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Hauskirche - die
große Hoffnung!
Die
„Neu-Evangelisierung wird zu einem großen Teil von den Hauskirchen
= christliche Familien ausgehen", verkündete Papst Johannes Paul II.
immer wieder. Es ist dringend notwendig, die in zahlreichen päpstlichen
Rundschreiben enthaltenen Aufrufe der Familie als „Hauskirche" aufzugreifen
und umzusetzen. Ähnliches gilt auch für die Erneuerung einer
gesunden Marienverehrung, obwohl hier eine größere Aufgeschlossenheit
besteht. Die Marienweihe der Familie, zusammen mit einem dem Herrgottswinkel
entsprechenden Hausheiligtum ist von größter Bedeutung für
das Gelingen von Ehe und Familie. Beginnen wir, die Familien zu lebendigen
Kirchen im Kleinen zu gestalten, dann werden aus diesen Familien auch Priester
kommen.
Vollzug der Weihe
Wie
die Pfarrkirchen Weihe und Patrozinium feiern, so auch die „Hauskirchen".
Die Weihe der Familie kann in einfacher Form geschehen. Die Familie wählt
dabei einen bestimmten Tag (= Sonn-, Fest- oder familiäre Gedenktage)
und betet das entsprechende Weihegebet gemeinsam vor dem geweihten Bild
oder der Statue.. Man kann selbstverständlich die Weihe auch feierlicher
gestalten, indem man etwa mit dem Hymnus zum Heiligen Geist beginnt und
nach einer Schriftlesung die Weihe vornimmt. Die Feier kann mit dem Gebet
des Herrn, dem Ave Maria und dem Segen, sei es durch einen anwesenden Priester,
Hausvater oder Mutter beendet werden. Das Jahresgedächtnis der Familienweihe
sollte nicht vergessen werden. Es empfiehlt sich grundsätzlich, einen
privaten liturgischen Kalender anzulegen, wo alle die Familie betreffenden
Gedenktage (= Geburts-, Namens-, Hochzeits-, Primiz-, Profeß-, Sterbe-
und Begräbnistage) eingetragen sind. So würde neben dem offiziellen
Direktorium der Gesamtkirche oder der Diözese auch das private Direktorium
der Familie stehen.
Verschiedene Arten der Weihe
Weihegebet
Jesus,
unser Erlöser, Du bist vom Himmel gekommen, um die Welt durch Deine
Botschaft und Dein Beispiel zu erleuchten. Du hast den größten
Teil Deines Lebens verborgen im Haus zu Nazareth verbringen wollen und
warst Josef und Maria gehorsam. So hast Du diese Familie geheiligt, die
allen christlichen Familien ein Vorbild werden sollte. Nimm die Weihe unserer
Familie heute an. Beschütze und bewahre sie, festige in ihr Deine
heilige Ehrfurcht, Frieden und Freude christlicher Liebe, damit sie dem
Vorbild der Heiligen Familie von Nazareth nachfolge und eine wahre Hauskirche
werde. Maria, Mutter Jesu und unsere Mutter, erwirke durch deine mütterliche
Fürsprache, daß Jesus unsere Hingabe annimmt und uns Seine Gnaden
und Segnungen verleiht. Heiliger Josef, Bräutigam Marias und Beschützer
Jesu, komm uns in allen Nöten der Seele und des Leibes durch deine
Fürbitte zu Hilfe, damit wir, mit Maria vereint, unseren Erlöser
preisen können in alle Ewigkeit.
•
Vater Unser ...
•
Ave Maria ...
•
Ehre sei dem Vater (dreimal). Gott der Güte und des Erbarmens, Deinem
väterlichen Schutz empfehlen wir unsere Familie, unser Haus und alles,
was uns gehört. Deiner Liebe vertrauen wir alles an. Schenke unserem
Haus in reicher Fülle Deinen Segen, wie Du das Haus von Nazareth durch
Deine Anwesenheit gesegnet hast.
Halte
die Sünde von ihm fern! Du allein sollst darin herrschen durch Dein
Gesetz, Deine heilige Liebe und das Üben jeglicher christlicher Tugend.
Jeder von uns soll Dir gehorchen, Dich lieben und sich bemühen, nachzuahmen
das Vorbild Marias, Deiner und unserer liebevollen Mutter, und des heiligen
Josef, Beschützer der Heiligen Familie. Jesus, segne und schütze
uns! Halte von uns alles Böse und jedes Unglück fern! Hilf, daß
wir uns stets Deinem göttlichen Willen fügen, auch wenn uns Opfer
und Leiden auferlegt sind. Gib, daß wir in Eintracht und aufrichtiger
Liebe zum Nächsten leben. Hilf, daß wir nach diesem Leben die
Gnade erlange, gestärkt durch die heiligen Sakramente, im Frieden
mit Gott zu sterben.
Maria,
Mutter der Gnade und des Erbarmens, schütze uns vor dem bösen
Feind, versöhne uns mit deinem Sohn und empfiehl uns Ihm, daß
wir Seiner Verheißung würdig werden.
Heiliger
Josef, Bräutigam der Gottesmutter, Haupt der Heiligen Familie, sei
unser Fürsprecher, segne und schütze allezeit unser Heim.
Heiliger
Michael, schirme uns gegen alle Anschläge Satans!
Heiliger
Gabriel, laß uns den Willen Gottes erkennen und erfüllen! Heiliger
Raphael, bewahre uns vor Krankheit und Lebensgefahr!
Heilige
Schutzengel, haltet Wache über uns auf dem Weg des Heiles! Heilige
Schutzpatrone, bittet für uns am Throne Gottes.
Gott
Vater, der uns erschaffen, segne dieses Haus,
Gott
Sohn, der Du uns erlöst hast,
Gott
Heiliger Geist, der du uns in der Taufe geheiligt hast! Gott, der Dreifaltige,
behüte unseren Leib, reinige unsere Seele, leite unser Herz und führe
uns zum ewigen Leben!
Ehre
sei dem Vater, Ehre dem Sohn und Ehre dem Heiligen Geist.
Wir
bitten Dich, Herr,
Auf
die Fürsprache der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria schütze
unsere Familie vor allem Unheil! Mit ganzem Herzen schenken wir uns dir
hin. Darum schütze uns gnädig und mächtig gegenüber
den Nachstellungen unserer Feinde. Durch Christus, unseren Herrn.
Weihe an das Herz
Jesu
Vorbemerkungen:
Papst
Leo XIII. hat am 25. Mai 1899 die ganze Welt feierlich dem Herzen Jesu
geweiht. Die aus Westfalen stammende Ordensfrau Maria Drösle zu Vischering
(1863-1899), Oberin der Schwestern vom Guten Hirten in Porto (Portugal)
gab den Anstoß zu dieser Weihe. Natürlich wurde die Weltweihe
1899 zur Kenntnis genommen. Aber sie fiel in eine Zeit, in der man das
weltpolitische Ausmaß dieser Weihe nicht so recht erfassen konnte.
Die päpstlichen Rundschreiben über das Herz Jesu, sind nicht
nur Aufforderungen zur Andacht, sondern wie Seismografen, welche die kommenden
Erschütterungen in Welt und Menschheit registrieren.
Papst
Pius X. hat im Weihegebet der Priester (17. August 1908) das Heiligste
Herz Jesu die „ einzige Zuflucht und Rettung der bedrängten Menschheit"
genannt. Es folgten die Rundschreiben der Päpste Pius XI und Pius
XII. Vor allem aber folgten in jüngerer Zeit programmatische Rundschreiben
von Papst Johannes Paul II. Er fordert wiederholt zur Verehrung und Weihe
auf, immer mit dem Ruf: „Fürchtet
euch nicht! Habt keine Angst!"
Weihegebet
Heiligstes
Herz Jesu, Du hast der heiligen Margaretha Maria Dein Verlangen kundgetan,
den christlichen Familien zu dienen und sie zu führen. Deinem Wunsch
entsprechend, sind wir heute hier. Wir wollen Deine volle Herrschaft in
unserer Familie ausrufen. In unserer Familie sollen jene Tugenden erwachen,
welche die Heilige Familie erfüllten. Bewahre uns vor den Versuchungen
der Welt und lasse uns über sie siegreich sein. Du sollst Herr sein
in unserem Verstand durch einen festen Glauben und in unserem Herzen durch
ungeteilte Liebe zu Dir. Wir wollen sie pflegen und stärken durch
häufigen Empfang der Eucharistie. Leite uns, göttliches Herz,
wenn die Familie beisammen ist. Segne, was wir unternehmen in geistlichen
und weltlichen Dingen. Halte alles Unglück von uns fern, heilige unsere
Freuden und tröste uns in unseren Sorgen. Laß uns das Übel
der Sünde immer tiefer erkennen und erinnere uns, daß Jesu Herz
voll Güte und Erbarmen ist gegen jeden Sünder, der Buße
tut. Wenn die Stunde des Todes gekommen ist und Trauer über unsere
Familie bringt, dann wollen wir alle Deinem Willen ergeben, die hinübergehen
und die zurückbleiben. Der Glaube an ein Wiedersehen und die Zuversicht,
daß unsere Familie im Himmel vereint sein wird, möge uns trösten,
Deine Gnaden und Segnungen preisen wir in alle Ewigkeit. Unbeflecktes Herz
Mariens und du heiliger Josef, überbringt unsere Weihe. Die Erinnerung
daran möge alle Tage unseres Lebens lebendig sein.
Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser,
(dreimal).
Herz Jesu Thronerhebung
(Christ-
König und seine Herrschaft)
P.
Mateo, ein junger amerikanischer Priester kam 1907 nach Europa, um hier,
nach Rat der Ärzte Heilung von schwerer Krankheit zu suchen. Bevor
er den vorgesehenen Kurort aufsuchte, begab er sich nach Paray-le-Monial,
wo die hl. Margaretha Maria Alacoque die Verheißungen über das
Herz Jesu und deren Verehrung empfangen hatte. Während er hier betete,
wurde er geheilt. Er erhielt von Gott den Auftrag, die Familien dem Heiligsten
Herzen Jesu zu weihen und die Weihe zu verbreiten. Der Geheilte reiste
nach Rom, um von Papst Pius X. den Segen für sein Werk zu erbitten.
Er sandte ihn aus, der Welt das Evangelium zu verkünden und das Heiligtum
der Familien dem Herzen Jesu zu erobern. Er soll das Werk der Thronerhebung
errichten.
Ihrer
Bedeutung gemäß soll diese Weihe möglichst feierlich sein:
•
Am Tag der Weihe gehen die Familienmitglieder gemeinsam zur Eucharistie
und zur heiligen Kommunion. Dabei
bitten
sie gemeinsam das heiligste „Herz Jesu" um seinen Segen für die ganze
Familie.
•
Das Praktizieren der „Familien-Kommunion" soll ab jetzt praktiziert werden,
vor allem am Herz-Jesu-Freitag oder am darauffolgenden Sonntag.
•
Für die Weihe selbst besorge man sich ein ansprechendes Herz-Jesu-Bild
oder eine Statue. Dieses wird beim feierlichen Weiheakt im Wohnzimmer angebracht,
um so öffentlich die Herrschaft Christi als König zum Ausdruck
zu bringen.
•
Die Familienweihe wird nach einem bestimmten, kirchlich approbierten Zeremoniell
vorgenommen. Ein Priester soll nach Möglichkeit in der vollzählig
versammelten Familie, das Bild oder die Statue weihen. Es ist auch möglich,
die Weihe ohne Beisein des Priesters zu vollziehen, der Priester weiht
lediglich das Bild.
Weihe/n an die Gottesmutter
A)
Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens
B)
Weihegebet Papst Johannes Paul II.
C)
Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens
D)
Weihe an Maria Königin
A)
Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens
•
Lied zur Gottesmutter
•
Glaubensbekenntnis.
•
Weihe des Bildes Ein Muttergottesbild oder Statue, möglichst vom Herzen
Maria wird aufgestellt, geschmückt und alle halten eine brennende
Kerze.
• Weihegebet:
A:
Maria, du mächtige Jungfrau, Mutter der Barmherzigkeit, du Königin
des Himmels, du Zuflucht der Sünder. Wir weihen uns deinem makellosen
Herzen. Wir weihen dir unser Leben ganz und gar, alles was wir haben, was
wir lieben und was wir sind. Dir sei geweiht unser Leib, unser Herz und
unsere Seele, Heim, Familie und Vaterland. Alles, was in und um uns ist,
soll dir gehören und Anteil haben an deinem mütterlichen Segen.
Damit diese Weihe wirksam und dauerhaft ist, erneuern wir heute vor deinem
Angesicht die Versprechen, die wir bei unserer Taufe und Erstkommunion
abgelegt haben. Wir wollen die Wahrheiten unseres Glaubens mutig bekennen,
als Katholiken leben und in allem den Weisungen des Papstes und der Bischöfe,
die ihm treu sind, gehorsam sein. Wir wollen die Gebote Gottes und der
Kirche befolgen, besonders das Gebot der Sonntagsheiligung. So gut wir
können, wollen wir die heiligen Sakramente, die wunderbaren Quellen
der Gnade, empfangen. Wir wollen dir, glorreiche Mutter des Herrn und unsere
Mutter, unser Herz ganz deinem Dienste weihen, damit durch die Herrschaft
Jesu Christi und deines makellosen Herzens das Reich Gottes hier auf Erden
aufgebaut werde. Amen.
•
Eltern
Unbeflecktes
Herz Maria, dir weihen wir uns und unsere Familien. Wir versprechen dir,
unser Familienleben nach den Grundsätzen Gottes und der heiligen Kirche
zu führen, unsere Kinder im Glauben der Kirche zu erziehen, sie zur
Frömmigkeit und Reinheit anzuhalten und ihnen in allem ein gutes Beispiel
zu geben.
•
Jugend
Unbeflecktes
Herz Maria, dir weihen wir unser Herz in seinem Kämpfen und Ringen.
Sei du uns Mutter! Reinste Jungfrau Maria erbitte uns von Jesus ein reines
und demütiges Herz. Dein Zeichen, Immakulata, wollen wir tragen, treu
den Glauben bewahren, dir ganz geweiht, sind wir geschützt gegen Satans
List und Neid.
•
Kinder
Wir
wollen dich ehren als unsere Mutter und Königin. Unser Leben sei deinem
Dienst geweiht. Deine Feste und Gedenktage wollen wir feiern, jeden Samstag
dir weihen, besonders den ersten im Monat. Unsere Waffe sei der Rosenkranz,
stets tragen wir ihn bei uns, täglich beten wir wenigstens ein Gesätz.
Mit dir wollen wir Jesus im Allerheiligsten innig lieben. Oft und gut wollen
wir zum Tisch des Herrn gehen, um in Jesus alles zu können, der uns
stärkt.
Dem
Heiligen Vater sind wir treu und gehorsam; für ihn wollen wir opfern
und beten. Unseren Glauben wollen wir gut kennenlernen, um ihn tapfer zu
bekennen. Jedes Opfer bringen wir gern aus Liebe zu dir, unsere Mutter
und Herrin. Wir wollen rein sein in Gedanken und Worten und jede Sünde
der Unreinheit fliehen. Wahr und tapfer wollen wir sein, jede Lüge
und Feigheit von uns weisen. Uns gegenseitig zu lieben, versprechen wir.
Als Kinder Mariens wollen wir leben und sterben. Amen.
•
Priester: (= wenn die Pfarrfamilie die Weihe vollzieht, oder
•
Vater: (= wenn die Familie die Weihe vollzieht).
Gottesmutter, nimm die Weihe aller Glieder unserer (Pfarr-) Familie an. Nimm uns an als deine Kinder. Erhalte uns rein im Glauben und in Sitte. Segne unsere Jugend! Erhalte sie stark im Glauben und rein in der Tugend! Segne besonders unsere Kinder. Beschütze ihre Unschuld und lasse sie wachsen in der Erkenntnis des Glaubens und der Freude am Glauben. Führe die Verirrten wieder zurück zum Herzen des Guten Hirten. Laß Hirten und Herde geborgen sein unter deinem Schutzmantel! Amen.
• Lied zur Muttergottes.
B) Weihegebet Papst
Johannes Paul II. am 14. Dezember 2001
1.
„Frau,
siehe deinen Sohn!" (Joh 19, 26). Du, Mutter,
hast uns Jesus gezeigt, die gebenedeite Frucht deines reinen Leibes, das
Wort, das Fleisch geworden ist, den Erlöser der Welt. Sein Wort, das
uns auf dich hinweist und dich zu unserer Mutter macht, -klingt wohl in
unseren Ohren: „Frau, siehe dein Sohn!" Indem Er dir den Apostel Johannes
und mit ihm alle Menschen anvertraute, verringerte Christus Seine ausschließliche
Rolle als Erlöser der Welt nicht, sondern bekräftigte sie. Du
bist der Glanz, der das Licht Christi nicht mindert. denn du lebst in Ihm
und durch Ihn. Dein ganzes Sein ist Zustimmung: „Fiat!" Du bist die Unbefleckte,
du bist die Fülle und der Widerschein der Gnade. Siehe deine Söhne
und Töchter, die beim Anbruch des neuen Jahrtausends um dich versammelt
sind. Durch die Stimme des Nachfolgers Petri im Verein mit den Stimmen
der Bischöfe sucht die Kirche bei dir Zuflucht. Sie stellt sich unter
deinen mütterlichen Schutz. Sie bittet vertrauensvoll um deine Fürsprache
angesichts der Herausforderungen der Zukunft.
2. Wir wollen dir heute die Zukunft anvertrauen, die vor uns liegt. Wir bitten dich, uns auf unserem Weg zu begleiten. Wir leben in einer außergewöhnlichen Zeit, die zugleich verheißungsvoll und schwierig ist. Die Menschheit besitzt heute nie dagewesene Mittel zur Macht: Sie ist imstande, diese Welt zu einem blühenden Garten zu machen oder sie völlig zu zerstören. Die Menschheit hat die außerordentliche Fähigkeit erlangt, sogar in die Anfänge des Lebens einzugreifen. Sie kann dies zum Wohl aller im Rahmen des Moralgesetzes nutzen oder dem kurzfristigen Hochmut einer Wissenschaft nachgeben, die keine Grenzen anerkennt und sogar die gebührende Achtung vor jedem Menschenleben verweigert. Die Menschheit steht heute an einem Scheideweg wie nie zuvor. Die Rettung, o heiligste Jungfrau, ist wiederum dein Sohn allein.
3.
Deshalb wollen wir dich, Mutter, wie der Apostel Johannes bei uns aufnehmen
(Joh 198, 27), um von dir zu lernen, deinem Sohn ähnlich zu werden.
„Frau, siehe deine Söhne und Töchter!" Wir stehen hier vor dir
und wollen uns selbst, die Kirche und die ganze Welt deinem mütterlichen
Schutz anvertrauen.
Bitte
deinen Sohn für uns, daß Er uns deinen Heiligen Geist in Fülle
schenke, den Geist der Wahrheit, aus dem das Leben hervorgeht. Empfange
Ihn für uns und mit uns, wie in der Urgemeinde von Jerusalem, die
sich am Pfingsttag um dich geschart hat (Apg l, 14). Der Geist Gottes öffne
die Herzen für die Liebe und Gerechtigkeit. Er wecke in den Personen
und Nationen gegenseitiges Verständnis und den festen Willen zum Frieden.
Wir
vertrauen dir alle Menschen an, zuerst die schutzlosesten: die Kinder,
die noch nicht zur Welt gekommen sind, und die Kinder, die in Armut und
Leid geboren werden; die Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Lebensziel
sind; die Menschen ohne Arbeit und diejenigen, die Hunger und Krankheiten
erleiden: Wir vertrauen dir die zerrütteten Familien an, die Alten,
denen niemand beisteht und alle, die verlassen und ohne Hoffnung sind.
4. Mutter, du kennst die Leiden und Hoffnungen der Kirche und der Welt. Steh uns in den Prüfungen bei. Gib, daß dank des gemeinsamen Bemühens aller, die Finsternis nicht über das Licht siegt. Dir, Morgenröte der Erlösung, vertrauen wir unseren Weg ins neue Jahrtausend an, damit alle Menschen unter deiner Führung Christus finden, das Licht der Welt und den einzigen Erlöser, der herrscht mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen. (Amtsblatt d. Erzdiözese Salzburg, BiKo Nr. 32, 1.2.02.)
Mögen wir das Laienapostolat noch vertiefen und ausbreiten, möge die missionarische Verantwortung aller noch zunehmen. Magna Mater Austriae, segne die Kirche Österreichs! Christus, guter Hirt der Deinen, nimm im Herzen deiner Mutter unser ganzes Vertrauen, unseren guten Willen, unsere hochherzige Weihe entgegen. Amen.
C) Weihe an das
Unbefleckte Herz Mariens
Vorbemerkung
Papst
Pius XII. hat am 31. Oktober 1942 die ganze Welt feierlich geweiht. Er
wünschte, daß diese Weihe von den Diözesen, einzelnen Gemeinschaften,
den Familien und jedem Einzelnen nachvollzogen werde. (Aus: Familie -Häusliches
Heiligtum, R. Graber.)
Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes, flehend werfen wir uns vor deinem Thron nieder.
Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in den gegenwärtigen Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem Unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen uns in dieser bedeutsamen Stunde der Geschichte des Menschen. Wir vereinigen uns nicht nur mit der ganzen heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der überall leidet und vielfach bedrängt und verfolgt wird. Wir vereinigen uns auch mit der ganzen Welt. Sie ist von Zwietracht zerrissen, von Haß durchwühlt, ein Opfer ihrer eigenen Sünde. Laß Dich rühren durch so viele Ruinen in der Welt und in den Seelen, durch so viele Schmerzen und Ängste, durch so viele gemarterte Seelen, so viele, die in Gefahr sind, ewig verloren zu gehen! Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott die christliche Versöhnung aller Völker! Erwirke uns vor allem die Gnaden, die in einem Augenblick die Herzen der Menschen umwandeln können, die Gnaden die den ersehnten Frieden vorbereiten und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit und der Liebe Christi. Gib ihr vor allem den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite. Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und allen, die im Todesschatten liege! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufgehen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: Ehre sei Gott in der Höhe des Himmels und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind! Den durch Zwietracht und Irrtum getrennten Völkern, besonders jenen, die zu dir eine besondere Verehrung tragen, schenke den Frieden und führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten! Erflehe volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Schütze sie gegen ihre Feinde! Halte die wachsenden Flut der Unsittlichkeit auf! Wecke in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, zum christlichen Leben und apostolischen Eifer, damit die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehme an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes wurde die Kirche und die ganze Menschheit geweiht. Auf Ihn sollen sie ihre ganze Hoffnung setzen, Er soll für sie die unversiegbare Quelle des Sieges und der Rettung sein.
Weihegebet
Papst Johannes Paul II.
an die Gottesmutter
von Mariazell am 13. September 1983
1.
Selig bist du, Maria, die du geglaubt hast. So lobpreisen wir dich zusammen
mit Elisabeth (vgl. Lk l, 45). Selig bist du, Mutter unseres Herrn Jesus
Christus und Mutter der Kirche. Unser aller Mutter bist du! Vor dir möchten
wir dieses Gebet unserer Weihe sprechen. Deinem reinen Herzen vertrauen
wir alles an, was uns in dieser Stunde zutiefst bewegt: all unsere berechtigten
Wünsche und Hoffnungen, zugleich auch unsere Sorgen und Leiden. Führe
uns mit unseren Lasten und Freuden zu deinem Sohn, in das Heiligtum seines
liebenden Herzens, damit er seinen Brüdern und Schwestern den Vater
zeige, das selige Ziel unserer Wege.
2.
Heilige Mutter von Mariazell! Dir überantworten wir dieses Land mit
seinen Dörfern und Städten, ganz Österreich und seine Bewohner.
Sein kostbares Erbe, das Christentum, möge weiterhin das Leben der
einzelnen und der Familien, das Leben der Gesellschaft und des Staates
heilen und prägen. Es helfe allen, den tiefsten Sinn ihres irdischen
Lebensweges zu finden. Es wecke wieder Mut und Hoffnung für die Tage
und Jahre, die kommen.
3.
Deinem mütterlichen Herzen, Maria, vertrauen wir vor allem diejenigen
an, die von Leid und Schmerz bedrückt sind: Kranke und Behinderte,
Männer und Frauen in schwierigen Ehen, Kinder in zerstrittenen Familien.
Menschen mit drückenden Schulden, Arbeitslose, Entwurzelte, Strafgefangene.
Wieviel Tränen, wieviel Angst, wieviel Dunkel auf dem Weg! Das Kreuz
deines Sohnes leuchte ihnen auf als Zeichen des unendlichen Erbarmens Gottes.
Zeige ihnen die Gesinnung Christi, die es möglich macht, das Böse
durch das Gute zu besiegen (vgl. Rö 12, 21), durch tapfere Liebe zu
einer neuen Lebenserfüllung zu gelangen. Nimm an, barmherzige Mutter,
jeden selbstlosen Samariterdienst, jede freiwillig geschenkte Stunde im
Dienst für den Nächsten in Bedrängnis.
4.
Ebenso empfehlen wir dir die Menschen in der vollen Kraft ihres Lebens,
Männer und Frauen, die für ihre Familie, für ihren Berufsbereich,
für die Gemeinschaftsaufgaben im Land verantwortlich sind. Laß
sie in der Frohen Botschaft Licht und Kraft für ihre Pläne und
Entscheidungen finden, geleitet von einem reifen christlichen Gewissen:
Väter und Mütter, Lehrer und Ärzte, Wissenschaftler und
Politiker, Polizisten, Soldaten und alle, die dem Gemeinwohl dienen. Zeige
ihnen den leuchtenden Wert der Wahrheit, das hohe Gut der Gerechtigkeit,
den stillen Glanz der Selbstlosigkeit!
5.
Deinen mütterlichen Schutz, Maria, erbitten wir für die junge
Generation. Geleite sie behutsam Schritt für Schritt auf dem Weg christlicher
Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft. Laß in ihren
Herzen das Licht jener Ideale nicht verlöschen, die dem Leben des
Menschen seinen wahren Wert geben. Niemand soll sie auslöschen. Mutter,
segne die Jugend, daß sie fähig werde, von sich selbst viel
zu fordern und anderen viel zu geben, den Versuchungen einer Genußwelt
zu widerstehen und dem Wohl ihres Nächsten zu dienen.
6.
Schließlich weihen wir dir, Gottesmutter von Mariazell die Kirche
Jesu Christi hier in Österreich; alle, die in ihr Verantwortung tragen
und ihr dienen. Die Kirche erfülle heute wie in Zukunft ihren Heilsauftrag
im Namen des Evangeliums Jesu Christi, in fester Einheit mit den anderen
Ortskirchen der Weltkirche und dem Petrusamt in Rom, zum Wohl und Segen
aller Menschen in diesem Land. Mutter der Kirche, zeige dem Volk Gottes
in diesem Land wieder den Weg, Berufungen zum Priestertum und Ordensleben
in größerer Zahl zu entdecken und zu fördern. ...
So weihen wir uns auf ewig auch dir, deinem Unbefleckten Herzen, du Mutter und Königin der Welt. Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen. Alle Völker, im Frieden mit Gott und mit sich, sollen dich seligpreisen. Mit dir sollen sie von einem Ende der Erde bis zum anderen das ewige Magnifikat des Ruhmes, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen. In Ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden.
D) Weihe an Maria
Königin
Maria,
Königin der Familie, wir grüßen dich! Maria, Mutter der
Kirche, Königin der Welt, Mutter und Königin auch der häuslichen
Kirche, unserer Familie. Christus hat das Werk der Erlösung im kleinen
Raum der Familie mit dir begonnen. In einem tiefen, seelischen Ineinander,
Miteinander und Füreinander warst du Jesus, deinem göttlichen
Sohn, und dem heiligen Josef verbunden. In deiner gnadenvollen Heimsuchung
hast du dem noch ungeborenen Kind Johannes als Christusträgerin das
göttliche Leben vermittelt. Deiner Verwandten Elisabeth teilte sich
der Heilige Geist mit, von dem du erfüllt warst. Zacharias konnte
durch deinen Einfluß wieder sprechen - mit Gott und den Menschen.
Deiner mütterlichen Bitte entsprechend hat Christus das erste Wunder
in Kana bei der Feier einer Hochzeit gewirkt. So war dein Leben auf Erden
ein Leben in und für die Familie. Viele Ereignisse in deinem Leben
hast du nicht verstanden. Betend mußtest du dich hineinfinden in
den Willen Gottes. Du bist vertraut mit dem Leid des Unverstandenseins
auch von Seiten nahestehender Menschen, Du kennst Not und Angst, die aus
Heimatlosigkeit und Verfolgung erwachsen. Vor allem weißt du, wie
schwer sich Eltern tun, ein Kind für seine Lebensaufgabe und Berufung
innerlich ganz freizugeben. Wie ein Schwert drang die Antwort des Zwölfjährigen
in deine Seele: Wußtet ihr nicht, daß
ich in dem sein muß, was meines Vaters ist?
Bereitwillig sagtest du Ja zum verborgenen Leben und öffentlichen
Wirken deines Sohnes. Du hast als Gefährtin und Gehilfin der Sendung
des Erlösers gedient. Auf seinem Leidensweg hast du ihn begleitet.
Du hast bei seinem Kreuz gestanden und sein Lebensopfer mit ihm dem Vater
dargebracht. Du durftest auch den Segen erfahren, der aus dem freien Ja
zum Opfer fließt.
Maria,
du immer Hoffende in den Dunkelheiten des Lebens
Maria,
du immer Vertrauenden trotz aller Ängste
Maria,
du immer Bereite für die Führung Gottes bitte für uns, deine
Familien.
Maria,
wunderbar in deinem Ja-Sagen zum Willen Gottes
Maria,
wunderbar in deinem Nein-Sagen zu allem Widergöttlichen
Maria,
wunderbar in deinem Schweigen, wenn die Liebe es forderte bitte für
uns, deine Familien.
Maria,
Königin der Familie, wir bitten dich!
Königin
der Familie, lebe und wirke auch in unserer Familie. Suche uns heim. bringe
uns Christus, und hilf uns, aus der Gnade des Ehesakramentes zu leben.
Sei uns Mutter und Erzieherin. Gestalte unsere Familie nach dem Vorbild
der Heiligen Familie von Nazareth zu einer Kirche im Kleinen. Zu einem
Ort des Glaubens, der Geborgenheit und Sicherheit. Laß uns eins sein
in der Liebe, Geduld und Verständnis füreinander haben. Gib uns
die Kraft, eine Atmosphäre der Freiheit und Reinheit, der Freude und
des Friedens zu pflegen.
Forme
uns Eltern zu priesterlichen Vätern und Müttern, damit wir durch
Wort und Beispiel unseren Kindern den Weg weisen. Hilf uns jedes Kind in
seiner Art anzunehmen und zu beheimaten. Laß uns selbstlos der Berufung
dienen, die Gott in sein Herz gelegt hat, vor allem dann, wenn Er es zum
Priestertum oder in eine religiöse Gemeinschaft führen will.
Stehe uns bei in der Not und hilf uns, wie du ein bereitwilliges Ja zum
Willen Gottes zu sagen. Schenke uns Licht in dunklen Stunden, Kraft zum
Verzicht und Trost im Leid. Hilf, daß unser Haus ein Heiligtum wird,
damit wir als Familie unsere Sendung in der Welt erfüllen können
und lebendige Bausteine werden für die Kirche der Zukunft.
Königin
der Familie, wir weihen uns dir. Segne und schütze unsere Familie!
Familie - Häusliches Heiligtum, R. Graber.
Maria Königin
der Familie
Papst
Johannes Paul II. hat diesen Titel offiziell ausgerufen, er wurde in die
Lauretanische Litanei eingefügt. Maria, Königin der Familie,
wir rufen zu dir! Es gibt so viele Familien in ausweglosen Situationen.
Sie brauchen deine Geborgenheit, sie brauchen deinen Halt. Es gibt so viele
Familien in Glaubensnot und Irrtum. Sie brauchen deine Klarheit und Sicherheit
und deinen Glaubensmut. Es gibt so viele Familien in Not und Bedrängnis.
Sie brauchen deine Hilfe und deine Macht der Fürbitte. Es gibt so
viele Familien in Schwachheit und Versagen. Sie brauchen deine Kraft und
Reinheit. Es gibt so viele Familien, hilflos in Erziehungsschwierigkeiten.
Sie
brauchen deine Mutterliebe und deine formende Hand. Es gibt so viele Familien,
zerrissen durch Lieblosigkeiten. Sie brauchen deine Güte und dein
liebendes Verstehen.
Erneuerung der Weihe
Viele
haben sich am Erstkommuniontag geweiht. Das Weihegebet ist auch jenes der
Erneuerung, wir beten es einzeln oder als Familie, an Marienfesten, Jahrestag
der Erstkommunion und Firmung.
Gebet der Hingabe:
O
meine Herrin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar. Und um dir
meine Hingabe zu bezeugen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren,
meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre,
o gute Mutter, bewahre mich, beschütze mich als dein Gut und Eigentum.
Amen.
Marianische Vereinigungen
Wer
einer der Marianischen Kongregation, Liga oder Legio beigetreten ist, vollzog
in noch feierlicherer Weise die Marienweihe:
Weihegebet:
Heilige
Maria + Mutter Gottes + ich erwähle dich heute zu meiner Gebieterin
+ Beschützerin und Fürsprecherin + ich nehme mir fest vor, dich
nie zu verlassen + nie etwas gegen dich zu sagen + nie etwas zuzulassen
+ daß von anderen etwas gegen deine Ehre geschieht. Ich bitte dich
daher + nimm mich an zu deinem ewigen Diener + stehe mir bei in allen Handlungen
und verlasse mich nicht in der Stunde meines Todes. Amen.
Weihe an den Heiligen
Geist
Das
2. Vatikanische Konzil hat in der Kirchenkonstitution all das zusammengetragen,
was der Heilige Geist zu unserem Heil tut, und es lohnt, jeden Satz dieses
Abschnittes zu überdenken. Aber noch zu wenig wird beachtet, daß
der Heilige Geist als der Geist der Einheit, als Gemeinschaft (2 Kor 13,
13)
auch über der Familie schwebt. Papst Johannes XXIII. hat in seinem
Schreiben vom 26. Mai 1962 über das Leben aus dem Heiligen Geist eigens
auf die Familie aufmerksam gemacht.
Weihegebet
Heiliger
Geist, wir weihen uns Dir für Zeit und Ewigkeit. Heiliger Geist, Du
bist am Pfingstfest in geteilten Zungen wie von Feuer herabgekommen auf
die im Abendmahlsaal versammelten Apostel. Du hast ihren Verstand erleuchtet,
ihr Herz entzündet und ihren Willen gestärkt, daß sie dann
hinauszogen in die ganze Welt, überall mutig und entschlossen die
Lehre Jesu Christi verkündeten und sie besiegelten mit ihrem Blut.
Wir bitten Dich, gieße auch in unsere Herzen in reicher Fülle
Deine Gnaden ein. Unser Verstand leidet so sehr an Unwissenheit über
Inhalt und Bedeutung der göttlichen Wahrheiten, die den Gegenstand
des Glaubens bilden, ohne den niemand das Heil erwarten darf. Wir irren
so oft in der rechten Einschätzung der irdischen Güter und stellen
sie oft höher als die Seele selbst. So oft schlägt unser Herz,
nicht wie es sollte, in Liebe zum Schöpfer, vielmehr in niedrigem
Verlangen nach den Geschöpfen. So oft lassen wir uns leiten von falscher
Rücksicht auf das Urteil von Menschen, wo es unsere Pflicht wäre,
die Lehren Jesu Christi öffentlich zu bekennen und sie aufrichtig,
auch unter Opfern, im Leben zu befolgen. Wir sind so schwach, wenn es gilt
freudig und willig das Kreuz dieses Lebens zu umfangen und zu tragen, das
allein den Christen zu einem würdigen Schüler seines göttlichen
Lehrmeisters machen kann. Heiliger Geist, erleuchte unseren Verstand, reinige
unseren Verstand, belebe unseren Willen, daß wir den unendlichen
Wert unserer Seele recht erkennen und die vergänglichen Güter
dieser Erde für nichts erachten, daß wir Gott über alles
lieben und seinetwegen auch den Nächsten wie uns selbst. daß
wir unseren Glauben nicht nur öffentlich und ohne Furcht bekennen,
uns vielmehr dessen rühmen, daß wir nicht nur das Glück,
auch das Unglück aus der Hand Gottes annehmen und vertrauen, daß
er denen, die ihn lieben, alles zum Guten wendet. Gib, daß wir den
liebevollen Anregungen deiner Gnade jederzeit entsprechen und beharrlich
das Gute tun und so dereinst reichen Lohn empfangen dürfen in der
ewigen Herrlichkeit. Amen.
Heiliger
Geist, wir danken dir für die sieben Gaben, die du uns in der Firmung
geschenkt hast, für Weisheit und Verstand, für Rat und Stärke,
für Wissenschaft, Frömmigkeit und die Furcht des Herrn. Heiliger
Geist, schenke uns deine Früchte, die für jedes Familienleben
so wichtig und notwendig sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte,
Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit
(Gal 5, 22f).
Weihe an Engel oder
Heilige
Selbstverständlich
kann die Weihe einer Familie auch an Engel oder Heilige abgelegt werden.
Auch Nationen können einer Weihe unterzogen werden. So
ist etwa Frankreich dem heiligen Michael geweiht.
Zeugnis der gelebten
Weihe in der Familie
und Jahrestag der
Erneuerung
Sinn
und Bedeutung der Marienweihe
Wir gehören
schon immer Maria
1.
„Wir gehören ihr schon immer"
Wir
gehören ihr schon immer an - das gilt für die Erzdiözese
von Anfang an. Auf vielen Bildern trägt der hl. Rupertus eine Statue
der Gottesmutter. Es scheint das Gnadenbild U.L. Frau von Altötting
zu sein. Der Tradition nach setzte Rupertus Maria von Altötting ein.
Wie dem auch sei, der erste Bischof unserer Heimat war ein Marienverehrer.
Er erbaute auch die erste Marienkirche in unserem Land, droben auf dem
Nonnberg. Von Anfang an ist unsere Erzdiözese ein Marienland. Das
bezeugen auch die vielen größeren und kleineren Wallfahrtskirchen,
die über das ganze Land verstreut der hl. Gottesmutter geweiht sind.
In unserem Jahrhundert (= vergangenes! Anmerkung d.Red.) erfuhr die Marienverehrung
neue Stärkung durch die sogenannten „Marienweihen". Erzbischof Sigismund
Waitz hat das Kriegsjahr 1941 zum "Marianischen Jahr der Salzburger Erzdiözese"
ausgerufen. Ein Jahr darauf wurde die Weihe an Maria erneuert. Und am Höhepunkt
des furchtbaren Weltkrieges 1944 ( eine Woche vor dem schweren Bombenangriff
auf Salzburg, bei dem auch die Domkuppel zerstört wurde), hat Fürsterzbischof
Andreas Rohracher diese Weihe an die Gottesmutter wiederholt. Schließlich
hat sich die Erzdiözese Salzburg am 8. Dezember des Marianischen Jahres
1954 dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Wir gehören ihr schon
immer. Bei der Diözesanwallfahrt nach Fatima 1997 (zum 80. Jahrestag
der Erscheinungen) ergab sich die Gelegenheit, eine der letzten, von Künstlerhand
aus Zedernholz geschnitzten Statue zu erwerben. Es war ein spontaner Gedanke:
Wir brauchen Maria, die Madonna von Fatima, für unsere Erzdiözese!
Sie soll bei uns bleiben, sie soll überall hinkommen, wo sie die Hilfe
der Gottesmutter brauchen, in alle Pfarren, Klöster und Gemeinschaften,
auch in bestimmte Häuser und Familien... Und es besteht kein Zweifel:
Sie geht gerne zu allen Kindern, um zu helfen, zu trösten, zu versöhnen.
2.
Sinn und Bedeutung der Marienweihe
Ich
weiß, daß manche Christen (auch katholische!) Schwierigkeiten
haben mit einer Weihe an Maria, und das ist nicht verwunderlich. Das Wort
„Weihe" ist so vieldeutig und kann auch ganz falsch verstanden werden.
Es gibt die Weihe der Priester, eine Weihe der Kirche und des Altares...
Etwas ist bei einer Weihe, wie die Kirche sie versteht, immer dabei: ein
Schenken, eine Hingabe, eine Übergabe an Gott.
Was
er uns geschenkt hat - und alles, was wir haben, ist sein - geben wir in
aller Freiheit Gott zurück.
Nun
aber: Warum sollen wir uns Maria schenken und nicht Gott, Jesus Christus,
unserem Herrn und Erlöser? Bei den folgenden Gedanken gehen wir bewußt
beim hl. Ludwig M. Grignion v. Montfort in die Schule. Da ist sein berühmt
gewordenes „Goldenes
Buch" und schon der Titel
ist eine Offenbarung: „Das goldene
Buch der vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria".
Es geht also gar nicht um eine selbständige Hingabe an Maria, sondern
um die Hingabe an Jesus durch Maria. Das bedeutet keinen Umweg, im Gegenteil:
Der kürzeste Weg zu Jesus ist Maria! Wir gehen zu Maria und schon
sind wir bei IHM. Das ist ja auch der Weg, auf dem Jesus zu uns gekommen
ist bei der Menschwerdung: durch Maria, seine Mutter. Wir haben Jesus nur
durch Maria, aus ihrem Schoß, aus ihrem Herzen, aus ihren Händen.
So wollte es die ewige Weisheit:
„Die vollkommenste
und fruchtbarste Art der Marienverehrung besteht darin, sich ganz und gar
Maria und durch Maria Jesus zu weihen."
Niemand,
der sich in rechter Weise Maria weiht, bleibt bei ihr stehen - sie führt
ihn sofort zu ihrem Sohn, dem einzigen Erlöser der Welt. Daß
Maria diese Weihe will, hat sie in Fatima ausdrücklich gesagt: „Der
Herr will die Verehrung meines Unbefleckten Herzens in der Welt begründen,
um die Sünder zu retten. ... um das (=Bestrafung der Welt) zu verhindern,
will ich bitten, Rußland meinem Unbefleckten Herzen zu weihen...".
Wer hätte vor 13 Jahren geglaubt, daß der Kommunismus ohne Krieg
in sich selbst zusammenbricht... durch eine andere Macht, die niemand ahnte?
Nur der Heilige Vater, der sich selbst von Anfang an der Gottesmutter geweiht
hat - Totus tuus - er dürfte es vorausgewußt haben.
3.
Die Weihe leben
Die
Weihe an Jesus durch Maria ist höchst einfach, und gerade die Einfachheit
ist Zeichen der Echtheit. Nach L. M. v. Montfort besteht die „Weihe" einfach
in der vollkommenen Erneuerung der Taufgelübde: "Ich
treuloser Sünder erneuere und bekräftige heute in deine Hände
mein Taufgelübde. Ich widersage für immer dem Teufel, seiner
Pracht und seinen Werken. Ich übergebe mich ganz Jesus Christus ...
und will alle Tage meines Lebens in seiner Nachfolge mein Kreuz tragen
und ihm treuer sein, als ich es bisher war"
(Gold. Buch Nr. 225). Die Weihe leben heißt, die Taufgelübde
ernst nehmen. „Herr, ich glaube, Herr, ich
hoffe, Herr, von Herzen lieb ich dich ... In dem Glauben, in der Hoffnung,
in der Liebe stärke mich!" 0
Maria, ich schenke mich heute dir, bringe mich zu Jesus.
Liebe Schwestern und Brüder. Wir sind gekommen, um uns durch Maria Christus zu weihen und zu schenken. Und wenn wir fortgehen, dann mit dem festen Willen, unser Taufversprechen ernstzunehmen und zu leben. O Maria, Mutter Jesu und Mutter der Kirche, dir gehören wir schon immer und heute sagen wir ganz bewußt: Dir gehören wir für immer. Amen.
Die Weihe im Leben
einlösen
Die
Weihe muß eingelöst werden durch ein intensives geistliches
und marianisches Leben, Sie muß all unser Tun prägen. Das Gnadenbild,
vor dem wir die Weihe abgelegt haben, und marianische Schriften, können
uns helfen, daß Marias Bild im Bewußtsein bleibt und vertieft
wird. Es könnte uns ein Anliegen sein, die Verbreitung von Marienbild
und Marienbuch zu fördern (z.B. als Geschenk). So wird der Blick zum
Gruß:
•
Das Ave Maria,
•
der Engel des Herrn und
•
der tägliche Rosenkranz geben uns dazu Gelegenheit.
Die
marianische Gestaltung des Alltags: Wir versuchen alles mit und wie Maria
zu tun. Was würde Maria jetzt an meiner Stelle tun? Schließlich
kann alles Beten, Arbeiten, Opfern, Leiden und Sühnen eins mit ihr,
im Herzen der Mutter, erfolgen. Jeder Dienst hat ihre Nachahmung als Ideal
und die Ehre Gottes als letztes Ziel. Aus dem Herzen soll immer wieder
das Gebet aufsteigen: „Maria, meine liebste
Mutter, dir zuliebe will ich das tun, dieses Leid tragen, diesen Weg gehen."
So kann Marienweihe zum wirksamen Programm werden für ein christliches
Leben heute und immer.
Die „helle Reihe"
Quellen:
Katechismus d. Katholischen Kirche (KKK) Familiaris Consortio, Apostol.
Schreiben, Johannes Paul II. 1981. Die Familie als häusliches Heiligtum,
R, Graber, vergriffen Mein Weg mit Maria, Kleines Brevier der Marienweihe,
Th. Schmitz
Vlg.
Münster. Aus dem Amtsblatt d. Erzdiözese Salzburg, BiKo Nr. 32,
l. 2. 02. Von heiligen Zeichen, R. Guardini, Math. Grünewald Vlg.
Mainz. Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums, A. Läpple, Pattloch.