen 1,26): In der Mehrzahl der Personen, in der Gott hier spricht, ist ein ganz offensichtlicher Hinweis auf Gottes Dreipersönlichkeit gegeben. Wenn es dann aber heißt: ,Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis' wird wieder betont, dass die drei göttlichen Personen doch nur der eine wahre Gott sind. Wenn dann aber Gott feststellt: ,Siehe Adam ist geworden wie einer aus uns', so ist da wieder in der Personenmehrzahl, in der Gott hier redet, ein Hinweis auf das Mysterium der Trinität (= Dreifaltigkeit) gegeben." (hl. Isidor)
Gebet: „Deine Hände haben mich gemacht und geformt. Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne!" (Ps 119,73) Amen.
 

15. Februar - Die Gotteserscheinung bei Abraham - Gen 18,2
„Er (Abraham) blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder."
Katechese: Aus der Ikonografie ist das Bild bekannt, wie drei Männer, abgebildet als drei Engel, zu Abraham kommen und ihm die langersehnte Geburt seines Sohnes Isaak ankündigen. Seit dem hl. Augustinus gilt nun die Auslegung, dass mit den drei Männern, die zu Abraham auf Besuch kamen und denen er mit drei Maß Mehl Brot zubereitete, ein Hinweis auf die Heiligste Dreifaltigkeit dargestellt wird. (vgl. F. Holböck) Überlegung: „Abraham war so groß, dass er die Dreifaltigkeit im Typus (Bild) schauen und die Einheit der drei Personen im Mysterium (= Geheimnis) verehren durfte." (hl. Isidor) - Werfe ich mich gerne täglich vor dem Dreifaltigen Gott auf die Knie nieder, um Ihn demütig anzubeten?
Gebet: „Meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, nach deiner gerechten Verheißung." (Ps 119,123) Demütig und dankbar bete ich Dich an. Amen.

„Sie riefen einander zu: ,Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.'"
Katechese. Manche Kirchenväter sehen im „Dreimal-heilig" der Gottesvision des Propheten Jesaja eine Andeutung der Dreipersönlichkeit Gottes, sowie im Ausdruck „Herr der Heere" die Einheit Seiner göttlichen Natur. Bei dieser Vision wurde Jesaja von Gott feierlich zum Propheten des Ewigen Wortes Gottes bestellt und geweiht mit den Worten: „Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?" (Jes 6,8) (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: „Am Lobpreis der Engel auf den dreimal heiligen Gott, den der Prophet Jesaja in seiner Berufungsvision vernahm, erkennt man die Wahrheit der ungeteilten göttlichen Wesenheit des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes; und indem die Gemeinde in jedem Gottesdienst in diesen Lobpreis einstimmt, legt sie jedes Mal neu ein Bekenntnis zur Dreieinigkeit Gottes ab."(hl. Eugen v. Carthago) - Ist mir bewusst, dass der Lobpreis Gottes ein starkes Befreiungs- und Segensgebet darstellt?
Gebet: Heilig, heilig, heilig, Gott Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe! Amen.

17. Februar - Die Ankündigung des Messias - Jes 7,14
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben."
Katechese: „Die messianischen Weissagungen bei den Propheten und in den Psalmen schildern den kommenden Messias schon ziemlich deutlich als Sohn Gottes und als eine neben Gott Vater stehende göttliche Person. So beschreibt vor allem der Prophet Jesaja den Messias als wahren Gott, als Immanuel (= Gott ist mit uns), als den starken Gott und Vater der Zukunft, der kommen wird, um die Menschen zu erlösen." (Ferdinand Holböck) Überlegung: „Wenn man bedenkt, dass auch der Sohn natürlicherweise wie der Vater unsichtbar ist, dass der Sohn aber unter den Menschen sichtbar und tastbar geworden ist, dann versteht man das tiefe Wort des hl. Irenaus: ,Der Vater ist das Unsichtbare des Sohnes, der Sohn aber ist das Sichtbare des Vaters.'"(F. Holböck) - Nehme ich gläubig Jesus als wahren Gott an?
Gebet: Jesus, mit dem geheilten Blindgeborenen werfe ich mich vor Dir auf die Knie nieder und bekenne demütig: „Ich glaube, Herr!" (Joh 9,38) Amen.

„Als Jesus aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: ,Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.'"
Katechese: „In diesem Bericht der Taufe Jesu im Jordan wird mit Feierlichkeit von der Stimme vom Himmel berichtet, die auf die Gegenwart Gottes des Vaters hinweist, vom natürlichen Sohn Gottes, der in Menschengestalt im Jordan anwesend ist und vom Hl. Geist, der in sichtbarer Gestalt einer Tau­be auf den Sohn Gottes niedersteigt." (Ferdinand Holböck) Überlegung: Der hl. Augustinus sagte dem Arzt Maximus: „Ohne Zweifel ist der Herr, unser Gott, dem allein wir durch Anbetung dienen dürfen, nicht der Vater allein, noch der Sohn allein, noch der Hl. Geist allein, sondern die Trinität (= Dreifaltigkeit) selbst ist der eine alleinige Gott, Vater, Sohn und Hl. Geist. - Auf nichts anderes sollen wir darum unser ganzes Leben ausrichten als nur darauf, uns allzeit an die Dreieinigkeit Gottes zu erinnern, sie immer besser zu erkennen und immer inniger zu lieben." (hl. Augustinus)
Gebet: VATER, Sohn und Hl. Geist! In tiefer Demut bete ich Dich an! Amen.

19. Februar - Die Taufe der Christen - Mt 28,19
„Macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Katechese: „Im Taufbefehl Jesu sind dem Vater der Sohn und der Hl. Geist vollkommen ebenbürtig an die Seite gestellt. Die Einheit Gottes geht aus der Taufformel insofern hervor, als es in der Einzahl heißt, die Jünger sollen die Menschen taufen ,auf den Namen' und nicht, auf die Namen'. In der Bibel werden Name und Wesen identisch gebraucht. So kommen den drei Personen nur ein einziges, gleiches Wesen zu." (Ferdinand Holböck) Überlegung: „Ich bitte und ermahne euch, vielgeliebte Brüder, dass jeder, der gerettet werden will, den rechten, katholischen Glauben erlernt, unerschütterlich festhält und bewahrt. So muss es ein jeder beobachten, dass er glaubt an den Vater, dass er glaubt an den Sohn, dass er glaubt an den Hl. Geist. Gott ist der Vater, Gott ist der Sohn, Gott ist auch der Hl. Geist; dennoch sind es nicht drei Götter, sondern ein Gott." (hl. Caesarius) Gebet:Ewiger Gott, Du schenkst uns den wahren Glauben. Lass uns auf Dein Wort hören, damit der Glaube in uns immer mehr wachse! Amen.

Der Christ und die Heiligste Dreifaltigkeit

In Jesus Christus sind wir Menschen berufen, am Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit teilzunehmen, am ewigen Lebens- und Liebesaustausch Gottes. Durch die gläubige Aufnahme des Wortes Gottes und den Empfang des Leibes Christi in der Hl. Kommunion nimmt Gott selbst Wohnung in uns.

20. Februar - Das Einswerden durch das Wort Gottes - Joh 14,23
„Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen."
Katechese. Das Christentum ist mehr als eine Gesetzesreligion. Durch ein Leben nach den Regeln des Evangeliums Jesu kommt der Dreifaltige Gott selbst zu uns und durchdringt uns mit Seiner Liebe. So werden wir immer mehr hineingenommen in das Leben des Dreifaltigen Gottes. Überlegung: „Wir müssen von Anfang an lernen, auf die Stimme Gottes in unserem Herzen zu hören. Denn in der Stille des Herzens spricht Gott. ... Wenn euer Herz voll ist von Gott, von Liebe, von Mitgefühl und Glaube, wird euer Mund davon sprechen ... Hört auf Gott im Schweigen, denn wenn euer Herz von anderen Dingen voll ist, könnt ihr nicht die Stimme Gottes hören. Wenn ihr aber in der Stille des Herzens auf die Stimme Gottes gehört habt, ist euer Herz voll von Gott, wie Maria voll der Gnade war." (sel. Mutter Teresa) - Weiß ich, dass ich in das verwandelt werde, was ich lese? (ebd.) - Lese ich täglich im Evangelium Jesu, um so Gott mein Herz zu öffnen?
Gebet: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?" (Ps 42,3) Amen.

„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir,
und ich bleibe in ihm."
Katechese: „Immer wieder schimpfen wir über die Kirche ...In Wahrheit ist die Kirche das, was täglich in geheimnisvoller Weise am Altar entsteht. Gott gibt sich für jeden Einzelnen von uns hin, und er will uns verwandeln durch die Kommunion mit ihm. Als Verwandelte sollen wir die Welt ver­wandeln." (YC 217)
Überlegung: „In der Hl. Eucharistie werden wir eins mit Gott wie die Speise mit dem Körper." (hl. Franz v. Sales) - „Es war, als hörte ich eine Stimme aus der Höhe: Ich bin die Speise der Starken; wachse und iss dann von mir! Aber du wirst mich nicht wie eine leibliche Speise in dich verwandeln, sondern du wirst in mich verwandelt werden." (hl. Augustinus) - Ist mir bewusst, dass ich durch die Hl. Kommunion schon jetzt teilhabe am Leben des Dreifaltigen Gottes? - Lebe ich entsprechend meiner hohen Auserwählung?
Gebet: „Denk Du in mir, o Jesus, dann denk ich licht und klar! Sprich Du aus mir, o Jesus, so sprech ich mild und wahr! Wirk Du durch mich, o Jesus, gerecht ist dann mein Tun, geheiligt meine Arbeit, geheiligt auch mein Ruh'n! Erfüll mein ganzes Wesen, durchdring mein ganzes Sein, dass man aus mir kann lesen, die große Liebe Dein!" Amen.

 22. Februar - Der Mensch - Abbild Gottes - 1 Kor 11,7a
Der Mensch ist „Abbild und Abglanz Gottes".
Katechese: Der hl. Paulus erinnert uns daran, dass der Mensch als Abbild des Dreifaltigen Gottes geschaffen wurde. Auf ganz besondere Weise entdecken wir dieses Abbild Gottes in unserer unsterblichen Seele. Überlegung: „Während die Seele das Licht Gottes empfing, verstand und erfuhr sie, dass sie nach dem Bilde Gottes geschaffen ist: dass das Gedächtnis in Beziehung zum ewigen Vater steht, der Verstand zum Sohn und der Wille zum Hl. Geist. Und wie die hl. Dreifaltigkeit dreifaltig ist in den Personen, aber einfach in ihrem göttlichen Wesen, so ist auch die Seele dreifaltig in ihren Kräften, aber einfach in ihrem Wesen." (sei. Maria Martin) - Lasse ich mein Gedächtnis von Gott Vater, meinen Verstand von Gott Sohn und meinen Willen vom Heiligen Geist lenken?
Gebet: „Du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke!" (Ps 139,13-14) Amen.

„Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast."
Katechese Wer jemanden liebt, der will ihn auch gut kennenlernen. Die Betrachtung des Wortes Gottes führt uns zu einer immer tieferen Gotteserkenntnis. Je mehr der Mensch darin eintaucht, umso mehr ver­langt er danach. Die ganze Ewigkeit werden wir jeden Tag etwas Neues über die großartige Größe des Dreifaltigen Gottes erkennen dürfen. Überlegung: „Die sel. Anna Maria Taigi gewöhnte sich an, jede Arbeit mit der Anrufung zu beginnen: ,Gelobt sei die Allerheiligste Dreifaltigkeit!' Bei der vielen Arbeit im Haushalt übte sie den Wandel in der Gegenwart des drei­faltigen Gottes und zeigte eine ganz innige Gottverbundenheit. Aber nicht nur in Äußerlichkeiten brachte sie ihre Verehrung der Heiligsten Dreifaltigkeit zum Ausdruck, sondern vor allem in ihrer ganzen Haltung als wahrhaft christliche Gattin und Familienmutter." - Verbinde ich mich während des Tages immer wieder mit Jesus?
Gebet: „Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen." (Ps 139,3) - Ich suche Dich, o Heiligste Dreifaltigkeit! Amen.

24. Februar - Wenn wir in der Liebe bleiben, bleibt Gott in uns - Joh 15,9
„Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!"
Katechese: Gott ist die Liebe (vgl. 1 Joh 4,8b). Wenn wir in der Liebe Jesu bleiben, bleibt die Heiligste Dreifaltigkeit in uns. Wir bleiben in der Liebe Jesu, wenn wir stets Seine Gebote im Herzen bewahren (vgl. Joh 14,15). Überlegung: „Fürs erste nahm die sel. Anna Maria Taigi jedes ihrer sieben Kin­der als Geschenk des Dreifaltigen Gottes an. Sie übernahm selbst ihre religiöse Unterweisung. Morgens nach dem Aufstehen war gemeinsames Gebet. Nach dem Abendessen wurde der Rosenkranz kniend gebetet. Dann wurde aus dem Heiligenleben vom Tage vorgelesen. Manchmal wurde ein Lied angefügt. Dann ging es nach dem Segen der Eltern zum Schlafen. Am Morgen und am Abend und jedes Mal, wenn sie aus dem Haus ging oder nach Hause kam, nahm sie das Weihwasser, weil sie dabei immer wieder daran erinnert wurde: Ich bin getauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes." - Welchen Platz gebe ich Gott in meinem Leben?
Gebet: „Ich suche dich von ganzem Herzen. Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!" (Ps 119,10) Amen.

„In ihm (Jesus) allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt..."
Katechese Wenn wir uns nach dem Willen Jesu ausrichten, erfüllt uns Gott mit all Seiner Gnade (vgl. Joh 1,16), mit Seiner dreifaltigen Liebe. Überlegung: „Gott ermahnte die sei. Anna Maria Taigi: Meine Tochter, der geistliche Nutzen besteht... in der beharrlichen Vereinigung des Willens mit dem Meinigen. Wer Meinem Willen folgen will, muss ... seinen eigenen Willen unterordnen. Tue jene Dinge, die du gar nicht tun möchtest; lass jene beiseite, die dir zusagen; eine einzige Selbstbeherrschung und Überwindung dieser Art ist Mir viel lieber als ein ganzes Jahr Buße. Du darfst fortan nicht mehr sagen:... ich habe keinerlei Lust, das zu tun. Denn das sind Redensarten der Welt.'"- Bitte ich Jesus um Kraft, mein „Ich" (meine ichsüchtige Lust und üble Laune) zu „kreuzigen" (vgl. Gal 2,19), damit die Dreifaltigkeit Gottes meine Seele mit Seiner Liebe ganz erfüllen kann?
Gebet: „Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich; ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die nicht glauben, nicht anbeten, nicht hoffen und Dich nicht lieben! Amen." (Gebet von Fatima)

26. Februar - Der Geist der Kindschaft Gottes - Gal 4,6
„Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Soh­nes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater."
Katechese Die spürbare Gegenwart Gottes in unserem Leben schenkt uns der Hl. Geist, den wir bereits bei der Taufe empfangen haben und der uns zu Kindern Gottes gemacht hat. Er lehrt uns, Gott in unserem Alltag zu entdecken und zu lieben.
Überlegung: „Das Universum war für die sei. Anna Maria ein offenes Buch, in welchem sie nur ein Wort las: Gott, der Dreifaltige. Der leiseste Windhauch, der Gesang eines Vogels, der Anblick eines Käfers oder einer Blume genügte, um sie in Gott zu verzücken, sie in Ekstase zu versetzen. - Ihr Gottesglaube war ansteckend und brachte durch seine Kraft die schlimmsten Ungläubigen wieder zum Glauben zurück. Wenn Anna Maria auf der Straße jemand fluchen oder eine Gotteslästerung aussprechen hörte, begann sie zu weinen und wiederholte immer wieder mit ihren Kindern: Gott sei gelobt!" (F. Holböck) - Bitte ich den Hl. Geist, Er möge meine blinden Augen öffnen?
Gebet: „Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament." (Ps 19,2) O Gott, wie groß bist Du! Amen.

„Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht!' Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!', wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet."
Katechese. Die Gegenwart des Hl. Geistes in unserem Herzen bewegt uns zu einer tiefen Ehrfurcht zu allen drei Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit. Wenn wir Jesus lieben, lieben wir gleichzeitig den VATER, von dem Er ausgegangen ist und den Hl. Geist, der von beiden gesandt wird. Überlegung: „Es gibt nur einen allmächtigen Gott, und alle drei Personen sind nur ein und dieselbe Majestät. Könnte jemand den Vater lieben ohne den Sohn und den Hl. Geist? Nein, wer eine von diesen drei Personen ehrt, ehrt sie alle drei, und wer eine von ihnen beleidigt, beleidigt sie alle drei. Kann der Vater sein ohne den Sohn und den Hl. Geist? Nein, denn sie sind nur ein Wesen; und da, wo eine Person ist, sind alle drei, da man sie nicht trennen kann."(hl. Teresa von Avila) - Spreche ich den Namen Gottes ehrfürchtig aus?
Gebet: „0 mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, um in dir begründet zu sein, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit." (hl. Sr. Elisabeth v. d. Hlgst. Dreifaltigkeit)

28. Februar - Die Einheit mit Gott - Joh 17,22-23a
„Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir."
Katechese: „Alle Glaubensbekenntnisse der Kirche sind Entfaltungen des Glaubens an diesen dreifaltigen Gott. Sie beginnen jeweils mit einem Be­kenntnis zum Vater, Schöpfer und Erhalter der Welt, beziehen sich dann auf den Sohn, durch den die Welt und wir selbst Erlösung gefunden haben, und münden im Bekenntnis zum Hl. Geist, der die Gegenwart in der Kirche und in der Welt ist." (YC 27)
Überlegung: „Die Kirche bewahrt diesen Glauben, wie sie ihn empfangen hat, als ob sie in einem einzigen Haus wohnte, glaubt so daran, als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte, und verkündet und überliefert ihre Lehre so einstimmig, als ob sie nur einen Mund hätte." (hl. Irenaus) - Höre ich gerne auf den Papst, der Garant für die von Jesus gewünschte Einheit ist?
Gebet: Durch Ihn und mit Ihm und in Ihm ist Dir Gott Allmächtiger VATER in der Einheit des Hl. Geistes alle Herrlichkeit und Ehre, jetzt und in Ewigkeit! Amen.

„Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig."
Maria, die Mutter Gottes, offenbarte der hl. Mechthild ihre Vorzüge, die der Dreifaltige Gott ihr geschenkt hat: Gott VATER zeichne­te ihre Seele so aus, dass sie nach Ihm allmächtig im Himmel und auf Erden ist; Goft Sohn erfüllte sie mit solchen Gaben der Wissenschaft und des Verstandes, dass sie inniger als alle Heiligen die Allerheiligste Dreifaltigkeit schauen darf; der Heilige Geist goss die Fülle Seiner Liebe in ihr Herz, dass sie nach Gott das gütigste Wesen ist. Überlegung: Die hl. Mechthild erhielt von der Mutter Gottes das große Versprechen, dass diejenigen Seelen, die täglich die ,Drei Ave Maria' zu Ehren der Vorzüge, die der Dreieinige Gott der Allerseligsten Jungfrau Maria verliehen hat, beten, die Gnade der Beharrlichkeit im Guten und die Gnade eines seligen Todes erlangen. - Große Heilige, darunter die hll. Antonius, Alphons, Leonardo, Don Bosco, Klemens Maria Hofbauer, haben die Andacht der „Drei Ave Maria" wärmstens empfohlen und auch selbst eifrig gepflegt und verbreitet.
Gebet: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
 

den Schöpfer des Himmels und der Erde

Die Schöpfung des Himmels

Zuerst hat Gott die unsichtbare Welt geschaffen, die wunderbare Welt der himmlischen Geister, der Engel und Erzengel, der Throne, Mächte und Gewalten, der Seraphim und Kerubim, die Gott unermüdlich anbeten und verherrlichen.

1. März - Die Erschaffung des Himmels - Gen 1,1
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Katechese; Mit der Erschaffung des Himmels ist der ganze geistige Bereich inbegriffen, der nicht Gott selbst ist, die unsichtbare Welt der heiligen Engel und himmlischen Geister. Sie wurden von Gott ganz zu Anbeginn erschaffen, sind personale, unsterbliche, vollkommene Wesen und werden in der Bibel auch oft als Gottessöhne bezeichnet (vgl. Hiob 38,7). Überlegung: „Der Himmel ist kein Ort im Weltraum. Er ist ein Zustand im Jenseits. Himmel ist dort, wo Gottes Wille ohne jeden Widerstand geschieht. Himmel ist dann, wenn Leben in höchster Dichte und Seligkeit da ist - Leben, wie man es auf der Erde nicht findet." (YC 52) - Sehne ich mich nach dem Himmel, nach dem, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: nach dem Großen, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben? (vgl. i Kor 2,9)
Gebet: „Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!" (Ps 29,1-2) Amen.

„Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab ... Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee."
Katechese: „Die hl. Engel sind rein geistige Geschöpfe Gottes, die Verstand und Willen haben. Sie sind nicht körperlich, nicht sterblich und für ge­wöhnlich nicht sichtbar. Sie leben ständig in der Gegenwart Gottes und vermitteln den Menschen Gottes Willen und Gottes Schutz."(YC54) Überlegung: Im Jahr 1916 sahen die Hirtenkinder von Fätima Lucia, Jacinta und Francisco über den Bäumen eine weiße Gestalt schweben wie Schnee, jedoch durchsichtig. Die Gestalt glich einem Jungen von etwa 15 Jahren und war von übernatürlicher Schönheit. Er sagte: „Habt keine Angst! Ich bin der Engel des Friedens!" - Grüße ich voll Ehrfurcht meinen großen hl. Schutzengel und bitte ihn, mir den Weg zum Himmel zu wei­sen? - Unterscheide ich den wahren hl. Engel von den Esoterikengeln?
Gebet: „Hl. Engel, der du den Raum durcheilst, schneller als Blitze, fliege recht oft an meiner Stelle hin zu denen, die mir teuer sind! Mit deinen Flügeln trockne ihre Tränen! Singe, wie gut Jesus ist! Amen." (hl. Therese v. Lisieux)

3. März - Die Engel beten Gott an - Offb 22,8-9
Ich fiel „dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. Da sagte er zu mir: ,Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und deine Brüder... Gott bete an!'"
Katechese: Der hl. Engel ist unwahrscheinlich groß. Unsagbar größer ist Gott, den die hl. Engel unaufhörlich loben, preisen und anbeten. Im Ju­bel wird ihre Sprache zum Gesang - deshalb singen die Engel, (vgl. YC 183) Überlegung: Der Engel, der den Hirtenkindern in Fätima erschien, lehrte sie das Beten und reichte ihnen die Hl. Kommunion. Er sagte zu ihnen: „Betet mit mir mit." Danach kniete er nieder und beugte seine Stirn bis hin zum Boden. Er ließ sie dreimal das folgende Gebet wiederholen: „Mein Gott ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich. Ich bitte um Vergebung für die, die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen, Dich nicht lieben." Da nach sagte er: „So müsst ihr beten!"
Gebet: „Schöner Engel, du bist mein Bruder geworden, mein Freund, mein Tröster. Wissend meine große Schwäche, führst du mich an der Hand." (hl. Therese v. Lisieux). Amen.

„Sind sie (die Engel) nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?"
Katechese Die Bezeichnung „Engel" bezeichnet das Amt der himmlischen Geister, sie sind Diener und Boten Gottes. Sie künden das Heil an, dienen dem göttlichen Plan und retten aus vielerlei Gefahren, (vgl. kkk 332) Überlegung: Zu gewissen Zeiten ihres Lebens war die hl. Therese von Lisieux in ihrem innerlichen Leben einfach an einem toten Punkt festge­fahren. Sie kam nicht mehr weiter. Da gab ihr der Herr selbst den Wink: „Ich will, dass du nicht so viel mit den Menschen, sondern mit den Hl. Engeln Umgang pflegst." Sie gehorchte, dann ging es wieder aufwärts, (vgl. Bonifatius Günther) - Ist mir bewusst, dass der hl. Engel an meiner Seite steht, um mich durch alle Gefahren der Welt sicher zum Himmel zu geleiten?
Gebet: Der Engel des Herrn umschirmt alle, die Gott fürchten und ehren, und er befreit sie aus all ihren Nöten, (vgl. Ps 34,8) Amen.

S.März - Die Engel beschützen uns - Ex 23,20
„Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe."
ese: Jeder Mensch bekommt von Gott einen Schutzengel. Für sich und andere zum Schutzengel zu beten, ist gut und sinnvoll. Engel können sich im Leben eines Christen auch von sich aus bemerkbar machen, z.B. als Überbringer einer Botschaft oder als helfende Begleiter. Mit den falschen Engeln der Esoterik hat der Glaube nichts zu tun." (YC 55) Überlegung: Der hl. Pater Pio verdankte seinem Schutzengel viel. Dieser übersetzte ihm fremdsprachige Briefe. In teuflischen Angriffen rief er sofort den Schutzengel zu Hilfe. Sie kämpften zusammen, beteten zusammen, lobten zusammen Gott den Herrn. - Liebe ich meinen Schutzengel und höre ich gerne auf seine mahnende Stimme? - Weiß ich, dass der hl. Schutzengel meine Freiheit hoch achtet und mir deshalb nur dann tatkräftig helfen kann, wenn ich ihn darum bitte?
0 mein großer Hl. Engel, schon am Morgen will ich Dich grüßen voll Liebe, Du wirst mit mir gehen, Du wirst mit mir beten, Du wirst mich lehren, Sehnsucht nach Gott zu haben. So wird der Tag ein großer werden, weil Du bei mir bist, o großer hl. Engel!

„Da kam Petrus zu sich und sagte: ,Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und all dem, was das Volk der Juden erhofft hat/"
Katechese: Bis zur Wiederkunft Christi kommt die geheimnisvolle, mäch­tige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zugute, (vgl. kkk 334) Überlegung: Eines Tages erschien die Gottesmutter P. Ludwig Cestag und forderte ihn auf, man solle sie besonders darum bitten, dass sie der Welt die hl. Engel zu Hilfe senden möge. Er entgegnete, sie sei mächtig genug, auch ohne menschliche Bitten die hl. Engel auszusenden. Da bekam er zur Antwort: „Das Gebet ist eine gottgewollte Bedingung, und je inständiger und vielfältiger diese Bitten sind, um so mächtiger werde ich dann mit den hl. Engeln kommen." Dann fügte sie hinzu: "Ich selber werde mit einer ganzen Legion Engeln der Kirche zu Hilfe kommen und sie retten."
Gebet: „Hehre Königin des Himmels, höchste Herrin der Engel!... Sende die himmlischen Legionen zu Hilfe, damit sie unter deiner Führung die bösen Geister verfolgen, bekämpfen und in den Abgrund zurückstoßen!" Amen.

7. März - Christus ist das Zentrum der Engelwelt - Mt 25,31
„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen."
Jesus Christus ist das Zentrum der Engelwelt. Sie beschützten Ihn im Kindesalter, dienten Ihm in der Wüste, stärkten Ihn in der Todesangst; sie hätten Ihn auch aus der Hand der Feinde retten können. Sie werden Ihn begleiten bei Seiner Wiederkunft am Letzten Tag und Ihm bei Seinem Gericht dienen, (vgl. kkk 333)

mg: „Ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron die Zahl der Engel war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: ,Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob'."(Offb 5,11-12) - Stimme ich gerne in den Lobpreis der hl. Engel ein, um Gott anzubeten und zu verherrlichen?
Gebet: „Lobt den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken, seinen Worten gehorsam!" (Ps 103,20) Amen.

„Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel."
Katechese Nicht alle Engel blieben Gott treu. Einige von diesen geschaffenen Geistern wiesen in freier Entscheidung Gott und Sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurück. So gibt es für sie keine Vergebung. Die Bibel bezeichnet diese gefallenen Geister als Teufel und Satan (vgl. Joh 8,44; Offb 12,9). (vgl. kkk 392-393)
Überlegung: „Alle Menschen haben zwei Engel bei sich, den bösen, der sie zum Schlechten treibt, und den guten, der sie zur Tugend drängt." (Origenes) - Weiß ich, dass ich nur in dem Maße für die Eingebungen des guten Engels offen werde, je mehr ich mich von der Knechtschaft der Sinne loslöse?
Gebet: „Hl. Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels! Sei du unser Schutz; Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der Welt umherschleichen, mit göttlicher Kraft hinab in den Abgrund. "Amen.

9. März - Der Sieg über Satan - 1 Joh 3,8
„Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören."
Katechese: Jesus selbst zerstörte die Macht des Satans durch Seinen Tod am Kreuz. Somit ist die Macht Satans nicht unendlich groß. Er kann den Aufbau des Reiches Gottes auf Erden nicht verhindern. Doch ist er auf der Welt aus Hass gegen Gott und Sein Reich tätig. Sein Tun bringt schlimme geistige und physische Schäden über die Menschen, (vgl. kkk 395) Überlegung: „Seht das Kreuz des Herrn! Flieht ihr feindlichen Mächte! Ge­siegt hat der Löwe vom Stamme Juda, der Spross Davids. Deine Barmher­zigkeit komme über uns, o Herr! So wie wir auf Dich gehofft haben." (Leo xm.) - Weiß ich, dass Jesus Seiner Kirche den Auftrag gegeben hat, durch Segensgebete Menschen, Dinge und Orte von allem Bösen zu befreien?
Gebet: „Du beschirmst mich mit Deinen Flügeln, unter deinen Schwingen finde ich Zuflucht, Schild und Schutz ist mir deine Treue!" (Ps 91,4) Amen.

„Der Satan tarnt sich als Engel des Lichts."
Katechese Der Teufel verkleidet sich in das Gewand eines Lichtengels, um die Menschen zu täuschen. Er kann sogar falsche Erscheinungen von Jesus, Maria oder Heiligen vortäuschen. Ebenso hat die esoterische Engelsreligion nichts mit den heiligen Engeln gemeinsam, sondern ist eine irreführende Nachäffung der Hilfe der wahren heiligen Engel. Überlegung: „Der Esoterikengel ist traurig und entfernt sich, wenn wir den Weg des Leides, des Kummers, der Schwierigkeiten gehen. Er respektiert nicht meine Freiheit, sondern wendet Tricks an, damit ich auf ihn aufmerksam werde und will meine Urbedürfnisse wecken. Seine Nähe zu mir bestimmt nicht Gott, sondern die Schwingungen, die ich aussende." (Werbung einer Esoterikseite) - Höre ich auf die Stimme meines heiligen Schutzengels, der mich stets zur Nachfolge Jesu aneifert, zu Nächstenliebe und Verzicht aus Liebe zu Gott? - Da der Satan niemals den „Mantel des Gehorsams" anziehen wird, achte ich bei Privatoffenbarungen, ob sie sich im Gehorsam dem Urteil der Kirche unterwerfen?
Gebet: Herr, du sagst: „Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren." (Ps 91,14) Amen.

Die Erschaffung der sichtbaren Welt

In „sechs Arbeitstagen" hat Gott die sichtbare Welt erschaffen. Die Schöpfung ist ausgerichtet auf den siebten Tag, den Tag der Anbetung Gottes. Der achte Tag bezeichnet die Neuschöpfung, die Erlösung.

 11. März - Ist die Welt Produkt des Zufalls? - Offb 4,11
„Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen."
Katechese: „Nein. Gott, nicht der Zufall, ist die Ursache der Welt. Sie ist weder, was ihre Herkunft, noch, was ihre innere Ordnung und Zielgerichtetheit betrifft, ein Produkt,sinnlos' wirkender Faktoren." (YC43) Überlegung:„Die unerhörte Präzision der Vorgänge beim ,Urknall' soll durch Zufall entstanden sein!? Was für eine absurde Idee!" (Walter Thirring) - „Wer sollte nicht durch die Beobachtung und den sinnenden Umgang mit der von der göttlichen Weisheit geleiteten herrlichen Ordnung des Weltgebäudes zur Bewunderung des allwirkenden Baumeisters geführt werden!" (Nikolaus Kopernikus) - In Anbetracht der wunderbaren Welt, beuge ich demütig meine Knie vor Gott, dem Schöpfer des ganzen Universums?
Gebet: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die du erschaffen durch dein Allmachtswort! Wenn ich auf alle jene Wesen achte, die du regierst und nährest fort und fort. Dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu: Wie groß bist du, wie groß bist du!" (Manfred von Glehn)

12. März - Die Erschaffung aus dem Nichts - Oen 1,6.10
„Dann sprach Gott: ,Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.' ... Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer."
Katechese: „Gott allein, der jenseits von Zeit und Raum ist, hat die Welt aus dem Nichts heraus erschaffen und alle Dinge ins Dasein gerufen. Alles, was ist, hängt von Gott ab und hat nur deshalb Bestand im Sein, weil Gott will, dass es ist."(YC44)
Überlegung: „Glaubt nicht, Gott wolle uns alle Liebe zur Welt verbieten. Nein, wir sollen sie lieben, da alles, dem er Dasein gab, unserer Liebe wert ist." (hl. Katharina v. Siena) - Weiß ich, dass mit „Liebe zur Welt" nicht das ichsüchtige Ausleben der menschlichen Begierden gemeint ist (vgl. Joh 2,15), sondern die Bewunderung der wunderbaren Schöpfung Gottes? - Da Gott alle Dinge ins Dasein gerufen hat, hüte ich mich davor, Seine Schöpfung zu zerstören? - Was kann ich konkret zum Schutz der Umwelt tun, z.B. durch sparsamen Gebrauch von Wasser, Strom, Öl etc.?
Gebet: „Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes." (Ps 33,6) Amen.

13. März - Der Sinn der Arbeitswoche - Gen 1,31
„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag."
Katechese: „Im Sinnbild der Arbeitswoche, die von einem Ruhetag gekrönt wird (Gen u-3), kommt zum Ausdruck, wie gut, schön und weise geordnet die Schöpfung ist." (YC 46) - „Wie der Evolutionismus nach der einen, so ist der Kreationismus nach der anderen Seite eine Grenzüberschreitung. Kreationisten nehmen biblische Daten (z.B. wie alt die Erde ist, Sechstagewerk) naiv wörtlich."(YC42)
Überlegung: „Bäume und Sterne werden dich lehren, was du niemals von Meistern lernen kannst." (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Erkenne ich in der ständigen Ausbreitung des Sternenhimmels, dass Gott immer noch am Werk ist (vgl. Joh 5,17)? - Lehne ich den Irrglauben des Evolutionismus ab, der den Menschen als Zufallsprodukt biologischer Prozesse sieht? (vgl. YC 42)
Gebet: „Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?" (Ps 8,4-5) Amen.

„Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen
hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes
Werk vollbracht hatte."
Katechese: „Die Ruhe Gottes von der Arbeit weist auf die Vollendung der Schöpfung hin, die jenseits aller menschlichen Anstrengungen liegt." (YC 47) Um Gott Schöpfer dafür zu ehren verpflichtet das dritte Gebot nachdrücklich, den Tag des Herrn als Ruhe- und Gebetstag zu begehen. Überlegung: Die Mutter Gottes sagte weinend in La Salette (1846): „Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben und den siebten mir vorbehalten, und man will ihn mir nicht geben. Das ist es, was den Arm meines Sohnes so schwer macht. Die Fuhrleute können nicht fluchen, ohne dabei den Namen meines Sohnes zu missbrauchen. Das sind die zwei Dinge, die den Arm meines Sohnes so schwer machen." - Weiß ich, dass der Christ, um Gott zu ehren, am Tag des Herrn (einst Sabbat, jetzt Sonntag) alle Arbeiten unterlässt, die ihn bei der Verehrung Gottes behindern und den Charakter des Festes, der Freude, der Ruhe und der Erholung stören? (YC 365)
Gebet: „Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, spendet Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum!" (Ps 96,8) Amen.

15. März - Die Neuschöpfung - der Sonntag - Mk 16,9a
„Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala."
Katechese Die Christen haben die Feier des Sabbats durch die Feier des Sonntags abgelöst, weil Jesus Christus an einem Sonntag von den To­ten auferstanden ist. Er erinnert uns an die Schöpfung der Welt, an den „achten Schöpfungstag", als die Welt in Christus neu wurde, und greift das Motiv der Ruhe auf, als Hinweis auf die kommende Welt. (vgl.YC 365) Überlegung:„Ohne den Sonntag können wir nicht leben." (christliche Märtyrer) - Weiß ich, dass es ein zentrales Interesse des katholischen Christen sein sollte, den Sonntag und die anderen kirchlichen Feste zu „heiligen"? - Ist mir bewusst, dass ich eine schwere Sünde begehe, wenn ich der Sonntagsmesse ohne Not (aus Faulheit oder Lauheit) fernbleibe?
Gebet: „Herr, du hast den Menschen wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erlöst. Hilf uns, den Verlockungen der Sünde durch die Kraft des Geistes zu widerstehen, damit wir zu den ewigen Freuden gelangen." Amen.

„Machtvoll entfaltet sie (die Weisheit Gottes) ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All."
Katechese: „Gott führt alles auf Wegen, die nur er kennt, seiner Vollendung entgegen. Zu keinem Zeitpunkt fällt das, was er geschaffen hat, aus seinen Händen. [...] Gott ist in allem, was uns in den Wechselfällen unseres Lebens entgegenkommt, auch in den schmerzlichen Ereignissen und den scheinbar sinnlosen Zufällen." (YC 49)
Überlegung: „Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ist der feste, lebendige Glaube, dass Gott uns helfen kann und helfen wird. Dass er uns helfen kann, ist offenkundig, denn er ist allmächtig. Dass er uns helfen wird, ist sicher, weil er es an vielen Stellen der Hl. Schrift versprochen hat und all seine Versprechen treu hält." (sel. Mutter Teresa) - Vertraue ich mich in allen Lebenslagen wie ein Kind den gütigen Vaterhänden Gottes an?
„Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; denn ich erhebe mei­ne Seele zu Dir!'''(Ps 143,8) Amen.

17. März - Die Mitarbeit des Menschen - Gen 9,2
„Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben."
Katechese: „Die Vollendung der Schöpfung durch die Vorsehung Gottes geschieht nicht über unsere Köpfe hinweg. Gott lädt uns ein, an der Vollen­dung der Schöpfung mitzuarbeiten. Der Mensch kann sich dem Willen Gottes verweigern. Besser tut er daran, ein Werkzeug der göttlichen Liebe zu werden."(YC50)
Überlegung: „Ich bin nur ein kleiner Bleistift in der Hand unseres Herrn, Er mag den Bleistift schneiden oder schärfen. Er mag schreiben oder zeichnen, was oder wo immer er will. Wenn das Geschriebene oder eine Zeichnung gut ist, würdigen wir nicht den Bleistift oder das benutzte Material, sondern denjenigen, der es benutzt hat." (sel. Mutter Teresa)
Gebet: Du hast uns als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast uns alles zu Füßen gelegt, (vgl. Ps8,7) Lass uns ein gutes Werkzeug für Dich sein! Amen.

„Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?"
Katechese: „Das Böse in der Welt ist ein dunkles und schmerzliches Geheimnis. Vieles daran ist unbegreiflich. Eines wissen wir jedoch sicher: Gott ist hundertprozentig gut. Er kann niemals der Urheber von etwas Bösem sein. Gott hat die Welt gut erschaffen, doch sie ist noch nicht vollendet. Die moralischen Übel kommen durch den Missbrauch der Freiheit in der Welt."(YC 51) Überlegung: „Die,Hölle auf Erden' - Kindersoldaten, Selbstmordanschläge, Konzentrationslager - ist von Menschen gemacht. Wie könnte ein Mensch das Leben in dieser Welt ertragen, wenn es Gott nicht gäbe?" (YC 51) - Glaube ich daran, das Gott auch das Böse zum Guten führen kann und Er im Jüngsten Gericht allem Unrecht ein Ende setzen wird?
Gebet: „Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten. Amen." (aus Messtext)
 

 19. März - Die Allmacht Gottes - Gen 17,1
„Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: ,lch bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir, und sei rechtschaffen!'"
Katechese: Gott offenbarte sich Abram als der Allmächtige. Es ist die ein­zige Eigenschaft Gottes, die im Glaubensbekenntnis genannt wird. Die Allmacht Gottes erstreckt sich auf alles, denn Gott, der alles erschaffen hat, lenkt alles und vermag alles. Wir glauben auch, dass sie liebend ist, denn Gott ist unser VATER; ferner, dass sie geheimnisvoll ist, denn einzig der Glaube vermag sie auch dann wahrzunehmen, wenn sie „ihre Kraft in der Schwachheit erweist" (2 Kor 12,9). (vgl. kkk 268) Überlegung: „Für Gott ist nichts unmöglich." (Lk 1,37) - Weiß ich, dass der Schlüssel zur Allmacht Gottes im kindlichen Glauben und Vertrauen liegt?
Gebet: „Ja, das weiß ich: Groß ist der Herr, unser Herr ist größer als alle Göt­ter. Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er, im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen."(Ps 135,5-6) Amen.

„Gott lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte."
Katechese: „Die göttliche Allmacht ist keineswegs Willkür: ,ln Gott ist Macht und Wesenheit und Wille und Verstand und Weisheit und Gerechtigkeit dasselbe. Daher kann nichts in Gottes Macht stehen, was nicht auch in seinem gerechten Willen und in seinem weisen Verstände sein kann'  (Thomas v. Aquin)."(KKK 271)
Überlegung: Im Deismus wird ein Gott verkündet, der die Welt seinem Schicksal überlässt, ohne sich um die Not der Menschen zu kümmern. Im Islam begegnen die Menschen einem unberechenbaren Gott, der nach seiner Laune entscheidet. - Sehe ich gerade in Jesus das Bild des unendlich liebenden Gottes, der die Welt nicht ihrem Elend überlässt, nicht dreinschlägt und straft, sondern uns voller Güte den rechten Weg zeigt und auch gerne Wunder wirkt, wenn wir uns auf Seine Liebe öffnen? - Danke ich Gott, dass Er mich liebt, obwohl ich Ihn oft vergesse?
Gebet: „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen. Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht und dein Recht so hell wie den Mittag." (Ps 37,5-6) Amen.

21. März - Die scheinbare Ohnmacht Gottes - 1 Kor 1,21
„Da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten."
Als Jesus am Kreuz hing, schrien Seine Peiniger. „Hilf dir doch selbst, und steig herab vom Kreuz!"(Mk 15,30). Auch Seine Apostel wurden fast alle wegen ihres Glaubens getötet. Doch gerade in der scheinbaren Ohnmacht erweist sich Gottes Kraft. Vom Kreuz herab beherrscht Gott die Welt und zieht durch Seine Liebe die Menschen an sich. Überlegung: „Das Blut der Christen ist Samen der Christenheit." (Tertullian) -Ist mir bewusst, dass Gott das Weltgeschehen regiert und alles in Seiner Hand hält, obwohl Er scheinbar so ohnmächtig in der Welt ist? -Weiß ich, dass Gott auch das Böse für Seine Ziele nützt und Gutes daraus entstehen lässt? - Glaube ich an den Sieg des Guten in der Welt?
Gebet: „Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren!"(Ps 25,2) Amen.
 

Die Erschaffung des Menschen

Die Krönung des Schöpfungswerkes ist der Mensch. Von Gott wurde er nach Seinem Abbild geschaffen.

22. März - Die Erschaffung des Menschen - Gen 1,27a
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn."
Katechese: Jeder Mensch ist der Gipfel der Schöpfung, weil Gott ihn nach seinem Abbild geschaffen hat. Die Erschaffung des Menschen wird deutlich von der Erschaffung anderer Lebewesen unterschieden. Der Mensch ist Person, das heißt, er kann sich mit Willen und Verstand für oder gegen die Liebe entscheiden." (YC56)
Überlegung: „Erkenne dich als Bild Gottes und erröte darüber, dass du es mit einem fremden Bild überdeckt hast." (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Ist mir be-wusst, dass der Mensch nicht ein Etwas, sondern ein Jemand ist? - Erkenne ich die Würde meines Nächsten, indem ich sie/ihn als von Gott geliebte Person achte, ehre und liebe, oder nütze ich sie/ihn zu meinen egoistischen Zwecken aus bzw. erniedrige ich sie/ihn zu meinem Lustobjekt? - Erkenne ich dankbar meine eigene Würde als Mensch?
Gebet: „Herr, was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt."(Ps 8,5-6) Amen.

„Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt."
Katechese: Im Unterschied zur Pflanzen- und Tierwelt hat Gott nicht die Gattung „Mensch" geschaffen, sondern jeden einzelnen Menschen mit seiner großen Personenwürde. Der Mensch ist keine Nummer. Er wird mit einem Namen benannt, der diese Würde zum Ausdruck bringt. Überlegung: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht." (Benedikt xvi.) - Bin ich mir bewusst, dass Gott mich einmalig geschaffen hat und es keinen Fingerabdruck auf Erden gibt, der dem meinen gleicht? - Nütze ich meine Würde, Herr zu sein über mich selbst (über meine Triebe) und in liebende Gemeinschaft mit anderen Personen zu treten, vor allem aber zu meinem Schöpfer?
Gebet: „Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; dir gilt mein Lobpreis allezeit!" (Ps 71,6) Amen.
 

24. März - Die Menschenseele - Gen 2,7
„Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen."
Katechese: „Der Mensch vereint in sich die geistige und materielle Welt, doch das Innerste, seine Geistseele, ist das Wertvollste. Sie ist von Gott geschaffen und unsterblich. Als geistiges Lebensprinzip bewirkt sie, dass der materielle Körper ein lebendiger, menschlicher Leib wird. Durch die Seele ist der Mensch das Wesen, das,Ich' sagen kann und als unverwechselbares Individuum vor Gott steht." (YC 62)
Überlegung: Bei der Zeugung ihres lang ersehnten und erbeteten Kindes erlebte ein Ehepaar, wie eine Lichtkugel in ihr Zimmer kam, kreiste und dann bei ihnen blieb. - Ist mir bewusst, dass die menschliche Seele unmittelbar von Gott geschaffen und nicht von den Eltern „hervorgebracht" wird? (vgl. YC 63) - Kümmere ich mich um meine Seele?
Gebet: Herr, hilf mir, dass ich nicht die ganze Welt gewinne und dabei meine Seele verliere und ewigen Schaden erleide! (vgl. Lk 9,25) Amen.

„Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen."
Katechese: Gott hat den Menschen als Mann und Frau füreinander in personaler Gemeinschaft geschaffen (vgl. Gen 2,18). In der kreativen Ent­faltung ihres Mann- und Frauseins bringen sie unterschiedliche Aspekte der Vollkommenheit Gottes zum Ausdruck. In der Ehe verbindet Gott sie zu einer tiefen Einheit (vgl. Gen 2,24). (vgl. yc 64) „Wie Gottes Liebe treu ist, so sucht auch ihre Liebe treu zu sein; und sie ist nach Gottes Art schöpferisch, denn aus der Ehe entsteht neues Leben." (YC 64) Überlegung: „Gott ist nicht Mann und nicht Frau, aber er hat sich doch als der Väterliche (Lk 6,36) und Mütterliche (Jes 66,13) gezeigt." (YC 64) - Wie ka n n ich meine Berufung als VATER oder Mutter richtig verwirklichen? - Denke ich auch an die geistige Vater- und Mutterschaft anderen Menschen gegenüber? - Nehme ich mich an, wie Gott mich geschaffen hat?
Gebet: Jesus, Du hast in Kana zu Galiläa durch Deine Teilnahme an der Hochzeit die Ehe geheiligt. Segne und schütze alle Familien! Amen.
 

26. März - Erschaffen zur Seligkeit - Eph 4,24
„Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit."
Katechese „Gott hat alles für den Menschen gemacht. Den Menschen aber, die .einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur', hat er geschaffen, damit er selig wird. Das geschieht, indem er Gott erkennt, ihn liebt, ihm dient und in Dankbarkeit gegenüber seinem Schöpfer lebt." (YC 59) Überlegung: „Mensch sein heißt: von Gott kommen und zu Gott gehen. Wir kommen von weiter her als von unseren Eltern. Wir kommen von Gott, in dem alles Glück des Himmels und der Erde zu Haus ist, und wir werden in seiner ewigen, grenzenlosen Seligkeit erwartet. Dazwischen leben wir auf dieser Erde." (YC 1) - Stelle ich mir immer wieder die Sinnfrage, um zu prüfen, dass ich nicht falsch lebe? - Folge ich Jesus nach, der uns von allem Bösen erlösen und unfehlbar ins wahre Leben führen will?
Gebet: „Ich sage zum Herrn: ,Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein.'" (Ps 16,2) Amen.

„Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.'"
Katechese: „Zeichen der Vertrautheit mit Gott ist es, dass Gott den Men­schen in den ,Garten' setzt. Er lebt darin, ,um ihn zu hegen und zu pflegen' (Gen 2,15). Die Arbeit ist für Mann und Frau nicht Fron, sondern Mitwirken mit Gott an der Vervollkommnung der sichtbaren Schöpfung. Diese ganze Harmonie der Urgerechtigkeit ging durch die Sünde unserer Stammeltern (Adam und Eva) verloren." (kkk 378-379)
Überlegung: „Wir sind alle verantwortlich für den Schutz und die Pflege der Schöpfung! Auf diesem Gebiet ist die Erziehung besonders wichtig: Es gilt, den Respekt vor der Natur zu lernen. Und wenn wir uns um die Schöpfung sorgen, wie viel mehr müssen wir dann auch Respekt für die Personen aufbringen - für das menschliche Leben!" (Benedikt xvi.)
Gebet: Herr, hilf uns, dass die von Dir gewährte,Herrschaft' über die Weltsich zuerst in uns als Herrschaft über sich selbst auswirke, (vgl. kkk 377) Amen.

28. März - Der Sünden fall des Menschen - Gen 3,6
„Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß."
Katechese „Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse erinnert an die unüberschreitbare Grenze, die der Mensch als Geschöpf freiwillig anerkennen und vertrauensvoll achten soll." (kkk 396) Doch „vom Teufel versucht, ließ der Mensch in seinem Herzen das Vertrauen zu seinem Schöpfer sterben, missbrauchte seine Freiheit und gehorchte dem Gebot Gottes nicht. Darin bestand die erste Sünde des Menschen." (kkk397)
Überlegung: „Sünde in ihrer tiefsten und schrecklichsten Dimension ist Trennung von Gott, und damit Trennung von der Quelle des Lebens. Deshalb ist auch der Tod die Folge der Sünde." (YC 67) - Kehre ich nach jeder Sünde sofort reumütig zu Gott zurück und bitte Ihn um Vergebung?
Gebet: „Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig!"(Ps 25,7) Amen.

„Gott, der Herr, sprach zu der Frau: ,Was hast du da getan?' Die Frau antwortete: ,Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen.'"
Katechese: „Das Wort ,Erbsünde' meint den unheilvollen Zustand der Mensch­heit, in den der Einzelne hineingeboren wird." (YC 68) Sie bewirkt, „dass der Mensch eine verwundete, zum Bösen geneigte Natur hat." (KKK 407) Überlegung: „Bei der Erbsünde muss man verstehen, dass wir alle einen Tropfen des Giftes von jener Denkweise in uns tragen, wie sie in den Bildern aus dem Buch Genesis veranschaulicht wird.... Der Mensch vertraut nicht auf Gott. Von den Worten der Schlange verführt, hegt er den Verdacht, dass ... Gott ein Konkurrent sei, der unsere Freiheit einschränke, und dass wir erst dann im Vollsinn Menschen sein würden, wenn wir Gott zurückgesetzt haben ... Der Mensch will seine Existenz und die Fülle seines Lebens nicht von Gott empfangen ... Und indem er das tut, vertraut er der Lüge statt der Wahrheit und stürzt so mit seinem Leben ins Leere, in den Tod." (Benedikt XV/.;
Gebet: „Wasch meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde! - Denn ich bin in Schuld geboren; in Sünde hat mich meine Mutter empfangen." (Ps 51,4.7) Amen.

30. März - Der Tod und das Leid - Weish1,13
„Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden."
Katechese:„Gott will nicht, dass Menschen leiden und sterben. Die ursprüngliche Idee Gottes für den Menschen war das Paradies: Leben für immer und Frieden zwischen Gott, den Menschen und ihrer Umwelt." (YC66) Überlegung: „Gott, von dir sich abwenden heißt fallen. Zu dir sich hinwenden heißt aufstehen. In dir bleiben heißt sicheren Beistand haben." (hl. Augustinus) - Weiß ich, dass der eigentliche Grund für Leid und Tod in der Sünde und schließlich im Neid des Satans liegt, der dem Menschen das glückliche Leben mit Gott nicht gönnte? (vgl. Weish 2,24) - Weiß ich auch, dass die Erbsünde den Tod der Seele beinhaltet, von der wir alle schon bei der Geburt betroffen waren und von dem uns Christus in der Taufe befreit hat? (vgl. kkk403) - Danke ich Jesus für die Gnade der Erlösung?
Gebet: „Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.

„Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse."
Katechese: „Diese Stelle wird ,Protoevangelium' (= Erstes Evangelium) genannt, da sie die erste Ankündigung des erlösenden Messias ist, der gekommen ist, um dem Satan den Kopf zu zertreten, d.h. zu entmachten. Nach seinem Sündenfall wurde der Mensch von Gott nicht aufgegeben. Im Gegenteil, Gott ruft ihn und kündigt ihm auf geheimnisvolle Weise den Sieg über das Böse und die Erhebung aus seinem Fall an." (KKK410) Überlegung: „Als Christi Hände an das Kreuz genagelt wurden, nagelte er auch unsere Sünden an das Kreuz." (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Weiß ich, das der Satz „Mir kann keiner helfen!" nicht mehr stimmt? Denn wohin auch immer der Mensch durch seine Sünden gerät, dorthin hat Gott, der VATER, seinen Sohn geschickt, (vgl. YC 70) - Nehme ich die Rettung Jesu aus dem Sog des Bösen dankbar an?
Gebet: „Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. Denn groß ist über mir deine Huld!" (Ps 86,13) Amen.

Und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus - Sein Heiliger Name

In der Hl. Schrift steht der Name für das Wesen, für die Person. In Jesus Christus hat sich Gott selbst offenbart, als Gott der Retter. Der Glaube an Jesus Christus ist nicht nur das Mittelstück des Glaubensbekenntnisses, er ist auch die Mitte der christlichen Katechese.
 

1. April - Der Name JESUS - Lk1,31
Der Erzengel Gabriel sagte zu Maria: „Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Na­men Jesus geben."
Katechese: Jesus" bedeutet auf hebräisch „Gott rettet". Als der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria die frohe Botschaft von der Menschwerdung Gottes brachte, gab er dem Kind den Namen Jesus. Dieser Name besagt, wer dieses Kind ist, und zugleich, wozu Es gesandt ist. Es ist der Mensch gewordene ewige Sohn Gottes, der gekommen ist, um Sein Volk von seinen Sünden zu erlösen (vgl. Mt 1,21). (vgl. kkk 430) Überlegung: »Der Name JESUS - o wie kraftvoll ist dieser Name. Denn nur in diesem Namen können wir selig werden. Um was wir in diesem Namen bitten, das erhalten wir. Hätten wir nur ein Senfkorn voll Glauben in diesen heiligen Namen, was könnten wir tun! Wir würden Berge versetzen, Kranke gesund machen, Teufel austreiben. Ja alle Knie sollen sich beugen vor diesem heiligen Namen, derer die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind. O hätten wir einen lebendigen Glauben und festes Vertrauen auf JESUS!" (Nikolaus Wolf) - Bitte ich Jesus oft: Herr, stärke meinen Glauben? (vgl. Lk 17,5) Gebet: Jesus, „du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; du rettest mich und hüllst mich in Jubel!"(Ps 32,7) Amen.

Der Engel erschien Josef im Traum und sagte: Maria „wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen."
Katechese: Der Name Jesus besagt, dass der Name Gottes in der Person Seines Sohnes zugegen ist. Er wurde Mensch, um alle endgültig von den Sünden zu erlösen. Jesus ist der göttliche Name, der allein Heil bringt. Er kann nun von allen Menschen angerufen werden, (vgl. kkk432) Überlegung: „Lasst uns alles anwenden, um ein recht kindliches Vertrauen zu JESUS zu haben, in aller Versuchung, in allen Plagen, Schmerzen und Krankheiten immer denken:,Ich bau und vertraue auf meinen lieben JESUS. JESUS, du bist mein Retter, mein Helfer, mein Beschützer! Ja, liebster JESUS, ich gehe nicht von dir hinweg, du wirst mir gewiss helfen. Du wirst mich nicht verlassen!'" (Nikolaus Wolf) - Ist mir bewusst, dass Gott in Jesus selbst gegenwärtig ist und mir ständig Seine barmherzige Liebe anbietet?
Gebet: „Ich aber bin arm und gebeugt. Eile, o Gott, mir zu Hilfe! Meine Hilfe und mein Retter bist du. Herr, säume doch nicht!" (Ps 70,6) Amen.

3. April - JESUS, der Retter aus der Sünde - Apg 2,21b
Petrus sagte: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet."
Katechese: Gott begnügte sich nicht damit, Israel aus dem „Sklavenhaus" zu befreien (Dtn 5,6), indem Er es aus Ägypten herausführte. Er rettet die Menschen auch aus dem Elend der Sünde. Weil die Sünde stets eine Beleidigung Gottes ist, kann allein Er von ihr lossprechen. Darum wer­den wir, bewusst unserer Sündhaftigkeit, das Heil nur dann finden, wenn wir den Namen des Erlösergottes, den Namen Jesu, anrufen, (vgl. kkk 431) Überlegung: „Ich ermahne die Leute, keinen Morgen ihr Schlafzimmer zu verlassen, ohne zuvor auf die Knie gefallen zu sein und ein eifriges Gebet zu Gott verrichtet zu haben. Erst dann, sage ich ihnen, könne man den Tag im Namen JESU anfangen und den Beistand Gottes zu allen Geschäften und Verrichtungen erwarten. Ich ermahne sie ebenso, den Tag mit einem eifrigen Nachtgebet und Reue über ihre Sünden zu beenden und im Namen JESU sich zur Ruhe zu begeben." (Nikolaus Wolf)
Gebet: „0 mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle. Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen!" (Gebet von Fatima) Amen.

„Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen."
Katechese Diese Worte sagte Petrus den Juden, die betroffen waren von seiner Lehre und fragten, was sie tun müssten, um gerettet zu werden. In Jesus schenkt uns Gott nicht nur die Vergebung der Sünden, son­dern auch die Teilnahme an Seinem göttlichen Leben. Er schenkt uns Seinen Geist, der uns zu Seinen geliebten Kindern macht. Überlegung: „Es komme uns durch die Kraft des heiligsten Namens JESU Kraft, Weisheit und Stärke zu. Der Hl. Geist sei unsere Leitung, auf dass wir in allen den heiligen Willen Gottes erfüllen mögen." (Nikolaus Wolf) - Höre ich auf die flammende Predigt des hl. Petrus und nehme die Erlösung Jesu an durch meine Ganzhingabe an Ihn als meinen Herrn und Gott? - Öffne ich mich auf die Eingebungen des Hl. Geistes?
Gebet: Herr, Du sagst: „Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft." (Jes 30,15) Amen.

5. April - Nur in JESUS ist das Heil - Apg4,12
„In keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen."
Katechese: „Es gehört zum beständigen Glaubensgut der Kirche und ist fest zu glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Herr und der einzige Erlöser ist, der durch seine Menschwerdung, seinen Tod und seine Auferstehung die Heilsgeschichte, die in ihm ihre Fülle und ihren Mittelpunkt findet, zur Vollendung gebracht hat." (Benedikt xvi.) Die persönliche Annahme Jesu als Retter und Erlöser aus Sünde und Tod ist das Herzstück des Glaubens. Davon spricht die Verehrung des Namen Jesu. Überlegung: In vielen Kirchen findet man das Monogramm IHS. Es bedeutet: lesus Hominum Salvator, in deutscher Sprache angelehnt: Jesus Heiland, Seligmacher. - Suche ich noch Hilfe bei verschiedenen Wahrsagern, Geistheilern, Schamanen etc. (d.h. beim Teufel selbst) oder allein bei Jesus, meinem einzigen Erlöser? - Verehre ich den hl. Namen Jesu?
Gebet: „Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. Ich will ihnen nicht opfern, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen." (Ps 16,4) Amen.

„Durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden."
Katechese „Die Auferstehung Jesu verherrlicht den Namen des Rettergottes, denn von nun an bekundet der Name Jesu voll und ganz die erhabene Macht Jesu. Die bösen Geister haben vor seinem Namen Angst." (KKK 434) In der Autorität des Namens Jesu müssen sie weichen. Überlegung: „Wenn du krank und mit Schmerzen behaftet bist, wenn du von sündhaften, verzweifelnden Gedanken geplagt wirst, sprich entweder den Namen JESUS kräftig aus oder denke ihn. In Gefahren, in Schrecken, im Hause oder auf dem Wege, wo immer du dich befindest, so sprich den Namen JESUS, unseres Erlösers, aus, aber nicht allein mit dem Munde, sondern auch mit dem Herzen, mit Andacht; denn dieser Name hat die Kraft, welche das Herz stärkt, die Andacht fördert und das Gemüt desjenigen, der Ihn anruft, zur Gottseligkeit bereitet." (hl. Laurentius v. Brindisi) Gebet: Jesus, Deine Jünger haben in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben. Zu Ehre Deines hl. Namens befreie auch uns von allem Bösen! Amen.

7. April - Heilung im Namen JESU - Mk 16,18
„Die Kranken, denen sie (in meinem Namen) die Hände auflegen, werden gesund werden."
Katechese: Das Gebet für die Kranken im Namen Jesu hat seine stärkste Segensform im Sakrament der Krankensalbung. Sie richtet den Kranken auf und schenkt ihm die Vergebung der Sünden (vgl. Jak 5,15). Voll Glauben an die Kraft Jesu dürfen wir für die Kranken um Heilung beten. Überlegung: „Vereinigt euch im Gebet und fasst Zutrauen. Es kommt mir nicht schwer vor, dieses Übel wegzubringen. Der Kranke mache oft das hl. Kreuzzeichen im Namen JESU auf seine Brust, wo das Übel liegt. Das dringt durch alles. Und wäre es nicht für die Gesundheit, so wäre es für einen seligen Tod. Er besprenge sein Bett mit Weihwasser, um alles Böse davon zu entfernen. Auch genieße er oft die hl. Kommunion und führe einen Wandel nach Gottes Wohlgefallen." (Nikolaus Wolf) - Nütze ich die Segensmacht, die mir als Christ in der Taufe geschenkt wurde?
Gebet: „Streck deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines hl. Knechtes Jesus!" (Apg 4,30) Amen.
„Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird."
Katechese Viele Wunder hat Jesus gewirkt, damit die Menschen an Ihn als ihren Erlöser glauben und dafür Gott verherrlichen. Nicht Kreuz und Leiden, sondern die Verherrlichung Gottes ist also das Höchste. Überlegung: „Die Verherrlichung Gottes ist das Höchste! - Wenn durch die Heilung der Kranken, Gott und der Heiligste Name JESUS verherrlicht wird, warum soll es nicht geschehen? JESUS hat den Kranken, die zu ihm kamen, nicht gesagt:,Leidet geduldig!', sondern er hat sie gesund gemacht, damit der Vater durch ihn verherrlicht werde und Er durch den Vater.- Wenn von 100 % Schmerzen [durch das Gebet] nur 90 % weichen, die gewöhnlich vom Satan gewirkt sind, um den Menschen zur Ungeduld zu bringen, so sei schon damit wohl die Mühe belohnt und viel gewonnen, dass der Mensch nunmehr mit Ergebung leide." (Nikolaus Wolf)
Gebet: „Um der Ehre deines Namens willen hilf uns, du Gott unsres Heils!... Reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!"(Ps 79,9) Amen.

9. April - Die vollkommene Freude durch JESUS - Joh 16,24
„Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist."
Katechese Die Jünger hatten schon um Vieles gebeten: um die ersten Plätze im Reich Jesu, um verschiedene Zeichen und Wunder. Doch in den Augen Jesu sind die vielen irdischen Dinge ein Nichts. Er will uns viel mehr schenken: den Frieden, die Freude, das ewige Leben. Überlegung: „Es ist nicht genug, dass man glaubt, Gott könne helfen. Das glaubt jeder, der an Gott glaubt. Man muss glauben, dass er uns wirklich hilft, da er uns ja versichert hat, dass er uns gewähren wolle, um was wir ihn bitten. Warum sollen wir seinen Worten nicht glauben? Er ist ja die ewige, untrügliche Wahrheit. Was der Herr verspricht, das hält er, aber man muss ihm glauben."(Nikolaus Wolf) - Bitte ich Jesus um eine innige Liebe zu Ihm, meinem Erlöser, um eine tiefe Liebesreue über meine Sünden, sowie um die Bekehrung all derer, die Jesus noch nicht kennen?
„Du zeigst mir den Pfad zum Leben. Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit!" (Ps 16,11) Amen.

„Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: ,Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!'"
Katechese „Der Name Jesu ist das Herz des christlichen Betens. Liturgische Gebete schließen mit der Formel, durch Jesus Christus, deinen Sohn'. Das Ave Maria gipfelt in ,Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus'. Das ostkirchliche Herzensgebet, das sogenannte Jesusgebet, lautet:,Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir Sünder!' Viele Christen sterben, wie die hl. Jeanne d'Arc, mit dem Wort 'Jesus' auf den Lippen." (KKK 435) Überlegung: Dank dem Jesus-Gebet fand ein junger Mann Befreiung aus seiner Drogensucht. Abend für Abend kniete er sich 15 Minuten vor dem Schlafengehen vor seinem Bett nieder und rief mit aller Kraft: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!" Nach einigen Monaten war er geheilt. - Bringe auch ich meine Nöte voll Vertrauen zu Jesus, meinem Heiland?
Gebet: Jesus, Sohn des Lebendigen Gottes, „wende dich mir zu und errette mich, in deiner Huld bring mir Hilfe!" (Ps 6,5) Amen.
 
 

 11. April - Die Ehrfurcht vor dem Namen JESU - Phil 2,10
„Damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu."
Katechese: Die Größe Gottes zeigt sich im Dienen. Der Größte soll der Diener aller, der Erste der Sklave aller sein, sagt Jesus (vgl. Mt 20,26-27). Er selbst - obwohl Gott von Anbeginn - hat sich zum Sklaven aller Menschen gemacht. Deshalb hat ihn Gott über alle erhöht. Und in aller Demut beugen wir die Knie - allein schon vor Seinem hl. Namen. Überlegung: „Der Diener Gottes Nikolaus Wolf sagte zum Teufel: ,Gelt, im Namen Jesu müssen wir streiten?' Da sagte er: Ja, weißt du aber, wie dieser Name ausgesprochen werden soll?' ... Da kniete die Person nieder, beugte sich tief und sagte:,So soll er ausgesprochen werden, denn ohne Andacht und Ehrerbietung diesen heiligen Namen auszusprechen, ist ihn entehrt'." (Pfr. Johann Erni) - Achte ich darauf, dass ich den hl. Namen Jesu ehrfürchtig ausspreche? - Ist meine Kniebeuge in der Kirche ein bewusster Ausdruck der Anbetung?
Gebet: „Ich aber darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel!" (Ps 5,8) Amen.

Jesus ist der langersehnte Messias - Christus

Bereits im Paradies, nach dem Sündenfall, hat Gott den Messias angekündigt, der den Menschen aus der Macht des Satans befreit. Dieser Messias (= Christus) ist Jesus, gesalbt von der Fülle des Hl. Geistes. In Jesus werden die Christen selbst zum geheimnisvollen Leib Christi der Kirche und werden vereint mit der Heiligsten Dreifaltigkeit.

12. April - Die Ankündigung des Messias - Lk2,11
Der Engel sagte zu den Hirten: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr."
Mit diesen Worten verkündete der Engel den Hirten die Geburt Jesu, des für Israel verheißenen Messias, (vgl. kkk 437} Sein Kommen bezweckt die Verherrlichung Gottes und den Frieden auf Erden für alle Menschen, die Ihn annehmen (vgl. Lk2,i4). Nach dem Sündenfall im Paradies hat Gott bereits der Menschheit ihren Retter vorhergesagt, der kommen wird, um der „Schlange" den Kopf zu zertreten (vgl. Gen 3,15).
„Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jes 9,5) - Weiß ich, dass Jesus gekommen ist, um uns mit Gott zu versöhnen, d.h. um uns aus der Macht des Todes, der Sünde und des Satans zu befreien? - Nehme ich Ihn demütig und gläubig wie die Hirten an oder bekämpfe ich Ihn heftig wie König Herodes, viele Pharisäer und Schriftgelehrten?
„Jesus, meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, nach deiner gerechten Verheißung!" (Ps 119,123) Amen.

„Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen."
Die ewige messianische Salbung von Jesus wurde in der Zeit Seines Erdenlebens bei Seiner Taufe durch Johannes offenbart, als Ihn Gott salbte „mit dem Heiligen Geist und mit Kraft" (Apg 10,38), „damit er Israel offenbar würde" (Joh 1,31) als sein Messias. Seine Werke und Seine Worte bekunden, dass Er „der Heilige Gottes" (Mk 1,24) ist. (vgl. kkk 438)
„Mit den heiligen Fluten des Taufbrunnens löscht er die große unauslöschliche Flamme der Hölle." (Didymus) - Ist mir bewusst, dass Jesus bei Seiner Taufe den Himmel wieder geöffnet hat, der durch die Erbsünde verschlossen war, und uns einlädt, in unserer Taufe Kinder Gottes zu werden? - Danke ich Jesus, dass Er bereits in der Taufe Sein Sühneleiden vorwegnahm und stellvertretend unsere Schuld auf sich lud?
Jesus, „lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad!"(Ps 143,10) Amen.
 

 14. April - CHRISTUS - der vom Hl. Geist erfüllte - Joh 1,41
Andreas „traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: ,Wir haben den Messias gefunden'. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus)."
,„Christus' ist das griechische Wort für den hebräischen Ausdruck Messias', der ,Gesalbter' bedeutet. Zum Eigennamen Jesu wird es deshalb, weil Jesus die göttliche Sendung, die ,Christus' bedeutet, vollkommen erfüllt." (KKK 436)
Betrachtung: „Der Name Christus bedeutet den, der salbt, den, der gesalbt wurde, und die Salbung selbst, mit der er gesalbt wurde. Es salbte aber der Vater, gesalbt wurde der Sohn in dem Geiste, der die Salbung ist." (hl. Irenäus) - Ist mir bewusst, dass der in Sünde gefallene Mensch „nackt" war, d.h. beraubt von der Gnadenfülle des Hl. Geistes (vgl. Gen 3,10)? - Danke ich Gott, dass Er uns in Jesus die Fülle des Hl. Geistes wiederschenkt, d.h. die Fülle Seiner göttlichen Salbung als geliebtes Kind des Vaters?
„Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde!''(Ps 104,30) Amen.

„Die Frau sagte zu ihm: ,lch weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.'"
Im Alten Testament wurden Propheten gesalbt. Im Gespräch mit der Samariterin offenbart sich Jesus als Messias mit der Salbung des Hl. Geistes: Er ist der von Gott gesandte eigentliche Prophet. In der Fülle des Hl. Geistes verkündet Er die ganze Wahrheit Gottes und lehrt, wie man Gott richtig im Geist und in der Wahrheit anbeten soll. Er allein ist der wahre Lehrer, dessen Lehre vom Himmlischen VATER stammt.
Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6) - Nehme ich Jesus als Messias an, d.h. glaube ich alles, was Er mir im Evangelium verkündet? - Danke ich Ihm, dass Er der Garant für die Wahrheit ist, der einzige Lehrer, auf den wir uns hundertprozentig verlassen können?
„Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir. Richte mein Herz daraufhin, allein deinen Namen zu fürchten!" (Ps 86, i v) Amen.

16. April - Der Geist des Leitens (König) - Joh 10,11
„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe."
Im Alten Testament wurden die Könige gesalbt, die als Hirten für das Volk sorgen sollten. - Jesus ist selbst der König der Könige. Sein Messiaskönigtum liegt sowohl in seiner göttlichen Herkunft als Menschensohn, „der vom Himmel herabgestiegen ist" (Joh 3,13), als auch als leidender Gottesknecht: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele" (Mt 20,28). (vgl. kkk 440)
Überlegung: Herrschen heißt dienen! - Die Könige vor Jesu Kommen waren schlechte Hirten, welche die Schafe misshandelten und ausbeuteten (vgl. Joh 10,8). - Nehme ich mir ein Vorbild an Jesus, der in der Kraft des Hl. Geistes Sein Königtum zum selbstlosen Dienen nützte? - Danke ich Jesus, dass Er als Guter Hirt uns, Seine oft störrischen Schafe, nicht schlägt und beschimpft, sondern voller Liebe in Seinen Armen trägt?
„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen." (Ps23,i) „Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe." (Ps 68,20) Amen.

„Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter."
Katechese: Im Alten Testament wurden Priester gesalbt, um Gott Sühneopfer darzubringen und somit die durch die Sünde zerbrochene Ver­bindung zwischen Gott und den Menschen wiederherzustellen. Erfüllt mit der Kraft des Hl. Geistes gab sich Jesus als Ewiger Hoherpriester selbst als Opfergabe dar und bewirkte mit Seinem eigenen Blut eine ewige Erlösung (vgl. Hebr 9,12). Er ist unsere Versöhnung mit Gott. Überlegung: „Wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den hl. Leib und das hl. Blut deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels." (im Hochgebet) - Weiß ich, dass ich in jeder Hl. Messe Jesus, dem Ewigen Hohenpriester, meine Schuld abgeben kann und Er sich selbst als Sühneopfer für uns hingibt? - Danke ich Jesus, dass Er beim Empfang der Hl. Kommunion mich mit allem Segen des Himmels beschenkt: mit der tiefen Vereinigung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit?
Gebet: Wir preisen Dich VATER durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben! (vgl. Rom 5,11) Amen.

18. April - Der mystische Leib Christi - 1 Kor 12,12
„Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus."
Katechese: Durch die Taufe beginnt ein neues Leben in Christus, ja es beginnt die Neuschöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden (vgl. 2 Kor 5,17). Jesus Christus ist das Haupt, die Getauften die Glieder des Geheimnisvollen Leibes Christi, auch Kirche genannt. In Christus nehmen die Getauften teil an der Salbung des Hl. Geistes.
Überlegung: „Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen." o Joh4,1) - Weiß ich, dass im Verständnis von New Age Christus bloß eine Idee, Energie oder eine Reihe von Schwingungen verkörpert, nicht aber Jesus Christus, Gottes Sohn? - Unterscheide ich den „kosmischen Christus" und die esoterische „Christusenergie" von der Teilnahme am Leib Christi durch die heiligen Sakramente der Kirche?
Gebet: „Herr, ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke!" (Ps !39,i4). Amen.

Jesus ist der Eingeborene Sohn Gottes

Die Bezeichnung „Christus" verweist auf die innige Einheit Jesu mit dem Hl. Geist. Die Bezeichnung „Eingeborener Sohn Gottes" dagegen zeigt auf die innige Einheit Jesu mit Seinem VATER. Er ist der Sohn des Himmlischen VATERS von Ewigkeit her.
 

 19. April - JESUS, der Sohn Gottes - Mk1,1
„Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes."
eches? Das Hauptanliegen des Evangelisten Markus, der das älteste Evangelium verfasste, bestand in der Verkündigung, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. - „Jesus von Nazareth ist der Sohn, die zweite göttliche Person, von der gesprochen wird, wenn wir beten: Im ,Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes' (Mt 28,19)."(YC39) Überlegung: Zu den Leugnern der Gottheit Christi sagte der hl. Hilarius:„Verteidigt die Gottheit Christi wie ein guter Soldat! - Euer Schweigen ist eine Zustimmung zu dieser Lästerung; und ihr schweigt tatsächlich. Was sage ich: ihr widersprecht denen, die sich dagegen wenden; ihr verbindet eure Stimmen mit denen, welche ihre Stimmen zu ersticken trachten." - Bekenne ich gläubig, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch, ja Gottmensch ist? - Ist Jesus für mich nur mein Bruder, Kamerad oder Freund, oder sehe ich in ihm wirklich meinen Herrn?
Gebet: „Vor dir allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor dir sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen!" (Ps 22,30) Amen.

„Eine Stimme aus dem Himmel sprach: ,Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.'"
„In zwei feierlichen Momenten, bei der Taufe und der Verklärung Christi, ertönte die Stimme des VATERS, der ihn als seinen ,geliebten Sohn' bezeichnete. Jesus nennt sich Gottes eingeborenen Sohn' (Joh 3,16) und bekräftigt damit seine ewige Präexistenz. Er verlangt, ,an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes' (Joh 3,18) zu glauben." (kkk 444)
•gung: Jesus sagt: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6) - Ist mir bewusst, dass ich nur durch Jesus zum VATER gelangen kann, da Jesus das Haupt der Menschheit und mein Erlöser ist? - Freue ich mich darüber, dass ich in Jesus, dem seit Ewigkeit existierenden Sohn Gottes, dem Himmlischen VATER begegnen und Sein Wohlgefallen finden kann? - Danke ich Jesus dafür, dass in Ihm, mit Ihm und durch Ihn auch ich als geliebtes Kind des VATERS angenommen werde?
VATER, hilf uns auf die Stimme Deines geliebten Sohnes Jesus zu hören, damit Du auch an uns Dein Wohlgefallen haben kannst! Amen.

21. April - Die Versuchung JESU - Mt4,3
„Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: ,Wenn du Got­tes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.'"
Katechese Als Sohn Gottes war Jesus auch wahrer Mensch. „Zum wahren Menschsein Jesu gehörte seine wahre Versuchbarkeit. In Jesus Christus haben wir nicht etwa einen Erlöser, ,der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt wor­den ist, aber nicht gesündigt hat' (Hebr 4,1 s)." (yc 88)
„Jeden Tag ... muss der Christ einen Kampf bestehen, der dem gleicht, den Christus in der Wüste von Judäa durchgestanden hat, wo er vierzig Tag lang vom Teufel versucht wurde. ...Es geht um einen geistlichen Kampf, der gegen die Sünde und letztlich gegen den Satan gerichtet ist. Es ist ein Kampf, der die ganze Person einbezieht und ständig aufmerksame Wachsamkeit einfordert." (Benedikt xvi/yc59)
„Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit noch um Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass du über meine Gesundheit und Krankheit, über mein Leben und meinen Tod verfügst zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was mir dienlich ist. Amen." (Blaise Pascal)

„Simon Petrus antwortete: ,Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!/"
„Wenn Jesus sich selbst als ,Gottes eingeborenen Sohn' (Joh 3,16) bezeichnet und von Petrus und anderen so bezeugt wird, kommt darin zum Ausdruck, dass unter allen Menschen nur Jesus mehr als ein Mensch ist." (YC 74) „Als erster hat Petrus diesen Glauben als Fundament der Kirche bekannt. Dieses Bekenntnis - dass Jesus der Sohn Gottes ist - war von Anfang an das Zentrum des apostolischen Glaubens." (kkk 442).
In römischen Katakomben findet sich ein altchristliches Geheimzeichen, das ein Bekenntnis zu Christus war: ICHTHYS (= Fisch). Es sind die Anfangsbuchstaben der griechischen Worte lesus, CHristos, THeou, hYios, Soter und heißt übersetzt: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser, (vgl. YC 73)- Höre ich gerne auf den Papst, den Nachfolger Petri, durch den der Himmlische VATER uns im Glauben an Jesus Christus stärkt? (vgl. Lk22,32) VATER, schenke uns die Standhaftigkeit der Heiligen, die an deinen Geboten und an der Treue zu Jesus festgehalten haben! (vgl. Offb 14,12) Amen.

 23. April - Mein VATER-Euer VATER - Joh 20,17
„Jesus sagte zu ihr:... ,Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott/"
Jesus bezeichnete sich selbst als „Sohn", der den VATER kennt und sich von den „Knechten" (= Propheten) unterscheidet, „die Gott früher seinem Volk geschickt hatte, und der sogar höher steht als die Engel. Er unterschied seine Sohnschaft von derjenigen der Jünger, indem er nie „unser Vater" sagte, außer um ihnen aufzutragen: „So sollt ihr beten: Unser Vater" (Mt 6,9). Ja, er hob den Unterschied deutlich hervor: „mein Vater und euer Vater" (Joh 20,17)." (kkk 443)
„Der Christ sagt nicht,mein Vater', sondern ,Vater unser', und zwar bis hinein in die Abgeschiedenheit des verschlossenen Zimmers, da er weiß, dass er an jedem Ort, in jeder Lebenslage Glied ein und desselben Leibes ist." (Benedikt xvi.) - Danke ich Jesus, dass Er uns zu Kindern Gottes machte und wir in Gemeinschaft mit Ihm „Abba, Vater!" rufen dürfen?
Jesus, wir danken dir, dass wir den Geist empfangen haben, der uns zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, VATER! (vgl. Rom 8,15) Amen.

„Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: ,kh beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?' Jesus antwortete: ,Du hast es gesagt.'"
Erst im Paschamysterium Jesu (= Geheimnis des Leidens und der Auferstehung) kann der Glaubende dem Titel „Sohn Gottes" seine volle Bedeutung geben. Gott ist gekommen, um uns zu erlösen, (vgl. kkk 444)
„Betet, erhebt eure Gedanken und Blicke zum gekreuzigten Heiland. Betrachtet Ihn am Kreuze hängend, wie Er da noch gelästert, verspottet und gequält wird, ohne sich im Mindesten zu beklagen. Bedenkt dabei: Wenn die Heiligkeit und Unschuld, der Sohn Gottes, so viel für mich gelitten hat, soll ich das wenige, das ich zu leiden habe, nicht mit Danksagung leiden, da ich tausendmal mehr verdient habe? Vereinigt eure Leiden und die Verachtung mit dem Leiden, der Verachtung und Verspottung Jesu Christi am Kreuze und opfert es dem himmlischen Vater auf, wie es Sein Sohn getan, zu Seiner Ehre und für eure Sünden. Wenn ihr das mit großem Ernste tut, so werdet ihr gleichsam einen Berg eures Leidens aus eurem Herzen versetzen und entfernen." (Nikiaus Wolf)
Jesus, erhöht am Kreuzesstamm, wolltest Du alle Menschen an Dich ziehen: Erfülle uns mit Deinem Geist und führe uns alle zum VATER! Amen.

25. April - Die Herrlichkeit des Auferstandenen - Joh 7,74
„Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit."
Katechese Nach Seiner Auferstehung erschien Jesus in der Macht Seiner verherrlichten Menschennatur. Am Jüngsten Tag wird Er als Ewiger Sohn Gottes mit Seinen Engeln wiederkommen, um Gericht zu halten. Wer Ihn jetzt schon als Herrn annimmt, wird nicht gerichtet werden, sondern nimmt in Ihm teil an der Freude des Himmels (vgl. Joh 3,18). Überlegung: Der hl. Stephanus rief: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen." (Apg 7,56) - Danke ich Jesus dafür, dass Er uns Menschen den Himmel wieder geöffnet hat und durch Seine Auferstehung und Himmelfahrt der erlösten Christenheit die Möglichkeit schenkt, an der Herrlichkeit des Himmels teilzunehmen?
Gebet: „Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen!" (Ps 30,4) Amen.
Jesus ist der Herr!

.„Herr bezeichnet die göttliche Herrschergewalt. Jesus als Herrn bekennen oder anrufen heißt an Seine Gottheit glauben."
  (KKK 455)

 26. April - JESUS ist der Herr - Joh 13,13
„Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es."
In der griechischen Übersetzung der Bücher des Alten Tes­tamentes wird der nicht auszusprechende Name Gottes JHW (= Jahwe) mit „Kyrios" (= Herr) wiedergegeben. Mit „Herr" wird nunmehr der Gott Israels bezeichnet. In diesem strengen Sinn verwendet das Neue Testament den Titel „Herr" für den VATER, aber auch zugleich - und das ist das Neue - für Jesus, der so als Gott selbst anerkannt wird. (vgl. kkk 446) Überlegung:Der hl. Christopherus wollte nur dem mächtigsten Herrn der Welt dienen. Eines Tages traf er einen alten Mann. Er erzählte ihm von Jesus Christus: „Er ist wirklich der Herr!", sagte er. „Aber wo finde ich ihn?", fragte Ophorus. Der alte Mann antworte: „Diene den Menschen, so wirst du Ihn finden."So trug er nunmehr die Menschen durch den Fluss. Eines Nachts hörte er ein kleines Kind bitten: „Ophorus, trag mich hinüber!" -Mit letzter Kraft trug er das Kind durch den Fluss und sagte:„Du Kind, es ist mir, als ob ich die ganze Welt auf meinen Schultern trüge." Da lächelte ihn das Kind an und sagte: „Du hast mehr als die ganze Welt getragen, ich bin Jesus Christus, dein Herr, dem du schon die ganze Zeit hier am Fluss dienst, weil du dich der Menschen erbarmst und sie sicher über das reißende Wasser trägst. Ophorus, von nun an sollst du Christophorus heißen; denn du hast Christus getragen." - Welchem Herrn diene ich - dem, der mir irdischen Profit verspricht oder dem Herrn Jesus Christus?
Gebet: Ja, Du Herr bist erhaben; doch Du schaust auf die Niedrigen, und die Stolzen erkennst Du von fern. (vgl. Ps 138,6) Amen.

„Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: ,Es ist der Herr!'"
„Durch viele Zeichen hatte Jesus den Jüngern gezeigt, dass er Herr ist über die Natur, die Krankheiten, die Dämonen, die Sünde und den Tod und somit göttliche Herrschaft besitzt. - Die Worte ,Es ist der Herr!' erhalten einen Klang von Liebe und Zuneigung, der in der christlichen Tradition immer mitschwingen wird."(KKK 447-448)
Mit den Worten: „Der Herr ist unser Herrgott!" riss Alois Schmid oft Seelen heraus aus der ängstlichen Sorge für das Zeitliche, empor zum unbedingten Glauben an die Macht Gottes! Mit diesen Worten errichtete er einen unsichtbaren Damm, wenn Mutlosigkeit, Verzagtheit und irdische Denkart an ihn heranfluteten. - Nahe ich mich Jesus, meinem Herrn, mit Hochachtung und Vertrauen? - Erwarte ich voll Vertrauen Hilfe und Heilung von Ihm, indem ich meine Schwäche und Not Ihm anvertraue?
Gebet: Jesus, Du bist mein Herr und mein Gott! Von meiner Schwäche fürch­te ich alles, doch von Deiner Allmacht erhoffe ich alles! Amen.

 28. April - Die Anbetung des Herrn JESUS - Joh 20,28
„Thomas antwortete ihm: ,Mein Herr und mein Gott!'"
„Durch Wunder und Zeichen, insbesondere aber durch die Auferstehung, erkannten die Jünger, wer Jesus ist, und beteten ihn als den Herrn an. Das ist der Glaube der Kirche." (YC 39) - „Das Bekenntnis von Thomas bedeutet für uns: Wenn Jesus ,der Herr' ist, darf kein Christ vor keiner ande­ren Macht seine Knie beugen." (YC75)
„Der römische Gouverneur sagte zum hl. Euplius: unglücklicher, bete unsere Götter an! Verehre Mars, Apollo und Äskulap!' Der hl. Euplius entgegnete:,Ich bete an den Vater und den Sohn und den Hl. Geist, die Heiligste Dreifaltigkeit. Andere Götter gibt es nicht. Ich bin und bleibe Christ!' So wurde er mit dem Evangelienbuch um den Hals hingerichtet." (Ferdinand Holböck) - Nehme ich mir immer wieder Zeit, um meinen Herrn und meinen Gott anzubeten, sei es in meinem Kämmerchen, sei es in der Kirche? - Weiß ich, dass der Mensch nie größer ist als dann, wenn er in freier Hingabe vor Gott niederkniet? (vgl. yc 485)
„Loben sollen sie den Namen des Herrn; denn sein Name allein ist erhaben, seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel!" (Ps 148,13) Amen.

„Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn."
„Jesus ist über uns als der Einzige, vor dem wir anbetend die Knie beugen; er ist bei uns als Haupt seiner Kirche, in der schon jetzt das Reich Gottes beginnt; er ist uns voraus als der Herr der Geschichte, in dem die Mächte der Finsternis endgültig überwunden werden und sich die Geschicke der Welt nach Gottes Plan vollenden; er kommt uns entgegen in Herrlichkeit, an einem Tag, den wir nicht kennen, um die Welt zu erneuern und zu vollenden."(YC 110)
„Die Kirche glaubt dass in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel, der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte zu finden ist."(GS 10,2) - Erkläre ich Jesus bewusst und freiwillig zum Herrn über mein Leben: über meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft? - Nehme ich Jesus an als Herrn über meine Familie, meine Gesundheit oder Krankheit, meinen Beruf, meine Finanzen etc.?
„Du bist Herr! Du bist auferstanden und Du bist Herr! Jedes Knie muss sich beugen, jede Zunge muss bekennen, dass Jesus ist der Herr!" (M. v. Frey)

30. April - Das Gebet zum Herrn - Offb 22,20
„Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm, Herr Jesus!"
„Der Titel ,Herr' gibt dem christlichen Gebet sein Gepräge. Denken wir an die Gebetseinladung: ,Der Herr sei mit euch' oder an den Gebetsschluss .durch Jesus Christus, unseren Herrn' oder auch an den Vertrauens- und hoffnungsvollen Ruf: ,Marana tha' (= Komm, Herr)."(kkk asi)
„Die Kyrie-Rufe sind in ihrer ursprünglichen Bedeutung Jubelrufe, nämlich Zurufe des Volkes an den König, wenn dieser im Triumph in die Stadt einzog. Die Christen haben diesen Begriff auf Christus übertragen, ihrem eigentlichen König, auf den durch den Vater erhöhten Herrn. ,Kyrie eleison!' ist also ein Jubelruf mit der Bedeutung: Herr, du allein bist der Herr: sei uns gnädig, erweise uns deine Huld, sei gut zu uns!" (Hans Buob)
„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir! Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir! Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir!" (hl. Nikolaus v. d. Flüe) Amen.

empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria

Die Verkündigung Jesu

In Maria setzte Gott selbst ein Zeichen: Die Jungfrau empfängt den Ewigen Sohn Gottes
ohne Zutun eines Mannes. So wird Maria — die ganz Reine, Unbefleckte — dank ihres demütigen Ja-Wortes Mutter des Gottmenschen Jesus.
 

7. Mai - Die Jung frauengeburt - Mt 1,23
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns."
Katechese: Der Engel erklärte dem hl. Josef die jungfräuliche Empfängnis Jesu aus dem Hl. Geist. Dabei erinnerte er an das große Zeichen der Geburt des Erlösers aus einer Jungfrau, das bereits der Prophet Jesaja vorhergesagt hat. Dieses Zeichen Gottes verweist zum einen auf die Neuschöpfung des Menschen, auf die Befruchtung der menschlichen Wüste durch den göttlichen Tau. Es verweist aber auch schon auf die Auferstehung Jesu, auf sein Hervorkommen aus dem jungfräulichen Grab (in dem noch niemand gelegen hat) zum neuen Leben, (vgl. Phil Schmidt) Überlegung: „Wie der erste erschaffene Adam aus unbearbeiteter und noch jungfräulicher Erde (denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen) durch die Hand, d.h. durch das Wort Gottes geschaffen war, so entstand der zweite Adam, das Wort selbst, aus Maria, die noch eine Jungfrau war." (hl. Irenaus) - Erkenne ich in der Jungfrauengeburt, das Jesus etwas absolut Einzigartiges und Einmaliges ist? - Bitte ich die Jungfrau Maria, dass Jesus in meinem gewöhnlichen Menschenleben, in meiner armseligen Seele, Gestalt annehmen und zur Welt kommen möge?
Gebet: 0 Maria, Du starker Turm Davids. - Bitte für uns! Amen.

2. Mai - Die Jungfrau Maria - Lk1,26-27a
„Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt."
„Der Glaube an die jungfräuliche Empfängnis Mariens ist bei Nichtchristen, Juden wie Heiden, auf lebhaften Widerspruch, Gespött und Unverständnis gestoßen; er war also nicht durch die heidnische Mythologie oder irgendeine Angleichung an zeitgenössische Ideen motiviert. Der Sinn dieses Geschehens ist nur für den Glauben erfassbar." (kkk 498)
„Maria ist Jungfrau geblieben, als sie ihren Sohn empfing, Jungfrau, als sie ihn gebar, Jungfrau, als sie ihn trug, Jungfrau, als sie ihn an ihrer Brust nährte. Allzeit Jungfrau." (hl. Augustinus) - Glaube ich dem Engel, der dem hl. Josef im Traum erschienen ist und ihm die jungfräuliche Empfängnis Jesu aus dem Hl. Geist erklärt hat? (vgl. Mt 1,20) - Bitte ich den hl. Josef, den keuschen Bräutigam Marias, um einen tiefen Glauben an dieses Geheimnis der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias?
0 Maria, Du Reine und Keusche. - Bitte für uns! Amen.
 

3. Mai - Der Name Marias - Lk 1,27
„Der Name der Jungfrau war Maria."
„Maria heißt übersetzt: Stern des Meeres und eignet sich sehr wohl für die Jungfrau-Mutter. Sehr zutreffend nämlich ist sie mit einem Stern vergleichbar. Wie der Stern ohne Einbuße seiner selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren, ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde." (hl. Bernhard v. Clairvaux)
„Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daher brausen, wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst - blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn dich empor schleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht - blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn Zorn, Habsucht oder die Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern - blick auf zu Maria! Wenn dich die Last der Sünden drückt und die Schmach des Gewissens beschämt. Wenn dich die Strenge des Gerichts schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung verschlungen zu werden - denk an Maria! In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln - denk an Maria, ruf zu Maria!... Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, wirst du nicht fallen." (ebd.)
0 Maria, Du Morgenstern. - Bitte für uns! Amen.

4. Mai - Maria - die Unbefleckt Empfangene - Lk 1,28
„Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir."
„Die Kirche glaubt, ,dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unver­sehrt bewahrt wurde'."(yc83)
Im Jahr 1858 erschien die Jungfrau Maria in Lourdes der hl. Bernadette Soubirous. Öfters fragte die hl. Bernadette sie, wer sie sei, aber sie lächelte nur. Zuletzt sagte sie ihr, die Arme und die Augen zum Himmel erhoben: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis!" - Weiß ich, dass die richtige Übersetzung von „Begnadete" bedeutet: „durch und durch Begnadete" (Kecharitomene), d.h. dass sie nie durch die kleinste Sünde von Gott getrennt war? - Bitte ich Maria, sie möge mich vor jeder bewussten und freiwilligen Sünde bewahren?
O Maria, ohne Erbsünde empfangen. - Bitte für uns! Amen.

5. Mai - Heiliges Erschrecken - Lk 1,29
„Maria erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe."
„Die Jungfrau fragte sich, was dieser Gruß zu bedeuten habe: aus Bescheidenheit, da sie erschrak; aus Vorsichtigkeit, weil sie über diese neue Formulierung eines Segens noch nichts gelesen hatte und sie diese bis jetzt auch noch nie gehört hatte. Allein Maria war dieser Gruß vorbehalten, nur sie wird in der Tat ,voll der Gnade' genannt, denn nur sie hat diese Gnade erhalten, die keine andere empfangen hat, das Erfülltsein vom Schöpfer der Gnade." (hl. Ambrosius)
„Dieses Erschrecken wurde allein durch ihre Demut verursacht, als sie die Lobpreisungen vernahm, die so sehr im Widerspruch standen zur ungünstigen Meinung, die sie über sich selbst hatte." (hl. Alfons v. Liguori) -„Wenn der Engel ihr verkündet hätte, dass sie die größte Sünderin der Welt sei, wäre sie nicht überrascht gewesen. Aber auf Grund seiner erhabenen Lobpreisungen erschrak sie sehr." (hl. Bernhardin) - Bitte ich Maria um die Gnade einer tiefen Herzensdemut?
Gebet: O Maria, du kostbarer Kelch. - Bitte für uns! Amen.

„Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden."
„Unter Gnade verstehen wir die freie, liebevolle Zuwendung Got­tes zu uns, seine helfende Güte, die Lebenskraft, die von ihm kommt. -Gnade [...] ist Angeschautsein von Gott, unser Berührtwerden von seiner Liebe. Gnade ist keine Sache, sondern die Selbstmitteilung Gottes an den Menschen. Gott gibt nie weniger als sich selbst. In der Gnade sind wir in
Gott." (YC 338)
Überlegung: „Der Begriff,Gott' schließt das Unendliche in sich. So werden wir den Begriff ,Muttergottes' nie erfassen. Doch gerade als Gottesmutter wurde sie aller Gnaden teilhaftig." (hl. Maximilian Kolbe) - Weiß ich, dass Maria als Gnadenvermittlerin verehrt wird, weil alle Gnaden zu uns von ihrem Sohn Jesus Christus kommen? - Höre ich auf den Rat der hl. Jacinta von Fätima, die von der Jungfrau Maria erfahren hat, dass Gott ihrem Unbefleckten Herzen den Frieden auf der Welt anvertraut hat und wir ihn auf ihre Fürbitte hin erbitten sollen?
0 Maria, Mutter der göttlichen Gnade. - Bitte für uns! Amen.
 
 

7. Mai - JESUS - wahrer Mensch und wahrer Gott - Lk 1,31
„Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben."
„Da Jesus in Gott hineinragt, kann man ihn nicht unter Ausschluss der unsichtbaren göttlichen Wirklichkeit verstehen. Die sichtbare Seite an Jesus verweist auf die unsichtbare. Wir sehen in Jesu Leben zahlreiche Wirklichkeiten, die machtvoll da sind, die wir aber nur als Geheimnis verstehen können. Solche Mysterien (= Geheimnisse) sind etwa die Gottes­sohnschaft, die Menschwerdung, das Leiden und die Auferstehung Christi."
(YC78)
Überlegung: „Nirgendwo in der Welt ist ein so großes Wunder geschehen wie in jener kleinen Hütte zu Bethlehem; hier sind eins geworden: Gott und Mensch." (Thomas v. Kempen) - Sehe ich die Größe Marias gerade in ihrem demütigen Glauben an die Offenbarung Gottes durch den Engel? -Beuge ich mit ihr demütig meine Knie vor meinem Herrn und Gott?
0 Maria, Du Mutter der schönen Liebe. - Bitte für uns! Amen.
 

„Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben."
»diese: „In Jesus ist Gott wirklich einer von uns und damit unser Bruder geworden; er hörte jedoch nicht auf, gleichzeitig Gott und damit unser Herr zu sein. Das Konzil von Chalkedon lehrte im Jahr 451, dass das Gott­sein und das Menschsein in der einen Person Jesu Christi ,ungetrennt und unvermischt' verbunden sind." (YC 77)
Überlegung: „Es blieb dem Fürsten dieser Welt die Jungfrauenschaft Marias und ihre Niederkunft verborgen, ebenso auch der Tod des Herrn - drei laut rufende Geheimnisse, die in Gottes Stille geschahen." (hl. Ignatius v. Antiochien) - Bitte ich Maria, die Mutter des Gottmenschen Jesu, um einen tiefen Glauben an die großen Geheimnisse der Erlösung, die Gott vor den Mächtigen und Vornehmen dieser Welt verborgen, aber gerade den Schwachen und Niedrigen in der Welt offenbart hat (vgl. 1 Kor 1,27)?
Gebet: 0 Maria, Du Sitz der Weisheit. - Bitte für uns! Amen.
 

9. Mai - Die ungeteilte Hingabe Marias - Lk 1,34
„Maria sagte zu dem Engel: ,Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?'"
Katechese Mit dieser Antwort verweist Maria auf ihre Entschlossenheit, ein jungfräuliches Leben auch in der Ehe zu führen. Solch ein jungfräuliches Gelübde war bereits im mosaischen Gesetz bekannt. Es trat in Kraft, wenn sowohl der VATER als auch der Ehemann ihre Zustimmung
dazu erteilten (vgl. Num 30,4-8). (vgl. Hans Buob)
Überlegung: „Weil bis dahin die Gebräuche der Israeliten etwas Derartiges (nämlich Gott gelobte Jungfräulichkeit) zurückgewiesen hatten, war sie (Maria) mit einem gerechten Mann verlobt, nicht damit er ihr rauben sollte, was sie schon (Gott) gelobt hatte, sondern vielmehr, damit er es vor Verletzung schützen sollte."(hl. Augustinus) - Bitte ich die Jungfrau Maria, sie möge vielen Menschen die Sehnsucht nach der ungeteilten Hingabe an den Willen Gottes im Priester- und Ordensstand schenken?
Gebet: 0 Maria, Du Königin der Jungfrauen. - Bitte für uns! Amen.

„Der Engel antwortete ihr: ,Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.'"
Katechese: „Gott wollte, dass Jesus Christus eine wahre menschliche Mutter, aber nur Gott selbst zum Vater hat, weil er einen Neuanfang machen wollte, der nicht irdischen Kräften, sondern allein ihm zu verdanken ist." (yc 80) Jesus leitet durch seine jungfräuliche Empfängnis die neue Geburt ein, die im Hl. Geist durch den Glauben Menschen zu Kindern Gottes macht. Die Teilhabe am göttlichen Leben kommt aus Gott. Dieses Leben wird jungfräulich empfangen, denn es wird dem Menschen gänzlich durch den Geist geschenkt, (vgl. kkk 505)
Überlegung: Der Mensch - obwohl er nicht allmächtig ist - kann mit einem Funkpiloten Apparate aus der Ferne bedienen, ja sogar Raketen genau ins Ziel steuern. - Ist mir bewusst, dass Gott als allmächtiger Schöpfer unendlich viel mehr vermag als der von Ihm geschaffene Mensch wie z.B. die Erschaffung eines Menschen aus einer Jungfrau allein mit Seinem schöpferischen Wort? - Danke ich Gott dafür, dass ich durch den Glauben an Jesus an Seiner Neuschöpfung teilhaben darf?
Gebet: 0 Maria, Du Bundeslade Gottes. - Bitte für uns! Amen.

11. Mai - Die Allmacht Gottes - Lkl,37
„Denn für Gott ist nichts unmöglich."
Katechese: Gottes Allmacht erstreckt sich auf alles, denn Gott, der alles erschaffen hat, lenkt alles und vermag alles. Die Allmacht Gottes ist auch liebend, denn Gott ist unser Vater; ferner ist sie geheimnisvoll, denn einzig der Glaube vermag sie auch dann wahrzunehmen, wenn sie „ihre Kraft in der Schwachheit" (2 Kor 12,9) erweist, (vgl. kkk 268) Überlegung: In seinem Buch „Wunder sind Tatsachen" berichtet Wilhelm Schamoni von vielen Wundern, die Gott auf die Fürsprache von Heiligen gewirkt, und die in den Prozessakten eidlich belegt sind: Heilung von Blinden, Lahmen, Aussätzigen, verschiedenster unheilbarer Krankheiten, Totenerweckungen, Brotvermehrungen, Bilokation etc. - Glaube ich daran, dass Gott auch heute außergewöhnliche Wunder wirken kann?
Gebet: 0 Maria, Du Mutter des Schöpfers. - Bitte für uns! Amen.

„Da sagte Maria: ,lch bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.' Danach verließ sie der Engel."
Katechese Maria ermöglichte dem Hl. Geist das Wunder aller Wunder: die Menschwerdung Gottes. Dabei war sie mehr als nur ein passives Werkzeug Gottes. Sie gab Gott ihr Ja-Wort und somit ihre aktive Zustimmung. - Die Erlösung der Menschheit durch Jesus Christus begann also mit einer Anfrage Gottes und der freien Zustimmung eines Menschen. So wurde Maria für uns die „Pforte des Heiles", (vgl. yc 84; 117) Überlegung: „Du hast gehört, hl. Jungfrau, du sollst einen Sohn empfangen und gebären ... Der Engel wartet auf deine Antwort;... Siehe, dir ist der Preis unserer Erlösung angeboten. Wir werden sofort befreit, wenn du zustimmst. Im ewigen Wort Gottes sind wir alle geschaffen, wir, die wir sterben müssen. Durch ein kurzes Wort von dir sollen wir neu geschaffen und dem Leben zurückgegeben werden. ... So liegt der ganze Erdkreis dir zu Füßen und wartet auf deine Antwort... Was zögerst du? ... Die Demut fasse sich ein Herz, die Ehrfurcht öffne sich im Vertrauen.... Mach dich im Glauben auf, eile in Liebe und öffne ihm durch dein Wort! - Und Maria sagt das Wort: ,Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!"' (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Bin ich mir bewusst, dass der Hl. Geist auch in meinem Leben Wunder wirken kann, wenn ich mich vertrauensvoll und bereitwillig dem Willen Gottes hingebe? - Weiß ich, dass Gott die Möglichkeit hat, Sein Leben in meinem Leben zu führen, wenn ich wie Maria „Ja" sage? (vgl. yc 479)
Gebet: 0 Maria, Jungfrau, Du Magd des Herrn. - Bitte für uns! Amen.

Die Geburt Jesu

Bereits bei der Begrüßung ihrer Base Elisabeth offenbart sich das Kind im Schoß Marias als Herr: Er erfüllte Elisabeth und Johannes mit dem Hl. Geist. Maria — die Mutter des menschgewordenen Sohnes Gottes — gebar den sehnsüchtig erwarteten Messias, angebetet von den Hirten und Armen, abgelehnt vom König und den Reichen.

13. Mai - Maria - die Gesegnete - Lk 1,42
„Elisabeth rief mit lauter Stimme: »Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.'"
Vom Erzengel Gabriel hatte Maria bei der Verkündigung ein Zeichen erhalten: Elisabeth, obwohl unfruchtbar, hat in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen (vgl. Lk 1,36). Und nun eilte sie zu ihr, um jenes verheißene Zeichen zu sehen. Bei der Begrüßung kam es zur ersten Begegnung zwischen Jesus und Johannes, und zwar in den werdenden Müttern. Johannes machte dabei einen Freudensprung, der in diesem Augenblick vom Hl. Geist erfüllt und von der Erbsünde befreit wurde. Und Elisabeth - gesalbt vom Hl. Geist - verkündete die von ihrem Kind bezeugte Wahrheit, dass nämlich Maria nicht irgendein Kind empfan­gen hat, sondern Christus, den Herrn. Im Jubel von Johannes dürfen wir nicht nur eine Privatangelegenheit sehen, sondern den Jubel der ganzen Kirche über den Anbruch des Messiasreiches, (vgl. Hans Buob) Überlegung: Gegrüßet seist du Maria, ...du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. - Betrachte ich gerne beim Rosenkranzgebet die freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse des Lebens Jesu?
Gebet: 0 Maria, Du Ursache unserer Freude. - Bitte für uns! Amen.

„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"
Katechese Als die frühe Christenheit darum stritt, wer Jesus war, wurde der Titel „Theotokos" (= Gottesgebärerin) zum Erkennungszeichen der rechtgläu­bigen Interpretation der Hl. Schrift: Maria hat nicht nur einen Menschen geboren, der dann nach seiner Geburt Gott „geworden" wäre, sondern schon in ihrem Leib ist ihr Kind der wahre Sohn Gottes. Es geht bei dieser Frage nicht zuerst um Maria, sondern um die Feststellung, dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich ist. (vgl. YC 82) Überlegung: La Salette, Lourdes, Fätima etc. - viele Male kam Maria, die Mutter unseres Herrn, zu uns Menschen. Es leitet sie ihre Liebe zu uns, besorgt um das ewige Heil unserer Seele, aber auch um drohende Kriege oder Gefahren abzuwenden. - Wer sind wir, dass Maria, die Mutter des Herrn, immer wieder zu uns kommt? - Danke ich Maria für ihre große Liebe, der unser Los und Schicksal nicht gleichgültig ist, sondern ständig nach uns schaut, um uns zu Jesus, ihrem Sohn, zu führen?
Gebet: O Maria, Du Zuflucht der Sünder. - Bitte für uns! Amen.
 
 

15. Mai - Maria - Vorbild der Glaubenden - Lkl,45
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ."
Katechese: Wir sehen Maria als einzigartige Gestalt des Glaubens, die die alttestamentlichen Glaubenszeugen überragt. In der Antwort Marias zeigte sich ihr Glaube an die Allmacht Gottes und Seine Wunderkraft. Überlegung: „Der hl. Irenaus sagt, dass Maria ,in ihrem Gehorsam für sich und das ganze Menschengeschlecht Ursache des Heils geworden ist'. Deshalb sagen nicht wenige der alten Väter gern, ,dass der Knoten des Ungehorsams der Eva gelöst worden sei durch den Gehorsam Marias; und was die Jungfrau Eva durch den Unglauben gebunden hat, das habe die Jungfrau Maria durch den Glauben gelöst'. Im Vergleich mit Eva nennen sie Maria die ,Mutter der Lebendigen' und öfters betonen sie: ,Der Tod kam durch Eva, das Leben durch Maria'." (LG 56) - Bitte ich Maria um Glaubensgehorsam? - Wende ich mich in all meinen Verstrickungen an Maria, die Knotenlöserin, und bitte sie darum, meine „Knoten" zu lösen?
Gebet: O Maria, Du Mutter aller Glaubenden. - Bitte für uns! Amen.

„Da sagte Maria: ,Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.'"
Katechese: Das Magnificat ist kein Hymnus auf Maria, es ist ein Hymnus von Maria auf die Güte, Allmacht und Treue des Herrn, der auf Seine kleine, niedrige Magd, in der das alte und das neue Israel verkörpert sind, ganz ohne ihr Verdienst herabgeschaut hat. (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: Maria lässt im Magnificat gleichsam den Lobpreis auf ihre Person, den sie eben aus dem Mund Elisabeths vernommen hat, nicht gelten. Sie gibt diesen Lobpreis sofort an eine neue Adresse weiter: Nicht ich bin seligzupreisen, Gott ist dankbar hochzupreisen: „Hochpreiset mei­ne Seele den Herrn!" (ebd.) - Bete ich gerne mit dem Psalmisten: „Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, nicht uns, sondern deinen Namen, in deiner Huld und Treue!" (Ps n5,v? - Danke ich dem Herrn für all meine Erfolge, dass ich Werkzeug in Seinen liebenden und allmächtigen Händen sein darf?
Gebet: 0 Maria, Du Spiegel der Gerechtigkeit. - Bitte für uns! Amen.

17. Mai - Marienverehrung - Lk 1,48b
„Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter."
Katechese: „Nur Gott darf angebetet werden. Aber Maria dürfen wir als Mutter unseres Herrn verehren. ... Maria ist Geschöpf wie wir. Im Glauben ist sie unsere Mutter. Und Eltern sollen wir ehren. Das ist gut biblisch, denn Maria sagt selbst: ,Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter' (Lk 1,48b). So kennt die Kirche marianische Wallfahrtsorte, Festtage, Lieder und Gebete, wie etwa den Rosenkranz. Er ist eine Kurzfassung der Evangelien." (YC 149)
Überlegung: „Der Rosenkranz ist mein Lieblingsgebet. Er ist ein wunderbares Gebet in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe." (sel. Johannes Paul II.) - Begebe ich mich beim Rosenkranzgebet in die Schule Marias, um Christus zu erfassen, in Seine Geheimnisse einzudringen und seine Botschaft besser verstehen zu können? - Statt mich der Gefahr östlicher Betrachtungsmethoden auszusetzen, vertiefe ich mein Wissen um die kontemplative Gebetstradition des Christentums und lerne von Maria, die das Leben und die Worte Jesu stets im Herzen meditierte?
Gebet: 0 Maria, Jungfrau von den Völkern gepriesen. - Bitte für uns! Amen.

„Maria gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen."
Katechese: „Jesus ist der einzige leibliche Sohn Marias. - Schon in der frühen Kirche ging man von der dauernden Jungfräulichkeit Marias aus, was leib­liche Geschwister ausschließt. Im Aramäischen, der Muttersprache Jesu, gibt es nur ein Wort für Bruder und Schwester, Vetter und Cousine. Wo in den Evangelien von .Brüdern und Schwestern' Jesu gesprochen wird, handelt es sich um nahe Verwandte Jesu." (YC 81)
Überlegung: Der Begriff „Erstgeborener" ist der biblische Ausdruck dafür, dass die männliche Erstgeburt dem Herrn geweiht ist, wie es bei Lukas (2,23) heißt, der sich auf Exodus (13,12) bezieht. Die Bedeutung des Erstgeburtsrechts im Alten Testament ist schon als Hinweis auf Christus „den Erstgeborenen" zu verstehen, der ganz Gott gehört, denn alle Erstgeborenen gehören Gott (vgl. Num 3,13). (vgl. Hans Buob) - Weiß ich, dass die Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin am Glauben an die immerwährende Jungfräulichkeit Marias, vor und nach der Geburt Jesu, festgehalten haben?
Gebet: O Maria, Du Mutter des Erlösers. - Bitte für uns! Amen.

19. Mai - Windeln-Todesbande - Lk 2,11-12
„Euch wurde heute ... der Retter geboren, er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt."
Katechese: Die Windeln bestanden damals aus langen, breiten Stoffstreifen. Darin wurde das Kind vom Hals bis zu den Füßen eingewickelt und erinnerte somit an eine winzige, lebendige Mumie. Die Geburtsgeschichte nach Lukas will mit dem Kind „in Windeln gewickelt" gleich darauf hinweisen, warum Gott Mensch geworden ist: nämlich Gott ist Mensch geworden, um die Stricke des Todes auf Sich zu nehmen, denn nur so konnte Er uns von den Banden des Todes befreien, (vgl. Phil Schmidt) Überlegung: „Gott wird als Kind geboren und durch seine gewickelten Windeln löst er die Banden der Sünde." (hl. Johannes v. Damaskus) - „Er wurde (bei seiner Geburt) in Windeln gewickelt, aber bei seiner Auferstehung befreite er sich von den gewickelten Banden des Grabes." (hl. Gregor v. Nazianz) - „Er wurde in Windeln gewickelt, damit du von den Stricken des Todes befreit wirst."(hl. Ambrosius) - Danke ich Jesus, dass er mich vom ,Tod' erlöst hat?
Gebet: O Maria, Du Pforte des Himmels. - Bitte für uns! Amen.

„Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen."
Katechese Nach den damaligen Vorschriften pilgerte Maria vierzig Tage nach der Geburt Jesu zum Tempel, um ein Reinigungsopfer darzubrin­gen. Da außerdem Jesus der erste Sohn war, galt Er als Eigentum Gottes. Deshalb wurde Er zum Priester gebracht und Gott geweiht. Überlegung: „Das göttliche Kind wird zum Tempel unseres Herzens gebracht. ... Mit Freude bekräftigen wir unseren Entschluss, in Nüchternheit und Ernst zu leben, um die Habsucht durch die Gnade des Geschenks zu überwinden und die Güter der Erde für die Sache des Evangeliums ... einzusetzen. Wir wollen in Liebe die Keuschheit des Leibes und die Reinheit des Geistes bewahren und mit ungeteiltem Herzen für die Ehre Gottes und das Heil der Menschen leben. Auf diesem Weg begleite uns Maria, die Jungfrau und Mutter, der heiligste Tempel Gottes. Sie stehe uns besonders bei in der Stunde der Prüfung." (sei. Johannes Paul II.)
Gebet: 0 Maria, Du Kelch der Hingabe. - Bitte für uns! Amen.
 

21. Mai - Maria - die Schmerzensmutter - Lk 2,34-35
„Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.'"
Katechese: „Maria war total ansprechbar und offen für Gott. So konnte sie durch das Wirken des Hl. Geistes die,Mutter Gottes' werden - und als Mut­ter Christi auch die Mutter der Christen ... - Vom Hl. Geist gestärkt, ging sie mit Jesus durch dick und dünn, bis unter das Kreuz. Dort hat Jesus sie uns allen zur Mutter gegeben." (YC 117)
Überlegung: Die sieben Schmerzen Marias sind: Darstellung Jesu im Tempel mit der Weissagung Simeons; Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes; Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel; Begegnung Jesu und Seiner Mutter am Kreuzweg; Kreuzigung und Sterben Jesu; Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria; Grablegung Jesu.
Gebet: O Maria, Du Trost der Betrübten. - Bitte für uns! Amen.

„Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz ... vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück."
Katechese: „Jesus wollte das normale Leben mit uns teilen und unseren Alltag damit heiligen. Jesus war ein Kind, das von seinen Eltern Liebe und Zuneigung empfing und von ihnen erzogen wurde. ...Er gehörte einer jüdischen Dorfgemeinschaft an und nahm an den religiösen Ritualen teil; er erlernte einen Handwerksberuf und musste sich darin bewähren." (YC 86) Überlegung: „Wir sind gekommen, um von neuem auf das Beispiel Christi aufmerksam zu machen, der dreißig Jahre lang in Nazaret gearbeitet und ein Handwerk ausgeübt hat. Unter den Händen Christi wird die Arbeit -eine berufliche Arbeit, wie sie Millionen Menschen in der ganzen Welt verrichten - zu einem göttlichen Werk, zu einer Erlösungstat und zu einem Weg des Heiles." (hl. Josemaria Escriva) - Bemühe ich mich, einen Weg zu finden, in der Gott verbundenen Erfüllung der tausend kleinen Dinge des Alltags? - Tue ich meine Arbeit gern, als wäre sie für Jesus? (vgl. Kol 3,23)
Gebet: 0 Maria, Mutter des guten Rates. - Bitte für uns! Amen.
 

 23. Mai - Die Suche nach JESUS - Lk2,48
„Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: ,Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.'"
Katechese Maria und Josef haben bei der Wallfahrt das zwölfjährige Jesus­kind im Tempel verloren. Erst nach drei Tagen und drei Nächten fanden sie es im Tempel. - Das oben zitierte Wort Marias kam aus ihrem Leid erfüllten, besorgten, suchenden Mutterherzen. Man spürt ihre bange Sorge, ihren Sohn vielleicht gar bald für immer verlieren zu müssen. Das Verlieren des so geliebten Sohnes in der Kreuzigung und dreitägigen Grabesruhe wurde vorausfühlend erahnt, (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: „Diese Warum-Fragen, die keine menschlich verstehbare Ant­wort erhalten, sind harte Proben des Glaubens. Das aber ist der wahre Glaube, der auch in die unbegreiflichen Geheimnisse des geheimnisvollen Gottes hineinglaubt, dessen Gedanken nicht unsere Gedanken, dessen Wege nicht unsere Wege sind." (ebd.)
Gebet: 0 Maria, Du Hilfe der Christen. - Bitte für uns! Amen.

„Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach."
Katechese: „Der Evangelist Lukas beschreibt Maria als die stille Jungfrau, die ohne Unterlass dem ewigen Wort lauscht, das im Wort Gottes lebt. Maria bewahrt in ihrem Herzen die Worte, die von Gott kommen, und indem sie sie wie ein Mosaik zusammensetzt, lernt sie, sie zu verstehen. In ihrer Schule wollen auch wir lernen, aufmerksame und fügsame Jünger des Herrn zu werden." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Der Gerechte kaut die geistliche Speise immer wieder, indem er das göttliche Wort stets im Munde führt." (hl. Clemens v. Alexandria) - „Das Wort Gottes muss in uns wirksam werden, muss im Innersten bewahrt werden, sowie das Kamel seine Nahrung speichert und wieder kaut, damit das Wort schließlich in Fleisch und Blut übergeht und so von Innen her im konkreten Leben zum Tragen kommt." (hl. Antonius, der Einsiedler) - Bitte ich vor dem Lesen der Hl. Schrift den Hl. Geist um Sein Licht, damit Er meinem Geist das Verständnis für das Wort Gottes öffnet?
Gebet. 0 Maria, Du Sitz der Weisheit. - Bitte für uns! Amen.
 

 25. Mai - Die Erfüllung des Willens Gottes - Lk8,21
„Er erwiderte:,Meine Mutter und meine Brüder sind die, die
das Wort Gottes hören und danach handeln/"
Katechese. Mit diesen Worten verwies Jesus darauf, dass nicht die Blutsverwandtschaft mit der irdischen Familie das Wichtigste ist, sondern die neue „Blutsverwandtschaft" mit Ihm, durch die gläubige Aufnahme Seines Wortes. Im Abendmahlsaal stiftete Er für alle Zeiten den Neuen Bund und sozusagen Seine Neue Familie durch Sein Heiliges Blut, das Er für uns am Kreuzesholz vergossen hat.
Überlegung: „Seliger ist Maria im Empfangen des Glaubens an Christus als in der Empfängnis des Fleisches Christi." (hl. Augustinus) - Lerne ich von Maria, die nicht nur Jesus in ihrem keuschen Schoß getragen hat, sondern auch Seine Worte, den Willen des VATERS, vollkommen erfüllt hat? - Nehme ich mir die Carabinieri in Italien zum Vorbild, welche die Treue zu den Staatsgesetzen höher stellen als die Gefühle zur eigenen Familie, wenn diese sich in verbrecherische Handlungen einlassen?
Gebet: 0 Maria, Du geheimnisvolle Rose. - Bitte für uns! Amen.
 

Maria, Mutter und Königin

Schon zu Lebzeiten sorgte sich Maria um das Wohl der Menschen und bat Jesus um Seine Hilfe. Am Kreuz schenkte Jesus uns schließlich Maria, Seine Mutter, uns zur Mutter. Im Himmel sorgt sie sich voller Güte um ihre Kinder.
 

26. Mai - Die Fürsprache Marias - Joh 2,2-3
„Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: ,Sie haben keinen Wein mehr.'"
Katechese. Maria bat Jesus um Sein erstes Wunder. Zuvor hatte Er noch kein Wunder gewirkt, denn Er hatte ja Seine Gottheit abgestreift (vgl. Phil 2,7). Er war zwar Gott und Mensch in einer Person, hat aber die Gottheit, also die Fähigkeiten und Eigenschaften Gottes, nicht in Anspruch genommen. Vielmehr gab Ihm der Geist Gottes zu erkennen, was die Menschen in den Herzen bewegte und nutzte Ihn als Werkzeug. Nun, auf die Bitte Marias hin, wirkte der Geist Gottes in Ihm als erstes Zeichen Seiner göttlichen Macht das Wunder bei der Hochzeit zu Kana, wo Jesus Wasser - in Überfülle - in Wein verwandelte, (vgl. Hans Buob) Überlegung: „Mein Geheimnis besteht darin: Ich gebe Ihnen niemals eine Ermahnung, ohne zuvor die Mutter Gottes angerufen zu haben. Ich bitte sie darum, mir zu zeigen, was für Sie am förderlichsten ist; ich selbst bin oft erstaunt über die Dinge, die ich Ihnen beibringe. Ich fühle einfach, dass ich in dem, was ich sage, nicht fehl gehe und dass der Herr selbst durch meinen Mund redet." (hl. Therese v. Lisieux) - Bitte ich Maria um ihre Fürsprache, da sie als Braut des Hl. Geistes am Besten spürt, was ich wirklich brauche?
Gebet: 0 Maria, Du Königin vom heiligen Rosenkranz. - Bitte für uns! Amen.

„Jesus erwiderte ihr: ,Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.'"
Katechese Wir dürfen davon ausgehen, dass Maria nicht etwas Gewöhnliches von Jesus erwartete, wie z.B. Wein aus dem Nachbarort zu holen, sondern etwas Messianisches, also ein Wunder. Deshalb antwortete Er ihr mit der Frage: Was ist deine Sache als Meine natürliche Mutter? Du bittest ja nicht um etwas Natürliches, sondern um etwas Übernatürliches, (vgl. Hans Buob) - Doch bewegt, von der Liebe des Hl. Geistes, die in ihrem Unbefleckten Herzen brannte, wirkte Er Sein erstes Wunder. Überlegung:„Rufe nur mit Andacht zu Maria, sie wird deine Not nicht unbeachtet lassen, da sie barmherzig, ja die Mutter der Barmherzigkeit ist." (hl. Bernhard v. Clairvaux) - Ist mir bewusst, dass Jesus auf die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens doch noch ein Wunder wirken würde, selbst dann, wenn ich es mit dem Herrgott ganz verscherzt hätte?
Gebet: 0 Maria, Du Königin des Friedens. - Bitte für uns! Amen.

28. Mai - Ganzhingabe - Joh 2,5
„Seine Mutter sagte zu den Dienern: ,Was er euch sagt, das
tut!'"
Katechese: Auf die scheinbare Zurückweisung ihres Sohnes reagiert Ma­ria entsprechend ihrer vollkommenen Hingabe an den Willen Gottes. Sie sagt den Dienern sozusagen: Wenn Er euch nichts sagt, dann tut nichts, wenn Er euch etwas sagt, dann tut es. Sie überlässt alles voll­kommen Jesus. Und Jesus reagiert mit einem maßlosen Geben: Er lässt die Krüge füllen bis an den Rand. (vgl. Hans Buob)
Überlegung: „Maria wendet sich an uns und sagt: Hab keine Angst vor Ihm! Hab Mut, das Wagnis des Glaubens einzugehen! Hab Mut, dich auf das Wagnis der Güte einzulassen! Lass dich für Gott gewinnen, dann wirst du sehen, dass gerade dadurch dein Leben weit und hell wird, nicht langwei­lig, sondern voll unendlicher Überraschungen, denn Gottes unendliche Güte erschöpft sich niemals!" (Benedikt xvi.) - Wage ich es - wie Maria und mit ihrer Hilfe - mich ganz dem Willen des Himmlischen VATERS hinzugeben? - Zwinge ich Gott im Gebet meinen Willen auf, oder bin ich bereit, Ihn entscheiden zu lassen, was für mich gut und heilsam ist?
Gebet: 0 Maria, Du Königin der Apostel und Bekenner. - Bitte für uns! Amen.

„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: ,Frau, siehe, dein Sohn!'"
Katechese „Maria ist unsere Mutter, weil Christus, der Herr, sie uns zur Mutter gab. ,Frau, siehe, dein Sohn!... Siehe, deine Mutter!' (Joh 19,26-27) Diese Worte, die Jesus vom Kreuz herab zu Johannes sprach, sind von der Kirche immer als ein Anvertrauen der ganzen Kirche an Maria verstanden worden. So ist Maria auch unsere Mutter. Wir dürfen sie anrufen und um Fürbitte bei Gott bitten." (YC 85)
Überlegung: Auf dem Bild einer Medaille wird Maria dargestellt, die an jedem Finger einen Ring trägt; von einigen Ringen gehen Strahlen aus, von anderen nicht. Sie stellen Symbole dar für die Gnaden, die ihr der Herr für die Menschen gegeben hat: die strahlenden sind die, um die sie gebeten wird; die matten sind die, um die sie nicht gebeten wird und die sie daher auch nicht weitergeben kann. - Weiß ich, dass Maria nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch die Mutter des fortlebenden Christus, die Mutter der Kirche ist, und das in alle Ewigkeit? (vgl. Hans Buob)
Gebet: 0 Maria, Du Königin der Engel und Heiligen. - Bitte für uns! Amen.

30. Mai - Maria erbittet uns den Heiligen Geist - Apg1,14
„Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu..."
Katechese: „Dass Maria hilft, ist eine Erfahrung seit Anfang der Kirche. Millionen von Christen bezeugen es. - Als Mutter Jesu ist Maria auch unsere Mutter. Gute Mütter treten immer für ihre Kinder ein. Diese Mutter erst recht. Schon auf Erden setzte sie sich bei Jesus für andere ein; ...Im Pfingstsaal betete sie in der Mitte der Jünger. Weil ihre Liebe zu uns nie aufhört, können wir sicher sein, dass sie in den beiden wichtigsten Momenten unse­res Lebens für uns eintritt: Jetzt und in der Stunde unseres Todes'." (YC 148) Überlegung: „Ruft einer nur: ,Maria!' - selbst wenn er aus tiefster Finsternis, Trockenheit oder Sünde fleht - welchen Widerhall findet er in ihrem so liebevollen Herzen." (hl. Maximilian Kolbe) - Bitte ich Maria und mit ihr um das höchste Geschenk Gottes an uns Menschen, um den Hl. Geist?
Gebet: O Maria, Du Kelch des Hl. Geistes. - Bitte für uns! Amen.

„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt."
Katechese „Maria ist die Mutter Gottes. Sie war auf Erden wie kein anderer Mensch mit Jesus verbunden - eine Nähe, die auch im Himmel nicht auf­hört. Maria ist die Königin des Himmels und uns in ihrer Mütterlichkeit ganz nah. - Weil sie sich mit Leib und Seele und vollem Risiko einem ge­fährlichen, wenn auch göttlichen Unternehmen anvertraute, wurde Maria auch mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Wer wie Maria lebt und glaubt, kommt in den Himmel." (YC 147)
Überlegung: „Wir haben eine Mutter im Himmel. Weil sie in Gott und mit Gott ist, ist sie jedem von uns nahe, sie kann unsere Gebete hören, sie kann uns mit ihrer mütterlichen Güte helfen, und sie ist uns, wie der Herr gesagt hat, als,Mutter' gegeben, an die wir uns in jedem Augenblick wenden können." (Benedikt xvi.) - Weiß ich, dass die Sonne, mit der Maria bekleidet ist, das Symbol für Christus ist, der ihr den Glanz verleiht, der Mond zu ihren Füßen die Kirche darstellt und die zwölf Sterne das Gottesvolk symbolisiert? - Weihe ich mich - wie Maria es in Fatima wünscht - ganz ihrem Unbefleckten Herzen, denn nur wenn sie volles Verfügungsrecht über uns hat, kann sie ihren Heilsauftrag erfüllen und durch uns der Schlange (= Satan) den Kopf zertreten? (vgl. Hans Buob)
Gebet: O Maria Königin, aufgenommen in den Himmel. - Bitte für uns! Amen.

Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben
Die Erlöserleiden Jesu

Ich glaube an Jesus Christus, der gelitten hat. Das ganze Leben Jesu stand unter der Sendung, die von Gott getrennte Menschheit heimzuholen und aus der Macht des Satans und des ewigen Todes zu befreien. So war es stets Jesu Bestreben, das Werk des VATERS zu vollbringen, die Bluttaufe zu vollziehen und so den Kelch der Leiden bis zur Neige zu trinken, um uns zu erlösen.

7. Juni - JESUS - das Lamm Gottes - Joh 1,29
„Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: ,Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg­nimmt.'"
Katechese: „Analog zum lebensrettenden Blut des Lammes beim Auszug der Israeliten aus Ägypten (Ex 12) ist Jesus das wahre Paschalamm, das die Menschheit aus ihrer Verstocktheit in Tod und Sünde erlöst hat." - „Damals in Ägypten war es das ,Blut des Lammes', das die Israeliten vor dem Todesengel bewahrte. Nun würde er selbst das Lamm sein, dessen Blut die Menschheit aus dem Tod errettet. Denn Tod und Auferstehung Jesu ist der Beweis dafür, dass man sterben kann und trotzdem das Leben gewinnt."
(YC171)
Überlegung: „Ich begehre, ja ich begehre die Rettung der Seelen. Hilf mir, meine Tochter, Seelen zu retten. Vereinige deine Leiden mit meinen Leiden und opfere sie dem Himmlischen Vater für die Sünder auf." (Jesus zur hl. Sr. Faustina, W32) - Ahme ich Jesus nach, der in Seinem ganzen Leben den Willen des VATERS in allem erfüllt hat und nicht vor den Opfern zurückgescheut ist, um die unsterblichen Seelen für die Ewigkeit zu retten?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Opferlamm für uns Sünder. - Erbarme Dich unser!

„Jesus antwortete ihnen: »Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.'"
Katechese: Der Tempel ist für Jesus der vorzüglichste Ort der Begegnung mit Gott, die Wohnung Seines VATERS, das Haus des Gebets (vgl. kkk 584). Jesus identifizierte sich sogar mit dem Tempel, indem er sich selbst als die endgültige Wohnung Gottes unter den Menschen bezeichnete." (KKK 586) „ Wenn er dessen Zerstörung ankündigt, bekundet er darin seinen gewaltsamen Tod und den Eintritt in eine neue Epoche der Heilsgeschichte, in der sein Leib der endgültige Tempel sein wird." (KKK 593) Überlegung: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?"(i Kor3,i6) - Ist mir bewusst, dass ich durch die Taufe zum Tempel Gottes geworden bin, in dem der Dreifaltige Gott Seine Wohnung genommen hat? - Lebe ich bewusst in der Anwesenheit Gottes und verwandle mein ganzes Leben in einen innigen Lobpreis Gottes?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du heiliger Tempel Gottes. - Erbarme Dich unser!

3. Juni - Die Stunde der Hingabe - Joh 12,27-28a
„Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen:,Vater, rette mich aus dieser Stunde?' Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen:,Vater, verherrliche deinen Namen!'"
Katechese: „Zum gewaltsamen Tod Jesu kam es nicht durch tragische äuße­re Umstände. Jesus wurde ,nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben' (Apg 2,23). Damit wir - Kinder der Sünde und des Todes - das Leben haben, hat der Vater im Himmel,den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht' (2 Kor 5,21). Die Größe des Opfers, das Gott, der Vater, von seinem Sohn verlangte, entsprach der Größe der Hingabe Christi. ... Von beiden Seiten ist es Liebe, die sich im Äußersten des Kreuzes bewährte." (YC 98)
Überlegung:„Wisse, meine Tochter, dass dein tägliches, stilles Leiden in voller Hingabe an Meinen Willen, viele Seelen in den Himmel führt; und wenn du meinst, dass das Leiden deine Kräfte übersteigt, schau auf meine Wunden, dann wirst du dich über Verachtung und Urteil der Menschen erheben. Die Betrachtung meines Leidens wird dir helfen, über alles erhaben zu sein." (Jesus zur hl. Sr. Faustina, 1184) - Ergebe ich mich gerne in Gottes hl. Willen?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Zelt des Allerhöchsten. - Erbarme Dich unser!
Überlegung: „Um uns aus dem Tod zu retten, begab sich Gott auf eine gefährliche Mission: Er schleuste ein Medikament der Unsterblichkeit' (Ignatius v. Antiochien) in unsere Welt des Todes ein - seinen Sohn Jesus Christus. Vater und Sohn waren untrennbare Verbündete in dieser Mission, bereit und voller Sehnsucht, aus Liebe das Äußerste für den Menschen auf sich zu nehmen. Gott wollte einen Tausch vollziehen, um uns für immer zu retten. Er wollte uns sein ewiges Leben geben, damit wir seine Freude genießen, und wollte unser Sterben, unsere Verzweiflung, unsere Verlassenheit, unseren Tod erleiden,... Seit Christus für uns gestorben ist, können wir unseren Tod gegen sein Leben tauschen." (YC 98)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Sühne für unsere Sünden. - Erbarme Dich unser!

 S.Juni - Die Erhöhung JESU - Joh 12,32
„Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen."
Katechese: „Das Kreuz, an dem Jesus schuldlos grausam hingerichtet wurde, ist der Ort der äußersten Erniedrigung und Verlassenheit. Christus, un­ser Erlöser, wählte das Kreuz, um die Schuld der Welt zu tragen und das Leid der Welt zu leiden. So hat er die Welt durch seine vollkommene Liebe wieder zu Gott heimgeholt." (YC wi)
Überlegung: „Gott breitet am Kreuz seine Hände aus, um die äußersten Enden des Universums zu umarmen." (hl. Cyrill v. Jerusalem) - „Um drei Uhr flehe meine Barmherzigkeit an, besonders für die Sünder. Vertiefe dich wenigstens kurz in mein Leiden, vor allem in meine Verlassenheit während des Sterbens. Das ist die Stunde der großen Barmherzigkeit für die Welt. ...In dieser Stunde versage ich nichts der Seele, die mich durch mein Leiden bittet." (Jesus zur hl. Faustina, 1320) - Bitte ich Jesus, dass Er durch Seine Verlassenheit und Demut mich von Gottlosigkeit und Stolz befreien möge?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Rettung aller, die auf Dich hoffen. - Erbarme Dich unser!
 

98
Die Hohenpriester „werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen."
Katechese: „Dreimal hatte Jesus sein Leiden und seinen Tod angekündigt, ehe er bewusst und freiwillig (Lk 9,51) zum Ort seines Leidens und seiner Auferstehung ging." (YC94)
Überlegung:„Im Sterben am Kreuz dachte ich nicht an mich, sondern an die armen Sünder und betete für sie zum Vater. Ich will, dass deine letzten Augenblicke Meinen am Kreuz ganz ähnlich werden. Es gibt nur einen Preis, für den man Seelen erkauft - das sind Leiden, die mit meinen Leiden am Kreuz verbunden sind. Reine Liebe versteht diese Worte, leibliche Liebe wird sie nicht begreifen." (Jesus zur hl. Sr. Faustina, 324) - Weiß ich, dass ich das Leid nicht suchen soll; aber wenn es auf mich zukommt, dann kann es für mich einen Sinn bekommen, wenn ich meine Leiden mit den Leiden Jesu vereinige und für die Rettung der Seelen aufopfere? (vgl. YC 102)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Sehnsucht der Schöpfung von Anbeginn. - Erbarme Dich unser!

 7. Juni - Das Paschamahl - Lk 22,15
„Jesus sagte zu ihnen: ,lch habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.'"
Katechese: „Jesus wählte das Paschafest seines Volkes Israel als Sinnbild für das, was in Tod und Auferstehung mit ihm geschehen sollte. Wie das Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens befreit wurde, so befreit uns Christus aus der Sklaverei der Sünde und von der Macht des Todes." (YC 95) So nahm Er beim Letzten Abendmahl sein Erlöseropfer vorweg und vergegenwärtigt es in jedem Hl. Messopfer bis ans Ende der Zeiten. Überlegung: „Während der hl. Messe sah ich Jesus als Gekreuzigten. Jesus war ans Kreuz genagelt und in großen Schmerzen.... 0 welch furchtbare Geheimnisse geschehen während der hl. Messe. ... Mit welcher Andacht sollten wir hinhören und teilnehmen an diesem Sterben Jesu. Eines Tages werden wir erkennen, was Gott für uns in jeder hl. Messe tut und welches Geschenk Er in ihr für uns bereitet. Allein Seine göttliche Liebe konnte sich zu einem solchen Geschenk entschließen." (hl. Sr. Faustina)
Gebet: Hl. Herz Jesu, unendlich erhaben. - Erbarme Dich unser!

„Er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: ,Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!'"
Katechese: „Jesus zeigte seine Liebe bis zur Vollendung in dreifacher Weise: Er wusch seinen Jüngern die Füße und zeigte, dass er unter uns ist wie der, der bedient (vgl. Lk 22,27). Er nahm sein erlösendes Leiden zeichenhaft voraus, indem er über die Gaben von Brot und Wein die Worte sprach:,Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.' (Lk 22,19). Auf diese Weise setzte er die Heilige Eucharistie ein. Indem Jesus die Apostel aufforderte:,Tut dies zu meinem Gedächtnis!' (1 Kor 1 1,24b), machte er sie zu Priestern des Neuen Bundes." (YC 99)
Überlegung: „Das hl. Messopfer ist der höchste Gottesdienst. Es ist die geheimnisvolle, unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi." (Pius XII) - Empfange ich gerne die Erlösergnaden Jesu in der Hl. Messe?
Gebet: Hl. Herz Jesu, aus dessen Gnade wir alle empfangen. Erbarme Dich unser!

9. Juni - Die Todesangst JESU - Mk 14,36
„Er sprach: ,Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.'"
Katechese: „Da Jesus wahrer Mensch war, empfand er am Ölberg wahrhaft menschliche Todesangst. - Mit denselben menschlichen Kräften, die wir alle besitzen, musste Jesus um innere Zustimmung zum Willen des Vaters kämpfen, sein Leben für das Leben der Welt zu geben. In seiner schwersten Stunde von aller Welt und sogar seinen Freunden verlassen, rang sich Jesus zu einem Ja durch." (YC wo)
Überlegung: Die ganze Hl. Dreifaltigkeit hat die Erlösung der in Sünden verlorenen Welt beschlossen. Jesus hat sich im Hl. Geist der Liebe dem VATER angeboten, das Schöpfungswerk am Kreuz zu vollenden, und der VATER hat es Ihm im gleichen Geist der Liebe gestattet. Niemand stelle sich vor, Gott, der VATER, habe Seinen Sohn ans Kreuz geschickt, um die Gerechtigkeit zwischen Himmel und Erde wiederherzustellen. Alles ist ein Werk freier Liebe und Gnade, (vgl. Hans Urs v. Balthasar) - Weiß ich, dass die lauen Seelen das Herz Jesu am schmerzlichsten verwunden und Er wegen ihnen die obige bittere Klage zum VATER ausgerufen hat?(vgl. hl. Sr. Faustina, 1228)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Abgrund aller Tugenden. - Erbarme Dich unser!
 

Der Kreuzweg Jesu

Ich glaube an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde. Im Kreuz, dem Zeichen der Liebe Gottes, ist unser Heil und unsere Erlösung begründet. In den Leiden Jesu offenbart sich die Liebe Jesu, der uns bis zum Ende geliebt hat.

10. Juni - Verrat und Gefangennahme JESU - Joh 18,12-13a
„Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zu­erst zu Hannas."
Katechese: Einige Male hatten die Hohenpriester versucht, Jesus festnehmen zu lassen, doch immer wieder entzog Er sich ihrem Zugriff, denn Seine Stunde der Sühneleiden war noch nicht gekommen (vgl. Joh 7,30; 10,39). Noch bei der Gefangennahme im Ölgarten - verraten von Seinem Jünger Judas - zeigte Jesus Seine Hoheit, so dass die Soldaten vor Ihm zu Boden stürzten. Die Häscher konnten Ihn nur deshalb gefangen nehmen, weil Er sich freiwillig hingegeben hat (vgl. Joh 10,18). Überlegung: „In Judas ist mit nackter Schrecklichkeit herausgekommen, was überall um Jesus als Möglichkeit lebte. Im Grunde hat keiner von ihnen viel Ursache, sich über Judas zu erheben. Auch wir haben keine. ... Der Verrat an Gott ist uns allen furchtbar nahe. Was kann ich denn verraten? Das, was sich meiner Treue anvertraut hat. Gibt es viele Tage in unserem Leben, an dem wir ihn, unser bestes Wissen, unser heiligstes Gefühl, unsere Pflicht, unsere Liebe nicht für eine Eitelkeit, für eine Sinnlichkeit, für einen Gewinn, für eine Sicherheit, für einen Hass, für eine Rache preisgegeben haben?" (Romano Guardini) - Bitte ich Maria, sie möge mich davor bewahren, Jesus zu verraten? - Danke ich Jesus, dass Er durch Seine freiwillige Gefan­gennahme mich aus der Gefangenschaft des Teufels befreit hat?
Gebet: Hl. Herz Jesu, in dem die ganze Fülle der Gottheit wohnt. - Erbarme Dich unser!

„Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: ,Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. Was ist eure Meinung?' Sie antworteten: ,Er ist schuldig und muss sterben.'"
Katechese. „Niemand darf ,den Juden' eine Kollektivschuld am Tod Jesu geben. Was die Kirche mit Sicherheit bekennt, ist hingegen die Mitschuld aller Sünder am Tod Jesu." (YC 97)
Überlegung: „Dämonen sind nicht die, die ihn gekreuzigt haben, sondern du, der du ihn zusammen mit ihnen gekreuzigt hast und immer noch kreu­zigst, indem du dich in Lastern und Sünden vergnügst." (hl. Franz v. Assisi) - Ist mir bewusst, dass Jesus schließlich nicht von Menschen zum Kreuzestod gezwungen wurde, sondern allein von Seiner Erlöserliebe zu uns? - Danke ich Jesus, dass Er bei der Hingabe Seines Lebens um uns alle gewusst, uns alle geliebt und durch Sein Leiden für uns Erlösung, Wiedergutmachung, Sühne und Genugtuung geleistet hat? (vgl. kkk 616)
Gebet: Hl. Herz Jesu, voll Güte und Liebe. - Erbarme Dich unser!

12. Juni - Die Verhöhnung des Antlitzes JESU - Mt 26,67
„Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn."
Katechese: Auf der rechten Wange kann man außer den Wunden auch etwas von den Spuren der eisengepanzerten Hand bemerken, die ihn im Hause des Annas so grausam geschlagen hatte, und auf der anderen Seite mehrere Flecken von Speichel. Die Nase ist zerschlagen und blutend, der Mund offen und blutend, die Zähne eingestoßen, der Bart und die Haare an mehreren Stellen ausgerauft. (Tuch des hl. Antlitzes).
Überlegung: „O mein Herr, präge Dein Bild meiner Seele ein!... Lass meiner Seele Antlitz Deine Züge tragen: Blutüberströmt, von den Häschern zerschlagen, und die Stirne mit Dornen gekrönt, voll Wunden, dieses heilige Antlitz so ganz zerschunden. Doch voll Hoheit und Würde und heiliger Ruh'.... O Jesus, unter den verspieenen, entstellten Zügen Deines blutigen Antlitzes erkenne ich Deine unendliche Liebe zu mir. Entflamme mich mit Deiner Liebe, dass ich bald dazu gelangen möge, Dein glorreiches Antlitz im Himmel zu schauen!" (tägliches Gebet der hl. Therese v. Lisieux)
Gebet: Hl. Herz Jesu, mit Schmach gesättigt. - Erbarme Dich unser!

„Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln."
Katechese: „Ich sah Jesus von Seinen Kleidern entblößt, an einen Pfahl gebunden. Sogleich begann die Geißelung. Ich sah vier Männer, die den Herrn abwechselnd mit Geißelhieben belegten. ... Der Herr sagte zu mir: ,lch leide einen noch größeren Schmerz, als den du siehst.' Und Jesus gab mir zu erkennen, für welche Sünden Er sich der Geißelung hingab - es sind Sünden der Unreinheit."(hl. Sr. Faustina)
Überlegung: „Jesus sagte zu mir: ,Schau und siehe das menschliche Geschlecht im gegenwärtigen Zustand.' Im gleichen Moment erblickte ich furchtbare Dinge: Die Henker ließen vom Herrn ab und zur Geißelung traten andere heran. Sie ergriffen Peitschen und schlugen ohne Erbarmen auf den Herrn ein. Es waren Priester, Ordensleute, ... und weltliche Personen verschiedenen Alters und verschiedenen Standes. Alle ließen ihre Wut am unschuldigen Jesus aus. ... Als Ihn die oben erwähnten Seelen geißelten, schloß Jesus Seine Augen und ein stilles aber sehr schmerzliches Stöhnen entrang sich Seinem Herzen."(hl. Sr. Faustina)
Gebet: Hl. Herz Jesu, wegen unserer Missetaten zerschlagen. - Erbarme Dich unser!
 

14. Juni - Die Dornenkrönung JESU - Joh 19,2
„Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um."
Katechese: „Die Dornenkrone, ins Blut getrieben, macht Jesus zum König des Hohns: Sei gegrüßt, König der Juden! Mit Schlägen verwunden sie sein Haupt. Und sie ohrfeigen ihn und spucken ihn an. Mit Dornen gekrönt und mit Lumpen aus Purpur bekleidet wird Jesus den Juden vorgeführt: ,Ecce homo!' "Seht, welch ein Mensch!" (hl. Josemaria Escriva).
Überlegung: „Meine Dornenkrone hat mir mehr Leiden bereitet als all meine anderen Wunden. Nach Getsemani war sie mein grausamstes Leiden. -Ziehe die Dornen aus meinem Haupt, indem du meinem Vater die Verdienste meiner Wunden für die Sünder aufopferst. - Für einen Augenblick, währenddessen ihr hier unten diese Dornenkrone aufmerksam betrachtet, schenke ich euch eine ewige Krone." (Jesus zu Sr. Martha Chambon) - Ist mir bewusst, dass ich mit Stolz das Haupt Jesu mit Dornen durchsteche?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du König und Mitte aller Herzen. - Erbarme Dich unser!

„Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen, und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf hebräisch Gabbata, heißt."
Katechese: Der Richter aller Welt steht zerschlagen und geschändet, ohnmächtig vor dem weltlichen Richter. Pilatus ist halbherzig. Seine eigene Stellung, sein Selbst ist ihm wichtiger als das Recht. So wird Gerechtigkeit zertreten aus Feigheit und Trägheit des Herzens, aus Furcht vor dem Diktat der herrschenden Meinungen. Die leise Stimme des Gewissens wird übertönt vom Geschrei der Menge. Die Halbherzigkeit, die Menschenfurcht gibt dem Bösen die Macht, (vgl. Benedikt xvi.)
Überlegung: Der hl. Petrus verleugnete Jesus ebenso aus Feigheit, er fluchte und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet (vgl. Mk 14,71). - Bitte ich Jesus um Mut, dass ich entschieden für die Wahrheit und die Gerechtigkeit eintrete? - Trifft es auch mich mitten ins Herz (vgl. Apg 2,37), wenn ich Jesus oft aus Menschenfurcht verraten habe?
Gebet: Hl. Herz Jesu, bis zum Tode gehorsam. - Erbarme Dich unser!
 

 16.Juni - JESUS trägt Sein Kreuz - Johl9,17
„Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt."
Katechese: „Jesus, der wahre König, herrscht nicht durch Gewalt, sondern durch die Liebe, die für uns und mit uns leidet. Er nimmt das Kreuz auf sich - unser Kreuz, die Last des Menschseins, die Last der Welt. So geht er uns voran und zeigt uns, wie wir den Weg zum wirklichen Leben finden." (Bene­dikt xvi.)
Überlegung: „Schauen wir immer wieder mit dem Auge des Glaubens auf Jesus, der unter der Last seines Kreuzes den Kalvaria hinaufsteigt: und wie er mühsam die steile Höhe des Golgota erreicht, sehen wir ihn gefolgt von einer großen Menge von Seelen, die mit ihm das eigene Kreuz tragen." (hl. Pater Pio) - Jesus hat uns eingeladen, Ihm auf dem Kreuzweg nachzufolgen (vgl. Mt 10,38). Bitte ich Jesus, dass Er mir helfen möge, das Kreuz anzunehmen, nicht in die Betäubungen zu flüchten, nicht zu murren und nicht finsteren Herzens zu werden ob der Mühsal des Lebens? (vgl. Benedikt xvi.)
Gebet: Hl. Herz Jesu, das dem VATER wohlgefällt. - Erbarme Dich unser!

„Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen."
Katechese: „Simon von Zyrene hat seine Arbeit getan, er ist auf dem Weg nach Hause ... Die Soldaten machen von ihrem Recht der Zwangsverpflichtung Gebrauch und legen dem rüstigen Landsmann das Kreuz auf. ...Er tut, was er muss, widerstrebend gewiss. Aber Markus nennt mit ihm die Namen seiner Söhne, die ... als Christen ihrer Gemeinschaft bekannt waren (vgl. Mk 15,21)."(BenediktXVI.)
Überlegung: „Aus der unfreiwilligen Begegnung ist Glaube geworden. Simon hat im Mitgehen und Mittragen erkannt, dass es Gnade war, mit diesem Gekreuzigten zu gehen und ihm beizustehen. Das Geheimnis des leidenden und schweigenden Jesus hat ihn ins Herz getroffen. Jesus, dessen göttliche Liebe allein die ganze Menschheit erlösen konnte und kann, will doch, dass wir sein Kreuz mittragen, um voll zu machen, was an seinen Leiden noch fehlt (vgl. Kol 1,24)." (ebd.) - Weiß ich, dass die sel. Mutter Teresa trotz ihrer schweren Leiden sich den Vorsatz nahm „erstens, Jesus in seinen Demütigungen noch enger nachzufolgen und zweitens, Gott anzulächeln" (sei. Mutter Teresa)? - Bemühe auch ich mich, Jesus beim Kreuztragen anzulächeln?
Gebet: Hl. Herz Jesu, würdig allen Lobes. - Erbarme Dich unser!

18. Juni - JESUS tröstet die weinenden Frauen - Lk 23,28
Jesus sagte: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!"
Katechese: „Es macht uns nachdenklich, wie streng Jesus zu den weinenden Frauen spricht, die doch ihn begleiten und um ihn klagen. ...Es reicht nicht, mit Worten und Gefühlen über die Leiden dieser Welt zu klagen, während unser Leben doch weitergeht, wie es immer war. Deswegen macht uns der Herr auf die Gefahr aufmerksam, in der wir selber leben. Er zeigt uns den Ernst der Sünde und den Ernst des Gerichts." (Benedikt xvi.) Überlegung: Jesus hat zu den weinenden Frauen von der Buße gesprochen, von den Tagen des Gerichts, in denen wir vor seinem Antlitz, dem Antlitz des Weltenrichters stehen werden. - Erkenne ich den Ernst der Verantwortung, die Gefahr, im Gericht schuldig und fruchtlos gefunden zu werden? (vgl. Benedikt xvi.) - Nehme ich Jesus als meinen Herrn an?
Gebet: Hl. Herz Jesu, geduldig und voll Erbarmen. - Erbarme Dich unser!

„Sie nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war."
Katechese: „Jesus wird seiner Kleider beraubt.... Die öffentliche Entblößung bedeutet, dass Jesus jetzt nun nichts mehr ist - ein Ausgestoßener, der Verachtung preisgegeben. Der Augenblick der Entblößung erinnert uns auch an die Ausstoßung aus dem Paradies: Der Glanz Gottes ist von dem Menschen abgefallen, nun findet er sich nackt und ausgesetzt, entblößt und schämt sich. Jesus nimmt die Situation des gefallenen Menschen auf diese Weise noch einmal auf. Der entkleidete Jesus erinnert uns daran, dass wir alle das ,erste Gewand', den Glanz Gottes verloren haben." (Benedikt xvi.) Überlegung: „Nichts ist hier bloßer Zufall. ... Der Herr durchschreitet alle Stationen und Stufen des menschlichen Verlorenseins, und jede dieser Stufen ist in aller Bitterkeit ein Schritt der Erlösung: Er führt gerade so das verlorene Schaf wieder heim." (ebd.) - Danke ich Jesus für Seine große Liebe?
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Feuerherd der Liebe. - Erbarme Dich unser!
 

 20. Juni - Die Annagelung JESU - Lk 23,33
„Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links."
Katechese: „Jesus wird ans Kreuz genagelt. Das Grabtuch von Turin gibt uns eine Vorstellung von der unerhörten Grausamkeit dieser Prozedur. Den angebotenen Betäubungstrunk trinkt Jesus nicht: Er nimmt den ganzen Schmerz der Kreuzigung bewusst auf sich." (Benedikt xvi.) Überlegung: Nikolaus Wolf erkannte die Andacht zu den Fünf Wunden Jesu als geistige Zufluchtsstätte und empfahl sie allen mit folgenden Worten: „Bedenke, wie heilig der Ort der Wundmale Jesu ist, wie einsam und getrennt von allem Getümmel der Welt. Betrachte so lebendig wie möglich die Verwundung Jesu bei der Annagelung ans Kreuz, welche Schmerzen er da gelitten hat. Frag dich dabei, wer da leidet und für wen er leidet! Er wird dir antworten: Für dich, o Mensch! Beherzige auch das Mitleiden seiner Mutter und bereue deine Sünden, mache einen ernsthaften Vorsatz, nicht mehr zu sündigen und in dieser hl. Höhle und Einsamkeit Buße zu tun!"
Gebet: Hl. HerzJesu, reich für alle, die Dich anrufen. - Erbarme Dich unser!

„Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich flössen Blut und Wasser heraus."
Katechese: „Jesus ist gestorben, sein Herz wird von der Lanze des römischen Soldaten durchbohrt, und es entströmen ihm Blut und Wasser: geheimnisvolle Darstellung des Stroms der Sakramente, der Taufe und der Eucharistie, aus denen von dem geöffneten Herzen des Herrn her immer neu die Kirche geboren wird." (Benedikt xvi.)
Überlegung: „Die zwei Strahlen bedeuten Blut und Wasser. Der weiße Strahl bedeutet das Wasser, das die Seele reinigt, der rote Strahl das Blut, das der Seele das Leben gibt... Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen meiner Barmherzigkeit hervor, als mein Herz am Kreuz mit der Lanze geöffnet wurde.... Glücklich, wer in ihrem Schatten lebt, denn die Hand der göttlichen Gerechtigkeit wird ihn nicht erreichen ... Die Menschheit wird solange weder Ruhe noch Frieden finden, bis sie sich vertrauensvoll an meine Barmherzigkeit wendet." (Jesus zur hl. Sr. Faustina)
Gebet: Hl. Herz Jesu, durchbohrt von der Lanze. - Erbarme Dich unser!

22. Juni - Das Begräbnis JESU - Lk 23,53
Josef von Arimathäa „nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war."
Katechese: Der Tod Christi war ein echter Tod; Er machte Seinem menschlichen Dasein auf Erden ein Ende. Weil aber Sein Leib mit der Person des Sohnes Gottes vereinigt blieb, wurde Er nicht ein gewöhnlicher Leichnam. „Um die göttliche Kraft zu zeigen, wollte Christus, dass dieser Leib unverwest bleibe." (kkk 627)... Die Auferstehung Jesu „am dritten Tag" war der Beweis dafür, denn man nahm an, die Verwesung trete vom vierten Tag an ein. (vgl. kkk 627)
Überlegung: In der Grablegung ist Jesus zum gestorbenen Weizenkorn geworden. Von dem gestorbenen Weizenkorn her beginnt die große Brotvermehrung, die bis zum Ende der Welt anhält: Er ist Brot des Lebens, das im Überfluss für alle Menschen reicht und ihr die Nahrung gibt, das, wovon der Mensch in Wahrheit lebt: das ewige Wort Gottes. ... Über dem Begräbnis Jesu leuchtet das Geheimnis der Eucharistie.
(vgl. Benedikt XVI.)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Quelle allen Trostes. - Erbarme Dich unser!

„Die Gräber öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt."
Katechese: Jesus erlitt wie alle Menschen den Tod und begab sich der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten. Aber er stieg in diesen hinab als Retter und verkündete den Seelen, die dort festgehalten wurden, die Frohbotschaft." (kkk 632) - „Jesus ist nicht in die Unterwelt hinabgestiegen, um die Verdammten daraus zu befreien, und auch nicht, um die Hölle, den Ort der Verdammung aufzuheben, sondern um die Gerechten zu befreien, die vor ihm gelebt hatten." (kkk 633)
Überlegung: „Christus ist somit in die Tiefe des Todes hinabgestiegen, damit ,die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören und alle, die sie hören, ... leben' (Joh5,25)."(kkk635) - Bete ich gerne für die Verstorbenen, damit Jesus sie bald in die Herrlichkeit Seines VATERS holt, wo sie Gott voller Freude von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen? - Weiß ich, dass den Armen Seelen besonders das Erlösungsopfer Jesu, das hl. Messopfer, sehr viel Trost und Hilfe schenkt? - Opfere ich auch gerne den Empfang der Hl. Kommunion für die Armen Seelen auf?
Gebet: Hl. Herz Jesu, unsere Auferstehung und unser Leben. - Erbarme Dich unser!

Die sieben letzten Worte Jesu

„Das Kreuz ist die Lehrkanzel, von der aus der sterbende Heiland die Menschen ein letztes Mal sehr intensiv belehren wollte. Er tat es auch durch seine letzten Worte, die er vom Kreuz herab gesprochen hat. Der hl. Konrad sagte: ,Das Kreuz ist mein Buch, in welchem ich nie genug lesen kann.'"    (Ferdinand Holböck)

 24. Juni - Die Vergebung JESU - Lk 23,34a
„Jesus aber betete: ,Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.'"
Katechese: „Die erdrückende Mehrzahl der Zeugen des Todeskampfes Jesu waren seine Feinde. An diese richtete er sein erstes Abschiedswort.... Jesus öffnete seine Lippen und weithin tönte sein Wort. Es war kein Fluch, keine zornige Verwünschung, kein Schelten über die Gemeinheit und Lieblosigkeit seiner Feinde. Nein, es war nur ein Gebet, eine Bitte um Verzeihung für alle." (Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Jede Liebe nimmt schließlich dort fast immer ein Ende, wo sie als Vergeltung nur Hass und Undank erntet. Sogar selbstlose Mutterliebe kann aufhören und sich in eisige Kälte verwandeln, wenn sie immer nur enttäuscht wird. Aber von der verzeihenden Liebe Jesu gilt das Wort, das Gott beim Propheten Jesaja gesprochen hat: ,Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht' (Jes 49,15)." (ebd.) - Wo hat meine Vergebungsbereitschaft ein Ende? - Bitte ich Jesus um Befreiung vom Geist der Unversöhnlichkeit, der Verbitterung, des Selbstmitleids und des Hasses? - Bitte ich Jesus um die Gnade, allen Menschen vergeben zu können, selbst meinem größten Feind?
Gebet: Hl. Herz Jesu, unser Friede und unsere Versöhnung. - Erbarme Dich unser!

„Jesus antwortete ihm: ,Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein'."
Katechese: In einem einzigen Augenblick wurde dem rechten Schächer die Schuld langjähriger Verbrechen getilgt, alles wurde verziehen, alles vergeben, weil Jesus Glaube, Demut und Reue bei ihm gesehen hatte. Er darf sich mit Christus eine Ewigkeit lang in der Herrlichkeit des Himmels freuen. Der hl. Dismas wird als Vorbild der vollkommenen Reue und als Patron der zum Tod Verurteilten verehrt, (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: „Du glücklicher Räuber, du raubst durch deine Reue, Demut und Christusliebe das Himmelreich und machst das Wort wahr, dass im Himmel mehr Freude ist über einen Sünder, der Buße tut, als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen." (hl. Johannes Chrysostomus) - Dürfen wir es noch wagen, Menschen aufzugeben und abzuschreiben, wenn der Herr bis zuletzt um die Seele eines armen Sünders gerungen hat, um sie dem ewigen Verderben zu entreißen? - Trage ich im Geist der Sühne mein Kreuz und mache ich es fruchtbar für die Ewigkeit? (vgl. ebd.)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Hoffnung aller, die in Dir sterben. - Erbarme Dich unser!

26. Juni - Das Geschenk Seiner Mutter - Joh 19,26
„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: ,Frau, siehe, dein Sohn!'"
Katechese: Als Jesus zu Johannes gewandt sprach: „Siehe, da ist deine Mutter!", hat Er nicht bloß an Seinen Lieblingsjünger, sondern an uns alle gedacht, die wir durch Johannes unter dem Kreuz vertreten worden sind und die Er am Kreuz erlöst hat. - Maria ist unter dem Kreuz die Mutter aller Gnadenkinder, aller Erlösten geworden. Maria hat Jesus ohne Schmerzen geboren, doch uns, Seine Brüder und Schwestern, hat sie auf Golgota unter Schmerzen zur Welt gebracht, (vgl. Ferdinand Holböck) Überlegung: „Weil Johannes so viel wie Gnadenkind bedeutet, darum wird auch jeder, der ein Johannes genannt werden kann und es auf Grund des Gnadenstandes auch tatsächlich ist, der himmlischen Mutter übergeben." (hl. Antonin v. Florenz) - Bitte ich immer wieder um die Fürsprache Marias und eile in aller Not und Gefahr vertrauensvoll zu ihr?
Gebet: Hl. Herz Jesu, im Schoß der Jungfrau Maria vom Heiligen Geist gebildet. - Erbarme Dich unser!

„Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?'"
Katechese: Jesus sprach dieses abgründigste aller Gebetsworte, das er den jüdischen Sterbegebeten entnahm. - „Alle Verzweiflung, alle Klage, alle Schreie der Menschen zu allen Zeiten und die Sehnsucht nach der helfenden Hand Gottes sind in diesem Wort des Gekreuzigten eingefangen." (YC 476) - „Jesus betet den Psalm 22. ... Er nimmt das ganze leidende Israel in sich auf, die ganze leidende Menschheit, die Not ihres Gottesdunkels und lässt so dort Gott erscheinen, wo er endgültig besiegt und abwesend scheint." (Benedikt XVI.)
Überlegung: Jesus ruft uns in seinem vierten Wort am Kreuz zu: Es gibt eine Sünde, die das Versinken des Menschen in die Gottesferne bewirkt. Und dafür bin ich in den letzten Augenblicken vor meinem Sterben in die äußerste Verlassenheit hineingestoßen worden. Aber ich ließ auch das gerne an mir geschehen, um nur euch Menschen zu erlösen und zu bewahren vor der ewigen Gottesferne und Gottverlassenheit." (Ferdinand Holböck)
Gebet: Hl. Herz Jesu, Du Quell des Lebens und der Heiligkeit. - Erbarme Dich unser!

 28. Juni - Der Durst JESU - Joh 19,28
„Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.'"
Katechese: Der leibliche Durst Jesu muss entsetzlich gewesen sein. Doch im Zusammenhang mit Seiner Gottverlassenheit wollte Jesus sicher noch auf einen anderen Durst hinweisen, der noch größer war als Sein leiblicher Durst. Die Gottverlassenheit war für Ihn eine Höllenpein, durchlitten für die Sünden der ganzen Menschheit. So dürfen wir hier Sein inständiges Verlangen nach der Rettung jener Seelen sehen, die in Gefahr sind, auf ewig verlorenzugehen, (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: „Auf unseren Leib und in unserer Seele tragen wir die Liebe eines unendlich dürstenden Gottes. Und wir... werden diesen Durst stillen - du mit deinem unsagbaren Leiden, und wir mit unserer schweren Arbeit." (sel. Mutter Teresa) - Bemühe auch ich mich, den brennenden Durst Jesu nach Seelen zu stillen durch das Aufopfern der Leiden oder der Arbeit?
Gebet: Hl. Herz Jesu, ich vertraue auf Dich - ich will Dein Dürsten nach Seelen Stillen, (sel. Mutter Teresa) Amen.

„Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: ,Es ist vollbracht!"
Katechese Drei Stunden harten Todeskampfes, bitterster Seelennot und Gottverlassenheit sind für Jesus vorüber. Nun hat Jesus am Kreuz den Lösepreis für viele (vgl. Mk 10,45) bis zum letzten Groschen bezahlt. Er hat uns losgekauft aus der Knechtschaft des Teufels, der Sünde und des ewigen Todes. So ist dieses sechste Wort Jesu auch ein Wort der Freude und des Sieges, (vgl. Ferdinand Holböck)
Überlegung: Jesus sagte zur hl. Juliana: „Bist du froh darüber, dass ich für dich gelitten habe?" Die Heilige antwortete: „Ja, guter Herr, hab innigsten Dank und sei gepriesen dafür!" Christus darauf: „Wenn du zufrieden bist, dann bin ich es auch! Es ist für mich Freude, Glückseligkeit und ewige Genugtuung, dass ich einmal die Passion für dich erlitten habe; und wenn ich noch mehr hätte leiden können, so hätte ich noch mehr gelitten." Gebet:Hl. Herz Jesu, Du Freude aller Heiligen. - Erbarme Dich unser!
 

 30. Juni - Die Hingabe JESU an den VATER - Lk 23,46
„Jesus rief laut:,Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.' Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus."
Katechese: Mit diesen Worten hauchte Jesus Seinen Geist aus. „Darin klingt das grenzenlose Vertrauen in den Vater an, dessen Macht den Weg zur Überwindung des Todes kennt. So nimmt Jesu Beten mitten im Sterben schon den österlichen Sieg in seiner Auferstehung vorweg." (YC 476) Überlegung:„Klagt nicht, jammert nicht, murrt nicht bei Schicksalsschlägen und Heimsuchungen! Betet! So habe ich es am Anfang meines Leidens am Ölberg und am Ende meines Leidens gehalten, unmittelbar vor dem Sterben. Mein Abendgebet am schmerzlichsten Tag meines Erdenlebens, das zugleich mein Sterbegebet geworden ist, war dies: ,Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist!' Macht es doch mir nach!" (Ferdinand Holböck) -Vertraue ich schon jetzt meine Sterbestunde dem Himmlischen VATER an? -
Bete ich bei Sterbenden den Barmherzigkeitsrosenkranz?

Gebet: Hl. Herz Jesu, mit dem Worte Gottes wesenhaft vereinigt. - Erbarme Dich unser!



Inhaltsverzeichnis

Ich glaube an Gott 3
Weg des Glaubens 4
Merkmale des Glaubens 9
Glaubenszeugen 16
Den Vater, den Allmächtigen 21
Die Heiligste Dreifaltigkeit 22
Entwicklung des Geheimnisses 29
Der Christ und die Heiligste Dreifaltigkeit 33
Den Schöpfer des Himmels und der Erde 39
Die Schöpfung des Himmels 40
Die Erschaffung der sichtbaren Welt 46
Die Erschaffung des Menschen 52
Und an Jesus Christus, Seinen
eingeborenen Sohn, unseren Herrn 58
Jesus Christus - Sein Heiliger Name 59
Jesus ist der langersehnte Messias - Christus 65
Jesus ist der Eingeborene Sohn Gottes 69
Jesus ist der Herr! 73
Empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria 76
Die Verkündigung Jesu 77
Die Geburt Jesu 84
Maria, Mutter und Königin 91
Gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben 95
Die Erlöserleiden Jesu 96
Der Kreuzweg Jesu 101
Die sieben letzten Worte Jesu 109

Benützte Quellen

Businger Lucas Caspar, Das Leben Jesu
Benedikt XVI., verschiedene Zitate
Buob Hans, Maria im Heilsplan Gottes
Buob Hans, Die Eucharistiefeier
Buob Hans, Biblische Predigten zu den Sonntagsevangelien
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (Stuttgart, 1980)
Erni Johann, Der Diener Gottes Nikiaus Wolf
Gotteslob (Abkürzung GL)
Holböck Ferdinand, Die sieben Worte Mariens
Holböck Ferdinand, Die sieben Worte Jesu am Kreuz
Holböck Ferdinand, Ergriffen vom Dreieinigen Gott
Holböck Ferdinand, Wir haben den Messias gefunden
Katechismus der Katholischen Kirche (Abkürzung KKK, 1993)
Kommentare der Jerusalemer Bibel
Kolodiejchuk Brian, Komm, sei mein Licht - Mutter Teresa
Lüthold-Minder Ida, Die Macht des Gebets - Nikiaus Wolf
Pihan Bonaventura, Kreuzeslob
Renner Frumentius, Das Leben des Alois Schmid
Scheffczyk Leo, Das biblische Zeugnis von Maria
Schmidt Phil, www.dreikoenigsgemeinde.de
Tagebuch der hl. Sr. Faustina Kowalska
Verschiedene Zitate von Heiligen
Youcat (Abkürzung YC)
Zweites Vatikanisches Konzil (Gaudium et Spes, Lumen Gentium)
 

Die Brüder Samariter FLUHM bitten um Euer Gebet zum Herrn der Ernte, um viele seeleneifrige, marianische Priester- und Ordensberufungen für die Kirche.
...und laden junge Menschen ein, Jesus als Brüder Samariter in Armut, Keuschheit und Gehorsam nachzufolgen.
 

KONTAKTADRESSE:
Brüder Samariter FLUHM Kloster Hafnerberg 13   ~  A-2571 Altenmarkt/Tr. Telefon:   + 43 / (0)2673 - 2271
brgh (at) opusmariae.info (Br. Gabriel)

 Brüder Samariter FLUHM, im Jahre 2011
(hier wiedergegeben mit schriftlicher Erlaubnis des Autors: ein ewiges herzliches Vergelt's Gott für alles, lieber ehrwürdiger Bruder Gabriel!)

Bild ganz oben: Gnadenkreuz von Heroldsbach bei Forchheim/Bayern) - Aufnahme v. Webm.



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