Der Glaube hilft! |
Der brasilianische Torhüter
des FC Valencia erzählt von seiner Verehrung für die Muttergottes
von Aparecida
Von Federico Cenci
In Valencia gibt es einen jungen Mann, der von Beruf Torhüter
eines Fußballvereins ist und ein ganz besonderes Paar Handschuhe
besitzt. Mit ihnen wehrt er nicht nur auffällig viele Elfmeterstöße
ab, sondern auch eine ganze Menge klischeehafter Vorstellungen über
Fußballspieler. Vor allem aber hat er das Bild der Muttergottes von
Aparecida darauf drucken lassen, die in Brasilien sehr verehrt wird. Denn
Brasilien ist die Heimat dieses jungen Mannes von 28 Jahren, auch wenn
er italienische Vorfahren hat,die aus Rovigo stammten. Sein Name ist Diego
Alves und er besitzt den Ruf. einer der besten Torhüter der Welt zu
sein. Deshalb wurde er auch in die brasilianische Nationalmannschaft aufgenommen
und erstklassige Vereine wie etwa der FC Barcelona interessieren sich für
ihn. Sein Handwerk lernte Alves an einer Fußballschule in Rio de
Janeiro, dem „Clube de Regatas RP", und sein Debüt als Profi Spieler
gab er im Botafogo SP. Hier machte er sich so gut, dass er 2004 vom Atletico
Mineiro angeheuert wurde. Nachdem er dazu beigetragen hatte, seinen Jugendverein
wieder in die Elite des brasilianischen Fußballs zurückzuführen,
wanderte Alves 2007 nach Spanien aus, wo er vom UD Almeria verpflichtet
wurde. Hier wurde er von den Fans zunächst eher skeptisch betrachtet,
konnte jedoch bald
ihr Vertrauen gewinnen. Auch die großen Vereine fingen an, sich für
ihn zu interessieren. 2011 kam er zum FC Valencia, der ihm Gelegenheit
bot, seinen Erfahrungsschatz zu mehren und seinen Ruf als Elfmeter-Spezialist
auszubauen. Seit er in Spanien spielt, hat Alves
12 von 24 Elfmeterstößen gehalten, die gegen sein Tor geschossen
wurden. Fünfzig Prozent: Niemand hat ein vergleichbares Ergebnis vorzuweisen.
Alves ist aber auch für andere Eigenschaften bekannt, die mit
seiner Bravour als Torhüter nichts zu tun haben. Er widerspricht dem
stereotypen Bild, das man sich von einem Fußballspieler macht. Im
spanischen Fußballmilieu erregte Alves nicht deshalb Aufsehen, weil
er seinen Körper volltätowiert oder eine Beziehung zu irgendeinem
Mädchen begonnen hätte, sondern weil er einen tiefen christlichen
Glauben besitzt. Als er seinen Dienst am FC Valencia antrat, erklärte
er vor den Journalisten, die ihn auf der Pressekonferenz befragten: „Die
heilige Jungfrau begleitet mich in jedem Spiel. Ich bin ein sehr gläubiger
Mensch und sie wird mich nie verlassen."
Diego Alves ist ein großer Verehrer der Muttergottes von Aparecida.
Seine Verehrung zeigt er auch dadurch, dass er vor jedem Spiel eine kleine
Medaille küsst, die von eben jenem Heiligtum kommt, das auch Papst
Franziskus anlässlich seiner Reise nach Brasilien vergangenen Sommer
besuchte. „Diese Medaille ist ein Geschenk meiner
Tante, die sehr gläubig war. Sie hat sie mir in einem schwierigen
Augenblick meines Lebens gegeben", erklärte Alves bei einem
Treffen mit jungen spanischen Katholiken. „Sie hat
sie mir geschenkt und die Medaille hat mir Trost gebracht. Ich habe mich
wohler gefühlt. So habe ich angefangen, die Muttergottes besser kennenzulernen."
Und seit er sich ihr Bild auf die Handschuhe hat drucken lassen, „nehme
ich sie mit in jedes Spiel; sie gibt mir Sicherheit und Ruhe."
Außer der Muttergottes von Aparecida war für die Karriere
von Diego Alvares auch seine Familie wichtig. Er selbst erzählt es
so: „Die Familie ist die größte Sicherheit,
die wir besitzen. Für mich ist sie die Grundlage für alles gewesen.
Wenn ich heute hier bin und ein rechtes Leben führe, verdanke ich
das meiner Familie."
In einer Welt der Millionäre, wie es die des Fußballs
ist, klingen die Worte von Diego Alves seltsam fremd. Doch wenn man genau
hinsieht, gibt es viele Fußballprofis, die, statt sich mit den oberflächlichen
Freuden des Erfolgs zu begnügen, ihren Blick nach oben richten. Nicht
wenige (und nicht nur Südamerikaner) gehören den „Athleten Christi"
an, einem Verein, der sich vom Evangelium inspirieren lässt. Viele
sind katholisch. Die spanischen Medien interessierten sich bereits für
den Glauben des erfahrenen paraguayischen Spielers Roque Santa Cruz und
des Spielers der spanischen Nationalmannschaft Jesus Navas, der Schienbeinschützer
mit der Aufschrift „Gott ist die Liebe"
trägt.
In Italien kennt man den Glauben von Javier Zanetti, dem langjährigen
Kapitän von Inter Mailand, der in seinem Heimatland Argentinien eine
Stiftung ins Leben gerufen hat, die sich der Armen annimmt. Argentinier
ist auch der ehemalige Fußballspieler Abel Balbo, der eine besondere
Verehrung für die Muttergottes von Lujän hat, deren Bild er sich
auf die Armschleife drucken ließ, die er trug, als er Kapitän
des FC Rom war. So ähnlich wie Diego Alves. Klare Zeichen, die uns
vor Augen führen, dass nicht alle Fußballspieler beschlossen
haben, dem Mammon zu dienen.
(Quelle: Federico Cenci in "Fatima
ruft" Nr. 224, 1-2014, S. 6 - 7, Kisslegg)