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Der heilige Paulus sagt:
"Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es
gehört und in keines Menschen Herz ist es gedrungen, was Gott denen
bereitet hat, die ihn lieben".
Der Sonntag gibt unserem Leben
eine Mitte
Der Sonntag ist für uns Christen ein Festtag, den wir nicht
verlieren oder verwässern dürfen. Viel zu viele Gläubige
vernachlässigen den geistigen Wert des Sonntags und sehen den Besuch
der Heiligen Messe als eine Pflicht an, die man schon einmal ausfallen
lassen darf. Dabei wird der Wert der Eucharistiefeier aus den Augen verloren.
Der emeritierte Heilige Vater, Papst Benedikt XVI., hat bei seiner Predigt
im Wiener Stephansdom 2007 von der „inneren Notwendigkeit" gesprochen,
die Begegnung mit Gott in die Mitte des Sonntags zu stellen.
Die Eucharistie gibt seit mehr als 2000 Jahren
den Christen Kraft, alle Schwierigkeiten zu überwinden: „Sine dominico
non possumus!" Ohne die Gabe des Herrn, ohne den Tag des Herrn können
wir nicht leben: So antworteten im Jahr 304 Christen aus Abitene
(Tunesien), die bei der verbotenen sonntäglichen Eucharistiefeier
überrascht und vor den Richter geführt wurden, obwohl
sie mit der Todesstrafe rechnen mussten. Und noch heute feiern viele Christen
unter Todesgefahr die Heilige Messe. Bei uns jedoch bleiben die Kirchen
oft halb leer.
Dennoch bildet die Eucharistie für uns Katholiken den Mittelpunkt
für das Leben der Kirche. Der heilige Papst Johannes Paul II. formulierte
2003 eindeutig: „Die Kirche lebt von der Eucharistie."
Diese Wahrheit drückt nicht nur eine alltägliche Glaubenserfahrung
aus, sondern enthält zusammenfassend den Kern des Mysteriums der Kirche.
Mit Freude erleben wir Gläubigen, dass sich auf vielfältige Weise
die Verheißung Jesu erfüllt: „Seid gewiss:
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt 28,20).
Am Abend vor seinem Leiden und Sterben war Jesus das letzte Mal
mit seinen 12 Jüngern am Tisch versammelt. Mit seinen heiligen und
ehrwürdigen Händen brach er das Brot, blickte auf zu seinem himmlischen
Vater und sprach die Danksagung; er segnete das Brot und reichte es seinen
Jüngern. Und dann, mit den Worten „Nehmt, das
ist mein Leib" (Mk 14,22), schenkte er den Jüngern sich selbst,
seine göttliche Person. Jesus segnete nach dem Mahl den Kelch und
sprach: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird" (Mk 14,24). Er schenkte uns seine
Liebe, sein Leben, und nahm unsere Sünden auf sich.
Jesus forderte am Ende dieses letzten Abendmahles seine Jünger
auf, diese Feier zu seinem Gedächtnis zu vollziehen und gab ihnen
den Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis"
(1 Kor 11,24). Damit setzte Jesus die heilige
Eucharistie für alle Zeiten ein.
Die Christen nahmen den Auftrag Jesu an. Sie versammelten sich vor
allem am ersten Tag der Woche, am Sonntag, um das Brot zu brechen, weil
der Sonntag der Tag der Auferstehung Christi ist. Als „erster
Tag der Woche" (Mk 16,2) erinnert er an die erste Schöpfung;
als „achter Tag", der auf den Sabbat folgt, verweist er auf die mit der
Auferstehung Christi angebrochene neue Schöpfung. So ist der Sonntag
für die Christen zum Tag des Herrn geworden, an dem Christus durch
sein Pascha den geistlichen Sinn des jüdischen Sabbats zur Vollendung
führt und die ewige Ruhe des Menschen in Gott ankündigt.
Die sonntägliche Eucharistiefeier wurde so zur göttlichen
Heilsquelle der Christen, die Jesus ist. Darum ist die sonntägliche
Heilige Messe für unser seelisches Heil so bedeutsam. Die gemeinsame
Feier der Heiligen Messe ist das Band, das die Kirche und die Gläubigen
in Christus eint. Papst Benedikt XVI. hat es so formuliert: „Der Sonntag,
Tag des Herrn, ist die beste Gelegenheit, um aus ihm, dem Herrn des Lebens,
Kraft zu schöpfen. Das Sonntagsgebot ist also keine von außen
auferlegte Verpflichtung, keine Last auf unseren Schultern. Im Gegenteil,
an der sonntäglichen Messfeier teilzunehmen, sich vom eucharistischen
Brot zu nähren, die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern in
Christus zu erfahren, ist für den Christen ein Bedürfnis, eine
Freude; so kann der Christ die nötige Kraft finden für den Weg,
den wir jede Woche zurücklegen müssen."
Wir geben unserem Leben einen göttlichen Sinn, wenn wir den
Sonntag mit der hl. Eucharistiefeier würdig beginnen - denn der Mensch
lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund
kommt.
(Quelle: "Erneuerung
in Christus", Heft Nr. 7/8-2019, S. 12f. , Gaming)
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