DAS
GROßE VERSPRECHEN DES HERZENS MARIENS Pontevedra
(Spanien)
Das Leben nach den
ewigen Wahrheiten der Erlösung nimmt sowohl im Herzen wie im Blickfeld
der Menschheit ab. So läuft diese Gefahr, ihre eigenen Erlösungswurzeln
und auch ihr Heil zu verlieren. Darum wollte die Liebe Gottes, um die verhärteten
Herzen der Menschen aufzurütteln, ihnen den ewigen Inhalt der Botschaft
von Fatima darbieten, dessen Kern die Forderung nach Sühne ist. Sowohl
der Engel, wie später Unsere Liebe Frau in Fatima rief mit
noch größerem Nachdruck zur Sühne auf. Es
war, als ob sie voraussah, daß die Menschen sich aus diesen Bitten,
wenig machen würden. Darum kündete sie bei der Erscheinung vom
13. Juli 1917 an, daß sie wieder kommen werde, um diese Bitte zu
verstärken. Dabei vertraute sie Lucia die Aufgabe an, die Notwendigkeit
der Sühne bekannt zu machen und zu verbreiten, denn Gott legt das
Heil der Seelen in ganz besonderer Weise in die Hände Seiner Heiligsten
Mutter. Die
verheißene Wiederkehr Unserer Herrin geschah am 10. Dezember 1925.
Es war schon nach dem Tod der beiden Hirtenkinder, Francisco und Jacinta.
Lucia befand sich in Spanien im Postulat der Kongregation der Dorotheaschwestern. Die
erste Niederschrift darüber fertigte Lucia wenige Tage nach dieser
Erscheinung an. Sie hat diese Schrift aber später vernichtet, weil
sie nicht sicher war, ob sie das enthüllen durfte, da das Thema der
Andacht zum Unbefleckten Herzen Mariens Teil des Geheimnisses ist. Der
Text des existierenden Dokumentes ist eine zweite Niederschrift, die sie
auf Anordnung ihres Beichtvaters verfaßte. Sie schrieb diese in dritter
Person mit dem Datum vom 17. Dezember 1927 nieder:
«Am
10.12.1925 erschien ihr (Lucia) die Heiligste Jungfrau und seitlich, in
einer leuchtenden Wolke, ein Kind. Die Heiligste Jungfrau legte ihr (Lucia)
die Hand auf die Schulter und zeigte ein von Dornen umgebenes Herz, das
sie in der anderen Hand hielt. Gleichzeitig
sagte das Kind: - Habe Mitleid
mit dem Herzen deiner heiligsten Mutter, umgeben von Dornen, mit denen
die undankbaren Menschen es ständig durchbohren, ohne daß jemand
einen Sühneakt machen würde, um sie herauszuziehen. Darauf
sagte die Heiligste Jungfrau: -
"Meine Tochter, sieh mein Herz umgeben von Dornen, mit denen es die undankbaren
Menschen durch ihre Lästerungen und Undankbarkeiten ständig durchbohren.
Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten und teile mit, daß
ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für
das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate
lang jeweils am ersten Samstag beichten, die heilige Kommunion empfangen,
fünf Geheimnisse des Rosenkranzes beten und mir während 15 Minuten
durch Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse Gesellschaft leisten in der
Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten.» Im
obigen Text stehen nun die notwendigen Bedingungen, um dem Appell der fünf
ersten Samstage zu entsprechen, mit der Absicht, für die Sünden
Sühne zu leisten, die gegen das Unbefleckte Herz Mariens begangen
werden. Wenn
keine Möglichkeit besteht, die Beichte am ersten Samstag zu verrichten,
darf es auch an einem anderen Tag geschehen, die hl. Kommunion soll aber
im Zustand der Gnade empfangen werden und vor allem bei allen Bedingungen
die Absicht haben, Mariens Unbeflecktem Herzen Sühne zu leisten.
DIE
AUFOPFERUNG UNSERES SÜHNEAKTES Dieses
Gebet lehrte der Engel den drei Seherkindern: «Heiligste
Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefer Ehrfurcht bete
ich Dich an und opfere Dir auf den Kostbaren Leib und das Blut, die Seele
und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der
Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien
und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch
die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten
Herzen Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder.»
In
ihrem letzten Büchlein «Wie sehe ich die Botschaft durch die
Zeit und die Ereignisse» schrieb Schwester Lucia: «Dieses
Gebet war für mich ein großes Band für meine Einheit mit
Gott. Es bindet mich enger, es fesselt mich und ist unauflöslich in
meinem Herzen eingeprägt: Heiligste Dreifaltigkeit, Du einzig Wahrer
Gott, an Dich glaube ich, auf Dich hoffe ich. Ich bete Dich an und ich
liebe Dich, nimm meine Liebe und meine bescheidene Anbetung an. Es ist
so wenig, was ich für Dich habe, um es Dir zu schenken. Ich bitte
Dich, nimm als Gegenleistung für meine Unwürdigkeit die unendlichen
Verdienste des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens Mariens
an. Als Gegenleistung bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder.» Dieses
Beispiel von Schwester Lucia lehrt uns: wenn wir unsere Sühneanbetung
mit dem Gebet des Engels verrichten, wird unsere Sühneaufopferung
sowohl für die Allerheiligste Dreifaltigkeit, wie auch dem Heiligsten
Herzen Jesu und dem Unbefleckten Herzen Mariens gelten. Imprimatur,
Fatimae, 13 Januarii 2007 Antonius,
episcopus Leiriensis-Fatimensis
DIE
BOTSCHAFT VON FATIMA
Im Jahre
1916 begann auf dem Bergabhang von Fatima ein neues Charisma zu wirken.
als Lucia, Francisco und Jacinta zum erstenmal einen Engel erblickten. —
Habt keine Angst, ich bin der Engel des Friedens! Betet mit mir! Und er
lehrte sie das Gebet: "Mein
Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich
liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht
glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben." —
So sollt ihr beten; die Herzen Jesu und Mariens erwarten eure flehentlichen
Bitten. Als
ob er befürchtet hätte, daß diese so erhabene Einladung
nicht tief genug in ihre Seelen eindringen würde, kam er ein zweites
Mal und betonte: —
Betet! Betet viel! Die Herzen Jesu und Mariens haben mit euch Pläne
der Barmherzigkeit vor. Bringt dem Allerhöchsten unaufhörlich
Gebete und Opfer dar... Macht aus allem, was ihr könnt, ein Opfer,
um die Sünden gutzumachen, durch die Er beleidigt wird und die Bekehrung
der Sünder zu erflehen... Vor allem nehmt das Leid an und ertragt
in Ergebung, was der Herr euch senden wird. Der
Engel erschien noch ein drittes Mal: er trug Kelch und Hostie in der Hand. Zusammen
mit den Kindern legte er sich auf den Boden und betete mit ihnen: "Heiligste
Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete
ich Dich an und opfere Dir auf den Kostbaren Leib und das Blut, die Seele
und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der
Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen. Sakrilegien
und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch
die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten
Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder." Als
er ihnen die hl. Kommunion reichte, sprach er mit ernsten Worten: —
Empfanget
den Leib und trinkt das Blut Jesu Christi, der durch die undankbaren Menschen
so furchtbar beleidigt wird. Sühnet ihre Sünden und tröstet
euren Gott! Bald
danach kam die 'Königin der Engel' selbst, um jene Lehren weiter auszuführen
und die stellvertretende Sühne als einen besonderen Heilsweg für
unsere Zeit, den wir 'BOTSCHAFT VON FATIMA' nennen möchten, zu krönen. Drei
Gesichtspunkte unterscheiden wir in ihren Aussagen: 1 Die
Bestätigung der Lehre des Engels. Schon
bei ihrer ersten Erscheinung sagte die Gottesmutter, sie sei gekommen,
um die Kinder zur Sühne, zur Wiedergutmachung aufzufordern. Darum
ließ sie die Kinder im Lichte ihrer Hände diese Wahrheiten schauen
und erkennen.
Sodann
fielen sie spontan auf die Knie und beteten: "Heiligste
Dreifaltigkeit! Ich bete Dich an! Mein Gott, ich liebe Dich im Allerheiligsten
Altarsakrament." Bei
der dritten Erscheinung "öffnete die hl. Jungfrau die Hände"
- berichtet Schwester Lucia - "und hat uns erneut jenes Licht mitgeteilt." In
aller Deutlichkeit wurden hier den Kindern die zentrale Wahrheiten der
Theologie vom Leben Gottes in der Dreifaltigkeit, in der Eucharistie und
die Stellung Mariens im Heilsplan Gottes vermittelt. 2 Die Stellung
Mariens im Heilsplan Gottes. a/
Mariens Unbeflecktes Herz erhielt von Gott eine besondere Mission für
unser Jahrhundert, welches von schweren Irrlehren, Kriegen, sozialen Umwälzungen
gekennzeichnet ist, in dem die Person des Papstes und die ganze Kirche
großen Prüfungen unterworfen sind und die Seelen sich in außergewöhnlicher
Gefahr befinden. Die
Botschaft von Fatima stellt die Sünde als Hauptursache hin für
die Strafen und Prüfungen für die Welt. Deswegen bittet Maria
flehentlich: —Die
Menschen sollen sich bessern und um die Verzeihung ihrer Sünden bitten! —Beleidigt
Gott unseren Herrn nicht mehr, der schon so sehr beleidigt worden ist! b/
Die Gottesmutter gibt auch die Mittel zur Beseitigung dieser Übel
an: —
Gott will in der Welt die Verehrung meines Unbefleckten Herzens begründen.
Sie bittet deswegen, daß man sich Ihrem Unbefleckten Herzen weiht
und die Sühnesamstage hält. — Betet jeden Tag
den Rosenkranz! (So hieß ihre Bitte bei jeder Erscheinung.) —
Wenn ihr den Rosenkranz betet, dann sagt nach jedem Gesätz: "0
mein Jesus, verzeihe uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer
der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen." —
Opfert euch auf für die Sünder und sagt oft, besonders wenn ihr
ein Opfer bringt: "0
Jesus, das tue ich aus Liebe zu Dir, für die Bekehrung der Sünder
und zur Sühne für die Sünden gegen das Unbefleckte Herz
Mariens." c/
Das Endresultat der Fatima-Botschaft: Früher oder später, unterstützt
oder bekämpft, Mariens Unbeflecktes Herz wird die Kirche zum Siege
führen. —
Am
Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren!
Geschichte
und Sinn des Herz-Mariä-Sühnesamstags
Schon
Papst Pius X. hat im Jahre 1912 den Gläubigen die Andacht zu Ehren
der unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria im Geist der
Sühne empfohlen, wobei vor allem auf die hl. Beichte und den Empfang
der hl. Kommunion am ersten Samstag des Monats hingewiesen wurde. Papst
Benedikt XV. hat dieses Dekret im Jahre 1920 erneuert und bekräftigt. Durch
die Ereignisse von Fatima erhielt der Sühnesamstag neue Anregung.
Als nämlich Maria den Kindern 1917 zum zweitenmal erschien, zeigte
sie ihnen ihr Herz umflochten mit Dornen (Sinnbild des ihr zugefügten
Unrechts), und forderte zur Sühne auf. Bei ihrer dritten Erscheinung
sprach sie dann von der Sühnekommunion am ersten Samstag im Monat
und stellte dafür ihre besondere Fürbitte um den Weltfrieden
und die Bekehrung Rußlands in Aussicht. Zur
Feier des gewöhnlichen Herz-Mariä-Sühnesamstags wird also
nur die Sühnekommunion verlangt. Weitere Übungen sind dem Großmut
der einzelnen überlassen. Besonders
hervorgehoben sei die Übung der fünf Herz-Mariä-Sühnesamstage
(ähnlich der Übung der neun Herz-Jesu-Freitage), die erst später
angeregt wurde, als Maria am 10. Dezember 1925 zu Lucia sprach: „Siehe
mein Herz von Dornen umgeben, wie es ständig verletzt wird durch den
Frevel und die Gleichgültigkeit der Undankbaren ... Laß alle
Menschen wissen, daß ich die heilsnotwendigen Gnaden beim Tode jenen
erwirke, die am ersten Samstag von fünf aufeinanderfolgenden Monaten
nach guter Beichte die Kommunion empfangen, den Rosenkranz beten und mir
Sühne leisten, indem sie eine Viertelstunde die Rosenkranzgeheimnisse
betrachten". Die
verlangte Beichte kann man in der Woche entweder vor oder nach dem Herz-Mariä-Sühnesamstag
ablegen. Die Forderung der viertelstündigen Betrachtung erfüllt
man, indem man über das eine oder andere Rosenkranzgeheimnis nachdenkt
oder betrachtend einen weiteren Rosenkranz betet oder eine besinnliche
Lesung darüber hält oder eine diesbezügliche Ansprache hört.
Sühnegebet
zur hl. Kommunion am Herz-Mariä-Samstag
V. Am
heutigen Tag wende ich mich an Dich, Herr Jesus Christus, und an Deine
himmlische Mutter, um Euch Genugtuung zu leisten für die vielfachen
Beleidigungen, die Euren Herzen zugefügt werden. A.
Mein Herr und mein Gott! Ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe
auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für die,
die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen und
Dich nicht lieben. V.
Ich bitte Dich auch um Verzeihung für alle, die Deine Liebe zu Deiner
Mutter Maria nicht verstehen und nicht erkennen, wie sehr sie die Tochter
des himmlischen Vaters ist, Deine jungfräuliche Mutter und die reine
Braut des Heiligen Geistes. A.
Nimm an meine Hingabe und wende mein Herz dem Unbefleckten Herzen Deiner
heiligen Mutter zu, die Du mit unaussprechlicher Liebe liebst. Erlaube
mir, Deine Liebe zu ihr zu teilen, damit auch meine Liebe geordnet ist,
tief und heilig. Nimm
sie an als Ersatz für die Gleichgültigkeit, die Herzenskälte
und die Feindseligkeit, die Dir und ihr von vielen entgegengebracht wird. V.
Wenn es schon nicht verhindert werden kann, daß die Sünde Dich
beleidigt und Deine Mutter immer wieder betrübt, so möge Dich
mein guter Wille und mein kindliches Vertrauen ein wenig trösten.
Es ist mein fester Vorsatz, mich immer neu zu bekehren und Dir die Hingabe
und Deiner Mutter die Verehrung entgegenzubringen, die Du Dir wünschst. A.
Mit dieser Huldigung verbinde ich meine vertrauensvolle Bitte: Da Du Deine
Mutter mehr als alle anderen Geschöpfe mit Gnaden ausgezeichnet hast,
da Du sie unter dem Kreuz uns allen zur Mutter gegeben hast, gewähre
Du ihr auch, für Deine Kirche einzutreten. Erhöre mich, wenn
ich ihr
Unbeflecktes Herz anrufe. Schenke der Menschheit auf ihre Fürsprache
den Frieden der Völker, die Freiheit der Kirche, die Bekehrung der
Sünder und das Aufblühen des christlichen Lebens. V.
Gedenke besonders der Völker des Ostens, die Deiner Hilfe heute so
sehr bedürfen. Sie sind zusammen mit der ganzen Welt dem Unbefleckten
Herzen Deiner Mutter geweiht. Schenke ihnen die Gnade der Bekehrung, wie
sie es versprochen hat. A.
Die ganze Menschheit in ihrer Not und ihrem Jammer sei immerdar ihrem mütterlichen
Herzen geweiht, weil es Dein Wunsch ist, der Welt so Hilfe
und Rettung zukommen zu lassen. Führe uns sicher durch die Stürme
und Wirrungen dieser Zeit und schütze uns vor allen Nachstellungen
des Bösen durch die fürbittende Kraft Deiner heiligen Mutter.
Amen.
Kirchl.
Drucklizenz: Generalvikar F. Morgenschweis, Regensburg, 29. 4. 1986