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Die Barmherzigkeit Gottes: letzter Rettungsanker für die Welt? 

Die Barmherzigkeit Gottes: letzter Rettungsanker für die Welt?
Als Papst Johannes Paul II. 1997 das «Heiligtum der Barmherzigkeit» in Lagiewniki/Krakau besuchte und einweihte, hat er das mit folgenden Worten getan: Der Mensch braucht nichts mehr als die Barmherzigkeit Gottes, also jene Liebe, die das Gute will, die den Menschen trotz seiner Schwachheit zu Gott erhebt. An diesem Ort werden wir uns dieser Notwendigkeit ganz besonders bewusst. Von hier ist die Botschaft der Barmherzigkeit Gottes ausgegangen, die der Herr selbst der Menschheit durch Sr. Faustine mitteilen wollte. Es ist eine klare und für alle verständliche Botschaft. Jeder, der hierher kommt oder einfach das Bild des Barmherzigen Jesus betrachtet, spürt in sich das, was der Herr zu Sr. Faustine gesagt hat: «Fürchte nichts. Ich bin immer bei Dir.» (TB q. II). Und wir sind eingeladen zu antworten: «Jesus, ich vertraue auf Dich.»
Und der Papst fährt fort: «Niemals und in keinem Augenblick der Geschichte der Menschheit darf die Kirche das Gebet um die Barmherzigkeit Gottes vergessen, gerade heute angesichts der vielen Gefahren, die die Menschheit bedrohen. Je mehr die Menschen die Bedeutung der Barmherzigkeit Gottes vergessen, umso mehr entfernen sie sich von Gott.»
Wie es im Tagebuch der hl. Schwester Faustina festgehalten ist, bezeichnete Jesus die Zuflucht zu seiner Barmherzigkeit wiederholt als «letzten Rettungsanker für die Menschheit». Ohne Scheu setzt der Papst ein Mittel zur Lösung weltpolitischer Probleme ein, das seine Wurzeln in einer mystischen Frömmigkeit hat. Ein solcher Schritt erfordert ein kindliches Vertrauen in die Worte Jesu, die er durch eine einfache Ordensschwester an die ganze Welt gerichtet hat. Es darf dabei als Fügung betrachtet werden, dass Johannes Paul II. vor seiner Wahl zum Papst den Fall der übernatürlichen Erlebnisse von Schwester Faustina geprüft und nach jahrzehntelanger, intensiver Beschäftigung mit der Materie zur kirchlichen Anerkennung geführt hat. So erklärte er auch bei seinem Amtsantritt, sein Pontifikat solle ein großer Lobpreis auf die Barmherzigkeit Gottes werden. Dieses Programm unterstrich er durch die Enzyklika «Dives in misericordia Deus» — «Reich ist Gott an Barmherzigkeit». Welche Freude war es, als der Papst seine Entscheidung, dass der Sonntag nach Ostern als Sonntag der Barmherzigkeit Gottes gefeiert werden soll, im Rahmen der Heiligsprechung von Sr. Faustina bekannt gab.
(Quelle: "Der Gefährte", Heft Nr.  3-2014,  S. 14,  St. Andrä)    - Mediatrix-Verlag  -  LINK



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