Pfingstpredigt des hl. Apostels Petrus vor der versammelten Gemeinde von Jerusalem, seine erste Rede nach Empfang des Hl. Geistes:
14 Petrus
aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer
von Judäa und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnt, dies sei euch
kund, und hört auf meine Worte! 15 Denn diese sind nicht betrunken,
wie ihr meint, denn es ist die dritte Stunde des Tages; 16 sondern dies
ist es, was durch den Propheten Joel gesagt
ist: 17 Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß
ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure
Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge
werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben;
18 und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen
Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. 19 Und
ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut
und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis
und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.
21
Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird,
wird errettet werden. 22 Männer von Israel, hört diese Worte:
Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber
erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch
ihn in eurer Mitte tat - wie ihr selbst wißt - 23 diesen [Mann],
der nach dem bestimmten Ratschluß und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben
worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an [das Kreuz] geschlagen
und umgebracht. 24 Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes
aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, daß er
von ihm behalten würde. 25 Denn David sagt über ihn: Ich sah
den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht
wanke. 26 Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; ja,
auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen; 27 denn du wirst meine Seele
nicht im Hades zurücklassen, noch zugeben, daß dein Frommer
Verwesung sehe. 28 Du hast mir kundgetan Wege des Lebens; du wirst mich
mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht. 29 Ihr Brüder, es sei
erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen
David, daß er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen
Tag unter uns ist. 30 Da er nun ein Prophet war und wußte, daß
Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen
Thron zu setzen, 31 hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus
geredet, daß er weder im Hades zurückgelassen worden ist, noch
sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt,
wovon wir alle Zeugen sind. 33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht
worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen
hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. 34 Denn nicht
David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: Der Herr sprach
zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde
lege zum Schemel deiner Füße. 36 Das ganze Haus Israel wisse
nun zuverlässig, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum
Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Entstehung der Gemeinde
37 Als sie aber [das] hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? 38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. 39 Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, hinzurufen wird. 40 Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie und sagte: Laßt euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41 Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.
42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. 43 Es kam aber über jede Seele Furcht, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; 45 und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war. 46 Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens, 47 lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten.